Memories of Murder (Salinui chueok (살인의 추억)) Kriminalfilm des koreanischen Regisseurs Bong Joon-ho, Südkorea 2003.
Filmdaten
- Titel : Memories of Murder
- Orginaltitel : Salinui chueok (살인의 추억)
- Regisseur : Bong Joon-ho (siehe auch Barking Dogs Never Bite)
- Drehbuch : Bong Joon-ho, Kim Kwang-rim et Shim Sung-bo
- Produktion : Cha Seoung-jae, Kim Moo-ryung, No Jong-yun et Lee Kang-bok
- Musik : Tarô Iwashiro
- Fotografie : Kim Hyeong-gyu
- Schnitt: Kim Seon-min
- Ausstattung : Yu Seong-hie
- Format : Farbe - 1,85:1 - Dolby Digital - 35 mm
- Gattung : Krimimalfilm
- Dauer : 132 Minuten
Darsteller
- Song Kang-ho : Komissar Park Doo-man (siehe auch Joint Security Area)
- Kim Sang-kyung : Komissar Seo Tae-yoon
- Kim Loi-ha : Jo Young-goo
- Song Jae-ho : Sergent Shin Ban-jang
- Byun Hee-bong : Sergent Kwon Kwo-ok
- Ryu Tae-ho : Cho Byung-soon
- Park Noh-shik : Baek Kwang-ho
- Park Hae-il : Park Hyun-kyu
Handlung
Die Ereignisse tragen sich in südkoreanischen Provinz Ende der 80er Jahre zu. Das Land ist eine Militärdiktatur, in der Probe-Alarme anzeigendes Sirenengeheul und Stromausfälle im dörflichen Milieu an der Tagesornung sind. Zwei Polizeikommissare von extrem unterschiedlichem Charakter und radiakal gegensätzlichen Ermittlungsmethoden - der ortsansässige Park Doo-man: intuitiv, emotional und mitunter schlagkräftig und der Spezialbeauftragte Seo Tae-yoon aus der Hauptstadt: rationell, einfühlsam und nach den neusten wissenschaftlichen Methoden ermittelnd - werden zur Zusammenarbeit gezwungen, um gemeinsam einen perversen Serienkiller ausfindig zu machen. Die Morde scheinen immer dem selben Muster zu folgen: Die Opfer sind junge Frauen, die zur Tatzeit ein rotes Kleid trugen. Stets ereignen sich die Morde bei starkem Regen, nachdem einige Stunden zuvor im Radio ein bestimmtes melancholisches Lied zu hören war. Doch weder die zum Teil absurden Methoden des Land-Menschen Park, der auch vor Folter zur Erpressung von Geständnissen nicht zurück schreckt, noch die logisch aufgebauten Analysen des rationellen Seo bringen den Erfolg. Der Zuschauer wird auf 3 unterschiedliche Fährten gelockt. Zunächst versucht Park dem geistig zurückgebliebenen aber offensichtlich völlig arglosen Dorf-Idioten die Taten in die Schuhe zu schieben, sehr zum Missfallen Seos. Doch die Mordserie reisst auch nach dessen Festnahme nicht ab, was diesen entlastet. Ähnlich beim 2. Verdächtigen. Erst mit dem 3. Verdächtigen scheint der Fall plausibel gelöst zu sein, jedoch zerschlägt eine wissenschaftlicher Abgleich der DNAs auf mysteriöse Weise die Auflösung der Verbrechen. Der Verlauf der Ermittlungen führt auch zu Brüchen im Charakter der Komissare, was eine gewisse Annäherung der beiden bedingt. Während Park, reuig angesichts seiner Fehlschläge zunehmends sanfter wird, wird Seo mehr und mehr emotional in den Fall verwickelt und ist schliesslich zu Gewalt bereit.
Hintergrund
- Die Handlung von Memories of Murder beruht auf wahren Begebenheiten, die sich zwischen 1986 und 1991 ereigneten. Der erste Serienkiller in der Geschichte Südkorea ermordete 10 Frauen in einem Umkreis von 2 km auf besonders bestialische Art und Weise. Das älteste Opfer war 71 Jahre alt, das jüngste 13. Der Mörder hinterliess niemals Spuren am Tatort. Mehr als 3000 Verdächtige wurden befragt und am Ende der Ermittlungen 300 000 Polizisten mobilisiert. Der Täter konnte niemals gefasst werden.
- Der Film wurde am Orginalschauplatz der Ereignisse gedreht und erforderte mehr als 1 Jahr an Nachforschungen.
- Der Regisseur Bong Joon-ho (siehe auch Barking Dogs Never Bite) ist studierter Soziologe
- Erfolgreichster Film Südkoreas des Jahres 2003
Auszeichungen
- Teilnahme am Pusan-Filmfestival 2003
- Nominierung für die goldene Muschel beim Internationalen Filmfestival Saint-Sébastien (Festival international du film de Saint-Sébastien) 2003
- Preis für den besten Nachwuchsregisseur, Preis FIPRESCI und silberne Muschel beim Internationalen Filmfestival Saint-Sébastien (Festival international du film de Saint-Sébastien) 2003
- Preis für den besten asiatischen Film beim Internationalen Filmfestival Tōkyō 2003
- Preis für den besten Darsteller (Song Kang-ho), Preis für den besten Regissuer und besten Film bei den Grand Bell Awards 2003
- Grosser Preis, Spezialpreis "Polizei" und Premierenpreis beim Festival des Kriminalfilms Festival du film policier de Cognac 2004