Łódź | |
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Staat: | Polen |
Verwaltungsbezirk: | Łódź |
Kreis: | kreisfreie Stadt |
Fläche: | 294,4 km² |
Einwohner: | 774.004 (31. Dezember 2004) |
Höhe: | 198 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 90-001 bis 94-201 |
Vorwahl: | (+48) 42 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | EL |
Nächster Flughafen: | Flughafen Łódź |
Adresse der Stadtverwaltung: |
ul. Piotrkowska 104 90-926 Łódź |
Offizielle Website: | www.uml.lodz.pl |
E-Mail-Adresse: | uml@uml.lodz.pl |
Łódź [dt.: Lodsch, 1940–1945: Litzmannstadt) ist die zweitgrößte Stadt Polens und gleichzeitig die Hauptstadt des gleichnamigen Verwaltungsbezirks. Sie liegt im Zentrum des Landes – rund 120 km südwestlich der Landeshauptstadt Warschau – und bildet den polnischen Mittelpunkt im Bereich der Textilindustrie, des Weiteren in der Unterhaltungs- und Elektronikbranche. Die Einwohnerzahl von Łódź geht aufgrund kriselnder Wirtschaft seit Jahren sehr stark zurück, wenngleich die Stadt als Sitz einer Universität und einer Filmhochschule weiterhin zu den bedeutendsten des Landes gehört.
] ( ) (Geografie
Geografische Lage
Die Stadt fällt von Nordosten nach Südwesten leicht ab. Sie liegt dabei auf einer Höhe von 162 m, beim Tal Neur) bis 278 m über NN, beim ehemaligen Dorf Stare Moskule. Durch Łódź fließen 18 Flüsse bzw. Bäche; Ner, Łódka und sein Zufluss Bałutka, Dobrzynka, Gadka, Jasień und sein Zufluss Karolewka, Olechówka und sein Zufluss Augustówka, Jasieniec, Bzury, Łagiewniczanka, Sokołówka und sein Zufluss Brzoza, Aniołówka, Wrząca Woda, Zimna Woda und Miazga. Die Gewässer sind alle nicht sonderlich groß und fließen im Stadtzentrum im Allgemeinen unterirdisch durch die Kanalisation.
Stadtgliederung
Die Stadt besteht aus fünf Stadtteilen; Bałuty, Górna, Polesie, Śródmieście und Widzew, welche zugleich die kleinsten Verwaltungseinheiten darstellen und sich wiederum aus 35 kleineren Siedlungen zusammensetzen.. Die Stadtteile werden durch einen Rat (rada osiedla) und den Vorstand (zarząd osiedla) gebildet. Der Rat wird alle drei Jahre gewählt.
Stadtteil | Fläche | |
km2 | % | |
Bałuty | 78,9 | 26,8 |
Górna | 71,9 | 24,4 |
Polesie | 46,0 | 15,6 |
Śródmieście | 6,8 | 2,3 |
Widzew | 90,8 | 30,9 |
Summe | 294,4 | 100,0 |
Nachbargemeinden
An die Stadt grenzen die Städte und Gemeinden: Aleksandrów Łódzki, Konstantynów Łódzki, Andrespol, Brójce, Nowosolna, Pabianice, Rzgów, Stryków und Zgierz.
Klima
Łódź liegt in der gemäßigten Klimazone, in der Übergangszone vom durch den Atlantischen Ozean beeinflussten maritimen Klima zum Kontinentalklima. Die kältesten Monate sind der Januar und Februar mit durchschnittlichen Temperaturen von -3° C bis -12° C, der wärmste Monat ist im Allgemeinen der Juli mit durchschnittlichen Temperaturen von 17,5°C bis 21°C. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 8,4° C. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 550 und 600mm.
Geschichte
Für die ausführliche Geschichte siehe Geschichte der Stadt Łódź
Seinen Ursprung hatte Łódź als kleine Ansiedlung an einem Fluss namens Łódka. Dieser Fluss verläuft heute unterhalb der Stadt. Erstmals erwähnt wird es in den Geschichtsbüchern 1332. Es bekam etwa 1423 später Stadtrechte nach Magdeburger Recht. Ab 1815 (Wiener Kongress) gehörte die Stadt zu Russland und kam 1918 zum wiederhergestellten Polen.
