Tyrell van Boog (* 1970) ist ein deutscher Schauspieler und Autor.
Werdegang
Boog promovierte auf dem ersten Bildungsweg zum Historiker und stellt bevorzugt historische Figuren dar. Eine Neuinterpretation „Friedrichs des Großen“ als gebrochenen Trauma-Patienten lieferte er bei einer Galavorstellung anlässlich des 300. Geburtstages des preußischen Königs 2012 im Schloss Friedrichsfelde. Weitere Gastspiele gab Boog in verschiedenen Rollen bei den „Jedermann“-Festspielen im Berliner Dom, beim 100-Grad-Festival und am Jüdischen Theater Bimah. Seine dortige Doppelrolle im KZ-Drama „Bent – Rosa Winkel“ als sadistischer Aufseher und zarter SA-Mann fand in der Presse Beachtung. Boog stand aber auch in heiteren Rollen auf der Bühne, so in der Shakespeare-Persiflage "Es war die Lerche" von Ephraim Kishon oder in der Krimikomödie "Lebensecht" von Horst Bosetzky (-ky), die auch im RBB zu sehen war.
Im Fernsehen spielte er Rollen als Immobilienspekulant „Hermann Bösel“ in der ZDF-Serie Wege zum Glück sowie als SPD-Politiker Horst Ehmke in der ARTE-Produktion "Der Kniefall des Kanzlers". Im Kino war er u. a. in Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat mit Tom Cruise zu sehen. Als Filmmusiker improvisierte er den Soundtrack für den Kurzfilm „Cafémezzo“, der 2011 auf dem „99-fire-Filmfestival“ mit Boog in der Rolle als Klarinettist lief.
Auch im Bereich Werbung ist Boog aktiv. So lieh er der multimedialen Vorsorge-Kampagne eines deutschen Privatsenders sein Gesicht. Im Frühjahr 2013 holte ihn der mehrfach preisgekrönte Regisseur Roman Valent nach Prag, um mit Boog in der Hauptrolle einen TV-Spot für ein internationales Sicherheitsunternehmen zu drehen. Außerdem posierte Boog für einen Energieversorger, einen IT-Dienstleister, ein Modeunternehmen und ein deutsches Wochenmagazin.
Seine Texte (Lyrik, Prosa, Drama) wurden in Lesereihen wie „Berliner Morde“ und „Tempelhof liest“ vorgestellt. Darin setzt Boog auf Tabubruch und rückt (Anti-)Helden wie alternde Boxer, betrogene Ehemänner und Selbstjustiz-Fanatiker in den Fokus. 2008 hatte Boogs Bühnenstück „Ich (?), König und Diktator“ in Berlin Premiere. Darin prangert er die mangelhafte Bewältigung der Franco-Diktatur in Spanien an. Zu dem Stoff hat Boog auch ein Drehbuch geschrieben.
Seit der Trennung von seiner langjährigen Lebensgefährtin lebt Tyrell van Boog freischaffend in Berlin. Der bekennende Protestant ist aktives Mitglied der Domgemeinde.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Boog, Tyrell van |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Autor |
GEBURTSDATUM | 1970 |