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vermutlich an einer ungeeigneten Stelle eingebundenDie Felbertauern Straße ist eine etwa 63,7 Kilometer lange, ganzjährig geöffnete Straßenverbindung in Österreich. Die Straße führt zwischen Mittersill im Land Salzburg und Matrei in Osttirol durch den Felbertauerntunnel und dann als B 108 weiter bis nach Lienz. Das B in der Nummerierung der Straße deutet darauf hin, dass es sich um eine ehemalige Bundesstraße handelt, die per Gesetz im Jahr 2002 zu einer Landesstraße B wurde.[3]
Felbertauern-Mautstraße in Österreich | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Basisdaten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Betreiber: | Felbertauernstraße AG | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenbeginn: | Mittersill (47° 17′ 7″ N, 12° 29′ 25″ O ) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenende: | Matrei (47° 0′ 21″ N, 12° 32′ 26″ O ) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gesamtlänge: | 36,3 km (seit 14.5.2013 unterbrochen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nutzungsvoraussetzung: | Maut[1] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenverlauf
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Landesstraße B108 in Österreich | |||||||||||||||||||||||||||||||
![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||
Basisdaten | |||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenbeginn: | Matrei (47° 0′ 21″ N, 12° 32′ 26″ O ) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenende: | Lienz (46° 49′ 41″ N, 12° 45′ 26″ O ) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Gesamtlänge: | 27,4 km | ||||||||||||||||||||||||||||||
Nutzungsvoraussetzung: | keine | ||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenverlauf
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Felbertauernstraße-Aktiengesellschaft | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1961 |
Sitz | Lienz, Albin Eggerstr. 17 |
Mitarbeiterzahl | 56[2] |
Umsatz | € 8,07 Mio (Schätzung)[2] |
Branche | Erhaltung und Betrieb der Felbertauernmautstraße |
Website | www.felbertauernstrasse.at |
Die 36,3 km lange Strecke von Mittersill bis Matrei wird auch als Felbertauern-Mautstraße bezeichnet, da es sich hier um eine Privatstraße im Besitz der Felbertauernstrasse AG handelt.[4][3] Dieses Stück wurde 1967 erbaut.[5]
Seit 14. Mai 2013 ist sie nach einem Felssturz, der die Schildalmgalerie zerstörte, als allgemein benutzbare Straße voraussichtlich für Monate unterbrochen. Zwei Äste eines Shuttlebusses, verknüpft mit 20 Minuten Fußweg am Berg überbrücken die Felbertauernverbindung.
Per Stand 28. Juni wird die Fertigstellung der Ersatzstrasse - auf diesem nun als Fussweg genutzten ehemaligen Rodelweg - mit Ende Juli 2013 erwartet.
Verkehrsbedeutung und Verlauf
Die Felbertauernstraße beginnt am Knoten Mittersill (797 m ü. A. mit der Mittersiller Straße (B 168) nach Zell am See, Pass Thurn Straße (B 161) nach Kitzbühel und Sankt Johann in Tirol und Gerlos Straße (B 165) in das Zillertal. Die Kilometrierung der Mautstraße beginnt/endet etwa 0,3 km südwärts auf der Salzachbrücke .
Nachdem die Straße in Mittersill über eine Brücke die Salzach quert, führt sie über etwa 16,5 Kilometer durch das weitgehend unbesiedelte Felbertal, und ein Seitental, das Amertal. Noch auf Salzburger Seite und auf einer Höhe von 1607 m erreicht man das Nordportal (⊙ ).[4] Der Felbertauerntunnel ist 5,3 km lang.[4] Das Südportal des Tunnels auf 1632 m Höhe und die dortige Mautstation liegen bereits auf Osttiroler Seite (⊙ ).
Die Südrampe führt dann durch das Tauerntal bis nach Matrei, wo es in das Iseltal mündet. Hier endet auch der private Teil der Strecke und es beginnt die B 108, die bis nach Lienz weiterführt. Dort stößt die Straße auf 678 m ü. A. in einem Kreisverkehr auf die Drautalstraße (B 100).
Damit ist die Straße die wichtigste Verbindung zwischen Nordtirol und dem Landesteil Osttirol. Die Straße stellt auch eine alternative Nord-Süd-Verbindung zur Tauern Autobahn/Tauern-Straßentunnel, zur Autoverladung auf der Tauernbahn/Tauerntunnel Mallnitz–Böckstein oder zur Großglockner Hochalpenstraße dar. Für die Benutzung muss man eine Gebühr bezahlen, welche für Anrainerverkehr (Osttiroler, seit 2009 auch Mittersiller) allerdings nicht erforderlich ist.
