Friedrich Loeffler (Mediziner, 1885)

deutscher Orthopäde und Hochschullehrer
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Friedrich Karl Georg Loeffler (* 13. September 1885 in Berlin; † 28. Mai 1967 ebenda) war ein deutscher Orthopäde und Hochschullehrer.

Leben

Friedrich Loeffler entstammte einer Familie berühmter Mediziner. Er wurde als Sohn des Hygienikers und Bakteriologen Friedrich Loeffler geboren. Sein Großvater war der Armeearzt und Kriegsheilkundler Gottfried Friedrich Franz Loeffler. Sein Urgroßvater mütterlicherseits war der Geheime Sanitätsrat Dr. Laengner, der Patenonkel von Otto von Bismarck. Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium in Greifswald studierte er an den Universitäten Greifswald und Würzburg Medizin. 1906 wurde er wie schon sein Vater Mitglied des Corps Moenania Würzburg.[1] 1911 wurde er an der Universität Greifswald zum Dr. med. promoviert. In den Jahren 1911 und 1912 unternahm er als Schiffsarzt mehrere große Auslandsreisen. Von 1912 bis 1914 war er als Assistenzarzt an der Orthopädischen Privatklinik von Hermann Gocht in Halle tätig. 1914 wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Chirurgischen Universitätsklinik Halle bei Victor Schmieden und später bei Friedrich Voelcker. Am Ersten Weltkrieg nahm er von 1914 bis 1916 als Marinearzt teil. Von 1916 bis 1922 hatte er den Auftrag zum Aufbau einer orthopädischen Abteilung an der Chirurgischen Universitätsklinik in Halle. 1919 habilitierte er sich dort für orthopädische und Unfallchirurgie.

Von 1921 bis 1922 leitete er die Privatklinik Merseburg. 1923 wurde er zum außerordentlicher Professor für orthopädische und Unfallchirurgie an der Universität Halle ernannt und wurde Leitender Arzt der orthopädischen Heilanstalt für den Regierungsbezirk Merseburg und der Privatklinik für orthopädische und Unfallchirurgie in Halle. Von 1932 bis 1945 fungierte er als Durchgangsarzt für die Mitteldeutsche Berufsgenossenschaft. 1936 trat er in die NSDAP ein.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er 1945 durch die Universität Halle entlassen und 1950 erneut als Professor mit Lehrauftrag für Orthopädie eingestellt. Von 1951 bis 1957 war er Professor mit Lehrstuhl für Orthopädie an der Humboldt-Universität zu Berlin und Direktor der Orthopädischen Klinik der Charité Berlin. Zusätzlich übte er von 1953 bis 1955 die Professur mit Lehrstuhl für Orthopädie an der Universität Leipzig aus und war kommissarischer Direktor der dortigen Orthopädischen Klinik. 1953 war Loeffler Gründungsvorsitzender der Gesellschaft für Orthopädie der DDR. 1958 übernahm er die Leitung der chirurgischen Abeilung des Krankenhauses Kantsdorf, die er 1961 mit 76 Jahren abgab. Er wurde auf dem Christophorus-Friedhof in Berlin bestattet.

Auf Loeffler gehen einige neue Operationsmethoden zurück. Besonders zu nennen ist eine operative Methode der habituellen Schulterluxation.

Auszeichnungen

  • Eisernes Kreuz II. Klasse (im Ersten Weltkrieg)
  • Rote Kreuzmedaille 3. Klasse
  • Verdienter Arzt des Volkes, 1954
  • Ehrendoktor der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, 1965
  • Ehrendoktor der Medizinischen Fakultät der Universität Greifswald
  • Ehrenmitglied der Deutschen Orthopädischen Gesellschaft
  • Ehrenmitglied der Gesellschaft für Orthopädie der DDR

Schriften

  • Die Bahnen der spondylitischen Senkungsabszezze, 1919
  • Was müssen die Eltern von der orthopädischen Fürsorge und Erziehung ihrer Kinder wissen?, 1920
  • Der Verband – Lehrbuch der chirurgischen und orthopädischen Verbandbehandlung, 1922 (zusammen mit Fritz Härtel)
  • Chirurgie der Wirbelsäule und des Beckens in: Lehrbuch der Chirurgie
  • Allgemeine Orthopädie für Ärzte und Studierende, 1964
  • Orthopädische Operationslehre, 2. Auflage, 1979 (zusammen mit Peter Friedrich Matzen und Eberhard W. Knöfler)

Literatur

  • Loeffler, Friedrich in Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft - Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Zweiter Band, S. 1143–1144, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 141, 662