Aschaffenburg
Wappen | Karte |
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Wappen der Stadt Aschaffenburg | Deutschlandkarte, Position von Aschaffenburg hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Unterfranken |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 133 m ü. NN |
Fläche: | 62,57 km² |
Einwohner: | 68.682 (2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1.098 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 14,7 % |
Postleitzahlen: | 63701–63743 (alt: 8750) |
Vorwahl: | 06021 |
Kfz-Kennzeichen: | AB |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 61 000 |
Stadtgliederung: | 10 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Dalbergstraße 15 63739 Aschaffenburg |
Website: | www.aschaffenburg.de |
E-Mail-Adresse: | stadt-aschaffenburg @aschaffenburg.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Klaus Herzog (SPD) |
Aschaffenburg ist eine kreisfreie Stadt in Bayern und liegt an den Flüssen Main und Aschaff, am westlichen Rand des Spessarts und am oberen linken Eck des Mainvierecks. Aschaffenburg ist Teil der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main und größte Stadt der Region Bayerischer Untermain.
Aschaffenburg gilt als das Tor zum Spessart, und wird wegen seines milden Klimas auch das Bayerische Nizza genannt.
Aschaffenburg ist Sitz des Landkreises Aschaffenburg und der Fachhochschule Aschaffenburg.
Geschichte
Aschaffenburg, im Mittelalter Ascaphaburc genannt, wurde im 5. Jahrhundert von den Alemannen gegründet.
Seit dem 10. Jahrhundert bis zum Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 gehörte Aschaffenburg zum Mainzer Kurfürstentum und war damals die Zweitresidenz der Mainzer Erzbischöfe. 975 wurde mit dem Bau der Stiftskirche St. Peter, später St. Peter und Alexander, begonnen. 989 ließ der Erzbischof von Mainz, Willigis, eine Holzbrücke über den Main bauen. Um 1122 befestigte der Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken die Siedlung. 1144 erhielt Aschaffenburg das Marktrecht und 1161 Stadtrechte.
Die Stiftsherren von St. Peter und Alexander beauftragten 1516 „Mathis, den Maler" (heute bekannt als Matthias Grünewald) mit der Erstellung von Altargemälden. Ebenfalls in dieser Zeit führte Martin Luther den berühmten Schriftwechsel zum Ablasshandel mit dem auch in Aschaffenburg residierenden Mainzer Erzbischof und Kurfürsten Albrecht von Brandenburg.
Nach der Zerstörung der alten Burg im Jahre 1552 im Markgräflerkrieg ließ 1605 Johann Schweikard von Kronberg das Schloss Johannisburg errichten, das 1619 fertig gestellt war.
Von 1631 bis 1634 war Aschaffenburg Bestandteil des Schwedischen Staates in Mainz.
1803 wurde Aschaffenburg Teil des neu gegründeten Fürstentums Aschaffenburg, welches für die Jahre 1810 bis 1813 im Großherzogtum Frankfurt aufging. Am Ende der Befreiungskriege, nach dem Wiener Kongress 1814, kam das Gebiet des Fürstentums zusammen mit dem Großherzogtum Würzburg zu Bayern, wozu es seitdem gehört.
1840 bis 1848 ließ König Ludwig I. von Bayern das Pompejanum errichten. Ebenso wie das Schloss Johannisburg wurde es im Zweiten Weltkrieg 1945 durch Artilleriebeschuss schwer beschädigt. Das Schloss wurde ab 1954 wieder aufgebaut, das Pompejanum erst ab 1984. Heute beherrscht es wieder das Bild der Stadt, vom Main aus gesehen.
1904 eröffnete in Aschaffenburg die erste Fahrschule Deutschlands. 1955 bis 1961 wurde die Autobahn A3 fertiggestellt.
1958 erhielt die Stiftskirche St. Peter und Alexander den päpstlichen Titel Basilika minor, wurde also zur Stiftsbasilika St. Peter und Alexander.
1978 initiierte Guido Knopp einen Geschichtsdiskurs, die jährlich stattfindenen Aschaffenburger Gespräche, die mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Geschichtsdiskussion in Deutschland geworden sind.
1995 eröffnete die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt in den ehemaligen Räumen der amerikanischen Garnison eine Außenstelle in Aschaffenburg (in dieser Zeit Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg), die bald darauf zur selbständigen Fachhochschule Aschaffenburg wurde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftsstandort Aschaffenburg
Von 20.000 deutschen Unternehmen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHT) wurde Aschaffenburg auf Platz 3 der besten Wirtschaftsstandorte gewählt. Als Standortstärken wurden "Nähe zum Kunden", "Verkehrsinfrastruktur", "Bildungseinrichtungen" und "Hochschulkooperationen" angegeben.
