Yngwie Malmsteen

schwedischer Gitarrist
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Dezember 2005 um 03:12 Uhr durch FlaBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: tr). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Yngwie J. Malmsteen (* 30. Juni 1963 in Stockholm, eigentlich Lars Johan Yngve Lannerbäck) ist ein Gitarrist, der als Wegweiser für die Verwendung klassischer Elemente im Heavy Metal gilt.

Malmsteens Stil hat wesentlichen Einfluss auf die Art Rock zu spielen, speziell seine klassisch inspirierte Spieltechnik, welche vorher so im Rock nur in Ansätzen bei Uli Jon Roth und Ritchie Blackmore (Ex-Deep Purple) zu hören war. Malmsteen, der von diesen Musikern stark inspiriert wurde, nahm diese Einflüsse und entwickelte so seinen eigenen Stil, der in den 80er Jahren oft kopiert wurde, und es teils heute noch wird. Seine Spielart ist vor allem von der sogenannten Arpeggio (Sweep) und Legato-Technik, und dem Spiel klassischer Skalen mit Metal Nuancen gezeichnet. Die Gitarrenfirma Fender hat in Zusammenarbeit mit Malmsteen ein Yngwie Malmsteen Signature Model entwickelt, eine Stratocaster, die auf Malmsteens Spielweise abgestimmt ist. Von den üblichen Stratocaster-Modellen unterscheidet sich dieses Modell u.a. durch ein "gescalloptes" Griffbrett ( d.h. die Bünde sind ausgehöhlt, so dass Finger und Saiten beim Spielen keinen Kontakt mit dem Holz haben. Diese Abwandlung macht ein schnelles Spielen nicht einfacher, erleichtert jedoch Vibrato und Bending.

Leben

Als Kind einer Klempnerfamilie kam Malmsteen früh mit klassischer Musik in Berührung und begann mit acht Jahren Gitarre zu spielen. Als Teenager entwickelte er dann großes Interesse an der Musik des Geigenspielers Niccolo Paganini, welchen er als seinen größten klassischen Einfluss bezeichnet. Durch das Nachspielen der Stücke Paganinis entwickelte er eine ihm eigene Spieltechnik. Malmsteen nennt auch Jimi Hendrix, Genesis, Uli Jon Roth und Deep Purple als seine musikalischen Einflüsse.

1982 zog Malmsteen in die USA, nachdem Mike Varney von Shrapnel Records durch ein Demo von Malmsteen auf ihn aufmerksam geworden war. Er spielte in den folgenden Jahren in verschiedenen Bands mit, unter anderem bei Steeler bei ihrem gleichnamigem Album (1983) und bei Alcatrazz bei derem Debüt No Parole From Rock'n'Roll und einem Live-Album namens Live Sentence. 1984 verließ er Alcatrazz wieder und machte Platz für Steve Vai. Danach begann Malmsteen mit seiner Solokarriere.

Malmsteens erstes Soloalbum, Rising Force, wurde 1984 für einen Grammy in der Kategorie "Best Rock Instrumental" nominiert und erreichte Platz 60 der Billboard-Alben-Charts. Ähnlich erfolgreich war auch dessen Nachfolger Marching Out im Jahre 1985. Bei beiden Alben sang Jeff Scott Soto. Sein drittes Album Trilogy erschien im Jahre 1986, Sänger auf diesem Album war Mark Boals.

1987 stiess der ehemalige Rainbow-Sänger Joe Lynn Turner hinzu, und zusammen mit Ihm veröffentlichte er sein viertes und bisher erfolgreichstes, aber auch kommerzielleres Album, Odyssey, von dem die Single Heaven Tonight ausgekoppelt wurde. Während seiner gleichnamigen Tournee wurden in Russland mehrere Konzerte aufgezeichnet und 1989 als Trial by Fire veröffentlicht. Malmsteen ist einer der erfolgreichsten Künstler in Russland: er spielte in Leningrad zu Zeiten des eisernen Vorhangs das größte Konzert, welches ein westlicher Künstler in der ehemaligen Sowjetunion je hatte, und verkaufte allein in Russland über 27 Millionen Tonträger.

Ende 1988 bekam Malmsteen von Fender eine Signature Stratocaster zugeschnitten, womit er nach Eric Clapton der Zweite war. Malmsteens Stil wurde Mitte der 80er Jahre als Neoclassical bezeichnet, und sein Erfolg ebnete den Weg für andere Künstler, unter anderem Paul Gilbert, Tony MacAlpine und Vinnie Moore.

In den 90er Jahren veröffentlichte Malmsteen die Alben Eclipse (1990), The Yngwie Malmsteen Collection (1991), Fire and Ice (1992) und The Seventh Sign (1994), welche in den USA aufgrund der Grunge-Bewegung keinen Anklang fanden. Malmsteen war zwischenzeitlich zum japanischen Plattenlabel Pony Canyon gewechselt, und erst im Jahre 2000 wurden seine zwischenzeitlich produzierten Alben Magnum Opus (1995), Inspiration (1996), Facing the Animal (1997), LIVE! (1998), Concerto Suite for Electric Guitar and Orchestra in Em, Opus 1 (1998) und Alchemy (1999) über die amerikanische Plattenfirma Spitfire veröffentlicht.

Im Jahre 2000 veröffentlichte Malmsteen das Album War to end All Wars, kurz danach verließ der Sänger Mark Boals die Band, welcher durch den ehemaligen Sänger von Ark, Jorn Lande, ersetzt wurde. Dieser verließ die Band kurz vor Erscheinen des nächsten Albums, Attack, wieder. Er wurde wiederum von Doogie White (ex-Rainbow) ersetzt.

2003 spielte Malmsteen zusammen mit Steve Vai und Joe Satriani in der Supergroup G3 und ging zusammen mit ihnen auf Tour. 2005 veröffentlichte Malmsteen Unleash the Fury, in Anspielung auf einen Vorfall während eines Fluges, wo Malmsteen von einer Passagierin mit Wasser übergossen wurde. Im gleichen Jahr erschien auch das Radioactive-Album Taken, an dem Malmsteen mitgearbeitet hat.

Persönliches

Malmsteen gilt als extrem extrovertiert und egomanisch, was ihm viel negative Kritik einbrachte. Er ist mit seiner Frau April verheiratet und hat mit ihr einen Sohn namens Antonio.

Diskografie

  • Rising Force (1984)
  • Marching Out (1985)
  • Trilogy (1986)
  • Odyssey (1988)
  • Trial By Fire (1989)
  • Eclipse (1990)
  • Fire & Ice (1992)
  • The Seventh Sign (1994)
  • Magnus Opus (1995)
  • Inspiration (1996)
  • Facing The Animal (1997)
  • Concerto Suite For Electric Guitar And Orchestra in E Flat Minor, Opus 1 (1998)
  • LIVE! (1998)
  • Alchemy (1999)
  • Anthology 1994-1999 (2000)
  • Best Of 1990-1999 (2000)
  • War To End All Wars (2000)
  • ATTACK! (2002)
  • G3 Live In Denver ( mit Joe Satriani und Steve Vai (2005)
  • Unleash The Fury (2005)
  • Taken (Radioactive-Album, 2005)