Skype ist eine unentgeltlich erhältliche, proprietäre VoIP-Software, die das kostenlose Telefonieren via Internet von PC zu PC sowie das gebührenpflichtige Telefonieren ins Festnetz und auf Mobiltelefone ermöglicht (SkypeOut). Der ebenfalls gebührenpflichtige Dienst SkypeIn ermöglicht die Erreichbarkeit aus dem herkömmlichen Telefonnetz. Konferenzschaltungen sind für bis zu fünf Gesprächsteilnehmer möglich.
Skype
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Basisdaten
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Entwickler | Skype Technologies |
Erscheinungsjahr | 29. August 2003[1], 2003 |
Aktuelle Version | 1.4.0.84 (25. Oktober 2005); Beta 2.0.0.63 (20. Dezember 2005) |
Betriebssystem | Windows, Linux, Mac OS X, Pocket PC |
Programmiersprache | Delphi, Objective-C, C++, Object Pascal |
Kategorie | VoIP, IM, P2P |
Lizenz | Proprietär |
deutschsprachig | ja |
www.skype.com |
Eigenschaften
Die Software zeichnet sich – im Gegensatz zu vielen vergleichbaren Programmen – dadurch aus, dass sie auch hinter den meisten Firewalls und NAT-Routern problemlos funktioniert, weil für die Kommunikation unter anderem der TCP-Port 80 benutzt wird, der normalerweise für das Surfen im World Wide Web Verwendung findet und deshalb in fast allen Fällen freigeschaltet ist. Die Sprachqualität von Skype ist aufgrund von neuen Kompressionsalgorithmen (ILBC) größtenteils besser als bei herkömmlichen Telefongesprächen, und bei Verbindungen von PC zu PC sorgt laut Skype die Verschlüsselung mit AES-256 für die Privatsphäre, die Schlüssel werden mit 1024 Bit RSA übertragen [1]. Da es sich aber um ein Closed Source Programm handelt, können diese Angaben nicht überprüft werden, sollen jedoch von einer von Skype beauftragten "Security Evaluation" bestätigt worden sein (siehe Literatur). Die Sprachqualität wird jedoch – anders als bei Telefonen – von im PC-Markt weit verbreiteten minderwertigen Mikrophonen negativ beeinflusst. Da Skypes VoIP-Protokoll proprietär ist, sind Skype-Nutzer auf die Soft- und Hardware, die von der Herstellerfirma autorisiert wurde, angewiesen – im Gegensatz zu Nutzern von Diensten, die SIP benutzen.
Die Struktur von Skype ist im Rahmen eines P2P-Netzes teilweise dezentral, beispielsweise das Telefonbuch. Die Authentifizierung und das Abrechnen hingegen erfolgt über einen zentralen Rechner. Ebenso werden Verbindungen von PC zu PC teilweise über andere Skype-Teilnehmer weitergeleitet, während die Gespräche ins Festnetz über speziell dafür vorgesehene Rechner abgewickelt werden.
Seit Version 1.2 der Windows-Variante bietet Skype auch einen Anrufbeantworter (Voicemail) (Seit Version 1.3 kann man als Nutzer des Skype-Anrufbeantworters jedem User eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, auch wenn dieser selbst keinen Skype Anrufbeantworter nutzt.) sowie den Dienst SkypeIn kostenpflichtig an. Bei SkypeIn wird dem Nutzer eine Festnetznummer (bislang aus Deutschland, Schweiz, Frankreich, Hongkong, Großbritannien, Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen, Polen und den USA) zugeteilt, über die er via Skype erreichbar ist. Neben dem Telefonieren ist der Haupteinsatz von Skype das Instant Messaging, wobei auch Chats mit mehreren Teilnehmern möglich sind, sowie das Übertragen von Dateien.
Wegen der seit Version 1.0.0.94 verfügbaren Programmschnittstelle ist es auch für externe Programme möglich, auf die Funktionalitäten des Skype-Clients und Teilen des Netzwerkes zuzugreifen, um etwa den Status auf Webseiten anzeigen zu lassen.