Im Zuge der Industrialisierung wurde Łódź der wichtigste Standort der Textilindustrie in Kongresspolen. Die Stadt galt allgemein als Manchester Polens. Die Einwohnerzahl stieg von unter 1.000 auf mehrere Hunderttausend. Polnische, polnisch-jüdische (Izrael Poznański) und deutschstämmige (Karl Scheibler aus Monschau; Traugott Grohmann) Unternehmer prägten die Stadt, deren Bild bis heute durch ihre prächtigen Bauten geprägt wird: Viele sehenswerte Industriellen-Villen und Fabriken sind erhalten. Die Stadt beherbergte Polens erstes Kino, das 1899 gegründete Iluzjon. Während des 1. Weltkrieges wurde von den Deutschen versucht, die Stadt einzunehmen, und es kam zur Schlacht um Łódź, in welcher Russland siegte.
Nach dem Polenfeldzug im September 1939 entstand im Verband des Deutschen Reiches der neue Reichsgau Posen, später Wartheland.
In diesen wurde am 9. November 1939 das Industriegebiet um Łódź eingegliedert. Die Stadt selbst bildete einen deutschen Stadtkreis im Regierungsbezirk Kalisch und führte die Bezeichnung Lodsch.
Der Regierungspräsident in Kalisch verlegte seinen Sitz zum 1. April 1940 nach Lodsch.
Zum gleichen Zeitpunkt traten umfangreiche Eingemeindungen in Kraft. Die Stadt Ruda Pabjanicka und die umliegenden Landgemeinden Bruss, Chojny und Radogoszcz, die bereits seit dem 1. Januar 1940 vorläufig unter die Verwaltung des Oberbürgermeisters in Lodsch gestellt waren, wurden nunmehr auch formell nach Lodsch eingegliedert.
Am 11. April 1940 wurde diese Stadt zu Ehren des deutschen Generals Karl Litzmann (1850–1936), dessen 3. Garde-Infanterie-Division in der Kesselschlacht bei Łódź im ersten Winter des Ersten Weltkriegs siegreich gekämpft hatte, in Litzmannstadt umbenannt.
Zum 15. Februar 1941 änderte sich auch die Bezeichnung des Regierungsbezirkes Kalisch in Litzmannstadt.
Während der deutschen Herrschaft wurden vor allem die jüdischen Bürger der Stadt deportiert und ermordet. Von ursprünglich 250.000 Łódźer Juden überlebten 800. Hier wurde auch ein Jugendkonzentrationslager eingerichtet, in dem polnische Jugendliche interniert wurden, mindestens 500 von ihnen wurden ermordet.
Im Januar 1945 wurde Litzmannstadt von der Roten Armee auf ihrem Vormarsch zur Oder in Richtung Berlin besetzt. Die Stadt trägt heute wieder ihren alten Namen Łódź.
Namensherkunft
Die Abstammung des Namens ist nicht eindeutig. Frühere Annahmen, der Name der Stadt käme von dem kleinen Fluss Łódka, was abgeleitet Boot bedeutet, sind nicht gesichert. Auch möglich ist, dass es sich von dem slawischen Namen Włodzisław ableitet oder vom altpolnischen für Weiden łozina.
Politik
Die Stadt bildet einen Stadtkreis. Die Exekutive wird von einem Bürgermeister (prezydent miasta), seit 2002 Jerzy Kropiwnicki gebildet welcher von vier Vizepräsidenten unterstützt wird. Die Legislative liegt beim Rat der Stadt (rada miasta) welcher 2002 bis 2006 aus 43 Mitgliedern bestand. Kommunalwahlen finden alle vier Jahre statt, das nächste mal 2006.
