Boudicca (Schiff)

Kreuzfahrtschiff
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Die Boudicca ist ein Kreuzfahrtschiff der norwegisch-britischen Reederei Fred. Olsen Cruise Lines.[1] Sie wurde 1973 als Royal Viking Sky für die Royal Viking Line gebaut und ist heute nach der keltischen Königin Boudicca benannt, die um 60 n. Chr. gegen die römische Besetzung Britanniens kämpfte und deswegen in England sehr populär ist.

Boudicca
Die Boudicca in Trondheim
Die Boudicca in Trondheim
Schiffsdaten
Flagge Bahamas Bahamas
andere Schiffsnamen
  • Royal Viking Sky (1972–1991)
  • Sunward (1991–1992)
  • Birka Queen (1992–1992)
  • Sunward (1992–1993)
  • Golden Princess (1993–1997)
  • SuperStar Capricorn (1997–1998)
  • Hyundai Kumgang (1998–2001)
  • SuperStar Capricorn (2001–2004)
  • Grand Latino (2004–2005)
  • Boudicca (2006–?)
Schiffstyp Passagierschiff
Rufzeichen C6VA3
Heimathafen Nassau, Bahamas
Eigner Boudicca Cruise Limited
Reederei Fred. Olsen Cruise Lines
Bauwerft Oy Wärtsilä Ab, Helsinki
Baunummer 396
Baukosten 22,5 Mio. US$
Kiellegung 1. Dezember 1971
Stapellauf 31. Mai 1972
Indienststellung 5. Juni 1973
Verbleib in Dienst
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 206,96 m (Lüa)
Breite 25,22 m
Tiefgang (max.) 7,55 m
Vermessung 28.551 BRZ / 11.714 NRZ
 
Besatzung 329
Maschinenanlage
Maschine 4 × MAN-7L32/40-Schiffsdieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 14.000 kW (19.035 PS)
Höchst­geschwindigkeit 20 kn (37 km/h)
Propeller 2 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 5956 tdw
Zugelassene Passagierzahl 880
PaxKabinen 463
Sonstiges
Klassifizierungen Det Norske Veritas
Registrier­nummern IMO-Nr. 7218395

Sie wurde als eines von drei nahezu identischen Schiffen gebaut. Auftraggeber war die Nordenfjeldske Dampsibsselskap. Die beiden Schwesterschiffe waren die Royal Viking Star, die von Det Bergenske Dampskibsselskab, Bergen, ein weiteres die Royal Viking Sea, das von AF Klaveness & Co, Oslo, geordert wurden.

Geschichte

Royal Viking Lines

Das Schiff wurde bei Oy Wärtsilä Ab, Helsinki, Finnland, gebaut. Die Kiellegung des Schiffes erfolgte am 1. Dezember 1971, der Stapellauf am 25. Mai 1972. Am 1. Juni 1973 wurde das Schiff fertiggestellt und am 5. Juni 1973 an die Royal Viking Lines übergeben, die es für Kreuzfahrten auf verschiedenen Routen rund um die Welt einsetzte.

In ihrer ursprünglichen Form vermaß die Royal Viking Sky 21.891 BRZ und war 177,70 m lang. Die Ausstattung war für ihre Zeit luxuriös und auf Fernreisen zu exotischen Zielen mit wohlhabendem Publikum abgestimmt.[2] Dementsprechend niedrig war auch die Passagierzahl mit 536, welche zu einem überproportional hohen Anteil in Suiten untergebracht waren. Die Besatzungsstärke lag damals bei 324 Mann - also in etwa genauso hoch wie heute. [3].

Ein damals sehr publikumsträchtiges Ereignis war die erstmalige gleichzeitige Durchquerung des Panamakanals durch zwei Schwesterschiffe am 1. Mai 1976 durch Boudicca und Black Watch (allerdings in entgegengesetzten Richtungen).[4]

Umbau

Vom 9. September bis zum 27. November 1982 wurde das Schiff bei der AG Weser in Bremerhaven um 28 Meter verlängert. Die Länge änderte sich von vorher 177,70 Meter auf nun gut 206 Meter. Des Weiteren wurde das Fassungsvermögen auf 812 Passagiere erhöht. Zum Leidwesen ihrer Betreiber kam der Umbau und besonders die deutliche Vergrößerung der Passagierzahl bei den Gästen weniger gut an, was sich auch in den Buchungszahlen niederschlug.[3][5].

1987 wurde das Schiff auf Kloster Cruise mit Sitz in Nassau, Bahamas, umregistriert. Am 14. September 1991 erhielt es einen neuen Namen und fuhr nun als Sunward.

Birka Line AB

Im Mai 1992 kaufte die Birka Line AB, Mariehamn, Åland, Finnland, das Schiff und ließ es auf der Hortens Werft in Norwegen überholen. Es wurde auf den Namen Birka Queen umbenannt.

Zwischen dem 10. Juni und dem 23. Oktober 1992 fuhr es auf der Route StockholmRiga sowie Stockholm–St. Petersburg.

Am 27. Oktober des Jahres charterte die Kloster Cruise Line mit Sitz in Bergen, Norwegen, das Schiff und nannte es wieder in Sunward um. Im gleichen Zug wurde es auf Birka Cruise Ltd, Nassau, Bahamas, registriert.

