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Die Rio Grande kam als viertes Schiff der Belgrano-Klasse im Frühjahr 1939 in den Dienst der Hamburg-Süd. Nach Kriegsbeginn wurde das in Rio Grande do Sul liegende Schiff für die Versorgung deutscher Handelsstörer vorgesehen. Im Oktober 1940 verließ sie den brasilianischen Hafen und versorgte den Hilfskreuzer Thor im Atlantik. Mit 368 vom Hilfskreuzer übernommenen Gefangenen erreichte sie am 13. Dezember 1940 Bordeaux.
Die Rio Grande lief im Herbst 1941 als Blockadebrecher nach Japan. Nach erfolgreicher Rückkehr wiederholte sie im Herbst 1942 die Blockadefahrt und erreichte Weihnachten 1942 erneut Kobe. Am 4. Oktober 1943 startete sie zur Rückreise in Japan. im Atlantik von einer amerikanischen Suchgruppe entdeckt und versenkte sich selbst. An Bord ertrank ein zurückgelassener Häftling.
Baugeschichte
Am 2. Oktober 1936 wurde die Belgrano, das Typschiff der Serie, von der Hamburg-Süd in Dienst gestellt. Es war der erste Neubau der im September gerade reprivatisierten Reederei nach fünf Jahren[1]. Das 136 m lange Motorschiff war auf der Hamburger Howaldtswerft entstanden, die bis 1943 noch fünf weitere Schiffe dieses Typs (Montevideo, Elsa Essberger, Rio Grande, Paranagá und Florianopolis) fertig stellte. Angetrieben wurden die Schiffe von einem 3350 PS starken MAN-Diesel und erreichten eine Dienstgeschwindigkeit von 13 Knoten. Neben der Hamburger Werft stellte die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft im Oktober 1936 noch die Porto Alegere als zweites Schiff des Typs und der Bremer Vulkan im August 1939 mit der Florida das sechste und letzte Vorkriegsschiff für die Hamburg Süd her. Der Versuch während des Krieges weitere Schiffe durch Werften in den besetzten Ländern bauen zu lassen, war nur im Fall der eigentlich in Bremen bestellten Esmeralda erfolgreich, die im Juni 1944 in Amsterdam fertiggestellt wurde. In den Niederlanden wurde 1947 auch das letzte Schiff des Typs für Jugoslawien als Makedonija fertiggestellt. Sie war während des Kriegs mit der im Oktober 1943 fertiggestellten Florianopolis bei Howaldt in Hamburg als Victoria in Bau, aber während der Endausrüstung durch Bombentreffer schwer beschädigt worden und wurde dann nach Kriegsende zur Reparatur und Fertigstellung in die Niederlande geschleppt.
Die ersten Neubauten der Hamburg-Süd nach dem Zweiten Weltkrieg (Santa Ursula, Santa Elena, Santa Isabel, Santa Catarina) waren Nachbauten der bewährten Belgrano-Klasse und wurde auch bei den Howaldtswerken in Hamburg von 1950 bis 1953 gebaut. Im Gegensatz zu den Schiffen der ursprünglichen Serie verfügten sie aber über Einrichtungen für 24 bis 26 Passagiere.
Einsatzgeschichte
Die unter der Baunummer 777 bei Howaldt in Hamburg gefertigte Rio Grande war der das vierte Schiff der Klasse dieser Werft nach der Belgrano, der Montevideo (BNr.751/2), die Ende 1936 fertig wurden und der 1938 für Reederei John T. Essberger fertiggestellten Elsa Essberger (BNr.765). Sie war das zweite Schiff der Reederei, das nach der südbrasilianischen Stadt Rio Grande do Sul benannt war, nach der 1905 in Dienst genommenen 4556 BRT großen Rio Grande, die 1917 durch Brasilien in Belém beschlagnahmt wurde und als Benevente und Duque de Caxias noch bis 1963 in Fahrt blieb.
Die Rio Grande wurde im Frachtdienst nach Südamerika eingesetzt und befand sich bei Kriegsausbruch in Rio Grande do Sul. Es wurde von der Etappe in Brasilien als möglicher Versorger für deutsche Handelsstörer vorgesehen. Neben der Rio Grande befand sich auch ihr Schwesterschiff Montevideo in dem brasilianischen Hafen, das auf Veranlassung einer britischen Bank im September 1939 an die Kette gelegt wurde. Das in Santos liegende Schwesterschiff Porto Alegre lief am 14. September 1939 zum (erfolgreichen) Durchbruch in die Heimat aus. Bis Februar 1940 versuchten insgesamt 15 Schiffe der Hamburg-Süd aus Brasilien nach Deutschland zu entkommen, was zehn Schiffen auch gelang.