Wappen
Das Wappen stellt ein goldenes hölzernes Boot mit einem Ruder auf roten Hintergrund dar. Die erste nachweisbare Darstellung eines Wappens, welche dem des heutigen gleicht, stammt von einem Stadtsiegel von 1535. Nach Schätzungen war dieses aber bereits seit Mitte des 15. Jahrhunderts in Gebrauch. Das Wappen wurde fast unverändert bis 1817 weiter geführt. Später gab es zahlreiche Abwandlungen bzw. Vorschläge für Änderungen des Wappens unter anderem um sie dem russichen Wappenmuster anzupassen. Vorschläge die für die Stadt zentrale Textilindustrie in das Wappen zu integrieren gab es vielfältige, allerdings wurde keiner von ihnen realisiert. Das heutige Wappen ist seit dem 5. Juni 1936 Wappen der Stadt. Unterbrochen wurde die Nutzung nur während der Besetzung während des 2. Weltkrieges durch die Deutschen. Dabei wurde 1941 ein goldenes Hakenkreuz auf dunkelblauem Hintergrund das Wappen der Stadt. Mit Ende der Besetzung wurde das Wappen von 1536 wieder Wappen der Stadt.
Städtepartnerschaften
Łódź unterhält Städtepartnerschaften mit:
- Chemnitz seit 1981
- Stuttgart seit 1988
- Lyon (Frankreich) - seit 1991
- Vilnius (Litauen) - seit 1991
- Iwanowo (Russland) - seit 1992
- Kaliningrad (Russland) - seit 1992
- Minsk (Weißrussland) - seit 1993
- Odessa (Ukraine) - seit 1993
- Tel Aviv (Israel) - seit 1994
- Tianjin (Volksrepublik China) - seit 1994
- Rustawi (Georgien) - seit 1995
- Barreiro (Portugal) - seit 1996
- Tampere (Finnland) - seit 1957
- Puebla (Stadt) (Mexiko) - seit 1997
- Murcia (Spanien) - seit 1999
- Örebro (Schweden) - seit 2001
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Eine besondere Bedeutung spielte Łódź in der polnischen Kulturszene. Es ist Heimat Arthur Rubinsteins. Die Filmhochschule Łódź hat bedeutende Regisseure wie Roman Polański, Krzysztof Kieślowski oder Andrzej Wajda hervorgebracht. Da sie alle Filmberufe ausbildet, findet man heute Absolventen aus der ganzen Welt an dieser Schule. Vor allem die hier ausgebildeten Kameraleute genießen einen international hervorragenden Ruf.
Die Filmschule wurde 1948 gegründet, ihr galt die besondere Aufmerksamkeit der Regierenden; hatte doch Lenin den Film als wichtigstes Medium des Sozialismus bezeichnet. Die Filmhochschule galt seit den 50er als Kaderschmiede und verfügte über entsprechende Ressourcen. War die Schule anfangs noch strikt auf den sozialistischen Realismus ausgerichtet, entwickelte sich mit dem politischen Tauwetter ein eigener Filmstil, der sich auch mit dem Alltagsleben im Realsozialismus und der Entfremdung des Menschen in modernen Gesellschaften befasste. Seitdem hat jeder bekannte polnische Regisseur die Filmschule besucht. Zu den ersten Studenten an der Filmschule zählen Andrzej Munk, Andrzej Wajda und Janusz Morgenstern, die Ende der 50er als Regisseure berühmt wurden.
Die Universität Łódź wird von über 40.000 Studenten an elf Fachbereichen besucht.
Auf der Straße Piotrkowska kann man, wie auf dem Walk of Fame in Hollywood, Sterne der berühmten Absolventen der Filmhochschule finden.
Museen
- Das Museum für Kinematografie auf dem Plac Zwycięstwa 1 befindet sich in einem ehemaligen Palast von Scheibler. Im Museum befinden sich verschiedene historische Fotoapparate, unterschiedliche historische Bildbetrachtungs- und -vorführapparate, Filmposter vor allem von polnischen Filmen, zum Teil aus den 1920er und 1930er Jahren. Das Museum eröffnete 1986.
- Das Zentrale Textilmuseum (Centralne Muzeum Włókiennictwa) befindet sich in der Piotrkowska 282 in der sogenannten Weißen Fabrik von Ludwig Geyer. Es enthälte alle Aspekte der Textilproduktion bis zu den Produkten. Die Ausstellungsfläche umfasst etwa 5.000 m². Das Museum ist in mehrere Abteilungen unterteilt; für Wandteppiche, industrielle Textilien, Volkstextilien, Mode, Technik, Ausstellungsorganisation, Bücherei und Archiv und den Bildungsbereich. Letzterer hat die Aufgabe vor allem Kindern und Jugendlichen die Entwicklung der Textilindustrie insbesondere in Łódź näher zu bringen. Die Anfänge des Museums liegen im Jahr 1952 als Krystyna Kondratiukowa eine Sammlung im Kunstmuseum begann. Auf Grund der schnell anwachsenden Größe wurde es 1960 als eigenständiges „Museum der Textilgeschichte“ und 1975 als Zentrales Textilmuseum geführt mit Kondratiukowa als Direktor.
