Kassel ist die größte Stadt in Nord-Hessen. In Kassel leben 194.000 Einwohner. Die 1970 beschlossene Hochschule nahm mit dem Windersemester 1971/72 als integrierte Gesamthochschule den Lehrbetrieb auf; seit 2002 lautet der Name Universität Kassel.
Alle 5 Jahre findet in Kassel für 100 Tage die documenta statt, zuletzt im Jahre 2002.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Kassel findet sich 913. Landgraf Heinrich von Hessen machte im Jahre 1277 Kassel zu seiner Residenz. Nach der französischen Invasion 1807 residierte Napoleons Bruder Jérôme als König von Westfalen in Kassel. Kassel war bis 1866 Hauptstadt des Kurfürstentums Hessen. Eingemeindungen: Wehlheiden, Wahlershausen, Kirchditmold, Rothenditmold, Harleshausen, Ihringshausen, Wolfsanger, Sandershausen, Bettenhausen, Waldau, Niederzwehren, Oberzwehren. Am 22. Oktober 1943, wurde die Kasseler Innenstadt durch einen Luftangriff nahezu komplett zerstört. Etwa 10000 Menschen kamen in Flammen und Trümmern um.
Politik
Geographie
Kassel liegt an beiden Seiten der Fulda nahe der Grenze zu Niedersachsen und an der Autobahn-/Eisenbahnhauptverbindung Hannover-München. ICE-Bahnhof. Das Bild der Innenstadt wird geprägt durch den Neuaufbau nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges.
Westlich der Stadt steigt der Habichtswald an, im Osten erstreckt sich der Kaufunger Wald.
Persönlichkeiten
Heinrich Schütz, Musiker; Brüder Grimm, Literaturwissenschaftler; Hans Eichel, Politiker (SPD); Brigitte Zypries, Politikerin (SPD).
Sehenswürdigkeiten
Bergpark Wilhelmshöhe mit Schloss, um 1700 von Landgraf Karl als barocke Parkanlage begonnen. Im 18./19. Jh. teilweise zu einem englischen Landschaftspark umgestaltet.
Karlsaue (Park in der Stadt) mit Museum für Astronomie und Technikgeschichte in der Orangerie.
In der Innenstadt nur sind nur noch wenige historische Bauwerke erhalten: Brüderkirche, Martinskirche mit den markanten Türmen der frühen Nachkriegszeit, Ottoneum, Marstall, Ruine des Zeughauses, Druselturm, Ruine der Garnisonkirche, vereinfacht wiederaufgebaute Karlskriche, Friedricianum, Überrest der Lutherkirche mit umgebenden Grabdenkmälern.
Im sog. Vorderen Westen eindruckvolle Jugendstil-Gebäude; dabei handelt es sich zumeist um Mietswohnhäuser mit vielfältig gestalteten Fassaden.
Museen
Neben den Staatlichen Museen Kassel http://www.museum-kassel.de/ beherbergt die Stadt zahlreiche weitere Museen und Ausstellungsorte.
In der Galerie alter Meister im Schloss Wilhelmshöhe werden u.a. Werke der altdeutsche Malerei (Altdorfer, Dürer) und vornehmlich italienische, spanische und niederländische Malerei des Barock (Tizian, Rembrandt, Hals, Rubens etc.)
- Neue Galerie mit Malerei und Skulptur von 1750 bis zur Gegenwart
- Hessisches Landesmuseum mit Werken aus fürstlich-hessischem Besitz vom Mittelalter bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts sowie Kunsthandwerk und Plastik
- Orangerie mit Museum für Astronomie und Technikgeschichte sowie Planetarium
- Brüder-Grimm-Museum
- Stadtmuseum
- Naturkundemuseum
- Museum für Sepulkralkultur
- das einzige Tapetenmuseum der Welt
Dichterhaus Brückner-Kühner in der Auefeldsiedlung: hier lebten und arbeiteten die Schriftsteller Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner von 1967 bis zu ihrem Tod 1996. Die Wohnräume sind unverändert erhalten geblieben.
Im Umland
Ca. 10km nördl. von Kassel liegt das Schloss Wilhelmsthal (bei Calden), aus der Zeit des Rokoko von überregionaler kunsthistorischer Bedeutung.
Bibliotheken
Hochschulen, Akademien und Institute
- Universität Kassel (früher Gesamthochschule Kassel) http://www.uni-kassel.de/
Wirtschaft
Als ehemalige Residenzstadt wurde Kassel später Verwaltungs- und Behördensitz. Seit dem 19. Jh. Maschinenbau, speziell Lokomotiv, Waggonbau und Rüstungsindustrie (Henschel, Wegmann, Credé).
Sport
Der Fussballverein KSV Hessen hat eine bewegte Vergangenheit. Wiederbegründet 1998 spielt die Mannschaft nach 4-maligem Aufstieg in Folge wieder in der Oberliga Hessen (Stand 2002/03).