Aschaffenburg weist eine sehr gute Verkehrsanbindung über die A3 auf, welche tangential die Stadt im Norden berührt und von jedem Ort der Stadt in nur wenigen Minuten über zwei Auffahrten erreicht werden kann. Der Rhein-Main Flughafen in Frankfurt ist rund 30 Auto-Minuten entfernt - Frankfurt am Main ist sehr schnell mit dem Zug erreichbar. Es existiert ein Binnenhafen.
Der Raum Aschaffenburg ist eines der traditionellen Zentren der deutschen Textilindustrie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren rund 35.000 Personen in der Region in dieser Branche beschäftigt. Die arme Bevölkerung im Spessart verdiente sich mit Heimarbeit als Zulieferer für die Fabriken ein dringend benötigtes Zubrot. Durch die Globalisierung und die Verlagerung von lohnintensiven Branchen in Billiglohnländer wurden in der Region viele Arbeitsplätze in der Fertigung abgebaut, die Unternehmen sind aber weitgehend noch vor Ort und ziehen überregional Kunden durch ihren Fabrikverkauf an.
Bedingt durch den Holzreichtum des Spessarts war Aschaffenburg auch Zentrum der Papierindustrie. Heute sind zwei bedeutende Betriebe für Verpackungs- und Sanitärpapiere in der Stadt und im Umland tätig.
Zwei große Werke der Automobilzulieferindustrie sind in der Stadt Aschaffenburg ansässig, die in weltweit tätige Konzerne integriert sind. Dazu kommen weitere Zulieferer in der Stadt und in der Region. Die Linde AG, Wiesbaden, hat in Aschaffenburg die weltweite Zentrale ihres Bereichs Material Handling, dessen wichtigste Produkte Gabelstapler sind.
In der Region siedeln sich auch viele Unternehmen für Mess- und Regeltechnik an. An Bedeutung gewinnen die Unternehmen für Informationstechnologie und Softwareberatung.
Einkaufsstadt
Über 720 Geschäfte laden derzeit in Aschaffenburg auf über 200.000 m² zum Shoppen ein. Pro Kopf sind das 2,92 m² Ladenfläche. Die Fußgängerzonen (z. B. Herstallstraße, Sandgasse, Steingasse, Roßmarkt, Frohsinnstraße) bieten alleine knapp 50.000 m² Verkaufsfläche. Des Weiteren befindet sich hier die City-Galerie, das mit ebenfalls über 50.000 m² größte Einkaufszentrum Nord-Bayerns, das in einer Stadt liegt. Mit einer Kaufkraftkennziffer von 107,4 liegt der Aschaffenburger Bürger weit über dem Landesdurchschnitt (100). Das entspricht einer Kaufkraft von 17.709 € pro Einwohner/in.
Mit all diesen Geschäften werden nicht nur die knapp 70.000 Aschaffenburger versorgt, sondern auch weitere 400.000 aus dem süd-östlichen Rhein-Main-Gebiet, weitere 175.000 Einwohner aus dem Landkreis Aschaffenburg, 131.000 aus dem Landkreis Miltenberg sowie 132.000 aus dem Landkreis Main-Spessart. Insgesamt ergibt das rund 733.000 potentielle Kunden.
Aschaffenburg weist die höchste Dichte an Gaststätten und Kneipen in Deutschland auf - auf rund 400 Einwohner entfällt ein Betrieb der Gastronomie.
Verkehr
- Aschaffenburg ist für den Personenverkehr Knotenpunkt der Bahnlinien von Würzburg nach Hanau und Frankfurt am Main, Wiesbaden, Darmstadt und Amorbach, und auch ICE-Halt. Im Eisenbahngüterverkehr ist Aschaffenburg jedoch nach Stillegung seines Rangierbahnhofes kein Eisenbahnknoten mehr.
- Die Autobahn A 3 führt nach Frankfurt am Main (etwa 40 km entfernt) und Würzburg (etwa 80 km entfernt).
- Der südliche Endpunkt der A 45 liegt bei Aschaffenburg.
- Der Flugplatz Aschaffenburg befindet sich etwa 10 km entfernt im Bereich der Gemeinde Großostheim.
