Weichsel

mitteleuropäischer Strom zur Ostsee
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Dieser Artkel beschreibt den Fluss Weichsel. Für weitere Bedeutungen siehe Weichsel (Begriffsklärung).


Weichsel mit Einzugsgebiet und Nebenflüssen

Die Weichsel (polnisch Wisła [ˈvʲiswa]) ist ein 1.047 km langer Strom in Polen.

Auf alten Landkarten findet man auch die Schreibweisen Wixel oder Wissel.

Flusslauf

Der Fluss entspringt in den Westbeskiden am 1.214 m hohen Barania Góra (Widderberg). Er fließt überwiegend in nördliche Richtungen und mündet am Weichsel-Werder im Rahmen der Danziger Bucht (polnisch Zatoka Gdańska) in die Ostsee (polnisch Bałtyk); dabei bildet er ein Flussdelta. Ein Mündungsarm, der zur Nogat überleitet, mündet Bereich der Elbinger Niederung in das Frische Haff (polnisch Zalew Wiślany), das Verbindung zur Ostsee hat; auch vom Hauptarm der Weichsel zweigen Mündungsarme in dieses Haff ab.

Geschichte

Der Name der Weichsel ist sehr alten Ursprunges, doch ist man sich noch unschlüssig, ob der Indo-Europäischer oder pre-Indo-Europäischer Herkunft ist. Gesichtert ist, dass der Fluss zum ersten Mal als Vistula/Vistullus von Plinius 77 n.Chr. in seiner "Naturgeschichte" (4.52, 4.89) erwähnt wird. Der Vistula Fluss floss demnach in das Mare Suebicum, was heute als Ostsee bekannt ist. Aus all den unterschiedlichen historischen Quellen kann geschlossen werden, dass im Bereiche des Deltas der Weichsel die Stämme der Sueben und der Burgunder lebten. Dergleichen lebten auf beiden Seiten des Flusses die Goten, welche Ostgermanisch sprachen. Nachbarstämme, die teilweise auch im Gebiete der Goten lebten, waren u.a. die Aestianer, Galindianer, Sudovianer, Borusci, Veneti, und einige mehr. Ein am östlichen Ende des Mare Suebicum lebender Stamm waren die Fenni.

Trotzdem kann das reichhaltige Wissen Tacitus über die ortsansässigen Stämme nur von "Second-Hand-Informationen" gesprochen werden; sein Wahrheitsgehalt kann nicht hundertprozentig bewiesen werden, obwohl archäologische Funde ihn teilweise bestätigen.

Ptolemäus schreibt weiterhin, dass er die Weichsel als den Grenzfluss zwischen dem Germanischen und Samarischen Einflussgebiet erkennt. Dabei verwendete er die griechische Form des Namens des Flusses, Ouistoula. Pomponius Mela bezieht sich in seinem Dritten Buch auf die Visula, während Ammianus Marcellinus sich auf die Bisula in seimem 22ten Buch bezieht. Beide Bezeichnungen sparen das -t aus. Die stichhaltigste Referenz stellt wahrscheinlich Jordanes (Getica 5 & 17)das, der Viscla zur Bezeichnung des Flusses benutzt. Dies scheint auch der etymonologische Ursprung für das deutsche Wort Weichsel zu sein, was darauf hindeutet dass die Germanen einen Stützpunkt am Danzig-Delta hinterliessen.

Städte an der Weichsel

In die Weichsel mündende Flüsse

 
Die Weichsel in Graudenz

Vom Namen des Flusses hat auch die letzte Kaltzeit des Pleistozän, die Weichselzeit, ihren Namen (im norddeutschen Raum).