- Das Museum für Archäologie und Ethnografie befindet sich im plac Wolności 14 und verfügt über etwa 218.000 Exponate. Die Sammlung begann bereits mit der Wiedererlangung der Unabhängikeit Polens 1918. Allerdings zu diesem Zeitpunkt noch unter dem Dach eines allumfassenden Stadtmuseums. Durch die ständige Ausweitung der Sammlung wurde am 1. Januar 1931 das Museum für Ethnografie gegründet und erster Direktor wurde Jan Manugiewicz. 1932 bis 1934 gab das Museum die Wiadomości Ludoznawcze (Volkskundliche Nachrichten) heraus. Auch vergrößterten Exponate aus Afrika, Asien sowie Südamerika die Sammlung welche bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges 1.460 Teile umfasste, weiterhin gab es durch die Sammlung in unterschiedlichen Städten 9.600 weitere Exponate. Nach Ende des Krieges waren die Exponate zum Teil im Museum für Ethnografie und zum anderen im Prähistorischen Museum untergebracht. Ab dem 1. Januar 1956 wurden dann beide Sammlungen in einem Museum zusammengeführt.
- Das historische Museum der Stadt befindet sich in der Ogrodowa 15, dem ehemaligen Palast der Pozańskis. Es zeigt die Geschichte der Stadt in verschiedenen Dauerausstellungen welche durch weitere befristete Ausstellungen ergänzt werden. Dauerausstellungen zeigen unter anderem das Zusammenleben der drei Kulturkreise Juden, Polen und Deutschen, das Leben Izrael Poznański´s und das Schaffen der Künslter der Stadt.
- Das Museum für Sport und Touristik ist eine Zweigstelle des historischen Museums und befindet sich in Ks. Skorupki Str. 21. Das Museum wurde 1982 eröffnet und enthält Sammlungen von olympischen Medaillen, Abzeichen, Pokalen. Die Dauerausstellung des Museums ist die Geschichte des Sport und des Tourismus in Łódź.
- Das Kunstmuseum befindet sich in der in Więckowskiego Str. 36. Es beeinhaltet eine Sammlungen moderner Kunst, polnischer Kunst vom 17. bis 19. Jahrhundert und Handarbeiten. Die moderne Kunst stellt dabei den wichtigsten und wertvollsten Teil dar welcher bereits seit 1929 gesammelt wurde und heute aus über 10.000 Exponaten besteht. Die erste öffentliche Ausstellung war am 15. Februar 1931 und bestand damals aus 111 Kunstwerken.
- Die Residenz Księży Młyn (dt. Mühle Pfaffendorf) befindet sich in der Przędzalniana 72, dem ehemaligen Palast Eduard Herbsts und gehört zum Kunstmuseum. Das Museum besteht aus dem Wohnhaus, einem Wintergarten und kleineren Gebäuden in welchem das Leben der ehemaligen Fabrikbesitzer gezeigt wird. Zu sehen sind unter anderem der Ball-, Essens- und Gästeraum, das Ankleide- sowie das Jagdzimmer. Das Gebäude wurde 1875 im Stil der Neo-Renaissance errichtet. Das Kunstmuseum erhielt 1976 das Gelände es konnte allerdings erst 1990 nach Renovierung als Museum eröffnet werden.Im selben Jahr wurde die Residenz durch die Europa Nostra-Vereinigung für Kulturgüter ausgezeichnet.
