amaroK ist ein freies Programm zum Abspielen von Audiodateien und -streams unter Unix-ähnlichen Betriebssystemen. Es wurde für den KDE-Desktop entwickelt, kann aber auch unter anderen Fenstermanagern eingesetzt werden. Benannt wurde amaroK nach dem Lied Amarok von Mike Oldfield. Es ist das Inuit-Wort für Wolf, weshalb das amaroK-Symbol einen Wolf darstellt. In Testberichten wird amaroK häufig für seine ansprechende Optik gelobt.
amaroK
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![]() Bildschirmphoto von amaroK 1.3.2 | |
Basisdaten
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Entwickler | Das amaroK Team |
Erscheinungsjahr | 23. Juni 2003[1] |
Aktuelle Version | 1.3.7 (6. Dezember 2005) |
Aktuelle Vorabversion | 3.2.81[2] (13. April 2025) |
Betriebssystem | Linux/Unix |
Programmiersprache | C++[3] |
Kategorie | Audio Player |
Lizenz | GPL |
deutschsprachig | ja |
amarok.kde.org |
Speziell für Rechner ohne installiertes Linux/Unix wurde amaroK Live entwickelt, eine Live-CD zur Demonstration der Fähigkeiten von amaroK.
Funktionen
amaroK verfügt über eine breite Palette an Funktionen, manche sind denen anderer Medienplayer durchaus ähnlich, einige aber auf jeden Fall einzigartig.
Wikipedia-Integration
Seit Version 1.3 lassen sich direkt aus amaroK Informationen über den Interpreten des gerade gespielten Liedes aus der Wikipedia abrufen.
Textsuche
Vergleichbar mit der Wikipedia-Integration ist die Suche und Anzeige des Textes des aktuellen Liedes direkt in amaroK integriert.
Datenbankfunktionalität
amaroK besitzt eine interne Datenbank in der Informationen über alle Stücke der Musiksammlung (wie Titel, Interpret, Album, Erscheinungsjahr, aber auch Abspielstatistiken und eine daraus abgeleitete Bewertung der Stücke) gespeichert sind. Diese Informationen sind die Basis für viele der erweiterten Funktionen.
Aus technischer Sicht hat man die Wahl zwischen verschiedenen Datenbanken: entweder man verwendet das integrierte SQLite oder eine der beiden unterstützten externen Datenbanken (MySQL und PostgreSQL). Diese bieten bei größeren Sammlungen einen Geschwindigkeitsvorteil.
Kontext-Browser
Der Kontext-Browser zeigt Informationen zum aktuell laufenden Lied an. Mit Hilfe der Datenbank ermittelt er andere Alben des aktuellen Interpreten sowie die Lieblingsstücke des Benutzers von ebendiesem und versucht über den Last.FM-Service weitere passende Stücke vorzuschlagen.
Des weiteren gibt es hier Statistiken über die komplette Musiksammlung wie die Lieblingsstücke des Benutzers, neueste und zuletzt gespielte Stücke. Auch die Wikipediainformationen und Liedtexte werden innerhalb des Kontext-Browsers dargestellt.
Die Oberfläche des Kontext-Browsers lässt sich via CSS je nach Geschmack umgestalten.
Dynamische Playlisten
Dynamische Playlisten sind Wiedergabelisten, die sich an Hand vorgegebener Kriterien selbst erstellen. Man beginnt mit einer Liste von nur wenigen Stücken, gibt vor nach welchen Kriterien wie viele Stücke hinzugefügt werden sollen (via Last.FM empfohlene Stücke, zufällig gewählte Stücke, Stücke aus bestimmten Wiedergabelisten) und amaroK fügt sie automatisch bei Bedarf ein. So entstehen niemals endende Wiedergabelisten.
Intelligente Playlisten
Intelligente Playlisten sind Wiedergabelisten, die nach festen Kriterien (bestimmter Interpret, bestimmte Musikrichtung, neueste Stücke, etc) Stücke aus der Sammlung enthalten.
On-Screen Display
Das On-Screen Display blendet beim Liedwechsel Informationen über das aktuelle Stück auf dem Bildschirm, auch oberhalb von anderen laufenden Anwendungen, ein. Diese Funktion ist auch abschaltbar und frei konfigurierbar.
Integration von CD-Covers
amaroK besitzt eine integrierte Cover-Verwaltung und zeigt diese auch während der Wiedergabe im Kontext-Browser sowie im On-Screen Menü an. Es gibt die Möglichkeit fehlende Covers direkt von Amazon herunterzuladen oder auf der Festplatte liegende Bilddateien als Cover einzubinden.
Durchsuchbare Musiksammlung
Die Musiksammlung ist nach Stichworten durchsuchbar wodurch das Auffinden von bestimmten Stücken oder Interpreten sehr schnell möglich ist.
Crossfading
amaroK unterstützt das Überblenden von Stücken. Diese Funktion ist jedoch im Vergleich zu anderen Programmen in einem relativ frühen Entwicklungsstadium. So ist es noch nicht möglich das Überblenden bei Stücken vom selben Album zu unterbinden oder einen geräuschlosen Anfang bzw. Ende von Stücken zu erkennen und zu übergehen.
verschiedene Module zur Klangausgabe
amaroK besitzt keine eigene Funktionalität zur Klangausgabe sondern verwendet dazu sogenannte Module (engl. Audio-Engines). Hierbei stehen xine-lib (Standard), GStreamer, NMM, MAS, HelixPlayer und aRts (nicht mehr vollständig) zur Verfügung. Diese sollen unter anderem für die kommende Version 4.0 von KDE getestet werden.
