anno 1754, 1990 m.ü.M.
Vals ist eine Gemeinde im Kreis Lumnezia/Lugnez, Bezirk Surselva des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Vals ist eine walserdeutsche Sprachinsel im rätoromanischen Val Lumnezia. Die Walser sind Oberwalliser, die vor rund 700 Jahren die höchsten Täler Graubünden besiedelt haben.
Das Gemeindegebiet besteht aus fünf Tälern, wobei jedoch nur das Haupttal bewohnt ist, dieses Tal wird von zwei Schluchten, jeweils im Norden und im Süden abgeschnitten. Von den knapp 153km2 Fläche, besteht knapp die Hälfte aus Wiesland und Alpweiden, der Bergwald bedeckt 8% des Tals und der Rest besteht aus Fels und Eis (Gletscher). Flächenmässig so gross wie etwa das Fürstentum Liechtenstein, gillt Vals als eine der grössten Gemeinden der Schweiz. Die höchste Erhebung auf Gemeindegebiet ist das Rheinwaldhorn auf 3'402 m.ü.M.
Nachbargemeinden von Vals sind St.Martin (Rhätorromanisch/Deutsch), Vrin (Rhätorromanisch), Lumbrein (Rhätorromanisch), Safien (Deutsch), Nufenen (Deutsch), Hinterrhein (Deutsch), sowie jenseits des Adula-Massivs, die Tessiner-Gemeinden Aquila, Campo Blenio, Olivone, Torre und Dangio (alle italienisch).
Der Dorfkern heisst Vals-Platz. Es gibt auf dem Gebiet der Gemeinde Vals eine ganze Reihe typischer Walser-Hofsiedlungen, die früher alle ganzjährig bewohnt waren. Die meisten werden heute noch als Maiensäss genutzt. Ganzjährig bewohnt sind neben Vals-Platz nur noch Camp, Leis und Valé.
Vals ist vor allem bekannt für seine Mineralquelle. Das Valser Wasser ist eines der führenden Schweizer Mineralwasser und wird in die ganze Welt exportiert. Das Valser Wasser gehört seit einigen Jahren zum Coca Cola-Konzern. Das Valser Thermalbad ist ein architektonisch sehr bedeutendes Bauwerk des Architekten Peter Zumthor.
Die erwerbstätige Bevölkerung arbeitet zu 23% in der Land- und Forstwirtschaft, zu 29% in Industrie und Gewerbe und zu 48% im Dienstleistungssektor.
Auf Gemeindegebiet liegt der Zervreila-Stausee.
Touristische Attraktionen in Vals
Felsentherme
Die Felsentherme wurde im Jahre 1996 vom bekannten Haldensteiner Architekten Peter Zumthor erbaut und bereits 1998, also zwei Jahre später vom Kanton Graubünden unter Denkmalschutz gestellt. Die Felsentherme ist die einzige Therme in Graubünden. Das Wasser springt mit ca. 32°C aus dem Boden heraus. Jeweils 1/2 wird von der Valser Mineralquellen AG, bzw. vom Bad genutzt! Das besondere dieser Therme ist die architekonische Meisterleistung von Herrn Zumthor. Dieser baute die Therme mit ungefähr 60'000 Steinplatten (Valser Quarzit), welche von der Firma Truffer im nahegelegenen Steinbruch abgabaut werden. Das Bad besitzt folgende Bäder/Einrichtungen:
- Innenbad 32°C
- Aussenbad im Winter 36°C
- Aussenbad im Sommer 30°C
- Feuerbad 42°C
- Eisbad 14°C
- Trinkstein mit Quellwasser - quellwarum und eisenhaltig 29.8°C
- Blütenbad 33°C
- Klangbad und Resonanzraum 35°C
- Klangbad mit Resonanzraum 35°C
- Schwitz- und Dampfstein, Luftfeuchtigkeit 85-100%
- Klangstein - Komposition von Fritz Hauser
- Massageraum
- versch. Ruheräume
Ausserdem bietet die Felsentherme verschiedene Therapien und Massagen für das Wohlbefinden von Geist und Körper an. Von Thalasso bis hin zu Karibischen Düften mit St. Barth Ölen.
