Diskussion:Mädchen in Uniform (1931)

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Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Susanne Wosnitzka in Abschnitt Zeit

"Lost and delirious" ist kein Remake von "Mädchen in Uniform", sondern erzählt eine eigene Geschichte nach einer anderen Buchvorlage. Die Filme ähneln sich vom Sujet her, aber ein Remake ist eigentlich was anderes.

Roman

Ich habe diesen Abschnitt aus dem Artikel ausgelagert, weil er beim besten Willen nicht hineingehört. Ein geeigneter Platz wäre der (noch zu schreibende) Artikel zum Schauspiel Gestern und heute. --Stilfehler 20:15, 30. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Mädchen in Uniform erschien auch in Buchform als Roman, ebenfalls geschrieben von Christa Winsloe. In der 1959 vom Bertelsmann-Verlag herausgegebenen Ausgabe ist angegeben, dass der Film nach dem Roman gedreht worden sei. Möglicherweise ist damit jedoch nicht die Originalversion, sondern das Remake aus dem Jahr 1958 gemeint. Im Roman springt Manuela aus einem Giebelfenster. Das Buch endet damit, dass sie auf den Steinen liegend von Fräulein von Bernburg in Begleitung des Hausmeisters gefunden wird. Fräulein von Bernburg nimmt Manuelas Kopf in den Schoß, stellt ihren Tod fest und wird so mit Manuela schweigend allein gelassen.

Es gibt auch eine Neuauflage von 1999, die jedoch aus dem Daphne Verlag stammt. Das Photo auf dem Cover zeigt Manuela und Fräulein von Bernburg bei der Kuss-Szene am ersten Abend im Internat.

Der Schreibstil wechselt häufig zwischen Präsens und Präteritum hin und her.

(Benutzer: Andrea1984 - der Kommentar stammt von mir. Ich habe damals vergessen mich einloggen. Mein Fehler.)

Meiner Meinung nach gehört die Stoffgeschichte durchaus in diesen Artikel, aber genauer und kürzer:
1930 wurde in Leipzig das Drama Ritter Nérestan von Christa Winsloe uraufgeführt; 1931, also im Jahr des Films, wurde dieses Drama unter dem Titel Gestern und heute in Berlin aufgeführt, allerdings mit massiven Eingriffen des Theaterdirektors. 1933 folgte dann der Roman, zunächst noch unter dem Titel Das Mädchen Manuela, aber bei späteren Auflagen wurde dann der Titel des Filmes (wohl wegen dessen Erfolg) übernommen. Ein detaillierter Vergleich der verschiedenen Fassungen in Drama, Film und Roman fehlt bis dato.
Zu dem Remake von Alfredo B.Crevenna aus dem Jahr 1951 ist zu sagen, daß er die Handlung in eine mexikanische Klosterschule verlegte.
Quelle für alle Daten: Klaus Johann: Grenze und Halt: Der Einzelne im "Haus der Regeln". Zur deutschsprachigen Internatsliteratur. Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2003. (= Beiträge zur neueren Literaturgeschichte. 201.) S. 492f.
(3:36 Uhr MEZ, 2. Februar 2007)
Liebe IP 212.110.97.146, du hast auf dem Gebiet Expertise. WP kann gute Autoren immer gebrauchen (und hat sie v. a. bei geisteswissenschaftlichen Themen bitter nötig). Hättest du nicht Lust, einen Artikel Gestern und heute zu schreiben? --Stilfehler 15:23, 3. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Liebe Stilfehler, vielen Dank für die Blumen, ich werde mal schauen, was sich machen läßt, aber ich will nichts versprechen, zumal die Texte schwer oder gar nicht zu beschaffen sind. Eigentlich müßte der Artikel dann aber Ritter Nérestan heißen (das müßte auch hier im Artikel geändert werden); denn das war ja wohl der ursprüngliche, von Winsloe gewählte Titel. Wie wäre es, die Artikel über die beiden deutschen Verfilmungen zusammenzuziehen und darin auch die Dramenfassungen und den Roman zu integrieren? Viele Grüße nach NY!