- Das Museum des Unabhängigkeitskampfes (Muzeum Tradycji Niepodległościowych) liegt in der Gdańska Str. 13 sowie in der Zgierskiej Str. 147 und widmet sich dem Widerstandskampf der Polen und besitzt etwa 45.000 Exponate. Als Daueraustellung wird die Geschichte des politischen Gefängnisses Łodzinskaja Tiurma welches 1885 eröffnet und 1954 geschlossen wurde beleuchtet. Die zweite Dauerausstellung zeigt den Widerstandskampf der Polen während des Zweiten Weltkrieges. Weitere befristete Ausstellungen beleuchten bestimmte Zeitepochen genauer. Eröffnet wurde das Museum 1958.
- Das Museum für künstlerische Bücher (Muzeum Książki Artystycznej) befindet sich in der Tymienieckiego 24. In dem Museum gibt es eine Dauerausstellung von Büchern der Correspondance des Arts Künstler. Diese Künstler veröffentlichten 1980 die ersten Bücher und eröffneten am 1. Oktober 1993 dann das Museum in der Villa von Henrik Grohmann. Errichtet wurde die Villa 1892 nach Plänen von Majewskiego im Stil der Renaissance. Im Moment ist das Museum auf Grund mangelnder Unterstützung durch die Stadt und entsprechenden finanziellen Problemen von der Schließung bedroht.
Bauwerke
- Der jüdische Friedhof zählt mit seinen ca. 0,4 km² zu den größten der Welt und ist der größte jüdische Friedhof Europas. Er wurde 1982 eröffnet nachdem Izrael Poznański die Fläche erworben hatte und dafür zur Verfügung gestellt hatte. Heute finden sich dort 160.000 bis 180.000 erhaltene Grabmale, wobei das Poznański Mausoleum das größte ist. Auf einem Teil des Friedhofs sind etwa 43.000 Opfer des Ghetto Łódź beerdigt.
- Der evangelische Friedhof befindet sich im Bereich der Straßen Srebrzynska und Ogrodowa. Seit seiner Einweihnung 1855 wurden Persönlichkeiten der Stadt wie Ludwig Geyer, Ludwig Grohmann und Carl Wilhelm Scheibler
- Das Wohnhaus von Carl Scheibler wurde 1882 nach Plänen von Hilary Majewski errichtet.
- Das Grand Hotel befindet sich in der Mitte der Straße Piotrkowska und wurde wie auch das Wohnhaus Scheiblers von Majewski entworfen. Zuvor befand sich an dieser Stelle die Textilfabrik von Ludwig Meyer. 1911 wurden umfangreiche Umbauten vorgenommen. In den 1930er Jahren wurde der Garten welcher sich hinter dem Gebäude befand geschlossen.
- Der Sitz der Stadtverwaltung im ehemaligen Heinzel-Palais wurde 1882 errichtet. Den Bau leitete Otto Gheilig welcher nach Plänen von Majewski arbeitete. Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich eine Figur welche Freiheit, Handel und Industrie symbolisiert.
Religiöse Bauwerke
- Die Basilika St. Stanisław Kostka wurde 1922 mit der Bilung der Diözese Łódź zur Kathedrale und ist eine der schönsten Kirchen der Stadt.
- Die Kirche St. Matthäus (św. Mateusz) ist einen evangelische Kirche welche 1909-1928 errichtet wurde. Sie ist einer der größten Sakralbauten der Stadt und beinhaltet die größte Orgel Polens. Die Kuppel der Kirche hat einen Durchmesser von 17 m.
- die St. Aleksander Newski einen griechisch orthodoxe Kirche unweit der Bahnhofs Fabryczna
- die heute noch besuchte Synagoge befindet sich in der Straß Rewolucji 1905 Nr. 28
- Die römisch-katholische Heiligengeistkirche, früher die evangelische St. Trinitatis-Kirche wurde 1828 errichtet und befindet sich in der Piotrkowska 2/4. 1889 erfolgte ein Umbau nach einem Entwurf von Otto Gehlig. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde die bis dahin evangelische Kirche in die römisch-katholische Heiligengeistkirche umgewandelt.
Parks
Die Stadt verfügt über 23,78 km² Waldfläche. Die ältesten Parks sind Piłsudskiego, Poniatowskiego, Źródliska, Mickiewicza und 3 Maja.
- der Zoo verfügt über eine Fläche von 16,4 ha. Unter anderem finden sich hier Wisenten, Känguruhs, Antilopen, Elefanten, Fische und viele mehr. Gegründet wurde er 1938 und besaß damals eine Fläche von 8,9 ha. 1950 erfolgte die Erweiterung des Geländes auf 16,4 ha.
