Kosmopolitismus

Weltanschauung, der zufolge alle Menschen zu einer Gemeinschaft gehören
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Dezember 2005 um 20:29 Uhr durch Helmut Zenz (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Diese Seite wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.

Zu den Löschkandidaten

Die Diskussion über diesen Antrag findet auf der Löschkandidatenseite statt.
Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll:

Der Artikel beschreibt zwar, wer sich alles mit dem Begriff beschäftigt hat, liefert aber keine Definition. So ist das kein Artikel. -- Zinnmann d 13:48, 24. Dez 2005 (CET)



Kosmopolitismus (von griech. kosmos und politês), zu deutsch Weltbürgertum ist ein philosophisch-politischer, weltanschaulich-ideologischer Standpunkt, der den ganzen Erdkreis als Heimat betrachtet und alle Menschen als Mitbürger und Geschwister ansieht. Er gilt zum Teil als die polare Ergänzung, zum Teil als der widersprechende Gegensatz zum Nationalismus, je nachdem, ob man den Kosmopolitismus als irreal oder notwendig, positiv oder negativ einschätzt.

So wie er in seinen Anfängen in der griechisch-hellenischen Ideengeschichte zu finden ist, ist der Kosmopolitismus zunächst eine mehr individualistische Lebens-Philosophie. In der Philosophenschule der Stoiker (Zenon u.a.) wird er auch zu einer Ethik weiterentwickelt.

Einen mächtigen Schub bekommt diese Philosophie im Zeitalter des Renaissance-Humanismus und der Aufklärung. Viele der damals zeitgenössisch großen Denker und Schriftsteller schreiben über dieses Ideal. So z. B. der Weimarer Prinzenerzieher Christoph Martin Wieland in seinem Werk "Das Geheimnis des Kosmopolitenordens". Auch Lessing schreibt über "Die Erziehung des Menschengeschlechts". Dem schließt sich Johann Gottfried Herder mit seinem Werk "Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit" an. Heute wird meist nur noch aus Immanuel Kants Essay "Zum ewigen Frieden" zitiert, da dieser die kosmopolitische Idee in eine Rechtsphilosophie verwandelt.

Im 20. Jahrhundert titelt die Hamburger Wochenzeitung Die Zeit am 6.11.1956 über den damaligen UNO-Generalsekretär: "Kosmopolitiker Hammarskjöld". In einem umfangreichen Artikel beschreibt der schwedische Publizist Gösta von Uexkuell, wie Dag Hammarskjöld die Ideen des Kosmopolitismus in Kosmopolitik (Welt-ordnungs-politik) umsetzt. Hammarskjöld wird am 18. September 1961 ermordet.

Ebenfalls gewinnt die kosmopolitische Idee zeitweise durch die Aktionen des staatenlosen Weltbürgers Garry Davis von 1948 bis 1951 (u.a. Besetzung der UNO durch Weltbürgeraktivisten, darunter auch Albert Camus und Andre Breton) eine gewisse Publizität.

Literatur

  • Norbert Bolz (Hrsg.) u.a.: Weltbürgertum und Globalisierung. München , 2000, ISBN 3-770-53510-3
  • Peter Coulmas: Weltbürger - Geschichte einer Menschheitssehnsucht, Rowohlt Verlag
  • Immanuel Kant: Entwurf zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht. 1784
  • Stephan Mögle-Stadel: Die Unteilbarkeit der Erde, Bouvier Verlag
  • Stephan Mögle-Stadel: Dag Hammarskjöld - Vision einer Menschheitsethik