Stilistisches

Im Kapitel "Rezeption" heißt es: Die junge Romy Schneider wird als exaltierter Teenager dargestellt, der eher aus Überschwang denn echter Zuneigungen eine diffuse Zuneigung gegenüber ihrer Lehrerin (Palmer) entwickelt. Könnte man das nicht etwas eleganter schreiben, zumal zweimal der Begriff Zuneigung gewählt wird?--Salet 22:44, 19. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Vollkommen stichhaltig, ist erledigt. Aber niemand wäre dir böse gewesen, wenn du das selbst verbessert hättest. --Stilfehler 16:40, 20. Jun. 2008 (CEST)Beantworten
Ist da der "Überschwank" -- auch ein hübsches, kreatives Wort -- reingekommen, den ich eben wieder zu einem "Überschwang" gemacht habe? Ach, und weil ich schon dabei bin: Dass das Remake das Schlechtere ist gegenüber dem "Original", ist zunächst ein Stereotyp, das manchmal hinkommt, manchmal aber auch nicht. Insgesamt würde ich mit solchen Bewertungen bei an sich sachlich gemeinten Darstellungen etwas vorsichtiger sein. --Delabarquera 12:49, 22. Mär. 2009 (CET)Beantworten

Zeit

Spielt der Film tatsächlich vor dem 1. Weltkrieg? Die Vorlage ist ja 1910 angesiedelt, aber da im Film eines der Mädchen ein Starfoto von Hans Albers in seinem Spind kleben hat, kann die Handlung nur nach dem Ersten Weltkrieg spielen. Denn Albers (geboren 1891), hatte erst nach dem Abbruch seiner kaufmännischen Lehre im Jahr 1910 seine Theaterlaufbahn begonnen. Seinen ersten Film drehte er 1917. Den Durchbruch als Filmstar erreichte er jedoch erst 1929 mit "Die Nacht gehört uns". Daher ist es wahrscheinlicher, dass der Film in den frühen 30er Jahren spielt. Bei Bandmann und Hembus (siehe: Klassiker des deutschen Tonfilms, München 1980, Seite 46/47) heißt es denn auch: Der interessanteste Unterschied zwischen dem "Mädchen in Uniform" von 1931 und dem Remake von 1958: das Remake spielt 1910 und ist ein Kostümfilm, der in seiner Unverbindlichkeit kaum mehr beitet als "Internatsfolklore", der Film der Leontine Sagan ist als engagiertes Zeitstück (Zeit: "Heute" sagt das Programmheft von 1931) eine Auseinandersetzung mit Disziplin, Unterwerfung, Patriotismus und den aus ihnen erwachsenden Frustrationen und zerstörerischen Kräften, produziert und in sKino gebracht in der Zeit der neuen, unheiligen Allianz aristokratische-konservativen Preußentums mit dem an die Macht strebenden Nationalsozialismus, einer Allianz, deren Gallionsfigur Franz von Papen ist. In diesem Zusammenhang wirkt der Besuch der Großherzogin im Inernat jedoch merwkürdig anachronistisch. In dieser Szene hat man wirklich nicht den Eindruck, dass man die Handlung in die 30er Jahre verlegt hat. Man könnte beinahe meinen, dass es den Ersten Weltkrieg nie gegegeben habe und der alte Adel seine Bedeutung nie eingebüßt hätte.--Salet 11:44, 21. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Der Film, der 1931 in die Kinos kam, spielt definitiv in der Zeit VOR dem Ersten Weltkrieg. Das Hans-Albers-Foto, das im Spind hängt, dürfte ein Denk-/Filmfehler sein. Eigentlich müssten alle Artikel, die auf "Mädchen in Uniform" bzw. "Ritter Nerestan" (Originalvorlage) basieren, umgearbeitet müssen, da 2012 die erste, gründlichst recherchierte Biografie zu Christa Winsloe erschienen ist: "Meerkatzen, Meißel und das Mädchen Manuela. Die Schriftstellerin und Tierbildhauerin Christa Winsloe" von Doris Hermanns. Christa Winsloe erlebte am eigenen Leib preußischen Drill in einem Internat aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. In ihrem Roman hat sie diese Erlebnisse verarbeitet und sich intensiv mit ihren eigenen Schwärmereien von damals auseinandergesetzt. Der tragische Tod von Manuela von Meinhardis, die sich im Original umbringt, wurde als Ausrufezeichen gesetzt, um auf die Situation von frauenliebenden Frauen aufmerksam zu machen.Susanne Wosnitzka (Diskussion) 22:36, 3. Jul. 2013 (CEST)Beantworten
