Die Gemeinde Amden
Woher stammt eigentlich der Name Amden und was bedeutet er?
Man könnte in diesem Namen den „Amoenus mons“, den lieblichen Berg sehen, ein Randgebiet als „An-dem-End“ oder einfach „ad montes“ was etwa mit „auf dem Berg“ zu übersetzen wäre.
Amden, wie es heisst, „die Sonnenterrasse über dem Walensee“, hat eine Gesamtfläche von 43,48 km2, wovon 12,09 km2 Wald sind. Der höchste Punkt Amdens liegt auf 2101 m.ü.M. (Leistkamm) und der tiefste Punkt 421 m.ü.M. (Walensee). Die Gemeinde Amden ist in vier Gemeindeteile aufgeteilt: Dorf ca. 900 m.ü.M, Arvenbüel ca. 1250 m.ü.M, Fli ca. 430 m.ü.M. und Betlis ca, 430 m.ü.M.
Die Einwohnerzahl in den vier Teilen beträgt: (Stand 2000)
Betlis 34 Personen Fli 257 Personen Amden/Arvenbüel 1248 Personen
Total Einwohner 1539 Personen
davon sind:
katholisch 1075 Personen protestantisch 328 Personen andere oder ohne Konfession 133 Personen
ledig 678 Personen verheiratet 695 Personen verwitwet 110 Personen geschieden 53 Personen
weitere Angaben:
Total Ammlerbürger 10'185 Personen Ausländer 122 Personen Arbeitslose 21 Personen
Durchschnittsalter der Einwohner 39 Jahre
Todesfälle 13 Ehescheidungen von Bürgern 29 Streitfälle (Vermittleramt) 7 Asylanten ca. 60 Personen
Naturschönheiten
· Aussichtspunkte Chapf und Durschlegi
· Seerenbachfall mit Rinquelle (unterirdisches Höhlensystem)
· Die verschiedenen Hochmoorgebiete
Tourismusangebote in Amden
· Paradies für Kletterer
· Neue Trendsportart, Canyoning im Fallenbach
· Skigebiet (3 Skilifte, 1 Sessellift, 2 Ponylifte)
· 110 km markierte Wanderwege
· Vita-Parcours
· Ortsmuseum
· Hallenbad / Sauna / Solarium
· Mountainbike-Vermietung
· Ski- und Snowboardschule
· 8 km Langlauf- und Skatingloipe
· Natureisbahn, beleuchtet (im Winter), Tennisplatz (im Sommer)
· Wassersportarten
Wichtigste Arbeitgeber in Amden
· Landwirtschaft
· Gastgewerbe
· Baugewerbe (Dachdecker, Elektriker, Heizung/Sanitär, Holzbau, Maler, Spengler)
· Dienstleistungsbetriebe (Altersheim, Banken, Bauamt, Gemeindeverwaltung, Schule)
Die meisten Ammler haben ihren Arbeitsplatz in den Kantonen Glarus und Zürich.
Geschichtlicher Ablauf
Ur- und Frühgeschichte
Vor 50'000 Jahren soll es gewesen sein, als sich im Churfirstengebiet, wohl nur vorübergehend, die ersten Bewohner in unserer Gegend niederliesen. Es waren die Höhlenbewohner oder wie man früher sagte, die Alpenjäger.
Unklar ist jedoch die Besiedlung Amdens durch die Räter in der Zeit vor Christi Geburt. Man weiss, dass dieses Volk seinen Wohnraum vom Walensee hinaus bis nach hinten ins Glarnerland belegten. Bei einigen Überlegungen könnte man aber zur Einsicht gelangen, dass die berggewohnten Menschen die Höhen Amdens dem „versumpften“ Talgebiet vorzogen und sich bei ins niederliessen.
1. Jahrhundert vor Christus – 5. Jahrhundert
Eine Besiedlung in Amden durch die Rätoromanen kann nicht 100% nachgewiesen werden, es gibt allerdings einige Anhaltspunkte die beweisen könnten, dass sich Romanen bei uns niederliessen; Es gibt Orte und Berge die nach romanischen Wörter abgeleitet wurden, so zum Beispiel: Furggeln (furca, die Gabel), Tschingel (cingulum, vorspringendes Felsband) oder Gulmen (cuolm, der Berg). Es könnten also Romanen hier gelebt haben, die Ihre Heimat benannten.
