Segebodo Crispin († 1388)

Ratsherr der Hansestadt Lübeck
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Segebodo Crispin († 1388) war Ratsherr der Hansestadt Lübeck.

Leben

Segebodo Crispin war Sohn des Lübecker Bürgers Segebodo Crispin II. Enkel der Lübecker Bürgermeister Segebodo Crispin († 1323) und Hermann Morneweg.


Ihm gehörten die Lübschen Güter Groß Steinrade, Bliesdorf und Wulmenau; auch jeweils eine Hälfte von Krummesse und Kronsforde.


Er war verheiratet mit Elisabeth, einer Tochter des Ratsherrn Gottschalk Warendorp. Der Ratsherr Johann Crispin war sein Sohn.

Die Crispins werden zu den Mitstiftern des Katharinenkloster Lübeck gezählt, dessen Bau sie mit erheblichen Mitteln unterstützten. Das nordöstliche Chorseitenschiff der Katharinenkirche wurde nach neueren Forschungen direkt als Familienkapelle errichtet.[1] Die mittelalterlichen Familienporträts aus dieser Kapelle zeigen neben Segebodo Crispin und seiner Ehefrau mehrere Generationen der Crispins mit ihren Frauen und befinden sich heute in der Mittelaltersammlung des St. Annen-Museums. Die Tafelmalereien wurde nach den Fresken in der Kapelle um 1440 auf die Holzplatten übertragen und 1577 durch den Maler Gregor van Gerden übermalt. Dabei wurden bei den einzelnen Tafelbildern die Namen der dargestellten Personen verwechselt. Die Zuordnung ist daher nur über die Familienwappen der Ehefrauen möglich.

Literatur

  • Uwe Albrecht, Jörg Rosenfeld und Christiane Saumweber: Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein, Band I: Hansestadt Lübeck, St. Annen-Museum. Kiel: Ludwig, 2005, S. 174 ff. ISBN 3933598753
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie, Lübeck 1925, Nr. 364
  • Carl Julius Milde: Siegel des Mittelalters aus den Archiven der Stadt Lübeck. Lübeck 1862, S. 4 ff. (Online in der Google-Buchsuche)
  • Heike Trost: Die Katharinenkirche in Lübeck: franziskanische Baukunst im Backsteingebiet. Von der Bettelordensarchitektur zur Bürgerkirche. Kevelaer: Butzon und Bercker (Edition Coelde) 2006 (Franziskanische Forschungen, H. 47), zugl.: Bonn, Univ., Diss., 2004 ISBN 978-3-7666-2106-1

Einzelnachweise

  1. Trost: Katharinenkirche (Lit.), S. 190