Nein, Salet vermutet richtig. Ab Minute 14.54 (siehe hier: http://www.youtube.com/watch?v=0Bj1Z5Pd7vc) umreißt die Oberin den Sinn ihres Tuns. Sie entgegnet, als sie auf den Hunger der Mädchen aufmerksam gemacht wird, „Preußen hat sich großgehungert“ und dass die Mädchen Soldatenkinder sind, die „hoffentlich einmal wieder Soldatenmütter werden“ und: „Zucht und Hunger [werden] uns wieder großmachen oder garnicht!“
Derartige Selbstauskünfte passen nicht in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg sondern in die Zeit danach.--Gloser (Diskussion) 23:52, 3. Jul. 2013 (CEST)Beantworten
Natürlich passt das auch in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Der Spruch der Oberin verweist auf den Deutsch-Französischen Krieg von 1871 unter der Führung Preußens. Der Spruch ist ebenso auf Friedrich den Großen zurückzuführen, der u.a. dafür sorgte, dass die Kartoffel kultiviert wurde, die so manche Hungersnot in Deutschland abschwächen konnte. Dessen Vater war der sog. "Soldatenkönig", und unter dessen Regime herrschte strengste Zucht und Ordnung, unter der auch sein Sohn besonders stark litt, dem Vergnügen und Musik jedweder Art auf Strafe verboten waren. Als Lektüre empfehle ich wie bereits oben erwähnt das neue Buch von Doris Hermanns. Daraus geht klar hervor, dass beide Filme, das Buch als auch das Theaterstück in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg anzusiedeln sind aufgrund der Jugenderlebnisse von Christa Winsloe. Man beachte in beiden Filmen auch die Kostüme, die stilistisch gesehen in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bereits passé waren. Eine preußische Prinzessin, die in beiden Filmen das Internat besucht, musste damals als modebewusste Frau immer up-to-date sein. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wäre sie mit diesen "Fetzen" wohl nicht mehr aus dem Haus gegangen.Susanne Wosnitzka (Diskussion) 00:25, 4. Jul. 2013 (CEST)Beantworten
Möglicherweise aber wollte der Regisseur mit dem Hans-Albers-Bild auf die damalige Gegenwart aufmerksam machen, ähnlich den heute aktuellen James-Bond-Filmen, die in der heutigen Zeit spielen, aber eigentlich die Zeit vor dem ersten Bond-Film meinen, da im ersten neuen Bond-Film mit Daniel Craig (Casino Royale) gezeigt wird, wie Bond erst zum Doppelnull-Agenten wird. Man beachte zusätzlich auch die Lieder, die die Mädchen singen (1958): "Mein Fähnrich vom Gardekorps vom Ersten Regiment". Diese "Korps", eingeführt mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871, wurden 1919 aufgelöst bzw. gingen in der Reichswehr auf. Und da sang man mit Sicherheit solche dann verpönten Lieder nicht mehr.Susanne Wosnitzka (Diskussion) 00:43, 4. Jul. 2013 (CEST)Beantworten
Das Lied "Üb immer Treu und Redlichkeit", das auch der Potsdamer Glockenturm spielte, stand in Preußen vor dem Ersten Weltkrieg in den fünften Klassen auf dem Lehrplan. Verschiedene Publikationen weisen darauf hin, dass der Liedtext wegen seines Gottesbezugs im Dritten Reich nicht mehr in Büchern abgedruckt wurde, außer in einem Gesangbuch für Schlesien (1936), aus dem der Katholizismus im Dritten Reich nie ganz vertrieben werden konnte. Vgl. http://www.volksliederarchiv.de/text564.html Salet schrieb "In dieser Szene hat man wirklich nicht den Eindruck, dass man die Handlung in die 30er Jahre verlegt hat. Man könnte beinahe meinen, dass es den Ersten Weltkrieg nie gegegeben habe und der alte Adel seine Bedeutung nie eingebüßt hätte." Ich stimme zu - da eben alles in der Zeit VOR dem Ersten Weltkrieg spielt, in der der Adel noch eine immens große Rolle spielte. Hans Albers könnte nur ein Verweis auf die damalige "heute"-Zeit sein, "Gestern und heute" - überlagernd, als eine Art Easteregg.Susanne Wosnitzka (Diskussion) 01:17, 4. Jul. 2013 (CEST)Beantworten