Im Oktober 2005 wurde bekannt, dass Aschaffenburg Sitz der Verkehrsgesellschaft der neuen Westfrankenbahn wird. Dies wird das sechste regionale Verkehrsnetz unter dem Dach der DB AG Holding sein. Die Zuständigkeit der regionalen Gesellschaft betrifft die Verbindungen zwischen Aschaffenburg-Miltenberg, Miltenberg-Seckach, Miltenberg-Wertheim, Wertheim-Crailsheim/Heilbronn und Lauda-Würzburg. Mit dieser Dezentralisierungsmaßnahme will sich die Deutsche Bahn AG wieder um die Kunden in der Region kümmern und sich besser auf die Bedürfnisse vor Ort einstellen. Es wird erwartet, dass damit 250 Arbeitsplätze, die im Zuge der Zentralisierung abgezogen wurden, wieder an den Bayerischen Untermain zurückkehren.
Öffentliche Einrichtungen
Agglomeration
Betrachtet man die Einwohnerzahl von Städten, muss man berücksichtigen, dass eine Definition nach formalen Stadtgrenzen willkürlich ist. In der Geografie hat man sich folglich von der administrativen Stadtgrenze als Stadtdefinition verabschiedet. So stehen für die vielfältigen Abgrenzungskriterien heute Begriffe wie Ballungsraum, Ballungsgebiet, Verdichtungsraum oder Agglomeration.
Aschaffenburgs reale Stadtgrenze ist, zumindest teilweise, eng gezogen. So gehören zum Beispiel die etwas außerhalb gelegenen Stadtteile Nilkheim und Obernau zum Stadgebiet, jedoch nicht einige direkt angrenzende Gemeinden (Goldbach, Hösbach, Glattbach, Mainaschaff).
Die Agglomeration gibt an, wie viele tatsächliche Einwohner die Stadt Aschaffenburg hat, die aber nicht von ihr verwaltet werden. Aschaffenburg hatte im Jahre 2002 rund 68.000 Einwohner (formale Stadtgrenze). Die Agglomeration betrug jedoch 168.000 Einwohner. Was man häufig über den Umweg der Einwohnerzahl wirklich zu beschreiben sucht, ist die Bedeutung einer Stadt.
Hochschulen
Universität Aschaffenburg
1798 wurde der Unterrichtsbetrieb der Universität Aschaffenburg mit Dozenten der vom revolutionären Frankreich geschlossenen Mainzer Universität begonnen. Aus dem Jahre 1808 datiert die Stiftungsurkunde des Kurfürsten Karl Theodor von Dalberg für die Fürstlich Primatische und Erzbischöflich Regensburgische Universität zu Aschaffenburg mit theologischer, juristischer und philosophischer Fakultät. 1809 erfolgte die Umbenennung in Karls-Universität. Nach der Reorganisation des Unterrichtswesens des Großherzogtums Frankfurt nach französischem Muster wurde Aschaffenburg 1812 Landesuniversität mit Teileinrichtungen an mehreren Orten. 1808 ging die die theologische Fakultät in das Priesterseminar über. 1814, nachdem Aschaffenburg bayerisch geworden war, wurde die juristische Fakultät geschlossen und 1818 wurde der Rest der Universität in ein bayerisches Lyceum als hochschulgleiche Einrichtung umgewandelt, die 1873 geschlossen wurde.
Fachhochschule Aschaffenburg
Am 5. Oktober 1995 nahm die Fachhochschule Aschaffenburg den Lehrbetrieb, zunächst als Abteilung der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg auf. Seit dem 1. Oktober 2000 ist die Fachhochschule Aschaffenburg eigenständig und in die Fachbereiche Ingenieurwissenschaften (IW) sowie Wirtschaft und Recht (W+R) gegliedert mit den Studienfächern Betriebswirtschaft, Betriebswirtschaft und Recht, Elektro- und Informationstechnik, Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen. Die Zahl der Studenten beträgt ca. 1.300 Eingeschriebene; die Zahl der Professoren hat die Zahl 45 überschritten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Johannisburg (Renaissance) mit der Hofbibliothek
- Pompejanum (Nachbildung des "Haus des Castor und Pollux" aus dem antiken Pompeji)
- Stiftsmuseum: Das ehemaligen Kapitelhaus des Stiftes St. Peter und Alexander, einem Bau der bis auf die Gründung des Stiftes im 10. Jahrhundert zurückreicht, beherbergt heute das Stiftsmuseum der Stadt Aschaffenburg. Im Stammhaus der städtischen Museen sind die Archäologie, mittelalterliche Plastik, kirchliche Schätze, altdeutsche Tafelmalerei und religiöse Volkskunst ausgestellt.Besonders hervorzuheben ist das 'Aschaffenburger Tafelbild' von 1250 und das älteste Schachbrett Deutschlands, das in der Ausstellung gezeigt wird.