Skigebiet Vals3000
Das kleine, aber moderne Skigebiet befindet sich ganz zu hinterst im Dorf, am Fusse des imposanten Dachberges. Die Anlagen reichen bis etwa 3000 m.ü.M. hinauf zum kleinen Frunthorn. Von dort ergibt sich für die Skifahrer ein wunderschönes Alpen Panorama bis in die Walliser Alpen. Seit ende 2004 ersetzt eine moderne 8er-Gondelbahn den veralteten Sessellift. Das Skigebiet weist folgende Infrastruktur auf:
Anlagen
- Fünf Anlagen (1 Gondelbahn, 4 Skilifte)
Gastronomie-Betriebe
- Bergrestaurant Gadastatt (ca. 1'850 m.ü.M.)
- Dachberghütte (ca. 2'600 m.ü.M.)
- Flee Bar (bei der Talstation)
- Après-Ski Bar "Ganni" (im Hof Leis)
Ausserdem befinden sich in Gadastatt, sowie bei der Talstation zwei Sportgeschäfte und die Verwaltung von Vals3000.
Zervreila
Zervreila mit dem gleichnamigen Stausee wird vor allem im Sommer von zahlreichen Gästen besucht. Dies Gäste enpuppen sich meistens als Wanderer, welche die atemberaubende Bergwelt rund um Zervreila geniessen. Durch den See und dem schönen Zervreilahorn welches ein wenig dem Matterhorn in Zermatt ähnelt, ergibt sich ein wunderschönes Fotosujet. Im Winter wird die Strasse nach Zervreila zur Schlittelbahn prepariert. Diese wird von vielen Einheimischen aber auch Touristen genutzt. Die Strecke von Zervreila nach Vals durch tiefe Wälder und zerklüfteten Schluchten ist etwa 8 km lang.
Wirtschaft in Vals
Anders als in den meisten Wintersportregionen ist Vals nicht ausschliesslich vom Tourismus abhängig, sondern besitzt eine überaus starke Industrie, welche die natürlichen Naturalien und Ressourcen des Valsertales benutzen, um es in die ganze Schweiz und zum teil über die Landesgrenzen hinas verkaufen bzw. vermarkten.
Truffer AG
Truffer, ein Familienunternehmen, bearbeitet Steinplatten (Valser Quarzit) für die Baubranche, ausserdem stellt die Firma Platten für den Bau von Innenausrichtungen z.B. in Küchen her. Neben der Felsentherme, lieferte die Unternehmung auch die Steinplatten für den Bundesplatz in Bern, sowie für ein Projekt des britischen Stararchitekten Norman Foster in London.
Kraftwerke Zervreila AG
Die Kraftwerke Zervreila erzugen duch Wasserkraft ihrer Speicherbecken (u.a. Zervreila-Stausee)Elektrizität. Der Stausee ist der fünftgrösste in der Schweiz. Neben der Hauptzentrale in Zervreila unterhält die Firma kleinere Produktionsanlagen in Wanna, Safien, Rothenbrunnen und Realta. Die gesamte Anlage wurde im Jahre 1958 in Betrieb genommen. Am Bau beteiligten sich bis zu 1'500 Personen.
Valser Mineralquellen AG
Im Jahre 1960 von Donald M. Hess und Dr. Robert Schrauder gegründet und in die [Hess Group]] integriert, gehört der Konzern seit 2002 dem grössten Getränkehersteller der Welt, der Coca-Cola Company aus Atlanta (USA). Valser, welches nach inofiziellen Angaben, das bekannteste Mineralwasser der Schweiz ist, verdankt seinem Ruhm der St. Petersquelle. Die Quelle wird schon seit Jahrhunderten als Heilquelle genutzt. Ausgrabungen haben gezeigt, dass auch schon die alten Römer die Einzigarigkeit des Wassers zu nutzen wussten. Die Valser Mineralquellen AG ist der mit Abstand grösste Arbeitgeber im Dorf und besitzt neben verschiedener moderner Anlagen auch ein Museum, welches sich Visitor-Center nennt. Gemäss dem Finanzmagazin Bilanz und Interbrand Zintzmeyer & Lux figuriert die Marke Valser schweizweit mit einem Markenwert von CHF 43 Millionen auf dem 42. Platz. Damit ist Valser die stärkste bzw. teuerste Marke Graubündens und dies vor der Ems-Chemie oder Davos.
Autor
Beat Schnider jr., dipl. Marketing Assistent SMA Zürich, Junior Analyst GKB Chur
Quellen
www.vals.ch www.therme-vals.ch www.vals3000.ch www.truffer.ch www.valser.ch www.kwz.ch www.zervreila.ch www.interbrand.ch/e/press/ pdf/50_CH_Marken_Pressemit.pdf
Weblinks
1728 m.ü.M.