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Beginn der Mautstraße bei Mittersill und Felben
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Iseltal und B 108 bei Matrei-Klaunz
Geschichte
Benannt ist sie nach dem Felber Tauern, einem Pass, der bereits zur Römerzeit das Tauerntal mit dem Felbertal verband.
Die Iselthaltraße zwischen Lienz, Huben und Matrei wurde ab 1901 als Konkurrenzstraße erbaut. In der österreichischen Rechtssprache bezeichnet Konkurrenz die gemeinsame Finanzierung eines Projektes durch verschiedene Institutionen, von denen jede einen gesetzlich festgelegten Prozentsatz der Instandhaltungskosten übernimmt. In diesem Fall übernahm
- das Kaiserreich Österreich-Ungarn 40 %
- das Kronland Tirol 40 %
- die angrenzenden Gemeinden 20 %
der geplanten Baukosten in Höhe von 99.000 Gulden.[6]
In den Jahren 1910 bis 1912 ließ der Besitzer des Schlosses Weißenstein in Matrei einen befahrbaren Weg durch die Prosseggklamm bauen, der als Vorläufer der Felbertauernstraße gilt.
Die Iseltal Straße gehört seit dem 1. April 1948 zum Netz der Bundesstraßen in Österreich.[7] Seit 1971 wird auch dieser Streckenabschnitt von Lienz bis zum Beginn der Mautstraße offiziell als Felbertauern Straße bezeichnet.
Noch vor der Gründung der Felbertauern-Aktiengesellschaft am 26. September 1961 wurde am 8. September 1961 der erste Abschnitt der neugebauten, 7,5 Meter breiten Felbertauernstraße zwischen St. Johann und Huben eröffnet. Am 23. Juni 1962 begannen die Bauarbeiten mit einem feierlichen Spatenstich. Anna Kranebitter, Ehefrau des Nationalrats Franz Kranebitter, zündete am 15. Dezember 1962 den ersten Sprengsatz am Südportal des Tunnels und am 14. Juni 1963 auch den ersten Sprengsatz am Nordportal. Am 11. April 1964 überquerte der damaligen Bundeskanzler Josef Klaus als erster den Tunneldurchstich. Am 25. Juni 1967 konnte die Felbertauernstraße feierlich eröffnet werden.[8]
Sie ist die einzige innerösterreichische Verbindung Nordtirols mit der landesgeographischen Exklave des Osttiroler Landesteils. Seit dem Wegfall der Grenzkontrollen mit dem Schengen-Abkommen (Wegfall der Kontrollen 1997) hat aber die Route über Südtirol und die Brenner-Autobahn wieder an Bedeutung gewonnen.
Unterbrechung – Verbindung öffentlicher Bus und zu Fuß – Planung Ersatzstraße
Am 14. Mai 2013 ist es in den frühen Morgenstunden zu einem Felssturz gekommen, der die Schildalmgalerie im Gemeindegebiet von Matrei in Osttirol zerstörte (⊙ ) und ein Passieren des Passes vorübergehend unmöglich machte.[9]
Der Felssturz unterbricht die Felbertauernstraße ein Stück südlich des Felbertauerntunnels. An seinem Südportal und somit nur für seine Durchquerung wird die Maut eingehoben, doch hat gleich nach dem Felssturz die Bezirkshauptmannschaft ein Fahrverbot erlassen, das im Norden den Tunnel einschließt und im Süden etwas weiter als die zerstörte Galerie, nämlich bis zur Abzweigung Tauernhaus reicht.
Vom Süden aus Richtung Lienz gelangt man als Straßennutzer nach Matrei in Osttirol bis zu einer mit einem Posten besetzten Sperre wenige hundert Meter vor der durch den Felssturz zerstörten Galerie. Unmittelbar vor dieser Sperre kann nach links abgezweigt und zum Tauernhaus bergauf gefahren werden. Von einem Parkplatz an diesem gut 2 km langen Straßenstück ist die Schadenstelle zu sehen.