Das Gentilhaus wurde von dem Aschaffenburger Industriellen und Sammler Anton Gentil für seine umfangreiche Sammlung in den 20er Jahren erbaut. Neben mittelalterlicher Plastik, Gemälden und volkstümlicher Keramik, beherbergt die Sammlung v.a. Werke von Künstlern, die mit Anton Gentil befreundet waren.
- Naturwissenschaftliches Museum Die Ausstellung verdankt ihre Bedeutung v.a. der umfangreichen Sammlung von Insekten, sowie einer repräsentativen Darstellung von Mineralogie und Geologie des Spessart. Angesiedelt ist es im Schönborner Hof, der von der Familie Schönborn als Stadtpalais 1673-1681 errichtet worden ist.
- Stiftskirche St. Peter und Alexander mit spätromanischem Kreuzgang. Die Kirche hat den Status einer päpstlichen Basilika minor, an Kulturdenkmälern finden sich in ihrem Inneren u.a. eines der wenigen erhaltenen Kruzifixe im romanischen Stil sowie die "Beweinung Christi" von Matthias Grünewald.
- Park Schönbusch (Ältester Englischer Landschaftsgarten in Deutschland) mit Schlösschen, Irrgarten, Musikpavillion
- Altstadtfriedhof (mit den Gräbern von Clemens Brentano und Wilhelm Heinse)
- Altstadt mit Fachwerkhäusern
- Denkmal von Pater Bernhard unterhalb der Willigis-Brücke (s.o.)
- Automobilmuseum Rosso Bianco Collection
Veranstaltungen
- KOMMZ (erstes Augustwochenende, Open-Air Festival im Nilkheimer Park)
- Ab-Town (erstes Oktoberwochenende, 1. Aschaffenburger Kneipen- und Kulturfestival )
- Hypovereinsbanklauf
- Volksfest (im Juni)
- Stadtfest (letztes August-Wochenende Samstags und Sonntags)
- Sandsturm (jährlich im Juni oder Juli mit den Kneipen in und um die Sandgasse by kommweichei.com)
- Dalbergfest (jährlich der letzte Juli-Sonntag)
- Carillonfest und Kunsthandwerkermarkt im Schlosshof (immer erstes August-Wochenende)
- Afrika-Karibik-Festival
Stadtgliederung
Stadtteile
Die Stadt Aschaffenburg gliedert sich in 10 Stadtteile:
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Quelle: http://www.aschaffenburg.de/
Eingemeindungen
In die kreisfreie Stadt Aschaffenburg wurden eingemeindet:
Soziale Struktur
Obwohl zwei Stadtteile als sozial schwächer gewertet werden, gelten diese nicht als soziale Brennpunkte. Die Kriminalitätsrate ist vergleichsweise gering und der verhältnismäßig hohe Anteil an ausländischen Mitbürgern nur eine Zahl in der Statistik, welche sich im Alltag nicht negativ auf das Zusammenleben auswirkt. Die sozialen Unterschiede zwischen wirtschalftlich schwächeren und wirtschaftlich stärkeren Bürgen treten kaum zu Tage. Die Behörden arbeiten effizient und bürgerorientiert, was insbesondere Menschen aufällt, die frisch in die Stadt zugezogen sind.
Politik
Die politische Situation in Aschaffenburg gilt als entspannt und weitsichtig sinnvoll ausgerichtet. So hat die CSU bekannt gegeben, dass sie bei den Oberbürgermeisterwahlen im März 2006 keinen Kandidaten gegen den jetzigen Oberbürgermeister Klaus Herzog (SPD) aufstellen will. Am 2. Dezember 2005 betitelte die Süddeutsche Zeitung einen vierspaltigen Artikel über Aschaffenburg mit den Worten Glückliche Bürger und ein Haushalt ohne Schulden. Der Artikel nannte die Einwohner die etwas anderen Bayern und die Stadt eine Konsens-City.
