Cheerleading
Cheerleading (von engl.: cheer – Beifall und to lead – führen, also sinngemäß (das Publikum) zum Beifall führen) ist eine Sportart, die aus Elementen des Turnens, der Akrobatik, des Tanzes und Anfeuerungsrufen besteht.

Einführung
Die ursprüngliche Aufgabe der Cheerleader war es, bei sportlichen Veranstaltungen und Wettkämpfen andere Sportmannschaften anzufeuern und das Publikum zu animieren. Typische Sportarten, bei denen Cheerleader auftreten, sind American Football, Basketball und Eishockey. Doch auch aus den Bereichen Fußball, Handball und Volleyball wächst die Zahl der Squads.
Insbesondere im Winterhalbjahr finden Cheerleader-Meisterschaften auf nationaler und internationaler Ebene für die organisierten Squads statt. Nach festem Regelwerk müssen die Squads innerhalb einer ca. 3 minütigen Routine (Auftritt) bestimmte Pflichtelemente darbieten, die dann von Punktrichtern je nach Schwierigkeitsgrad und Sicherheit bewertet werden. Die meisten Squads arbeiten konsequent auf die Meisterschaften hin und sehen darin inzwischen ihre Hauptaufgabe.
Ursprung
Die ersten Cheerleader-Teams kamen aus den USA, wo es 1898 an der University of Minnesota mit organisierten Anfeuerungsrufen aus dem Publikum begann. Seit den 1980er Jahren wird Cheerleading auch in Deutschland immer populärer. Es gibt zur Zeit ca. 400 deutsche Cheerleader-Teams. Erstes bekanntes Cheerleader-Team in Deutschland waren die Cheerleader der Düsseldorf Panther.
In Deutschland ist der Cheerleading-Sport, unabhängig davon, für welche Sportart gecheert wird, über die Cheerleader Vereinigung Deutschland innerhalb des American Football Verband Deutschland organisiert. Europäische Wettbewerbe werden von der EFAF durchgeführt.
Kurioses
- Kaum bekannt ist die Tatsache, dass Cheerleading ursprünglich ein reiner Männersport war. Erst im 20. Jahrhundert wurden die ersten Frauen zugelassen.
- Der zur Zeit berühmteste (Ex)-Cheerleader ist der 43. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, George W. Bush, der ein Cheerleader für Yale University war.
Cheerleadingelemente
Motions
Motions sind bestimmte Armbewegungen, die mit Spannung und Stärke von den Cheerleadern beherrscht werden müssen. Diese finden Anwendung in Cheers, Chants, Stunts und Tänzen.
Chants
Unter einem Chant versteht man einen Sprechgesang mit passenender mimischer und v. a. gestischer Unterstreichung der Aussagen. Chants können während des gesamten Spiels spontan vom Cheerteam als Anfeuerung eingesetzt werden. Sie werden meistens drei mal wiederholt.
Cheers
Cheers sind ähnlich wie Chants, Kombinationen aus Worten und Bewegungen, allerdings länger. Sie werden nur während der offiziellen Spielunterbrechung und nach dem Spiel dargeboten. Ein Beispiel hierfür ist ein Hollaback.
Stunts
Ein Stunt bezeichnet eine "Hebefigur", die aus mindestens zwei Personen besteht. Die Zahl kann bis auf fünf beteiligte Personen steigen. Setzt man mehrere Stunts zu einem größeren Gesamtbild zusammen, bezeichnet man dies als Pyramide. Die Anzahl der beteiligten Personen ist hier unbegrenzt.
Pyramiden können bis zu vier Körperlängen hoch gebaut werden.
Die "Säulen" der Pyramide bzw. des Stunts bilden die Bases, die die anderen Personen hochheben. Die oberen Personen heißen "Top" oder "Flyer". Sollte die Pyramide drei oder mehr Körperlängen betragen, werden die "mittleren Personen" als "Middle Layer", bezeichnet.
An Meisterschaften gibt es eine eigene Kategorie namens "Group Stunt". Hierbei wird eine Gruppe bestehend aus fünf weiblichen Personen gebildet, die eine Minute lang ohne Pause "stuntet". Es gibt hierbei auch eine Kategorie namens "CoEd Group Stunt", in der auch Männer stunten. In der Kategorie "Partner Stunt" treten ein Mann und eine Frau zusammen auf.
Basket Toss
Wird ein Flyer hoch in die Luft geworfen, und macht dort eine bestimmte Bewegung (vergleichbar mit Jumps), so nennt man dies Basket Toss, oder kurz Basket. Die Bases bzw. Tosser, umschließen hierbei ihre Handgelenke so, dass sich eine Art "Korb" bildet. Der Flyer steigt mit seinen Füßen hinein und wird 4-5 Meter hoch in die Luft geworfen. An einem Basket Toss sind 4-5 Leute beteiligt.
Jumps
Jumps, auf deutsch Sprünge, können in Cheers aber auch in Tänze eingebaut werden. Sie sollen Freude zum Ausdruck bringen und werden deshalb auch oft ausgeführt, wenn die Mannschaft punktet. Es gibt Sprünge wie den Toetouch, bei dem man versucht, die Zehen (zu engl. Toe) zu berühren (touch). Die Beine sind im Sprung seitlich des Körpers.
Dance
Dance, auf Deutsch Tanzen, ist ein wichtiger Bestandteil des Cheerleadings. In vielen Cheerleader-Teams haben sich bereits spezielle Dance-Teams herausgebildet, die sich ausschließlich dem Tanzen widmen.
Tumbling
Unter Tumbling versteht man alle Elemente des Bodenturnens, wie zum Beispiel Handstand, Flickflack oder Rad. Diese können ebenfalls während des gesamten Spiels gezeigt werden. Oft turnen Tumbler, während der Rest des Teams eine Pyramide aufbaut.
Probs
Probs werden die Hilfsmittel genannt, die die Cheerleader während ihrer Performance benutzen können. Am bekanntesten sind die so genannten Pompons, die fälschlicherweise oft als Puschel bezeichnet werden. Auch Fahnen, Schilder und "Pappmegaphone" können in einer Cheerleading-Darbietung zu sehen sein.