Die Burg Gräbelesberg ist eine abgegangene Höhenburg (Wallanlage) auf dem 915 m ü. NHN hohen Plateau des Gräbelesbergs 1500 Meter südlich von Laufen an der Eyach, einem Stadtteil von Albstadt im Zollernalbkreis (Baden-Württemberg).
Burg Gräbelesberg | ||
---|---|---|
Staat | Deutschland | |
Ort | Albstadt-Laufen an der Eyach-„Gräbelesberg“ | |
Entstehungszeit | Vorgeschichtlich, im Frühmittelalter erneut Befestigt | |
Burgentyp | Höhenburg, Gipfellage | |
Erhaltungszustand | Burgstall, Wall- und Grabenreste | |
Geographische Lage | 48° 13′ N, 8° 55′ O | |
Höhenlage | 915 m ü. NN | |
|
Vermutlich handelt es sich bei der durch ein doppeltes Wallgrabensystem gesicherten zweiteiligen Wallanlage um einen Ungarnwall, der im Mittelalter verstärkt worden sein könnte. Funde bei der vorderen Wallanlage auf dem Gräbelesberg werden auf das frühe 6. Jahrhundert datiert. Der Burgstall zeigt noch Wall- und Grabenreste.[1]
Andere Experten wie Kurt Wedler interpretieren die Wälle im Zusammenhang mit den von Pfarrer Oettinger erforschten keltischen Grabhügeln in Hossingen. Stärkere Befestigungs- und Verteidigungsanlagen wurden von den Kelten, vor allem gegen eindringende Germanen ab 150 v. Chr., auf den von Natur schon geschützten Randbergen der Schwäbischen Alb angelegt, so auf dem Dreifaltigkeitsberg, Schafberg und Lochenstein, dem Gräbelesberg und der Schalksburg, dem Rusenschloß bei Blaubeuren und dem Rosenstein, um nur einige zu nennen. Unser Gräbelesberg, der vor allem von Laufen her einen so imposanten Eindruck macht, hat seinen Namen von den noch deutlich sichtbaren Gräben und Wällen, die das, nach drei Seiten steilabfallende Bergplateau nach rückwärts sicherten. Besonders eindrucksvoll ist dabei die äußere, abgewinkelte Schanze, die als erstes Bollwerk, von Fels zu Fels geführt um den Feind abhalten zu können.
Heutige Nutzung
In den letzten Jahren wurde versucht das Gelände museal aufzubereiten. Um Halbtagstouristen ein attraktives Ziel zu bieten wurde ein Fachplaner für Wanderwege beauftragt das Gebiet der Stadt Meßstetten zu untersuchen. Im Naturpark Obere Donau wird an Wochenenden ein vertaktetes Angebot im Schienenverkehr auf allen Strecken gefahren. Triebwagen welche von der Hohenzollerischen Landesbahn betrieben werden, verkehren hier sonn- und feiertags, um das Naherholungsgebiet für den Tourismus attraktiver zu machen. Drei Rundwanderwege in den Meßstetter Ortsteilen Hossinger Hochalb, Felsquellweg Oberdigisheim und Tieringer Hörnle erfüllen die hohen Anforderungen des Fachplaners..[2] Der 11.5 Kilometer lange Rundweg Hossinger Hochalp führt über den Heimberg zum Gräblesberg. Über bie Baienfelsen (48° 11′ 30,7″ N, 8° 53′ 50,85″ O ) und Spizfelsen (48° 11′ 17,42″ N, 8° 53′ 34,27″ O ) geht es am Wall vorbei zur Burg Hossingen und über den Lerchenbühl zur Hossinger Leiter. Bei einer Zertifizierung erreichte der geplante neue Rundwanderweg bereits 58 von 40 erforderlichen Punkten. [3] Die Erhaltung des kulturhistorischen Erbes verbindet sich dabei mit einem besonderen Naturerlebnis. Mitarbeiter der Stadtverwaltung werben auf der CMT Messe in Stuttgart.[4]
Erreichbarkeit
Vom der Zollernalbbahn, Bahnhof Albstadt-Lautlingen oder -Laufen kann der Albtrauf über die Hossinger Leiter (48° 11′ 38,71″ N, 8° 0′ 0″ O ) erwandert werden. Mit dem Auto: Wanderparkplatz Heimberg Hossingen Navi: Laufener Weg 72469 Meßstetten Hossingen(48° 12′ 6,57″ N, 8° 55′ 2,68″ O )
Literatur
- Günter Schmitt: Burgen, Schlösser und Ruinen im Zollernalbkreis. Herausgegeben vom Landratsamt Zollernalbkreis, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7995-0186-6, S. 324.
- Christoph Morrissey: Albstadt-Laufen: Der Gräbelesberg. In: Ders. (Bearb.): Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Band 43: Zollernalbkreis. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1763-7, S. 116–120.
- Heimatkundliche Blätter Beilage der Zeitung Zollern- Alb- Kurier 3. März 1958 Keltische Befestigungsanlagen in unserer Heimat: Kurt Wedler Herausgeber: Heimatkundliche Vereinigung Zollernalb e.V.
Einzelnachweise
- ↑ Burg Gräbelesberg bei alleburgen.de
- ↑ Volker Schweizer (: [1]. In: Zollern Alb Kurier vom 24. April 2013
- ↑ Tanja Gerstenecker (tag): [2]. In: Schwarzwälder Bote vom 4. Februar 2013
- ↑ Karl Otto Müller (: [3]. In: Zollern Alb Kurier vom 30. März 2013