Zement (Begriffsklärung)

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Der Zement (lateinisch caementum: Bruchstein, Baustein) ist

  1. ein fein gemahlenes mineralisches Bindemittel, das nach dem Anrühren mit Wasser erhärtet. Kalkstein (ca.70%), Ton (ca. 27%) und Gipsstein (ca. 3%) sind die wichtigsten Rohstoffe. Darin enthalten sind vor allem Kalziumoxid (58–66%), Siliziumdioxid (18–26%, in Form von Kalziumsilikaten), Aluminiumoxid (4–12%, in Form von Calziumaluminaten) und Eisenoxid (2–5%, in Form von Kalziumferriten). Die Zusatzstoffe werden bei Temperaturen von 1400–1450°C in Drehrohröfen zum sogenannten Zementklinker gebrannt. Dieser Klinker wird anschließend in Mühlen (Rohrmühlen, Vertikalmühlen) unter Zugabe von Gips, Anhydrit und eventuell sonstigen Zumahlstoffen wie z.B. Hüttensand oder natürliche Puzzolane zum fertigen Zement vermahlen (Sichtbeton). Zement ist ein hydraulisches Bindemittel, das unter Aufnahme von Wasser erhärtet und gegen Wasser stabil ist. Nicht hydraulische Bindemittel erfüllen eine dieser beiden Eigenschaften nicht, so etwa Kalk der nicht unter Wasseraufnahme sondern unter Aufnahme von Kohlendioxid erhärtet. Die hohe Festigkeit ist das Ergebnis einer chemischen Reaktion, bei der sich das Wasser mit den Bestandteilen des Zementes zu nadelförmigen Kristallen umsetzt, welche sich dann miteinander verzahnen. Mit Sand, Wasser und anderen Zusatzstoffen vermischt entsteht daraus Mörtel und Putz, wenn außerdem noch Kies zugegeben wird, erhält man Beton. Es gibt auch spezielle Zemente, so zum beispiel Weisszement (fast alle Farben möglich), oder sulfatbeständige Zemente (bei Bauteilen in sulfathaltigen Böden), weiter auch Zement der ein schnelleres Erhärten des Betons, und somit kürzere Ausschalfristen ermöglicht sowie Schmelzzement (hitzebeständiger).
  1. ein Bestandteil des Zahnes der dem Dentin aufliegt. An ihm ist der Zahnhalteapparat befestigt. Er besteht zu 65% aus Mineralien, zu 23% aus einem organischen Anteil und zu 12% aus Wasser.