Das schwarze Loch ist ein Science-Fiction-Film der Disney-Studios, der 1979 mit 20 Mio. USD, einem ähnlich hohem Budget wie Star Wars produziert wurde. Der Erfolg war jedoch ungleich geringer. Der in 14 Monaten produzierte und für Disney ungewöhnlich düstere Film (Thema: der Tod) fällt, ähnlich wie der spätere Tron, in eine strategisch kritische Phase des Disney-Konzerns. Nach dem Tode Walt Disneys verlief sich die Firma unter der Führung von CEO E. Cardon Walker auch in Produktionen, die klar außerhalb des bisherigen Disney-Produktportfolios lagen. Das schwarze Loch war einer der ersten Disney-Filme, der einer Altersfreigabe unterlag. Der Film ist eine eindrucksvolle Demonstration der strategischen Unentschlossenheit der damaligen Konzernführung.
Film | |
Titel | Das schwarze Loch |
---|---|
Originaltitel | The Black Hole |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 1979 |
Länge | 98 Minuten |
Altersfreigabe |
|
Stab | |
Regie | Gary Nelson |
Drehbuch | Jeb Rosebrook, Gerry Day Story: Bob Barbash, Richard H. Landau |
Produktion | Ron Miller |
Musik | John Barry |
Kamera | Frank V. Phillips |
Schnitt | Gregg McLaughlin |
Besetzung | |
|
Der Film startete in Deutschland am 17. Oktober 1980.
Handlung
Das Forschungsschiff [[Unit
Spezialeffekte
Die Messlatte für Spezialeffekte lag nach Krieg der Sterne sehr hoch. Für die Produktion von Das schwarze Loch wollte man deshalb von ILM das erste computerkontrollierte Kamerasystem Dykstraflex ausleihen, die Bedingungen waren aber inakzeptabel, so dass man kurzerhand ein eigenes System namens A.C.E.S. (Automated Camera Effects System) entwickelte. Kurioserweise war man damit dem ILM-System technisch überlegen, da man mit A.C.E.S. auch vor Matte-Bildern mit beweglicher Kamera arbeiten konnte. Das Modell für das Raumschiff Cygnus war mit einer Länge von 3,66 m und einem Gewicht von 80 kg eines der größten, die jemals für einen Science-Fiction-Film gebaut wurden. Die Helme von Dr. Reinhardts S.T.A.R.-Leibgarde waren sehr schwer und konnten kaum bewegt werden. Die Schauspieler, die die Roboter spielten, konnten keine Regieanweisungen vom Regisseur entgegennehmen. Daher musste alles vor einer Szene genau mit den Darstellern und den Stunt-Koordinatoren abgesprochen werden. Bis Roboter V.I.N.CENT. realistisch genug wirkte, mussten die Macher mehrere Effekte ausprobieren. Unter anderem wurde er an Fäden aufgehängt, was ihm allerdings keinerlei Bewegungsfreiheit bot.
Kritiken
- „Simple Story von der tapferen Mannschaft plus Roboter, die kämpft und schießt, eingerahmt von einem bunten Feuerwerk der Tricks und Special Effects.“ (Wertung: 2½ Sterne = überdurchschnittlich) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 727–728.
- „Maximilian Schell wirkt als deutschstämmiger All-Herrscher namens Dr. Hans Reinhardt […] nicht diabolisch, sondern lächerlich.“ – Süddeutsche Zeitung, München
- „Mäßig spannender Science-Fiction-Film, der sich durch seine Ansammlung von Elementen aus anderen Filmen als ein nach Verkaufsgesichtspunkten konstruiertes synthetisches Produkt erweist.“ – „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
- „Regisseur Gary Nelson stattete seinen Weltraum-Schocker mit jeder Menge Fremdanleihen aus: von Kubricks ‚2001‘ bis zum ‚Krieg der Sterne‘, und daraus lässt sich ja immerhin etwas ganz Spannendes basteln.“ – tz, München
Auszeichnungen
1980 erhielt der Film zwei Nominierungen für den Oscar. Frank V. Phillips wurde für die beste Kamera nominiert, Peter Ellenshaw, Art Cruickshank, Eustace Lycett, Danny Lee, Harrison Ellenshaw und Joe Hale für die besten visuellen Effekte.
Weitere Nominierungen erhielt der Film schon 1979 für den Saturn Award in den Kategorien Bester Science-Fiction-Film, Bestes Drehbuch, Beste Musik und Beste Spezialeffekte.