Remake 1958

"Das gleichnamige Remake aus dem Jahr 1958 (Regie: Géza von Radványi) bietet trotz der Besetzung mit Romy Schneider, Lilli Palmer und Therese Giehse nur eine verwässerte Version des Originalstoffes. Die junge Romy Schneider stellt einen exaltierten Teenager dar, dessen diffuse Zuneigung zur Lehrerin (Palmer) eher als Überschwang ihres starken Temperaments denn als tieferes Gefühl erscheint, und auch die soziale Kritik der Vorlage fehlt."

- Das scheint mir lediglich eine subjektive Bewertung, die besser begründet werden sollte. Schliesslich ist das Remake auch sehr beliebt. -- 84.60.169.196 23:22, 18. Dez. 2010 (CET)Beantworten

Sehe ich auch so. Im Remake gibt es im Gegensatz zum Original eine Gesprächszene, in der die Oberin Fräulein von Bernbrug offen sagt, dass diese mit ihren Erziehungsansichten nicht ins Stift passe und sich Fräulein von Bernburg daraufhin verteidigt, dass sie das von Anfang an wusste, aber wegen der traurigen Mädchen, die ihr beim ersten Besuch in den Gängen aufgefallen waren, bleiben musste. Außerdem bittet die Oberin Fräulein von Bernburg nach dem Selbstmordversuch Manuelas offen, zu bleiben (in Einsicht des Versagens der strengen Erziehungsvorstellungen ?). In Anbetracht dieser Filmszenen erscheint mir besonders die Kritik, es fehle dem Remake an sozialer Kritik begründungswürdig. (nicht signierter Beitrag von 84.58.16.57 (Diskussion) 10:58, 8. Feb. 2011 (CET)) Beantworten

Für mich bestätigen deine Beobachtungen den "Kuschelfaktor" (überspitzt) des Remakes. Denn es gibt stets Engel, die sich der Geknechteten annehmen, und alles wird gut...
Und zur obigen Feststellung, dass das "Remake auch sehr beliebt" sei: Das hat mit der zitierten Kritik gar nichts zu tun. Und auch hier wieder eher im Gegenteil: Banale Unterhaltungsfilme scheinen mir im Allgeimen beliebter zu sein als sozialtkritische Filme. Davon abgesehen wärs natürlich schön, wäre der (bzw der 1958er-)Artikel gerade in Hinsicht auf die Rezeption und dem Remake ausführlicher. --DrTill 13:04, 8. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Dass genannten Szenen für dich für einen "Kuschelfaktor" sprechen, ist eine subjektive Wertung der jeweiligen Filmszenen, die auch unterschiedlich interpretiert und bewertet werden können. Ich möchte nicht über die Qualität des Filmes diskutieren, mir geht es lediglich darum, dass subjektive Wertungen als solche sichtbar gemacht werden. Eine Aussage, wie sie dort steht, ohne dass sie als Zitat einer bestimmten Person (bsp. Filmkritiker) gekennzeichnet ist, oder zumindest ein Zusatz ala "einige Kritiker sind der Ansicht, dass..." oder "Eine Kritik am Film lautet, dass er nur eine verwässerte Version des Stoffs biete" gehört imo nicht auf wikipedia. (nicht signierter Beitrag von 84.58.39.168 (Diskussion) 20:27, 10. Feb. 2011 (CET)) Beantworten

Das stimmt natürlich; mir war nicht bewusst, dass der Artikel sich die Kritikermeinung zu eigen macht. Es steht dir daher m. E. frei, die Stelle entsprechend zu editieren (oder gar zu löschen, wenn keine Quelle zu finden ist). --DrTill 17:00, 11. Feb. 2011 (CET)Beantworten