Einen Beweis römischer Besiedlung zur dieser Zeit finden wir in Betlis, wenn auch nur zu militärischen Zwecken; Die Ruine Strahlegg. Datei:Http://www.amsle.com/Vortrag/Reto-Dateien/image012.jpg Intensive Nachforschungen haben ergeben, dass die Ruine im 1. Jahrhundert vor Christus von den Römern erstellt wurde. Man vermutet, das die Romanen von den Römern vertrieben wurden, und somit der Besitzer unseres Gebietes erneut wechselte.
6.- 12. Jahrhundert
Nach dem Zerfall des römischen Reiches wechselten die Herren in rascher Folge. Zuerst die Ostgoten, dann Karl der Grosse und über die Schwaben gelangte Amden (das Walenseegebiet) an die Lenzburger und Kyburger. Das Kloster Schänis erworb zu diesem Zeitpunkt auch grosse Flächen.
Im 8. Jahrhundert soll dann auch ein kleiner Teil von Alemannen in Amden ihren Wohnsitz gefunden haben.
13.- 18. Jahrhundert
Als dann die Toggenburger das Land am Walensee erhandelt hatten, entbrannte zwischen den Zürchern, den Schwyzern und Glarnern ein Streit. Zürich hätte das wichtige Durchgangsgebiet gerne für sich beansprucht, wobei Glarus und Schwyz die Rechte auf ihre Seite sahen.
1438 wurde dann der ganze Bezirk Gaster für 3000 Gulden an Glarus und Schwyz verpfändet. Das Pfand wurde aber nie eingelöst und so blieb Amden bis 1798 Untertangebiet der Eidgenossen.
1798 – 1815
Die Französiche Revolution bedeutete dann die Entlassung aus dem Untertanenverhältnis. Nun wurde Amden wieder von einem Kanton in den anderen geschoben. Zuerst zum Kanton Linth, dann „nochmals“, auch wenn nur auf dem Papier, zum Kanton Glarus und schliesslich zum heutigen Kanton St. Gallen.
Das Hin und Her der Kantonszugehörigkeit wurde dann 1815 endgültig geregelt.
Die wichtigsten Ereignisse von 1815 bis 1980
1817 Grosse Hungersnot herrscht in Amden, was zu einer starken Abnahme der Einwohnerzahl führt, weil viele Menschen auswandern. 1829 Hofstetten, eine ganze Siedlungsgemeinschaft, brennt nieder. 1844 Eine Schneelawine vom Mattstock her fordert mehrere Todesopfer. (Weitere schlimme Lawinen mit fatalen Folgen: 1922, 1945, 1954) 1874 Ein weiterer Brand äschert das „Dorf Unterbach“ ein. 1878 Gründung der Musikgesellschaft Amden (heute 50 – 60 Aktivmitglieder) 1880 Die Strasse Weesen – Amden wird gebaut. 1892 Erste Postkutschen befahren die neue Strasse zweimal pro Tag. 1908 Bau der Webereifabrik im Sittli 1918 Erster Bus des Autobetriebes Weesen – Amden (AWA) verkehrt auf der Strasse zwischen Weesen und Amden 1950 Der AWA wird ausgebaut (heute in Besitz von 14 Fahrzeugen) 1974 Bergsturz. Die Strasse Weesen – Amden wird an einige Stellen massiv beschädigt.
Organisation
Legislative (gesetzgebende Gewalt)
Das Volk, - bestimmt das Gesetz in der Gemeinde.
- hat das Recht, eine Initiative oder ein Referendum zu starten.
- muss Vorschlägen oder Änderungen, vor allem aber auch über höhere Ausgaben der Gemeinde ihre Zustimmung erteilen.
