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Susanna Woodtli (* 28. März 1920 in Basel als Susanna Löffler) ist eine Schweizer Frauenrechtlerin und Autorin. Sie wird im 6-bändigen Schweizer Lexikon als „Feministin und Historikerin“ aufgeführt.
Leben
Sie wuchs in einer Akademikerfamilie als einzige Tochter mit zwei Brüdern auf. Ihr jüngerer Bruder ist Peter Löffler (* 1926), Schweizer Theaterregisseur und Theaterleiter. Ihr Vater Wilhelm Löffler (1887-1972) war Medizinprofessor in Zürich. [1] Die Mutter Anna Ida Löffler-Herzog (1884-1942), Sekundarlehrerin, gründete 1916 zusammen mit Freundinnen den Basler Frauenstimmrechtsverein [2]. Susanna Woodtlis Tante Martha Herzog betrieb als eine der ersten Ärztinnen Basels eine Praxis. Ihre Ururgrosstante väterlicherseits war Meta von Salis, erste Schweizer Historikerin. Susanna Löffler nahm 1938 ein Studium in Germanistik und Geschichte an der Universität Zürich auf, das sie nach 10 Semestern 1943 abschloss. Ihre Doktorarbeit verfasste sie über Gedichte von Johann Peter Hebel.
Sie betätigte sich publizistisch. Sie schrieb für die „Neue Zürcher Zeitung" sowie für die beiden Zeitschriften "Reformatio “[3], und Schritte ins Offene [4]. Daneben übernahm sie auch Vertretungen an verschiedenen Mittelschulen. 1944 heiratete sie den Mittelschullehrer und späteren Professor für Didaktik Otto Woodtli, mit dem sie drei Kinder hatte. 1970 wurde Susanna Woodtli Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft der schweizerischen Frauenverbände und wirkte beim Kampf ums Frauenstimmrecht mit. 1975 kandidierte sie mit 55 Jahren für das Schweizer Parlament auf einer unabhängigen Frauenliste , musste aus gesundheitlichen Gründen (Beginn einer unaufhaltsamen Netzhautablösung) jedoch von weiteren politischen Ambitionen absehen. Susanna Woodtli lebt in Zollikon bei Zürich.
Werk
1968 begann sie mit den Vorarbeiten für ihr Buchprojekt über die Geschichte des Kampfes der Schweizer Frauen für ihre Rechte, das 1975, im Jahr der Frau, erschien: „Gleichberechtigung - der Kampf um die politischen Rechte der Frau in der Schweiz“ “[5] Darin unternahm die Autorin den Versuch, den hundertjährigen Kampf um die politische Partizipation der Frauen anhand von Quellen darzustellen. 1977 erschien "Gleichberechtigung" in einer französischen Übersetzung und begünstigte den Kampf der Frauen in der französischsprachigen Schweiz um die Erlangung ihrer Rechte. [6] Susanna Woodtli wirkte 1975 auch am Ausstellungskatalog an der Schweizer Ausstellung zum Jahr der Frau mit. [7] Susanna Woodtlis Haltung war bürgerlich geprägt. Sie stand den Protagonistinnen der Neuen Frauenbewegung, die der Neuen Linken nahestand, und den Forderungen dieser Bewegung (z.B. der Freigabe des Schwangerschaftsabbruchs) zurückhaltend gegenüber. Woodtlis Anspruch bestand in erster Linie darin, sichtbar zu machen, dass frauenbewusste Frauen in der Schweiz schon seit vielen Jahrzehnten ihre Stimme erhoben hatten, ohne jedoch von der Öffentlichkeit gehört worden zu sein. Bis 1985 arbeitete sie in der evangelisch-protestantischen Zeitschrift für 'Kultur, Politik, Religion "Reformatio"' als Verantwortliche für Literatur und Gesellschaftsfragen als Redakteurin mit. Sie äusserte sich besondere über das Schaffen weiblicher Autoren (Helene v. Mülinen, Ingeborg Bachmann), aber auch über die Lyrik von Albin Zollinger und Elias Canetti. Sie verfasste das Vorwort zur Biographie von Yvonne-Denise Köchli über die Schweizer Feministin Iris von Roten.[8]
Rezeption
„Im Buch "Gleichberechtigung" werden "[...] vor allem die Persönlichkeit und das Schicksal der Pionierinnen und Pioniere in Bezug auf das Frauenstimmrecht [...] eingehend geschildert. [9]
Als erste und lange Zeit einzige Historikerin der Nachkriegszeit hatte sie damit den Versuch gewagt, die Geschichte der Frauenbewegung zusammenhängend darzustellen.“[10]
Susanna Woodtlis Buch decke, ebenso wie wie das von Lotti Ruckstuhl ("Frauen sprengen Fesseln), "interessante Aspekte ab" sei "jedoch in Bezug auf die Gegnerinnen sehr lückenhaft und womöglich nicht immer objektiv." [11]
Einzelnachweise
- ↑ HSL Band 8. S. 20
- ↑ Verena E. Müller, Frauen wagen sich hinaus in "Bodenständig und grenzenlos, 200 Jahre Thurgauer Frauengeschichte(n)", Verein Thurgauerinnen gestern - heute - morgen (Hg.), Frauenfeld: Huber-Verlag 1998, S. 176.
- ↑ „Die Zeitschrift für "Kultur, Politik, Religion" stellte ihr Erscheinen Ende 2009 im 58. Jahrgang ein
- ↑ Die ökumenische Schweizer Frauenzeitschrift Schritte ins Offene erschien von 1972-2011
- ↑ Susanna Woodtli, "Gleichberechtigung" 2., erweiterte Auflage, Frauenfeld: Huber-Verlag 1983 ISBN 3-7193-0914-2
- ↑ Susanna Woodtli, Du föminisme à l'ögalitö politique: un siücle de luttes en Suisse 1868.-19171, Lausanne: Paypot 1977.
- ↑ Frau und Öffentlichkeit in: Schweizer Sozialarchiv/Zentralbilbiothek Zürich (Hg.), "Frauen in der Schweiz", Zürich 1975, S. 38 ff.
- ↑ Yvonne-Denise Köchli, Eine Frau kommt zu früh. Das Leben von Iris von Roten, Weltwoche-ABC-Verlag 1992
- ↑ Melanie Hediger, "Das Bild der Schweizer Frau in Schweizer Zeitschriften", Academic Press Fribourg, 2004, S. 17 .
- ↑ Yvonne-Denise Köchli: „Die grand old lady der feministischen Geschichtsschreibung wird 75“, in: Die Weltwoche Nr. 12/23. März 1995.
- ↑ Daniel Furter, "Die umgekehrten Sugratetten", die Gegenerinnen des Frauenstimmrechts 1958 - 1971. Lizentiatsarbeit in Geschichte, eingereicht 2003 an der Universität Bern.