- der Botanische Garten im Stadtteil Polesie bedeckt eine Fläche von 0,64 km² auf welcher etwa 3.500 Pflanzen zu finden sind. Ursprünglich legte Professor Jan Muszyńskiego einen Garten von 1,3 ha für Heilkräuter an, dieser dehnte sich dann auf etwa 6 ha aus. Später wurde der Garten erweitert und am 20. Juli 1973 wurde der Garten in seiner heutigen Größe Besuchern zugänglich gemacht.
- Parks im Stadtteil Śródmieście
- Der Park Stanisław Staszic ist ein kleiner Park zwischen den Straßen Narutowicza und Jaracza.
- Der Park Stanisław Moniuszko ist ebenfalls ein kleiner Park welcher zwischen den Straßen Narutowicza, Kilińskiego und POW liegt. Früher hieß er Kolejowy und war einer der ersten öffentlichen Parks der Stadt.
- Der Park Henryk Sienkiewicz liegt zwischen den Straßen Kilińskiego und Sienkiewicza. Er verfügt über eine Fläche von 5,2 ha. Der westliche Teil ist im Stil der Barockparks der östliche im Stil Englische Landschaftsgärten. Auf dem Gelände befindet sich das Gebäude des naturwissenschaftlichen Museums sowie eine Kunstgallerie. Gebaut wurde er 1896 unter Leitung von Teodor Chrząński und Piotr Hoser nachdem zwei Jahre zuvor der Magistrat der Stadt die Schaffung des Parks beschlossen hatte. Da das Gelände zuvor Märkte stattfanden mussten über tausend Bäume und fast 5.000 Sträucher angepflanzt werden. Eröffnet wurde er drei Jahre nach Beginn der Arbeiten als Mikołajewskiego Ogrodu Miejskiego. 1916 im Jahr des Todes Henryk Sienkiewicz erhielt der Park seinen heutigen Namen. In den 1990er Jahren wurde der Park sowie die Skulpturen und der Springbrunnen restauriert und ein zweiter Spielplatz errichtet.
- Der Park Jan Matejki wird von den Straßen Narutowicza sowie Matejki begrenzt und hat eine Fläche von nur 2,5 ha. Angelegt ist er als Barockpark mit einem Sprungbrunnen im nördlichen Teil und Rosenrabatten im zentralen Teil. Eröffnet wurde er 1924 als Privatpark und sollte eine kleine Kopie Versailles werden, allerdings wurden die Pläne zur Errichtung eines Palastes nie realisiert. 1938 erwarb die Stadt den Park und es wurde ein öffentlicher Park.
- Weitere, größere, Grünanlagen sind Związku Strzeleckiego „Strzelec“ zwischen den Straßen Traugutta und Kilińskiego, sowie an der Straße POW und dem Platz Komuny Paryskiej.
- Parks im Stadtteil Polesie
- Der Józef Piłsudski Park liegt zwischen den Straßen Al. Unii, Krakowska und Krzemieniecka und wird von der Konstantynowska Str. durchquert. Die 187,3 ha bilden den größten Park Łódź´s und sind auch einer der größten Parks Europas. In ihm befindet sich der zoologische und der botanische Garten, ein Vergnügungspark, das Reservat Polesie Konstantynowskie und verschiedene Sportanlagen. Den ersten Plan zur Anlage eine Parks an dieser Stelle stammt bereits aus 1904, allerdings wurde er nicht realisiert. Seine Anlagen vollzog sich in kleinen Schritten von 1919 bis 1939. Während des Sozialismus hieß der Park Park Ludowy na Zdrowiu, Park Kultury i Wypoczynku (Volkspark für die Gesundheit, Kultur- und Erholungspark). Das Reservat Polesie Konstantynowskie entstand 1930 und zählt zu den ältestens Reservaten Polens.