Die verwendeten Module unterscheiden sich teilweise bei der Menge der unterstützen Audioformate sowie der Streamingunterstützung.
Skripte, DCOP
amaroK ist durch Skripte erweiterbar. Hierbei werden oft die eingebauten DCOP-Funktionen verwendet, die eine Fernsteuerung und -abfrage von Informationen erlauben.
integrierte iPod-Unterstützung
Es ist möglich direkt aus amaroK heraus auf einen angeschlossenen iPod/iPod Shuffle zuzugreifen und mit ihm Daten auszutauschen. In einer Warteschlange können Stücke auch zur späteren Übertragung eingereiht werden wenn gerade kein Gerät angeschlossen ist. Neben der dem neu erschienenen iPod nano folgt in der kommenden amaroK Version 1.4 auch eine Unterstützung für andere MP3-Player.
Übersicht über weitere Funktionen
- Sehr vieles lässt sich mittels „Ziehen und Verschieben“ (engl.: drag'n'drop) erledigen.
- 10-Band-Equalizer.
- Interaktion mit dem Brennprogramms K3b.
- Integration in KDE (z.B. Konqueror-Navigationsleiste).
- Übersetzungen sind verfügbar in über 35 Sprachen.
- amaroK unterstützt direkt die Musicbrainz-Datenbank, um fehlende Metadaten (Tags) ergänzen zu können.
- amaroK unterstützt über die Bibliothek libvisual XMMS-Visualisierungsplugins.
- amaroK besitzt eine Playlistenverwaltung, die insbesondere auf das Verwalten großer Playlisten zugeschnitten ist.
amaroK Live
amaroK Live ist ein Live-System, also ein nur von CD laufendes Betriebssystem, das die Fähigkeiten von amaroK demonstrieren soll. Dies ermöglicht es auch auf Computern ohne installiertes Unix amaroK zu testen. Es ist auch möglich bereits auf dem Rechner liegende Lieder damit abzuspielen sowie die CD mit eigener Musik auszustatten. Version 1.3 erschien am 1. Oktober 2005 und wurde mit einer Auswahl an nichtkommerzieller Musik ausgeliefert.
Versionen und Versionsgeschichte
Legende: | ||
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alte Version | derzeitige Version | künftige Version |
Version | Veröffentlichung | Wichtigste Änderungen |
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1.2.1 | 7. März 2005 | erste Version |
1.3 | 1. Oktober 2005 | Enthält amaroK 1.3.3-LIVE (einen Schnappschuss der Entwicklung von 1.3.3) sowie eine Auswahl nichtkommerzieller Musik. |
unbekannt | unbekannt |
Versionen und Versionsgeschichte
Legende: | ||
---|---|---|
alte Version | derzeitige Version | künftige Version |
Version | Codename | Veröffentlichung | Wichtigste Änderungen |
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erste Version | - | 20. Juli 2003 | |
0.6.0 | - | 20. September 2003 | |
0.7.0 | - | 16. November 2003 | Crossfading, konfigurierbare Spalten in der Playlist, kleinere Änderungen, Fehlerkorrekturen |
1.0 | - | 17. Juni 2004 | Durchsuchbare Musikdatenbank, Musiksammlungs- und Datei-Browser wurden integriert, Möglichkeit Covers von Amazon herunterzuladen, Statistiken im Kontextbrowser, Statistikdatenbank |
1.1 | I am a rock | 27. September 2004 | Unterstützung für Xine, Bewertungsfunktion für Musik, Integration des Brennprogramms K3b, Unterstützung für MAS |
1.2 | - | 14. Februar 2005 | Unterstützung von Audioscrobbler und die Möglichkeit die Informationen über die Stücke in der Sammlung in einer MySQL-Datenbank zu speichern, Der Kontext-Browser lässt sich mittels CSS neu gestalten, iPod-Unterstützung, Alarm-Skript um Musik zu einer festgelegten Zeit abspielen zu lassen |
1.3 | Airborne | 14. August 2005 | Unterstützung von relativen Pfaden in Playlisten, Verwaltungsdialog für Liedwarteschlangen, Podcast-Unterstützung, Wikipedia-Integration, neuer Playlist-Browser, überarbeitete Oberfläche, Unterstützung von Cuesheets und dynamischen Playlisten |
1.3.7 | Airborne | 6. Dezember 2005 | seit 1.3.0: Unterstützung für den iPod Shuffle, überarbeitete Helix- und GStreamer-Engines, Verbesserungen an der Optik, der Podcastunterstützung und den Kontextmenüs, Fehlerkorrekturen |
1.4 | noch unbekannt | wahrscheinlich zwischen Februar und April 2006 | Stand 25. Oktober 2005: Unterstützung für WMA- und MP4/AAC-Tags in der Musiksammlung. |
Ausführlichere Informationen zu den Änderungen und zu hier nicht aufgezeigten Minor-Versionen gibt es im amaroK-Wiki unter http://amarok.kde.org/wiki/index.php/History (englisch), zu den geplanten Änderungen in zukünftigen Versionen unter http://amarok.kde.org/amarokwiki/index.php/RoadMap (englisch)
Weblinks
- amarok.kde.org – offizielle amaroK Webseite (englisch)
- amaroklive.com – amaroK Live (englisch)
- docs.kde.org – Handbuch (englisch)
IRC
- ↑ sourceforge.net.
- ↑ Beta for Amarok 3.3 available. 13. April 2025 (englisch, abgerufen am 13. April 2025).
- ↑ The amarok Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In: Open Hub. (abgerufen am 14. Juli 2018).