Der Verkehrsverbund Tirol führt die Buslinie 4410 Lienz Hbf. – Kitzbühel Hbf. – retour seit 21. Mai in zwei Teilästen, die nur durch einen Wanderweg verbunden sind. Der Südast der Linie kommt von Lienz und führt bis Matrei, die Mehrzahl der Kurse wird weiter bis zur neu eingerichteten Endhaltestelle Matrei i.O. Tauernhaus geführt. Von hier geht man 15 – 20 Minuten (85 Höhenmeter bergauf) zum Tunnel-Südportal, wo die neue Endhaltestelle Matrei i.O. Felbertauerntunnelsüdportal für den Nordast eingerichtet wurde, der als Ausnahme durch den Tunnel fahren darf. Zwischen Ankunft mit dem einen und Abfahrt mit dem anderen Ast stehen Passagieren – egal in welche Richtung – typischerweise 24 Minuten zur Verfügung – gut ausreichend für den Fußmarsch, für den feste Schuhe und gute Kondition empfohlen werden.
Der Verbindungsweg – im Winter ein Rodelweg – ist 2-3 m breit und weist etwa 10 % Steigung auf. Er darf zu Fuß unentgeltlich und auf eigene Gefahr zwischen 6 und 20 Uhr benützt werden, was die Shuttlebuszeiten abdeckt. Die Nutzung mit Fahrzeugen aller Art, auch Fahrrädern oder Rollstühlen ist allgemein verboten. Mit Fahrzeugverkehr der Felbertauernstraße AG, Einsatzfahrzeugen u.ä. ist jedoch zu rechnen.[10]
Eine kleinräumige Alternativroute über das Matreier Tauernhaus und nördwärts weiter über den Rodelweg, der jetzt zu Fuß genutzt wird, soll als Ersatzstraße für Zweirichtungsverkehr für PKW und kleine Lkw ausgebaut werden. Planung und Bewilligungsverfahren für diese Straße, die 0,8 Mio €–1,5 Mio €[11] kosten könnte, sollen aufgenommen werden.[12] Am 28. meldet die Felbertauernstrasse AG, dass mit mehreren Baggern engagiert an der Grobtrasse, in einem Teilstüch schon an Unterbau und Drainagierung gearbeitet wird, mit dem "ehrgeizigen Ziel" die Ersatzstrasse Ende Juli zu öffnen.[13]
Literatur
- Michael Uhlmann: Die Felbertauernstrasse. In: Osttiroler Heimatblätter. Nr. 7, 30. Juli 1964.
Einzelnachweise
- ↑ www.felbertauernstrasse.at – Tickets / Tarife.
- ↑ a b Firmenbuchdaten Creditreform www.firmenabc.at – Felbertauernstraße-Aktiengesellschaft in Lienz
- ↑ a b 68.Gesetz vom 15. Mai 2002, mit dem das Tiroler Straßengesetz geändert wird (PDF; 66 kB) – Beschluss des Tiroler Landtages, veröffentlicht im Landesgesetzblatt 23/2002
- ↑ a b c www.felbertauernstrasse.at – Kenndaten und Straßenprofil.
- ↑ www.felbertauernstrasse.at – Geschichte.
- ↑ Gesetz vom 22. August 1897, betreffend die Herstellung von Concurrenzstraßen in Tirol. LGBl. Nr. 31/1897.
- ↑ Bundesstraßengesetz vom 18. Februar 1948, Verzeichnis A.
- ↑ www.felbertauernstrasse.at 40 Jahre Felbertauernstraße ( vom 22. Oktober 2007 im Internet Archive)
- ↑ diepresse.com: Felbertauernstraße nach massivem Felssturz gesperrtabgerufen am 14. Mai 2013.
- ↑ http://www.felbertauernstrasse.at/images/stories/Pendlerfolder_webNEU.pdf Pendlershuttle über den Felbertauern, Informationsfolder der Marktgemeinde Matrei, Bürgermeister, vom 17. Mai 2013, abgerufen am 29. Mai 2013
- ↑ Felbertauern: Baubeginn für Ersatzstraße. tirol.ORF.at, abgerufen am 17. Juni 2013.
- ↑ http://tirol.orf.at/news/stories/2586297/ Felbertauern: Plan für Ersatzstraße, ORF.at 29. Mai 2013
- ↑ http://www.felbertauernstrasse.at/de/aktuelles/173-aktueller-baufortschritt.html aktueller Baufortschritt, Felbertauernstraßen AG vom 28. Juni 2013
Weblinks
- Salzburgwiki: Felbertauernstraße. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.