Seit Version 1.4 ist die Funktion „Call Forwarding“ implementiert, die es erlaubt, via Skype eingehende Gespräche an andere Skype Benutzerkonten oder ins normale Telefonnetz (PSTN) weiterzuleiten.
Mit der Beta-Version 2.0 hat der Videochat in die Applikation Einzug gehalten. Die maximale Auflösung beträgt 320×240 Pixel bei 15 Frames pro Sekunde.
Verbreitung
Seit Ende Juli 2004 ist Skype als Vollversion verfügbar und läuft sowohl unter Windows XP, Windows 2000 (und Windows ME sowie bis auf weiteres (Ver 1.4.0.84) unter Windows 98se mit der Windows-Version, auch wenn dies nicht explizit angegeben ist) als auch unter Linux, Pocket PCs und Mac OS X. Laut Anzeige im Client sind inzwischen mehr als vier Millionen Benutzer online (Tagesspitzenwert). Dieser Wert wurde das erste Mal am 19. Oktober 2005 erreicht, fast genau ein Jahr nachdem am 20. Oktober 2004 das erste Mal mehr als eine Million Benutzer gleichzeitig online waren. Laut der offiziellen Skype-Internetseite wurden bereits etwa 15 Milliarden Minuten vermittelt und über 200 Millionen Downloads durchgeführt. Das bedeutet, dass im Durchschnitt mehr als 20.000 Gespräche gleichzeitig über Skype abgewickelt werden.
Skype-Hardware
Verschiedene Hersteller vertreiben Hardwareprodukte, die für VoIP-Einsatz mit Skype entwickelt wurden. Dabei handelt es sich zumeist um Schnurlostelefone, deren Basisstation zum einen an das analoge Telefonnetz (PSTN) angeschlossen werden, zum anderen aber auch eine Schnittstelle (in der Regel USB) zur Verbindung mit einem PC bereitstellen. Vom Mobilteil aus können Gespräche in beiden Netzen geführt werden. Eine stand-alone-Nutzung, die eine Vermittlung von Gesprächen ins Skype-Netz ermöglicht, ohne dass ein zusätzlicher Rechner mit laufender Skype-Applikation angeschlossen sein muss, ist jedoch nicht möglich.
Bewertung
Nachteilig an Skype ist die Verwendung von proprietären Protokollen. Die Software ist mit anderen VoIP-Angeboten, welche mit den offenen Standards SIP oder H.323 arbeiten, nicht kompatibel. Freie SIP-basierende VoIP-Clients und Server sind hingegen ebenso im Internet verfügbar, beispielsweise X-Lite als Softphone und SER (SIP Express Router) als SIP-Proxy. Führend im Bereich der VoIP-Server ist derzeit Asterisk; an einer Protokollunterstützung wird gearbeitet.
Skype wird in vielen Unternehmens-Netzwerken nicht zugelassen, da die eingesetzte Peer-to-Peer Technologie von den Verantwortlichen als sicherheitstechnisch fragwürdig eingestuft wird.
Ein bei Skype gekauftes Guthaben ist nur 6 Monate gültig. Bei nicht regelmäßiger Nutzung des Accounts kann das Guthaben ablaufen bevor es vollständig verbraucht ist. Die registrierten Accounts bleiben allerdings weiterhin aktiv. Andere VoIP Software wie zum Beispiel der Yahoo Messenger bietet mittlerweile günstigere Tarife an.
Siehe auch
Literatur
- Thor Alexander: Internettelefonie: Alles über Skype. Rund um die Welt kostenlos telefonieren. Rhombos-Verlag, 2005, ISBN 3937231528
- Salman A. Baset, Henning Schulzrinne: An Analysis of the Skype Peer-to-Peer Internet Telephony Protocol (englisch, PDF)
- Tom Berson: Skype Security Evaluation (englisch, PDF)
Weblinks
- www.skype.com - Website von Skype
- ↑ Ars Staff: “How can they be so good?”: The strange story of Skype. 3. September 2018 (englisch, abgerufen am 5. Mai 2025).