Der erste Einsatz eines Versorgungsschiffes von der Etappe Brasilien erfolgte Ende Mai 1940, als das Motorschiff Königsberg des NDL mit 1280 t Diesel Belem verließ, um für die Hilfskreuzer Orion und Widder, die viel Treibstoff brauchten, zur Verfügung zu stehen. Widder traf am 5. Juni die Königsberg, die Nahrungsmittel brachte aber Treibstoff erhielt, um den Durchbruch in den deutschen Machtbereich zu versuchen. Um einer Kaperung durch einen frnzösischen Hilfskreuzer zu entgehen, versenkte die Besatzung das Schiff dann vor Vigo [2]. Die Versorgung der beide Hilfskreuzer erfolgte überwiegend durch deutsche Tanker, die von den Kanaren zu den Hilfskreuzern stießen.
Am 31. Oktober 1940 lief dann auch die Rio Grande aus ihrem brasilianischen Schutzhafen aus, um den inzwischen im Mittelatlantik operierenden Hilfskreuzer Thor zu versorgen, der inzwischen acht Schiffe gekapert hatte und von diesen 368 Gefangene an Bord hatte. Die beiden Schiffe trafen sich vom 9. bis 16. November und die Rio Grande gab überflüssige Versorgungsgüter und Treibstoff an den Hilfskreuzer ab und übernahm 364 Gefangene. Nur die Kapitäne der vier versenkten britischen Schiffe behielt der Kommandant der Thor,Kapitän zur See Otto Kähler, an Bord, um den Gefangenen keine möglichen Führer zu geben. Die Rio Grande gab sich bei dem Treffen und in der Folge als ihr Schwesterschiff Belgrano aus, um den Eindruck gegenüber den Gefangenen zu erwecken, das Versorgungschiff habe aus Deutschland den Hilfskreuzer erreicht und nicht aus dem neutralen Brasilien [3]. Mit einer kleinen militärischen Besatzung verstärkt, lief die Rio Grande bis zum 13. Dezember nach Bordeaux. Die 89-köpfige Besatzung der des Walfang-Fabrikschiffes Kosmos, das von der Thor am 26. September 1940 versenkt worden war, wurde im Mai 1941 in ihre Heimat entlassen.
Am 21. September 1941 lief die Rio Grande aus Bordeaux nach Japan als zweiter Blockadebrecher aus. Vor ihr war der Tanker Benno (die norwegische Prise Ole Jacob) am 30. August in Marsch gesetzt worden, der unterwegs Versorgungsaufgaben erledigen sollte. Die Rio Grande erreichte am 6. Dezember ihr Ziel Osaka [4].
Am 31. Januar 1941 verließ sie Japan wieder mit einer Ladung Rohgummi und kleineren Mengen anderer Güter und erreiche Bordeaux am 10. April. am 28. September 1942 lief sie dann zu ihrer zweiten Fahrt nach Japan aus und erreichte Japan am 31. Dezember. Schon am 28. Januar 1943 begann ihre erneute Rückfahrt, die allerdings abgebrochen werden musste.
Der endgültige Beginn ihrer letzten Reise war dann der 4. Oktober 1943, als sie Yokohama verließ.
v (2) 1939 1944 scuttled near Ascension Island to avoid capture by U.S. Navy. 6,062
Das Ende der Rio Grande
Die Rio Grande wurde vom Kreuzer USS Omaha und dem Zerstörer USS Jouett entdeckt und verfolgt. Die Besatzung des Blockadebrechers leitete die Selbstversenkung ein. Die Amerikaner zwangen die das Schiff verlassende Besatzung mit Feuer aus ihren leichten Waffen wieder an Bord, ließen nach der Explosion der Selbversenkungs-Sprengsätze aber die Räumung des Rio Grande geschehen. Mit ihren Rettungsbooten nahmen die Deutschen Kurs auf die 540 Meilen entfernte brasilianische Küste, während das Schiff auf der Position 06º 40’S 25º 39’W am 4. Januar 1944 sank.
