Geleitzug PQ 15

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juli 2013 um 14:16 Uhr durch SteKrueBe (Diskussion | Beiträge) (Zusammensetzung und Sicherung: kursiv & klein). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Geleitzug PQ 15 war ein alliierter Nordmeergeleitzug der im April/Mai 1942 im schottischen Oban zusammengestellt wurde und kriegswichtige Güter in das sowjetische Murmansk brachte. Durch deutsche U-Boot- und Luftangriffe verloren die Alliierten drei Schiffe mit 15.808 BRT. Zusätzlich gingen bei den alliierten Sicherungsschiffen, durch eigenes Verschulden, das polnische U-Boot P.551/Jastrzab und der Zerstörer HMS Punjabi verloren.

Zusammensetzung und Sicherung

 
Der norwegische Zerstörer KNM St Albans versenkte versehentlich das polnische U-Boot P.551/Jastrzab (hier noch als USS Thomas)

Der Geleitzug PQ 15 setzte sich aus 25 Frachtschiffen zusammen. Am 10. April 1942 verließen sie das schottische Oban und fuhren über Island in Richtung Murmansk. Commodore des Konvois war Captain H. J. Anchor der sich auf der Botavon eingeschifft hatte. Bis zum 5. Mai übernahm die Western Local Escort mit den UJ-Trawler HMS Cape Palliser, HMS Chiltern, HMS Northern Pride, HMS Vizalma und den Minensuchern HMS Bramble, HMS Leda und HMS Seagull den Nahschutz des Konvois. Ab 28. April übernahm zusätzlich die Ocean Escort mit den Zerstörern HMS Somali, HMS Matchless, HMS Boadicea, HMS Venomous, HMS Badsworth, KNM St. Albans, dem Flakschiff HMS Ulster Queen, dem Katapultschiff HMS Empire Morn, dem Unterseeboot HMS Sturgeon und dem Minensucher HMS Bramble die Sicherung bis Murmansk. Zu weiteren Nahsicherung fügten sich die Kreuzer HMS Nigeria und HMS London und zwei Zerstörer in den Geleitzug ein. Zur Fernsicherung für den Fall das deutsche Großkampfschiffe den Konvoi angreifen kreuzte zwischen Island und Norwegen das Schlachtschiff HMS King George V., der Fugzeugträger HMS Victorious und die Zerstörer HMS Belvoir, HMS Escapade, HMS Faulknor, HMS Hursley, HMS Inglefield, HMS Lamerton, HMS Marne, HMS Martin, HMS Middleton und HMS Oribi. Zusätzlich unterstützte die US-amerikanische TF 99 mit dem Schlachtschiff USS Washington, den Kreuzern USS Wichita, USS Tuscaloosa und den Zerstörern USS Madison, USS Plunkett, USS Wainwright und USS Wilson die Briten. Ab 4. Mai kam dann zur Nahsicherung die Eastern Local Escort mit den Zerstörern Gremyashchi, Sokrushitelny, zwei sowjetischen Wachbooten und drei britischen Minensuchern hinzu.[1]

 
Die HMS Punjabi sank nach einer Kollision mit der HMS King Georg V
Name[2] Typ Flagge Vermessung Verbleib[1]
Alcoa Cadet Frachter USA 4823
Alcoa Rambler Frachter USA 5500
Bayou Chico Frachter USA 5401
Botavon Frachter Großbritannien 5848 von Flugzeugen der I./KG 26 versenkt
Cape Corso Frachter Großbritannien 3807 von Flugzeugen der I./KG 26 versenkt
Cape Race Frachter Großbritannien 3807
Capira Frachter Panama 5625
Deer Lodge Frachter USA 6187
Empire Bard Frachter Großbritannien 3114
Empire Morn Frachter Großbritannien 7092
Expositor Frachter USA 4959
Francis Scott Key Frachter USA 7191
Gray Ranger Frachter Großbritannien 3313
Hegira Frachter USA 7588
Jutland Frachter Großbritannien 6153 von Flugzeugen der I./KG 26 beschädigt, von U 251 versenkt Lage
Lancaster Frachter USA 7516
Mormacrey Frachter USA 5946
Mormacrio Frachter USA 5940
Paul Luckenbach Frachter USA 6606
Seattle Spirit Frachter USA 5627
Southgate Frachter Großbritannien 4862
Texas Frachter USA 5638
Topa Topa Frachter USA 5356
Zebulon B Vance Frachter USA 7177

Verlauf

Bevor die Deutschen erstmals angriffen, dezimierten sich die alliierten Sicherungsschiffe durch zwei Vorfälle selbst. Das polnische U-Boot P.551/Jastrzab (Lage), das in der Flanke des Konvois die Nahsicherung übernehmen sollte, fuhr weit entfernt von seiner zugeteilten Position. Aufgrund dessen hielten es der norwegische Zerstörer KNM St. Albans und der Minensucher HMS Seagull für ein deutsches U-Boot und versenkten es. In der Fernsicherungsgruppe kollidierte die HMS King George V mit dem Zerstörer HMS Punjabi (Lage) der sofort sank. Durch detonierende Wasserbomben wurde sie und die USS Washington beschädigt. Am 2. Mai griffen, vom norwegischen Bardufoss (Lage) aus, Flugzeuge der I./KG 26 mit Torpedos den Konvoi an und versenkten die Frachter Botavon (5848 BRT, Konvoi-Kommodore †) und Cape Corso (3807 BRT). Sie beschädigten weiterhin die Jutland (6153 BRT), die am 3. Mai von U 251 versenkt wurde. Am 7. Mai 1942 erreichten 22 Frachtschiffe Murmansk. Drei Frachtschiffe mit 15.808 BRT wurden versenkt.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, April 1942, abgerufen am 24. Juli 2013
  2. Arnold Hague Convoy Database, abgerufen am 1. Juli 2013
{{All Coordinates}} vermutlich an einer ungeeigneten Stelle eingebunden