Liechtenstein

Fürstentum und Kleinstaat in Mitteleuropa
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Dieser Artikel befasst sich mit dem Fürstentum Liechtenstein. Weiteres siehe Liechtenstein (Begriffsklärung).



Flagge Liechtensteins Wappen Liechtensteins
(Details) (Details)
Amtssprache Deutsch
Hauptstadt Vaduz
Staatsform Konstitutionelle Erbmonarchie
Fürst Hans-Adam II.
Regierungschef Otmar Hasler
Fläche 160 km²
Einwohnerzahl 32.528
Bevölkerungsdichte 205 Ew. pro km²
Staatsgründung 1866 (Selbstständigkeit)
Währung Schweizer Franken
Zeitzone UTC+1
Nationalhymne Oben am jungen Rhein
Nationalfeiertag 15. August
Kfz-Kennzeichen FL
Internet-TLD .li
Vorwahl +423
Karte von Liechtenstein

Das Fürstentum Liechtenstein liegt in Mitteleuropa zwischen Österreich und der Schweiz am Ostufer des Hochrheins.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Liechtensteins

Das Fürstentum ist hervorgegangen aus dem Erwerb der Grafschaften Schellenberg (1699) und Vaduz (1712) durch die Fürsten von Liechtenstein. Kaiser Karl VI. (HRR) erhob die Grafschaften 1719 zum reichsunmittelbaren Fürstentum im Besitz und mit Namen der Fürsten von Liechtenstein.

1806 erhielt Liechtenstein den Status eines unabhängigen Staates. Bis zum 1. Weltkrieg war Liechtenstein stark mit Österreich verbunden. Durch wirtschaftliche Schwierigkeiten Österreichs verbündete sich Liechtenstein mit der Schweiz, übernahm den Schweizer Franken und ging eine Zollunion mit der Schweiz ein. Liechtenstein erlebt seit dem zweiten Weltkrieg, begünstigt durch niedrige Steuern und der Neutralität, einen wirtschaftlichen Aufschwung.

In einem Referendum 2003 stimmten die Bürger Liechsteinsteins mit einem Ja-Anteil von 64.3% für eine Revision der Verfassung, nachdem Fürst Hans-Adam drohte, bei einer Ablehnung das Land zu verlassen. Die neue Verfassung gibt dem Fürsten mehr Macht als in jeder anderen Monarchie Europas.

So erlaubt die neue liechtensteinische Verfassung unter anderem dem Fürsten in sogenannten Notzeiten die Macht, die Regierung entlassen und maximal sechs Monate als Alleinherrscher zu regieren.

Die neue Verfassung hat sowohl national als auch International für Kritik gesorgt, da vorgeworfen wird, dass die Demokratie dank mächtigen Veto-Rechten des Fürsten eingeschränkt wird.

Am 15. August 2003 kündigte Fürst Hans-Adam zudem an, in einem Jahr kürzer zu treten und die Macht seinem Sohn, Fürst Alois von Liechtenstein, überzugeben.


Politik

Die Staatsform Liechtensteins ist eine konstitutinelle Erbmonarchie. Der aktuelle Regent Liechtensteins ist seit 1989 Fürst Hans Adam II. von Liechtenstein.

Die Legislative liegt beim Landtag, bestehend aus 25 Abgeordneten, die nach dem Verhältniswahlrecht für vier Jahre vom Volk gewählt werden.

Die Exekutive bilden der Regierungchef und die Regierungsräte. Auf Vorschlag des Landtages werden sie vom Fürsten ernannt.

Die Judikative bildet ein mit fünf Richtern besetzter Oberster Gerichtshof.

Die außenpolitsichen Interessen Liechtensteins werden größtenteils von der Schweiz übernommen.


Verwaltungsgliederung

Liechtenstein ist in elf so genannten Gemeinden eingeteilt. Viele dieser Gemeinden bestehen aus einer einzigen Ortschaft. Sechs Gemeinden, darunter die Hauptstadt Vaduz sind dem Oberland zugeordnet. Fünf Gemeinden dagegen dem Unterland.

Siehe auch: Liste der Städte und Orte in Liechtenstein

Geographie und Klima

Liechtenstein befindet sich am Hochrhein im Rheintal in den Alpen. Die ganze westliche Staatsgrenze Liechtenstein entspricht zudem dem Rheinverlauf. Die östliche Seite Liechtensteins ist geprägt von Gebirgen. Der höchste Punkt Liechtensteins ist der Grauspitz mit einer Höhe von 2599 m.ü.M.

Im Verhältnis zu den anderen alpinen Regionen ist es in Liechtenstein dank dem Föhn ziemlich mild. Im Winter wird in den Gebirgen um Malbun Wintersport betrieben.


Bevölkerung

Sprache

In Liechtenstein wird ein alemannischer Dialekt des Deutschen gesprochen. Es ist eng verwandt mit dem sogen. Schweizerdeutsch.

Amtssprache ist (Hoch-)Deutsch. Liechtenstein ist zudem der einzige Staat in Mitteleuropa, wo Deutsch die einzige anerkannte Landessprache ist.

Konfession

76% der Liechtensteiner sind römisch-Katholisch, 7% protestantisch. 4% (Zugewanderte) gehören dem Islam an.

Kultur

Für ein so verhältnismäßig kleines Land verfügt das Fürstentum über eine erstaunliche Anzahl an künstlerischen und kulturellen Aktivitäten und Vereinigungen und eine blühende Jugendkultur, wie zum Beispiel an der Existenz einer Reihe hochwertiger und überregional bekannter Rock- und Popbands zu sehen ist. Hier sei etwa die relativ junge Band Downfall genannt, und was die Altbands betrifft natürlich die absolut unübertroffene Kultband Inferno oder die dubiose deutsch-liechtensteinsche Undergroundband The Atheists.

Im Bereich Bildhauerei ist Betty Dürr überregional bekannt und im Bereich Bildender Kunst der Maler Martin Frommelt aus Schaan.

Verkehr

Das gut ausgebaute Straßennetz umfasst 140 km. Die Eisenbahn, die Liechtenstein von Buchs nach Feldkirch durchquert, wird von den Österreichischen Bundesbahnen betreut. Es sind nur 9,5 km. Postmäßig ist es an die Schweiz angeschlossen.

Sport

Die Fußballmannschaft des FC Vaduz nimmt am Spielbetrieb des schweizer Fußballverbandes teil. Liechtenstein unterhält auch eine Fussball-Nationalmannschaft. Bisher hatten sie jedoch an WM- und EM-Qualifikationen erst einen einzigen Sieg erlangt (gegen Aserbaidschan).

Im Ski Alpin hat Liechtenstein ein paar Erfolge vorzuweisen. Der Höhepunkt war - abgesehen von diversen Weltcup-Siegen von Liechtensteinern - , als die Liechtensteinerin Hanni Wenzel zwei Mal Gold bei den Olympischen Spielen 1980 gewann.


Weitere Themen

Liechtenstein hat keine Armee. Die Landesverteidigung Liechtensteins übernimmt die Schweizer Armee.