Joan Miró

spanischer Maler, Grafiker, Bildhauer und Keramiker (1893–1983)
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Joan Miró (* 20. April 1893 in Barcelona; † 25. Dezember 1983 in Palma de Mallorca) war ein spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer und Vertreter des Surrealismus. Miró wurde 1893 als Sohn eines Goldschmieds in Barcelona geboren. Auf Wunsch des Vaters absolviert Miró eine kaufmännische Ausbildung, gibt jedoch nebenbei noch Kunstunterricht. 1910-1911 arbeitet er als Buchhalter, bis ein Nervenzusammenbruch den Vater überzeugt, dass der kaufmännische Beruf für Miró ungeeignet ist.

Joan Miró: Fassade des Wilhelm Hack Museum, Ludwigshafen (1979)
Frau und Vogel (1982), (Barcelona)

Daraufhin beginnt er 1912 ein Studium an der Kunstakademie in Barcelona. 1920 reist er das erste mal nach Paris, wo er an der Académie de la Grande Chaumière zeichnet. 1926 arbeiten er und Max Ernst am Bühnenbild für Romeo und Julia. Im gleichen Jahr stirbt sein Vater in Montroig. 1927 zieht Miró nach Citè des Fusains und hat somit unter anderem Max Ernst, Jean Arp und Pierre Bonnard als Nachbarn. Im Jahre 1928 lernt er in Paris den Bildhauer Alexander Calder kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden soll, die sich auch in seinen Werken widerspiegelt.

Miró heiratet im Oktober 1929 Pilar Juncosa in Palma de Mallorca. Nach der Rückkehr ins Haus seiner Kindheit 1932 lernt er 1933 Wassily Kandinsky kennen. Im Jahr des Todes seiner Mutter 1944 beginnt er mit Keramikarbeiten und mit Bronzeskulpturen.

1956 verlegt Miró seinen festen Wohnsitz nach Palma de Mallorca. Son Abrines wird von Mirós Schwager entworfen und gebaut, so dass Joan Miró und seine Frau Pilar Juncosa 1958 einziehen können. Im gleichen Jahr erwirbt Miró mit der Dotierung des Internationalen Guggenheimpreises das angrenzende Son Boter, welches ursprünglich als Skulpturenwerkstatt geplant war, aber im Laufe der Zeit zu seinem zweiten Malstudio wird. Den Bau einer Werkstätte auf dem Gelände übernimmt Josep Lluís Sert, ein besonderer Freund Mirós. Der Direktor der Graduated School of Design in Harvard gilt als Wortführer der europäischen Avantgarde der Architektur. Als Kenner der Gedankenwelt Mirós schafft Sert einen poetischen und funktionellen Raum, in dem Miró seinen künstlerischen Prozess zum Höhepunkt bringen kann.

"(...) mein Traum, wenn ich mich einmal irgendwo wirklich niederlassen kann, ist, eine große Werkstatt zu haben, nicht so sehr wegen der Beleuchtung, (...) sondern um Platz zu haben, für viele Leinwände, denn je mehr ich arbeite, desto mehr Lust habe ich zu arbeiten."
Joan Miró
Datei:JoanMiro-DeuxPersonnagesFantastiques.jpg
Deux personnages fantastiques

Aus Sorge, sein kreatives Umfeld könnte in Vergessenheit geraten oder ganz verschwinden, übergibt Miró einen Teil seines Besitzes als Schenkung der Stadtverwaltung von Palma. Auf Grund der Schenkung wird im Jahr 1981 die Stiftung 'Fundació Pilar i Joan Miró a Mallorca' gegründet.

"(...) ich wünsche nicht, dass eines Tages an dieser Stelle irgend einer dieser schrecklichen Wolkenkratzer gebaut werde, die mich von allen Seiten umringen (...) Die Idee, dass eines Tages ein Vorschlaghammer die Wände von Son Boter niederreißen und die Bilder dort für immer verloren gehen könnten, verfolgt mich Tag und Nacht..."
Joan Miró

Am 25. Dezember 1983 stirbt Joan Miró in Palma de Mallorca und wird feierlich in dem Familiengrab beigesetzt. Seine einzige Tochter, Maria Dolors Miró Juncosa, Ehrenvorsitzende der Miró-Stiftungen (Fundació Joan Miró [1]) in Barcelona und Palma, stirbt Ende Dezember 2004 im Alter von 74 Jahren in Palma de Mallorca.


Auszeichnungen (Auswahl)

Werke (Auswahl)

  • 1925, "Karneval der Harlekine"
  • 1926, "Figur, einen Stein nach einem Vogel werfend", Museum of Modern Art, New York
  • 1933, "Komposition (Kleines Universum)", Fondation Beyeler, Basel
  • 1935, "Nocturne", Cleveland Museum of Art
  • 1937, "Quecksilberspringbrunnen" zum Gedenken an die Bergleute, die beim Quecksilberabbau in Almadem starben [2]
  • 1938, "Sitzende Frau"
  • 1940, "Die Dichterin"
  • 1949, "Person und Hund vor der Sonne", Kunstsammlung Basel
  • 1950, "Komposition mit Schnüren", Stedelijk Van Abbe Museum, Eindhoven (Niederlande)
  • 1953, "Die Leitern durchziehen als Fahrrad das Himmelsblau"

Literatur

  • Gaston Diehl - Miró, ISBN 3-8112-1044-0
  • Walter Erben - Joan Miró, Mensch und Werk, ISBN 3-8228-005-9