- wählt den Gemeinderat und die Geschäftsprüfungskommission
Exekutive (ausführende Gewalt)
Gemeinderat | Aufgaben |
Gemeindepräsident
Thomas Angehrn |
· Gemeindeamt
· Organisation der Gemeindeverwaltung und des Gemeinderates · Präsident der Vormundschaftsbehörde |
Vizepräsident
Alois Zahner |
· Landwirtschaft im allgemeinen (Viehschauen usw.)
· Seerettungsdienst |
Gemeinderat
Emil Bischofberger |
· Altersheim Amden
· Lawinenkommission · Museumskommission/Kulturbeauftragter · Kehrichtbeseitigung · Verkehrsdienst |
Gemeinderat
Josef Gmür |
· Militär- und Schiesswesen
· Wasserversorgung · Friedhof |
Gemeinderat
Jöhl Toni, Haag |
· Strassenwesen
· Strassenbeleuchtung · Signalisation · Tourismus Amden-Weesen |
Judikative (richterliche Gewalt)
Der Vermittler: Peter Widmer
Die Bezirksrichterin: (Rüdisüli Vreni, Amden)
Der Vermittler vermittelt die Streitfälle und versucht diese aufzuklären, so dass die Parteien sich einig sind, bevor sie beim Bezirksgericht antreten. (z.B. bei Scheidungen betr. dem Sorgerecht der Kinder)
Aktuelle Probleme
Sanierung und Neubau zweier Skilifte im Arvenbüel
Es besteht ein Projekt, über den Neubau eines Verbindungsskiliftes, zwischen dem Leistkammskilift und dem Selllift. Im gleichen Zug soll ebenfalls der schon erwähnte Selllift saniert und verlängert werden. Sofern der Kanton St. Gallen diesem Projekt seine Zustimmung erteilt, wird man mit den Bauarbeiten beginnen können. Dieses Projekt kann allerdings nur mit der Mithilfe der Einwohner und allen anderen Skifreunden verwirklicht werden, weil die Sportbahnen AG für dieses Projekt das Aktienkapital erhöhen muss.
Lawinenverbauungen Mattstock
Nach dem Lawinenniedergang im Jahre 1994 und einer erneuten sehr Lawinengefährdeten Saison im Winter 1997/98, hat die Gemeinde Amden beschlossen, die Lawinenverbauungen am Mattstock mit einem Budget von Rund 10 Millionen Franken zu erweitern. Man will damit der Gefahr, von weiteren Lawinenniedergängen bis ins bewohnte Gebiet vermindern.
Wegen des frühen Schneefalls und des schlechten Wetters im späteren Herbst mussten die Arbeiten am Mattstock vor ihrer Vollendung abgebrochen werden. Wir hoffen jetzt aber alle, dass das Erledigte für den kommenden Winter ausreichen wird.
Auch der Bannwald wurde neu aufgeforstet. Man glaubte, die alten, zum Teil vom Wild beschädigten Bäume könnten dem Druck des Schnees nicht mehr lange entgegenhalten und somit musste für starken „Nachwuchs“ gesorgt werden. Dieser Vorgang soll die Lawinengefahr ebenfalls um einiges verkleinern.
Landwirtschaftliche Struktur
Datei:Http://amden.org/albums/wikipedia/image013.sized.jpg Es gibt viele Landwirtschaftliche Betriebe, die ihr bewirtschaftetes Grundeigentum an verschiedenen Teilen der ganzen Gemeinde „versteuet“ haben. Die Bewirtschaftung dieser Flächen bedeutet für die Bauern grosse Aufwendungen, finanzieller und zeitlicher Art. Man versucht deshalb, wenn auch nur sehr langsam, die Güter so zu verteilen, dass ein Betrieb seine bewirtschafteten Flächen möglichst nahe beisammen hat.
Dies beginnt z.B. schon bei der Verpachtung von Grundstücken verstorbener Bauern, die keine Nachkommen haben, welche den Betrieb übernehmen wollen. Solche Flächen werden zukünftig sicher an jemandem vergeben, der seinen Betrieb möglichst nahe an diesem Grundstück hat.