Auch für den Hugo Award bekam der Film 1980 eine Nominierung als best dramatic presentation.
Medien
- Super 8 Veröffentlichung
- Das schwarze Loch als 120m/color/Ton Schnittfassung von Piccolo Film, Übernahme von Walt Disney Home Movies, und als Komplettfassung in Italien erschienen.
- DVD-Veröffentlichung
- Das Schwarze Loch. Walt Disney Home Entertainment, 2006.
- Hörspiel
- Zum Start des Spielfilms in Deutschland wurde von der Firma Karussell zusammen mit Disney ein Hörspiel des Films auf Cassette und LP veröffentlicht.
Soundtrack
- John Barry: The Black Hole & Howard the Duck. Original Motion Picture Soundtracks. Mask Records, Rom 1999, MK 703.
- Der Soundtrack ist nicht auf CD erschienen, kann aber im Musik Online Store iTunes heruntergeladen werden, allerdings nicht über die deutsche iTunes-Version.
- Die Titel des englischen Soundtrack
- Overture (2:27)
- Main Title (1:46)
- The Door Opens (3:38)
- Zero Gravity (5:53)
- Six Robots (1:59)
- Durant Is Dead (2:31)
- Start The Countdown (3:51)
- Laser (2:15)
- Into The Hole (5:00)
- End Title (2:34)
Am 23. August 2011 erschien über das US-Label Intrada in Zusammenarbeit mit Disney erstmals der komplette Score von John Barry auf CD.
- Trackliste
- Overture (2:28)
- Main Title (1:49)
- That’s It (1:43)
- Closer Look (2:02)
- Zero Gravity (5:48)
- Cygnus Floating (2:06)
- The Door Opens (4:09)
- Pretty Busy (:48)
- Six Robots (1:57)
- Can You Speak? (1:19)
- Poor Creatures (1:41)
- Ready to Embark (:44)
- Start the Countdown (3:47)
- Durant Is Dead (2:31)
- Laser (1:01)
- Kate’s O.K. (2:49)
- Hot and Heavy (2:43)
- Meteorites (1:31)
- Raging Inferno (:54)
- Hotter and Heavier (1:59)
- Bob and V.I.N.C.E.N.T. (:54)
- Into the Hole (4:56)
- End Title (2:34)
- In, Through... And Beyond! (2:46)
Literatur
- Alan Dean Foster: Das Schwarze Loch. Das Buch zum Film. (OT: The Black Hole). Schneider, München/Wien 1980, ISBN 3-505-07266-4.
Comic
In den USA erschien zum Film auch eine Comic-Serie, die aus vier Heften bestand (Whitman Comics, veröffentlicht im Jahre 1980). Geplant waren allerdings sechs Ausgaben. Von der US-Nr. 4 existiert nur eine Druckauflage von etwa 200 Stück und wird dementsprechend teuer gehandelt. Die ersten zwei Hefte erzählen die Geschichte des Films nach. Die beiden anderen Comics erzählen, wie es den Figuren des Films auf der anderen Seite des schwarzen Lochs ergeht. Die Ausgaben 5 + 6 erschienen in den USA nie. Die Comic-Serie wurde 1980/81 auch auf deutsch in drei Heften vom Egmont Ehapa Verlag veröffentlicht. Die US-Ausgaben 1 + 2 (Filmadaption) wurden hierzulande zu Band 1 der Heftserie zusammengefasst. Die Teile 3 – 6 mit dem Titel "Beyond the Black Hole" wurden hier zu Band 2 + 3 zusammengefasst. Die deutsche Ausgabe ist damit vollständig im Gegensatz zur US-Serie.
Neuverfilmung
Im Jahr 2006 wurden erstmals Gerüchte laut, der Klassiker solle neu verfilmt werden. Diese Gerüchte wurden letztendlich im Jahr 2009 von Disney bestätigt. Kurz darauf wurde der Drehbuchautor Travis Beacham mit dem Schreiben eines Skriptes beauftragt. Anfang April 2013 wurde bekannt gegeben, dass Jon Spaihts dazu verpflichtet wurde, das nun fertiggestellte Drehbuch zu überarbeiten. Joseph Kosinski ist für die Regie der Neuverfilmung vorgesehen. Weitere Details sind momentan noch nicht bekannt.