Stadtrat
Der Aschaffenburger Stadtrat besteht aus 44 Mitgliedern die sich wie folgt aufgliedern:
- CSU: 19 Sitze
- SPD: 17 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen: 3 Sitze
- UVB: 3 Sitze
- FDP: 1 Sitz
- KI: 1 Sitz
Bürgermeister
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Wappen
Beschreibung:
In Silber eine rote Burg mit blauen Dächern; im kleeblattförmigen Torbogen der thronende, blau gekleidete hl. Martin, die Rechte segnend erhoben, mit der Linken den goldenen Krummstab haltend.
Bedeutung:
Das Stadtwappen zeigt den heiligen Martin von Tours, der als Schutzpatron der Stadt verehrt wird, weil sich sein Bild im Stadtwappen befindet (was aber von der Zugehörigkeit zum Erzstift Mainz rührt). Aufgrund der Beteiligung an den Bauernkriegen 1528 war es der Stadt von Kurfürst und Erzbischof Albrecht von Brandenburg aberkannt worden. Erst König Ludwig I. von Bayern gab der Stadt 1836 ihr altes Wappen zurück, nachdem sie jahrhundertelang nur ein gotisches A als Wappen führen durfte.
Partnerstädte
- seit 1956: Perth (Schottland)
- seit 1975: St. Germain-en-Laye (Frankreich)
- seit 1996: Miskolc (Ungarn)
Persönlichkeiten
Für die Persönlichkeiten mit Bezug zu Aschaffenburg siehe Liste Persönlichkeiten (Aschaffenburg).
Wissenswertes
- Einer Sage zufolge soll der Kapuzinerpater Bernhard von Trier Schloss und Stadt 1631 vor der Plünderung durch die Truppen des schwedischen Königs Gustav Adolf auch durch seine Pfiffigkeit gerettet haben. Nachdem er die Schlüssel der Stadt übergeben hatte, ließ der schwedische König vernehmen, dass er es sehr schade fände, das erst wenige Jahre zuvor fertiggestellte Schloss niederbrennen zu müssen, da er es leider nicht mit nach Schweden nehmen könne. Der Kapuziner meinte jedoch, er könne dies durchaus tun, er müsse es einfach dorthin rollen. Fragend runzelte Gustav Adolf die Stirn und der schlaue Pater verwies auf die unter jedem der zahlreichen Fenster eingemeißelten Räder (das Mainzer Wappen). Daraufhin musste der König lachen und verzichtete auf eine Zerstörung.
- Das Mineral Aventurin findet sich in Deutschland nur an ein paar Stellen, nämlich in der Nähe von Aschaffenburg und bei Mariazell in der Steiermark. Ansonsten findet man es in Europa in größerem Maße besonders am Ural.
- Der Aschaffenburger Mundartdichter Karl Reuß schreibt in der ersten Strophe seines Gedichtes in dem Band Ascheborjer Posse zu seiner Heimatstadt:
- O du mei liebes Ascheborg
- Du Städtsche wunnerbor
- Wie liegste drin im griene Tal,
- Sou schöi, sou sunnekloor!
- Ein weiterer Aschaffenburger Mundartdichter, Emil Anders, beschreibt auf treffende Weise die Liebe zu Aschaffenburg in seinem Gedicht "Häämweh":
- Von Ascheberg zog ich mal fort
- in´s weite, fremde Land.
- Ich wor so jung, doch an käm Ort
- die Heimat je ich fand.
- Vermißt hab´ ich moi Ascheberg,
- moi Schloß un aa de Mää,
- moi Schönthal un de Spessartberg,
- nie war ich so allää!
- Nach lange Johr´n kehrt ich zurück,
- es winke schon von fern,
- die Term vom Schloß, die alte Brick,
- wie geh´ ich häm so gern;
- häm doch zu dir moi Ascheberg,
- zum Schloß un aa zum Mää,
- zum Schönthal, zu de Spessartberg,
- ich bin nit mehr allää!
- Geh´ von de Welt ich unbeschwert,
- such ich im Himmel dann,
- e Plätzje, wo ich ungestört
- als nunnergucke kann;
- grod nunner uff moi Ascherberg,
- uffs Schloß un uff de Mää,
- uffs´ Schonthal, uff die Spessartberg,
- dann bin ich nit allää!
Literatur
- Aschaffenburg, in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888, Bd. 1, S. 899 f.
Weblinks
- Internetpräsenz der Stadt Aschaffenburg
- Infoportal für Besucher und Einwohner Aschaffenburgs
- Wetterstation Aschaffenburg
Kultur