Isaakskathedrale

Kirchengebäude in Sankt Petersburg
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Die Isaakskathedrale ist die größte Kirche Sankt Petersburgs und eine der größten sakralen Kuppelbau der Welt. Die Kirche ist 111 Meter lang, 97 Meter breit und 101,50 Meter hoch. Der Durchmesser der vergoldeten Hauptkuppel beträgt 26 Meter. In dem 10767 Quadratmeter großen Inneren der Kirche finden 14 000 Menschen Platz.

Frontseite der Kathedrale - vom Isaaksplatz aus fotografiert


Geschichte

Vorgängerbauten

  • 1717 wurde der Holzbau durch einen Steinbau ersetzt. Architekten waren Johann Georg Mattarnovi und Nikolas Härbel. 1735 wurde die Kirche durch Feuer zerstört.
  • 1764 beauftragte Katharina II. dem italienischen Architekten Antonio Rinaldi mit dem Bau einer dritten Isaakskathedrale. 1790 verließ Rinaldi Russland, ohne die Kirche vollendet zu haben. Der Bau kam ins Stocken und wurde 1796 eingestellt.
  • 1798 unternahm Vincenzo Brenna einen Versuch, die Kathedrale fertigzustellen, musste jedoch aus Sparsamkeitsgründen auf vier von fünf geplanten Kuppeln und auf den Glockenturm verzichten. 1802 wurde die Kirche geweiht.

Bau der heutigen Kathedrale

  • 1818 begannen die Bauarbeiten. Zunächst brach man den Vorgängerbau teilweise ab, nur der Altarraum blieb bestehen. In den nächsten Jahren wurde der sumpfige Bauplatz fundamentiert. Dazu wurden etwa 11.000 Baumstämme in die Erde gerammt.
  • Von 1822-1825 wurden die Bauarbeiten auf Drängen der Akademie der Künste eingestellt, da es zu statischen Problemen gekommen war. Zudem zweifelte man Montferrands Kompetenz an. Montferrand verstand es jedoch, seine Gegner mit einem überarbeiteten Entwurf zu überzeugen.
  • 1827 waren die Arbeiten am Fundament abgeschlossen.
  • 1828: Fertigstellung der Unterkirche.
  • 1828-1830: Aufstellung der 48 Portikus-Säulen (je 17 m hoch).
  • 1835 kam es aufgrund von weiteren statischen Problemen zu einer erneuten Planänderung.
  • Die Errichtung der 101 m hohen Hauptkuppel zog sich von 1837-1841 hin. Sie war die erste große Kuppel in Metallbauweise weltweit.

Die Kathedrale nach der Oktoberrevolution

Nach der Oktoberrevolution wurden in der Isaakskathedrale bis 1928 Gottesdienste abgehalten. Danach wurde in der Kirche ein Museum eingerichtet, das 1931 seine Pforten öffnete. Damals hängte man ein 91 m langes Foucaultsches Pendel in die Kuppel. Im Zweiten Weltkrieg nutzte man das Gotteshaus als Depot für Kunstgegenstände aus den um Leningrad liegenden Zarenresidenzen. 1942 überzog man die fünf vergoldeten Kuppeln mit einem grünen Tarnanstrich. Die Kathedrale hatte dennoch unter dem deutschen Artilleriebeschuß erheblich zu leiden. Nach dem Krieg begannen aufwändige Restaurierungsarbeiten. Die Restaurierung war 1960 abgeschlossen. Seit 1990 finden in der Kathedrale sporadisch Gottesdienste statt. Eine erneute Restaurierung erfolgte 1994-2003.

Außenbau

Den Außenbau gliedern insgesamt 112 Granitsäulen. Bedeutend sind die vier großen Giebelreliefs, von Iwan Vitali und Francois Lemaire geschaffen. Das westliche zeigt "Die Anbetung der Könige" von Iwan Vitali, das östliche den "Hl. Isaak von Dalmatien, dem Kaiser Valentian sein nahes Ende vorverkündend". Das nördliche Giebelrelief zeigt die "Auferstehung Christi", das südliche "Die Begegnung des hl. Isaak von Dalmatien mit dem Kaiser Theodosius" - wobei Kaiser Theodosius mit den Gesichtszügen Alexanders I. ausgestattet ist. Bedeutend sind auch die drei großen Bronzetüren, die in das Innere der Kathedrale führen. Das Westportal ist den Aposteln Petrus und Paulus gewidmet, das Nordportal dem hl. Isaak von Dalmatien und dem hl. Nikolaus von Myra, das Südportal dem hl. Wladimir und dem hl. Alexander Newskij.

Kunstwerke im Innenraum

 
Isaakskathedrale - Innenraum

Im Inneren der Kirche befinden sich über 200 meist großformatige Gemälde und Mosaiken sowie zehn große Säulen aus Malachit und zwei aus Lapislazuli. Die Wände sind mit verschiedensten Marmorarten, Edel- und Halbedelsteinen geschmückt. Insgesamt wurden 43 verschiedene Baustoffe benutzt, was der Kirche den Beinamen "Museum der russischen Geologie" einbrachte.

WIRD NOCH ERGÄNZT