Ein Blimp der US Navy entdeckte die Rettungsboote und führte den Kreuzer USS Marblehead heran, der 72 Überlebende auf der Position 07º 45’S 33º 00”W aufnahm. Ein weiteres Rettungsboot erreichte am 11. Januar mit 22 weiteren Überlebenden die brasilianische Küste nahe Fortaleza, die dann von der brasilianischen Armee interniert wurden [5]
1 Dead
http://ibiblio.org/hyperwar/ETO/Ultra/SRH-008/SRH008-13.html
In britischen Diensten
Am 6. Juni 1945 geleiteten der Kreuzer HMS Diadem und der Zerstörer HMS Oribi die Nordmark über die Nordsee nach Rosyth, wo sie von der Royal Navy als RFA Northmark übernommen wurde.
Im Juli 1947 wurde das Schiff nach einer Überholung wieder in den aktiven Dienst gestellt, wobei der Namen in RFA Bulawayo verändert wurde.
1955 wurde das ehemals deutsche Trossschiff Westerwald / Nordmark außer Dienst gestellt und ab Oktober verschrottet.
Literatur
- Hans H. Hildebrand/Albert Röhr/Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien - ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford,
- Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939-1945, Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft mbH, Herrsching (1968), ISBN:3-88199-097
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Schmelzkopf: Die deutsche Handelsschiffahrt, S. 194
- ↑ Untergang der Königsberg
- ↑ [Datei: http://www.warsailors.com/raidervictims/thor.html Norwegian victims of Thor] (engl.) abgrufen 21.08.2013
- ↑ Blockadebrecher Japan
- ↑ blockade-runner Rio Grande abgerufen 21.08.2013
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Die Castor kam als erster großer Eisbrecher der Kriegsmarine 1941 in den Dienst. Die kurz vor Kriegsende vor Warnemünde nach Minentreffer gesunkene Castor wurde in der DDR für die Sowjetunion nach der Bergung wieder als Eisbrecher aufgebaut und 1957 als Pereswet abgeliefert. Sie war zuletzt im Fernen Osten im Dienst.
Baugeschichte
Im Rahmen des Neubauprogramms von 1936 forderte die Kriegsmarine auch den Bau großer, marineeigener Eisbrecher, da die deutschen zivilen Eisbrecher einen Einsatz der Kriegsmarine in der östlichen Ostsee nicht ermöglichen konnten. Modernstes und größtes Schiff dieser Flotte war die 1933 gebaute Stettin von 2200 PS für den küstennahen Einsatz. Zwei hochseefähige Schiffe wurden von der Kriegsmarine geplant.
Als Bauwerft wurden die Schichau-Werke bestimmt. Auf der Stammwerft in Elbing wurde der Bau des ersten derartigen Schiffes unter der Baunummer 1425 mit dem Arbeitsnamen Eissee begonnen. Der fertige Rumpf lief dort am 15. Juli 1939 vom Stapel. Zum Ausbau wurde der Rumpf von der inzwischen durch den Bau von Torpedobooten voll ausgelasteten Werft zum Zweigwerk nach Königsberg (der früheren Union-Werft) geschleppt. Dort wurde das Schiff erst am 15. Oktober 1941 unter dem Namen Castor in Dienst gestellt.
Das zweite, als Pollux geplante Schiff wurde nicht begonnen und blieb ein Projekt. Dafür ließ die Kriegsmarine von P. Smit jr. in Rotterdam eine Pollux nach den Plänen der finnischen Jääkarhu-Klasse [1] bauen, die im Dezember 1943 fertiggestellt wurde.
Der Eisbrecher Eisvogel wurde 1942 auf Aalborg Varvet in Dänemark für die Kriegsmarine fertig gestellt. Während des Krieges wurde der Eisbrecher im Ostseeraum eingesetzt. Nach dem Krieg gehörte der Eisbrecher zur sowjetischen Kriegsbeute und wurde unter dem Namen Ilja Murometz eingesetzt. In Schweden wurde ein Schwesterschiff unter dem Namen Eisbär gebaut.
Einsätze
Am 04. April 1942 begleitet die Castor mit dem Schulschiff Schlesien das schwerbeschädigte Schlachtschiff Gneisenau, das trotz im Februar total ausgebranntem Vorschiff mit eigener Kraft in der vereisten Ostsee von Kiel nach Gotenhafen verlegte.
Weblinks