Kriegsgräberstätte Ostbevern

Soldatenfriedhof in Ostbevern in Nordrhein-Westfalen
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Kriegsgräberstätte Ostbevern ist ein Massengrab das kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in Ostbevern angelegt worden ist.

Die klagenden Frauen, Skulptur über dem Massengrab

Grablege

In dem Massengrab auf dem "alten Friedhof" ruhen 33 Soldaten, die in den Kämpfen um Ostbevern in der Nacht vom 3. auf den 4. April 1945 gefallen sind. 28 sind mit Namen versehen, 5 unbekannt. Die Nationalitäten sind zwei Ungarn, ein Pole, der Rest sind Deutsche. Die Stele ist mit einem Eisernen Kreuz geschmückt und mit folgendem Epitaph versehen:

„Hier ruhen die am 3. und 4. April 1945 in Ostbevern Gefallenen“

Namen

Vorname Nachname Geburtsdatum/-ort Tod
  • Karl
  • Karl Heinz
  • Hubert
  • Helmut
  • Eugen
  • Josef
  • Ludwig
  • Günther
  • Wilhelm
  • Janos
  • Wilhelm
  • Richard
  • Stanislas
  • Hubert
  • Reinhold
  • Helmut
  • Günther
  • Hermann
  • Karl
  • Alexander
  • Wilhelm
  • Berhold
  • Alfred
  • Fünf
  • Baatz
  • Böhm
  • Bömer
  • Dederichs
  • Dreier
  • Drüge
  • Fissenewert
  • Grürmann
  • Knisspel
  • Kovanczc
  • Kühle
  • Lang
  • Mysza
  • Pollkläsner
  • Riedel
  • Schreiber
  • Siedenbiedel
  • Steffes
  • Stracke
  • Szelenyi
  • von der Linden
  • Weber
  • Wilhelm
  • Unbekannte
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945
  • 03.04.1945

Geschichte

Durch den Flugplatz Münster-Handorf und durch die Nähe zu Münster war auch eine Scheinwerfer- und Geschützstellungen in der Handkenheide installiert worden. Beim Luftangriff auf Münster am 10. Oktober 1943 konnte diese zwei Boeing B-17 über Ostbevern abschießen. Am 12. September 1944 wurde eine Handley Page Halifax der Royal Air Force zum Absturz gebracht. [1] Am 19. Februar 1945 schlug eine ferngelenkte Fieseler Fi 103 in die gefluteten Beverwiesen in unmittelbarer Nähe der Volksschule ein und verletzte zahlreiche Schulkinder durch die Glassplitter der zerborsten Fensterscheiben. Am 2. April wurde der Ort den anrückenden US-amerikanischen Streitkräften übergeben, obwohl der Volkssturm mobilisiert worden war. Als die vom Flugplatz Münster-Handorf nach Osten zurückweichenden Sicherungstruppen in Ostbevern auf die im Ort bereits stationierten US-amerikanischen Kräfte stießen, kam es noch am gleichen Tag zu Kampfhandlungen. Diese wurden besonders heftig in der Nacht vom 3. auf den 4. April 1945. Daraufhin zogen sich die US-amerikanischen Truppen nach Süden zurück. Ursprünglich war geplant, dass Ostbevern nun von der United States Air Force bombardiert werden sollte. Es gelang jedoch Frau Dr. Frieda Schwarz, die viele Jahre als Anwältin in den USA gelebt hatte, die US-Amerikaner davon zu überzeugen, dass der Angriff kein Wortbruch darstellte und man in Ostbevern damit nichts zu tun hätte. – Der "Frieda-Schwarz-Weg" ist ihr zu Ehren in Ostbevern benannt worden. - Daher verzichtete man auf Vergeltungsmaßnahmen. Die Gefallenen der Kämpfe auf Seiten der Wehrmacht wurden daraufhin unter Führung des Lehrers Georg Kammer in einem Bombentrichter auf dem alten Friedhof beigesetzt. 1976 entstand hier eine Kriegsmahnmal, in dem auch das Kriegerdenkmal des Ersten Weltkriegs integriert wurde. 2003 wurde ein polnischer Kriegstoter vom neuen Friedhof hierher umgebettet. 2004 wurde die Anlage neu gestaltet.

Einzelbelege

  1. Heinrich Eickholt: Ostbevern im Weltkrieg, Ostbevern 1986, S. 218

Literatur

  • Josef Große Vorspohl: Wegkreuze und Bildstöcke im Pfarrbezirk St. Ambrosius Ostbevern. Krimphoff, Füchtorf 1978, ISBN 3-921787-03-9,

Koordinaten: 52° 2′ 25″ N, 7° 50′ 9,6″ O