Ein Hag (von germ. *haga/ *hagaz auch *hagjô, *hagjôn für Umzäunung, Hag, Gehege) ist ein abgesteckter Bereich, der mit Haselstangen und Leinen oder Hanfschnur abgesteckt und umhegt wird. Innerhalb dieses Bereiches werden nach germanischer Tradition die Rituale zelebriert. Der Hain ist aber auch mehr, dort wird gelehrt und belehrt. Die Bezeichnung für Zaunreiter/in (Hexe oder Hagazussa/Hagzussa) bedeutet nicht auf einem Hexenbesen herumzudüsen, sondern sich zwischen den Welten zu bewegen, immer an der Grenze vom Hier und Jetzt zu einer anderen Welt, was die schamanische Praxis dieses Kultes veranschaulicht (Seiðr = Zauber, Hexerei oder Zauberei praktizieren, Beschwörung, Zauberlieder und Zauberspruch). Der Hain oder der Hag war Bestandteil eines Waldes, also immer in einem Wald oder Wäldchen und muss nicht kreisförmig angelegt sein.
Hag, Hagen hat weitere Bedeutungen: Ein Hag war ein von Hecken (vgl. die Wallhecken in Friesland) umstandenes Gelände, auf dem meistens ein Hof stand. (vgl. Hagestut, ein Kleinbauer, der sich keine eigene Familie leisten konnte, auch Hagesatz genannt.) Ortsnamen, die hierauf verweisen: Eckenhagen, Hagen, Stadthagen. Die Hecken boten Schutz vor Wind, wie heute noch die Buchenhecken in der Eifel. So war es dem Bewohner dann behaglich. Die Hecken boten Friedhöfen Schutz vor bösen Geistern, wenn sie aus Eiben bestanden. (vgl.: Unter Eiben kann kein Zauber bleiben)
Der Begriff Hag findet sich im Namen der niederländischen Regierungs- und Residenzstadt Den Haag wieder. Offiziell heißt die Gemeinde s'Gravenhage (dt. des Grafen Hag). Es war ein Jagdsitz der Grafen von Holland.