- Der Fürst Poniatowski Park liegt zwischen den Straßen Parkowa, Mickiewicza, Włókniarzy und Żeromskiego und hat eine Fläche von etwa 41,2 ha. Angelegt wurde der Park 1904 bis 1910 als Ogrodu przy ul. Pańskiej (Garten bei der Pańskiejstraße, heute die Żeromskiego) und erhielt 1917 seinen heutigen Namen. In den 1920er Jahren waren die Villa im Park Sitz des Stadtpräsidenten. 1938 wurde ein Denkmal für Stanisław Moniuszki im Park errichtet, allderdings wurde dieses bereits ein Jahr später beim Einmarsch der Wehrmacht zerstört. Nach Ende des Weltkrieges wurden zwei Soldatenfriedhöfe der Roten Armee und der polnischen Kämpfer im Park angelegt. 1955 wurde ein Konzertplatz angelegt.
- Weiterehin gibt es den Park Fürst Klepacza bei der Allee Politechniki, sowie die Grünanlagen Linkego bei der Straße Żeromskiego und eine nahe dem Platz Hallera.
- Parks im Stadtteil Górna
- Der Park Sielanka befindet sich zwischen den Straßen Pabianicka und Cieszkowskiego und hat eine Fläche von etwa 4,7 ha. Der Park besitz zwei, 1999 in Stand gesetzte, Fischteiche welche durch die Wasserleitungen der Stadt versorgt werden. Weiterhin befindet sich ein Spielplatz und ein kleiner Hügel welcher im Winter zum roddeln genutzt wird im Park. Neben Tischtennis kann auf einem im Süden des Platzes gelegenem Sportplatz Fußball gespielt werden. Die Parkanlage bestand ursprünglich aus zwei Parks, dem Erholungs- und dem Palastpark Ferdinand Königs welcher sie im 19. Jahrhundert anlegen ließ.
- Der Park Juliusz Słowacki hat eine annähernd dreieckige Form welche von den Straßen Politechniki, Pabianicka und Cieszyńska gebildet wird und eine Fläche von 5,1 ha einschließt. Im Park befindet sich ein Kinderspielplatz, ein Basketballfeld und Tische für Tischtennis und Schach. Unweit des Parks fließt der Fluß Jasień an welchem sich eine Mühle befand dessen Besitzer, ein Herr Reich, Ende des 19. Jahrhunderts einen kleinen Park anlegte. Damals wurde der Fluß von zahlreichen Kanälen welche vom Fluß gespeist wurden durchzogen, weswegen er Venedig (Wenecja) genannt wurde. An diesen Namen erinnert noch heute eine Tafel am Nordeingang auf welcher Park Wenecja im. J. Słowackiego steht. Bis 1933 war der Park privat und konnte nur gegen Eintritt betreten werden. Danach wurde ein Vertrag unterschrieben und die Stadt wurde vier Jahre später Eigentümer des Parks und gab ihm seinen heutigen Namen. Im Zweiten Weltkrieg wurde er in Zwergpark umbenannt. Kurz nach dem Krieg wurden alle Kanäle zugeschüttet und der Park hat heute keinerlei Wasserlächen mehr.
- Der Park des 1. Mai (Park 1-go Maja) befindet sich im südlichen Teil der Stadt im Stadtteil Górna. Er besitzt einen See auf welchem Ruder- oder Segelsport betrieben werden kann. Weiterhin ist der Park, abgesehen von Spaziergängen, auch für Reiter und Radfahrer offen. Regelmäßig finden hier auch Sportveranstaltungen statt.
- Parks im Stadtteil Bałuty
- Der Park Helenów verfügt über eine Fläche von etwa 16,7 ha welche hauptsächlich von Laubbäumen wie Eichen, Linden, Ahorn und Kastanie repräsentiert werden. Vereinzelte Nadelbäume wie Kiefern und Lärchen finden sich allerdings auch auf dem Gelände. Angelegt wurde der Park Mitte des 19. Jahrhunderts und Ende des Jahrhunderts wurde er auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 1946 wurde der Park verstaatlicht und in 19 Stycznia (19. Januar) den Tag des Einmarsches der Roten Armee in Łódź umbenannt. 1995 bis 1999 wurde der Park umfangreich mordernisiert, unter anderem wurden die Wege und das Gewässersystem verbessert, ein Spielplatz angelegt und die Umzäunung wurde wieder in Stand gesetzt. 2000 wurde der Park etwas erweitert. Heute trägt der Park den Namen Helenów
- Parks im Stadtteil Widzew
- Der Park des 3. Mai (Park im. 3 Maja) mit einer Fläche von etwa 23,5 ha befindet sich im Stadtteil Widzew und wird vor allem durch Eichen und Buchen geprägt. Gegründet wurde der Park 1915 auf dem Gebiet des von der Industrie noch übriggelassenen Waldfläche. Sieben Jahre später wurden ein Spiel- und ein Sportplatz eingerichtet und weitere sechs Jahre später wurde ein künstlicher Teich angelegt. 1955 wurde zahlreichen Bauten im Park durchgeführt wobei etwa 100 große Eichen gefällt wurden.
