Pellestrina ist eine Insel in der Adria und bildet einen Teil des Abschlusses der Lagune von Venedig gegenüber der Adria. Sie erstreckt sich nach dem Lido in südlicher Richtung, von diesem durch den Malamoccokanal getrennt, bis kurz vor Chioggia. Die Insel ist äußerst schmal und wird durch Wellenbrecher aus großen Steinen und einer begehbaren Mauer (murazzi) aus istrischen Marmorblöcken, die man in den Jahren 1774 bis 1881 errichtete, vor der Wucht der Wellen geschützt. Die Höhe der Mauer beträgt bis zu 10 Meter und fällt nach der Lagunenseite steil ab.
Der Name Pellestrina leitet sich von der alten Bezeichnung Pristene (lat.: Portus Prestenae) ab. Zufolge der Feindseligkeiten zwischen Venedig und Chioggia blieben weder von den Bewohnern, noch den errichtet gewesenen Häusern nennenswerte Teile unversehrt. Vier Familien gelang es, die Insel wieder bewohnbar zu machen und nicht einmal die Pestepidemie von 1630 und zwei große Überschwemmungen konnten die neuen Bewohner vertreiben. Durch die Ansiedlung von hierzu nicht immer gewillten Menschen versuchte man die Insel weiter zu beleben.
Die heutigen Einwohner leben von Fischfang und Tourismus. In den letzten Jahren hat vor allem der Fahrradtourismus stark zugenommen. Es führt ein Radweg von Chioggia über Pellestrina, danach über den Lido und die Insel Sant´Erasmo bis nach Punta Sabbioni auf das Festland.
Die ärmlichen Verhältnisse von früher und die immer wiederkehrenden Sturmfluten erlaubten den Pellestrinesi nicht, großartige Bauten zu hinterlassen sodass es keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten gibt.
Die Flutkatastrophe von 1966 richtete nicht nur in der Stadt Venedig Verheerungen großen Ausmaßes an, sondern auch Pellestrina schien damals dem Untergang geweiht gewesen zu sein.