Ein Erdbeben ist eine Erschütterung der Erdoberfläche. Die Wissenschaft, die sich mit Erdbeben befasst, heißt Seismologie.
Erdbeben entstehen jeden Tag, die allermeisten sind jedoch nur geringfügig, richten keine Schaden an und sind auch nicht wahrnehmbar. Große Erdbeben können massive Zerstörung und große Verluste an Menschenleben fordern. Große Erdbeben haben normalerweise ein starkes Anfangsbeben, gefolgt von einer Reihe kleinerer Nachbeben, die sich über Tage hinziehen können. Der Entstehungsort eines Erdbebens im Erdinneren wird Fokus genannt. Die Stelle über dem Fokus an der Erdoberfläche heißt Epizentrum.
Bei Erdbeben wird zwischen der freigesetzten Energie (Magnitude) und den Auswirkungen an der Erdoberfläche (Intensität) unterschieden. Sie werden nach der Richterskala bzw. Mercalliskala bewertet.
Erdbeben entstehen meistens durch die Bewegung der Kontinentalplatten (Plattentektonik) an den Stellen, wo Platten sich aufeinander zu oder aneinander vorbei bewegen (tektonische Beben). Weniger häufig sind Erdbeben durch die Bewegung von Magma in Vulkanen. In seltenen Fällen können Erdbeben auch durch einstürzende unterirdische Hohlräume entstehen.
Bei tektonischen Beben entstehen gewaltige Spannungen in der Erdkruste, wenn sich die Platten bei ihrer Bewegung ineinander verhaken. Diese Spannungen entladen sich dann plötzlich durch ruckartige Bewegungen der Erdkruste. Die dabei freigesetzte Energie kann die einer Wasserstoffbombe um das hundertfache übertreffen. Die Erde kann sich horizontal und vertikal bewegen, wobei vor allem die horizontale Bewegung für Schäden an Gebäuden verantwortlich ist. An manchen Stellen entstehen durch Erdbeben Risse in der Erdoberfläche, sogenannte Erdbebenspalten.
Erdbeben erzeugen Erdbebenwellen, die sich über die ganze Erde ausbreiten und von Seismographen überall auf der Erde aufgezeichnet werden können. Durch Auswertung der Stärke und Laufzeiten der Wellen kann nicht nur der genaue Erdbebenherd bestimmt werden, sondern auch Erkenntnisse über das Erdinnere gewonnen werden.
Durch untermeerische Erdbeben, bei der Eruption ozeanischer Vulkane oder durch unterseeische Erdrutsche können sogennante Tsunamis ausgelöst werden. Durch die plötzliche Verlagerung großer Teile des Ozeanboden entstehen Wellen, die sich mit Geschwindigkeiten von bis zu 800 Kilometer pro Stunde fortbewegen. Auf dem offenen Meer sind Tsunamis kaum wahrnehmbar, gelangt die Welle jedoch in flacheres Wasser kann sich der Wellenberg auf über 20 Meter Höhe auftürmen. Am häufigsten entstehen Tsunamis im Pazific.