Frans Hemsterhuis

niederländischer Philosoph (1721-1790)
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Frans Hemsterhuis, auch Franz Hemsterhuis oder François Hemsterhuis, (* 27. Dezember 1721 in Franeker; † 7. Juli 1790 in Den Haag) war ein niederländischer Philosoph und Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung.

Frans Hemsterhuis

Leben und Wirken

Hemsterhuis war der Sohn des Philologen Tiberius Hemsterhuis und seiner Frau die geborene Cornelia Maria de Wilde (1685–1766). Er studierte an der Universität Leiden die Werke von Platon. Da es ihm nicht gelang, eine Professorenstelle anzutreten, bewarb er sich für den Dienst in der Staatskanzlei der Vereinigten Niederlande.[1]

Er gehörte zum Münsterschen Kreis der Fürstin Amalie von Gallitzin[2] in Münster, in dem auch Friedrich Heinrich Jacobi und Johann Georg Hamann verkehrten. An die Fürstin Amalie, die er Diotima (siehe hierzu Diotima) nannte, war sein Lettre de Dioclès à Diotime sur l'athéisme (Paris 1785) gerichtet. Im Jahre 1773 lernte er Denis Diderot in Den Haag persönlich kennen, jener befand sich auf seiner Reise nach Russland zu Kaiserin Katharina II..[3]

Hemsterhuis' Philosophie war geprägt von seiner Beschäftigung mit der Antike (insbesondere Sokrates und Platon), sowie von den Aufklärern Locke und Shaftesbury. Er machte es sich zur Aufgabe, zwischen Rationalismus und Sensualismus eine eklektische Vereinigung zu stiften. Seine Erklärung, nach der das Schöne dasjenige sei, was in kürzester Zeit die größte Menge von Vorstellungen erzeugt, beeinflusste Jacobi und Goethe. Seine meist dialogischen Schriften zeigen die Klarheit und Anmut eines geschmackvollen Stilisten und Kunstkenners.

Werke

  • Lettre sur la sculpture (1769)
  • Sur les désirs (Paris 1770)
  • Lettre sur l'homme et ses rapports (Paris 1772)
  • Sophyle, ou de la philosophie (Paris 1773)
  • Aristée, ou de la divinité (Paris 1779)
  • Alexis, ou sur l'âge d'or (Paris 1787)
  • Œuvres philosophiques , gesammelte Schriften, herausgegeben von Jansen, (Paris 1792)

Einzelnachweise

  1. Michiel Wielema: Frans Hemsterhuis: A Philosopher's View of the History of the Dutch Republic. Erasmus University, Rotterdam S.55-63, online (PDF; 231 kB)
  2. Gallitzin-Stiftung. Zeittafel
  3. Raymond Trousson: Diderot. Éditions Gallimard (2007) ISBN 978-2-07-034170-2 S. 257
Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890