Cimitirul Șerban Vodă

Friedhof in Rumänien
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Der Cimitirul Șerban Vodă (deutsch Friedhof Șerban Vodă), umgangssprachlich auch Cimitirul Bellu, (deutsch Bellu-Friedhof) ist der größte Friedhof in Bukarest, Rumänien. Er liegt an der Calea Şerban Vodă Nr. 249 im vierten Bezirk der Stadt. Der Friedhof ist ein nationales Pantheon (Gedenkstätte für bedeutende Persönlichkeiten) und wird seit 1858 genutzt. Er wurde auf einem von Baron Barbu Bellu an die lokale Verwaltung zur Verfügung gestellten Grundstück eingerichtet. Das Gebäudeensemble des Friedhofs steht unter Denkmalschutz[1]

Eingang zum Bellu Friedhof.
Grab der Gebrüder Evlogi und Hristo Georgiev
Grab von Mihai Eminescu
Skulptur des rumänischen Bildhauers Friedrich Storck
Datei:Aviator Tomb.jpg
Grab von Dumitru Hubert, Pilot und Bobfahrer

Geschichte

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war es Sitte, Tote um die Kirchen Bukarests zu bestatten. Außerhalb der Stadt wurden auf sieben bis acht Friedhöfen die Armen beerdigt. Anfang des 19. Jahrhunderts beschloss die Verwaltung die Bestattungen um die Kirchen abzuschaffen. 1831 wurde das erste Friedhofsgesetz in der modernen Geschichte Rumäniens erlassen. 1850 erwog ein Ausschuss die Ansiedlung neuer Friedhöfe außerhalb der Stadt. Einer dieser Friedhöfe lag an der Șerban-Vodă-Straße, wo Baron Barbu Bellu (1900–1825) einen großen Garten besaß, welches er an die Stadt spendete. Seine Nachbarn, die Mönche des Klosters Văcărești, folgten seinem Beispiel.

Am 26. November 1852 beschloss der Rat der Stadt den Beginn der Arbeiten für den neuen Stadtfriedhof. Im Januar 1853 stellte der Architekt Alexandru Orescu seine Pläne für eine Kapelle auf dem Friedhof fertig. Die neue Kapelle wurde an der Stelle errichtet, wo bereits zuvor eine von Bellu dem Älteren (1799 - 1853) gebaute Kirche bestand. Constantin Lecca wurde mit der Wandmalerei der Kapelle beauftragt. Die ersten Arbeiten auf dem Friedhof begannen im Herbst 1855; im September 1858 wurde er fertig gestellt. 1859 begann die Administration die Umbettung der Toten der alten Friedhöfe an den Kirchen. Constantin A. Rosetti (1816- 1885), einer der Führer der Rumänischen Revolution von 1848, war federführend bei den Arbeiten an dem Friedhof. Als einer der ersten kaufte er 1859 dort Land für die Beerdigung seiner Tochter Elena. Es folgte 1860 der Schriftsteller Cezar Bolliac, der seine Ehefrau Aristita auf dem neuen Friedhof begrub.

1862 kam der Friedhof unter der Aufsicht des Stadtrates. 1860 begannen die Arbeiten an anderen Friedhöfe für unterschiedliche Konfessionen wie Katholiken, Juden, Muslime, etc. 1890 beschloss der Bürgermeister Bukarests, Emil Pache Protopopescu, die mittlerweile baufällige Friedhofskapelle abzureißen und im Stil der St.-Bartholomäus-Kathedrale im damaligen Karlsbad (heute Pilsen) neu zu errichten. Die neue Kapelle wurde von Mihail Popp, Dimitrie Belisarie und Artur Verona mit Malereien verziert. Einige Bojaren-Familien betteten die Gebeine ihre Vorfahren auf den Friedhof um. 1859 hatte der Friedhof eine Ausdehnung von 17 km², und im Jahr 1960 22 km². Nach Angaben der Friedhofswebseite gilt die Anlage als „V.I.P.-Friedhof“.

Auf dem Friedhof beigesetzte Personen

Commons: Bellu Cemetery – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

References

  1. Denkmalliste: Lista Monumentelor Istorice - 2010, B-IV-a-B-20118 „Ansamblul Cimitirul Șerban Vodă - Bellu“ , in rumänischer Sprache
  2. a b c Marcel Catillon: Mémorial aéronautique: qui était qui?, Nouvelles Editions Latines, 1997, ISBN 9782723305297, S. 221, hier S.160, in französischer Sprache
  3. a b c d e Anja Kotzan: Rumänien, Baedeker 2009, ISBN 3829711727, S.203

Koordinaten: 44° 24′ 13,7″ N, 26° 5′ 58,9″ O