Verkehr
Łódź befindet sich an der Eisenbahnhauptstrecke von Warschau nach Breslau und besitzt weitere Eisenbahnverbindungen nach Katowice, Posen und Lublin. Die beiden wichtigsten Bahnhöfe sind der Kopfbahnhof Łódź-Fabryczna und der Durchgangsbahnhof Łódź-Kaliska. Bei Łódź entsteht in den nächsten Jahren ein Autobahnkreuz zwischen der wichtigsten Nord-Süd-Autobahn A1 von Danzig und Katowice nach Tschechien und der wichtigsten Ost-West-Verbindung A2 von Frankfurt (Oder) über Warschau nach Minsk. In Łódź befindet sich der Flughafen Łódź-Lublinek (LCJ).
Gegenwart
Łódź hat in der Neuzeit viel von seinem einstigen Ruhm verloren. Es herrscht eine große Arbeitslosigkeit und manche der einstigen Prachtbauten zerfallen von innen wie von außen. In den letzten Jahren hat die Stadt einen Imagewandel durchgemacht: Fabrikgebäude sind zu Großraumdiskotheken umfunktioniert worden und jährlich findet die "Parada Wolnosci" (vergleichbar der "Love Parade") auf dem längsten Boulevard Europas statt, der Piotrkowska. Auf eben diesem soll es laut offiziellen Angaben auch die höchste Dichte an Bars und Klubs in Europa geben, welche sich oft in kleinen Hinterhöfen versteckt halten.
Ebenso versuchen die Stadtverwaltung wie auch viele kleine Organisationen, das Flair der einst multikulturellen Stadt wieder aufleben zu lassen. Um an das einst friedliche Zusammenleben von Juden, Russen, Polen und Deutschen zu erinnern, findet jedes Jahr das Festival der vier Kulturen statt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Grażyna Bacewicz, Komponistin
- Andrzej Bartkowiak, Kameramann und Filmregisseur
- Kazimierz Brandys, Schriftsteller
- Artur Brauner, Filmproduzent
- Karl Dedecius, Übersetzer
- Max Factor, Unternehmer (Kosmetik)
- Grzegorz Filipowski, Eiskunstläufer
- Jerzy Grzegorzewski, Theaterregisseur
- Jerzy Kosiński, Schriftsteller (Being there, dt. Willkommen, Mr. Chance)
- Roman Polański, Filmregisseur
- Izrael Poznański, Unternehmer (Textil)
- Józef Rotblat, Friedensnobelpreisträger
- Arthur Rubinstein, Pianist
- Andrzej Sapkowski (* 1948), Schriftsteller
- Euzebiusz „Ebi“ Smolarek (* 1981), Fußballer
- Alexandre Tansman, Komponist
- Jack Tramiel, eigentlich Idek Tramielski, Schreibmaschinen- und Computerhersteller (Commodore International, Atari)
- Julian Tuwim, Schriftsteller
- Roman Cycowski, Bariton des Berliner Ensembles Comedian Harmonists
weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Krzysztof Kieślowski, Filmregisseur
- Tadeusz Kotarbiński, Mathematiker
Weblinks
Allgemein
- Offizielle Website der Stadt
- Website über die Stadt
- Info Lodz.naszemiasto.pl
- Info Lodz.pogodzinach.pl
- Stadtplan (Englisch)
- Informationen zu Klima und Wetter
- Lodz 2005- Das Jahr der deutschsprachigen Länder (polnisch, deutsch)
- Website über den jüdischen Friedhof
- Grünanlagen und Parks