Im Juni 1993 charterte Princess Cruises das Schiff. Wieder wurde es umbenannt und trug nun den Namen Golden Princess. Am 13. Juni 1993 startete die erste Kreuzfahrt von San Francisco Richtung Alaska.

Am 7. Juli 1996 brach ein Feuer im Maschinenraum aus, was einen Totalausfall aller Computersysteme an Bord zur Folge hatte. In Victoria, Kanada, wurden die Passagiere von Bord gebracht. Wenig später wurde das Schiff zur Reparatur nach San Francisco geschleppt. Dort traf es am 8. Juli 1996 ein.

Star Cruises Private Ltd

Anfang 1997 kaufte Star Cruises Private Ltd. in Singapur das Schiff. Es trug nun den Namen SuperStar Capricorn.

Im März 1998 wurde das Schiff für Casinokreuzfahrten ab New York eingesetzt. Zwei Monate später wurde dieser Einsatz abgebrochen, da die Fahrten nur Verluste einfuhren.

Asienkreuzfahrten

Am 20. September 1998 charterte Hyundai Merchant Marine Co Ltd, Panama, das Schiff für fünf Jahre. Es wurde in Hyundai Keumgang umbenannt und ab dem 18. November 1998 für Pilgerreisen nach Nordkorea eingesetzt. Im Oktober 2001 musste Hyundai Merchant Marine Co Ltd Konkurs anmelden; das Schiff wurde an Star Cruises Private Ltd zurückgeliefert.

Diese nannten es wieder in SuperStar Capricorn um und verlegten den Ausgangshafen von Tonghae, Südkorea, nach Port Klang, Malaysia. Im Dezember 2001 starteten von dort die ersten Kreuzfahrten.

Zurück nach Europa

Im Januar 2004 kaufte die spanische Viajes Iberojet das Schiff und benannte es in Grand Latino um. Wenig später wurde es für Mittelmeerkreuzfahrten eingesetzt.

Im Januar 2005 kaufte Fred. Olsen Cruise Lines, Norwegen, das Schiff. Im November 2005 wurde es in Boudicca umbenannt und auf Fred. Olsen Cruise Lines in Santa Cruz, Teneriffa, registriert. Wenig später wurde es für umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen nach Hamburg überführt. Dort wurden alle vier Schiffsdieselmotoren durch neue MAN B&W-Motoren ersetzt. Jede erbringt eine Leistung von 3500 kW bei 750/min. Des Weiteren erhielt es neue Propeller. Das Schiff wurde am 6. Januar 2006 aufgeschwommen – anschließend wurden Testfahrten auf der Elbe und der Nordsee durchgeführt.

Am 20. Februar 2006 traf das Schiff in Dover, Großbritannien, ein. Kleinere Abschlussarbeiten wurden durchgeführt, so dass am 23. Februar die erste Kreuzfahrt von Dover Richtung Madeira und den Kanaren beginnen konnte.

Im Laufe des Jahres 2006 wurde die Boudicca auf Fred Olsen Cruise Lines Pte Ltd in Singapur umregistriert.

Ursprünglich in Southampton stationiert, fährt die Boudicca seit März 2010 von Liverpool aus, wo sie die MV Black Prince ablöste.[6]

Aktuelle Routen

Von Herbst bis Frühjahr ist die Boudicca üblicherweise im Mittelmeer und zwischen den Kanaren unterwegs. Dazu kommen im Winter vereinzelte Abstecher auf die andere Seite des Atlantiks (Karibik, Brasilien). Im Sommer verlegt sie ihr Fahrgebiet nach Norden und bereist Norwegen, die Ostsee sowie arktische Gewässer. Weltreisen unternimmt sie – anders als ihr für Phoenix Reisen fahrendes Schwesterschiff Albatros – keine mehr, da dafür üblicherweise von Fred. Olson die modernere Balmoral eingesetzt wird.[1]

Ausstattung

  • Denny-Brown-Flossenstabilisatoren
  • fünf Bars, ein Casino, drei Menü-Restaurants und ein Café/Buffet-Restaurant
  • Einkaufsmöglichkeiten (Parfümerie/Drogerie, Schmuck, Mode, Reisebüro)
  • drei Pools und zwei Jacuzzis
  • Bibliothek, Kartenspielraum
  • Wellnessbereich (Sauna, Dampfbad, Spa, Schönheitssalon)
  • Sportbereich (Fitness-Center, Golfabschlag) [1]

Siehe auch

Commons: Boudicca – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b c Schiffsbeschreibung auf der Webseite von Fred. Olsen Cruise Lines, aufgerufen am 25. April 2012
  2. Ulrich, Kurt: Monarchs of the Sea - the Great Ocean Liners, Tauris IB, 1999. ISBN 1860643736
  3. a b Dawson, Philip: Cruise Ships: An Evolution in Design, Conway Maritime Press, 2000. ISBN 0851776604
  4. Travemüder Schiffsinformationssystem: Kreuzfahrtankunft in Travemünde, 23. August 2011 BOUDICCA (PDF; 311 kB), aufgerufen am 25. April 2012
  5. Castles of the Seas, aufgerufen am 25. April 2012
  6. Liverpool’s new cruise liner makes her regal entry. In Liverpool Echo vom 25. Februar 2010, abgerufen am 25. April 2012

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