Österreichischer Schilling

ehemalige Währung Österreichs
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Schilling
Land: Österreich (bis 2002)
Unterteilung: 100 Groschen
ISO-4217-Code: ATS
Abkürzung: ATS
Wechselkurs:
(Fixkurs)
1 EUR = 13,7603 ATS

Der Österreichische Schilling, mit dem Schilling-Rechnungsgesetz vom 20. Dezember 1924 beschlossen und am 1. März 1925 in Österreich eingeführt, ersetzte die alte Währung der K.u.K. Monarchie, die Krone. Per Gesetz wurde damals der Wert des Schillings auf 10.000 Kronen festgelegt. Der Schilling blieb (ausgenommen die Jahre 1938 - 1945) bis 31. Dezember 2001 offizielles Zahlungsmittel der Republik Österreich, mit der Untereinheit Groschen. Dies ist insofern interessant, als es sich bei Schilling und Groschen historisch um die gleiche Einheit handelt (12 Pfennig/Pence). Es gab Münzen zu 1, 2, 5, 10, 20, 50 Groschen, 1, 2, 5, 10 und 20 Schilling und Banknoten zu 20, 50, 100, 500, 1000 und 5000 Schilling. Bereits nach der Einführung war der Österreichische Schilling eine relativ stabile Währung, wodurch er bald nach der Einführung umgangssprachlich auch als Alpendollar bezeichnet wurde.

Im Jahr 1938 wurde der Schilling durch den Anschluss an das deutsche Reich durch die Reichsmark abgelöst und mit einem Wert von 1 Mark = 1,50 Schilling abgelöst. Nach der Ausrufung der Zweiten Republik 1945 wurde der Schilling mit einem Wert von 1:1 zur Reichsmark wieder eingeführt.

Münzen gab es zur Euroumstellung zu 10, 20 und 50 Groschen, sowie zu 1, 5, 10 und 20 Schilling. Auch eine Zwanzigschillingmünze wurde in den 1990er Jahren zusätzlich zur Banknote speziell für die verschiedenen Verkaufsautomaten eingeführt. Diese wurde aber von der Bevölkerung kaum angenommen. Daher wurden auch die Automaten kaum umgestellt. Aus diesem Grund war auch nach der Euroumstellung der Ruf nach einer Zwei-Euro-Banknote sehr laut.

Die Einschillingmünze wurde nach dem Krieg aus Aluminium hergestellt, es gab auch eine etwas größere Zweischillingmünze aus Aluminium. Erst in den 1970er Jahren wurde der Schilling aus Messing hergestellt und die Zweischillingmünze eingestellt. Die Zehnschillingmünze löste ebenfalls erst in den 1960er Jahren die gleichwertige Banknote ab. Sie wurde allerdings ursprünglich aus Silber hergestellt, erst später wurde sie auf billigeres Material, ähnlich der Fünfschillingmünze, umgestellt.

Bei den Groschen waren zwar bis zur Euroumstellung die Zwei- und Fünf-Groschen-Stücke gültig, waren aber praktisch durch die Teuerung immer weniger im Umlauf. Als Eingroschenmünze wurde lange Jahre als Ersatz die alte Ein-Reichspfennig-Münze verwendet. Eine Ein-Groschen-Münze im eigentlichen Sinn gabe es deshalb nie, da die Herstellung viel zu teuer gewesen wäre.

Außerdem gab es noch Silbermünzen im Wert von 25, 50, 100 und 500 Schilling, sowie Goldmünzen um 500, 1000 und 2000 Schilling, die als Gedenkmünzen geprägt wurden, aber als normales Zahlungsmittel galten. In besonderen Erhaltungsgraden wie polierter Platte wurden sie allerdings teurer als der Nennwert von den Geldinstituten verkauft und sind trotz Euroeinführung nach wie vor ein begehrtes Sammelobjekt.

Die offizielle Abkürzung der Währung lautete ATS.

Danach wurde er als Buchgeld, und ab 1. Jänner 2002 auch als Banknoten und Münzen vom Euro abgelöst. Der offizielle (und fixierte) Wechselkurs zum Euro beträgt 1 Euro = 13,7603 Schilling.

Von den Geldinstituten wurden sie noch ein Jahr auf Euro umgetauscht. Zwei Jahre nach der Euro-Umstellung waren noch immer große Schillingbeträge im Umlauf. So machten auch Kaufhausketten über das eine Jahr hinaus Eintauschaktionen, wo auch noch mit Schilling bezahlt werden konnte.

Während alte Schilling-Münzen und Banknoten, die zur Euro-Umstellung keine Gültigkeit mehr hatten, noch drei Jahre lang umgetauscht wurden, werden die zum Schluss gültigen von der Österreichischen Nationalbank unbefristet – und kostenlos - eingewechselt. So lief für den alten Tausender mit dem Abbild von Bertha von Suttner die Eintauschfrist 2005 ab, obwohl laut Nationalbank noch ganze 463.000 Stück im Umlauf waren - das entspricht einem Wert von 33,6 Millionen Euro. Mit Ablauf der Umtauschfrist am 30. August 2005 wurde der entsprechende Wert der noch ausständigen Eintausend-Schilling-Banknoten von der Nationalbank ins Bundesbudget eingezahlt.

Daten

Übersicht, österreichische Umlaufmünzen (2. Republik) bis 31. Dezember 2001
Nennwert in Euro Durchmesser Gewicht Material Erstausgabe Informationen
1 Groschen 0.0007 17.0 mm 1.8 g 100% Zinn 5. April 1948
2 Groschen 0.0015 18.0 mm 0.9 g 100% Aluminium 15. Juli 1950
5 Groschen 0.0036 19.0 mm 2.5 g 100% Zinn 17. Juni 1948
Datei:0 10 ATS coin.jpg   10 Groschen 0.0073 20.0 mm 1.1 g 98.5% Aluminium, 1.5% Magnesium 27. November 1951
    50 Groschen 0.0363 19.5 mm 3.0 g 91.5% Kupfer, 8.5% Aluminium 1. Oktober 1959
    1 Schilling 0.0727 22.5 mm 4.2 g 91.5% Kupfer, 8.5% Aluminium 1. September 1959
Datei:5 ATS muenze.jpg 5 Schilling 0.3634 23.5 mm 4.2 g 75% Kupfer, 25% Nickel 15. Jänner 1969
10 Schilling 0.7267 26.0 mm 6.2 g 75% Kupfer, 25% Nickel (Nickel-Kern) 17. April 1974
20 Schilling 1.45 10. Dezember 1980 einheitliche Vorderseite ab 1982,
18 verschiedene Rückseiten
50 Schilling 3.63 26.5 mm 6.2 g 92% Kupfer, 6% Aluminium, 2% Nickel;
Innenteil 100% Magnimat 7
1996 einheitliche Vorderseite,
9 verschiedene Rückseiten
Übersicht, österreichische Umlaufbanknoten (2. Republik) bis 31. Dezember 2001
Nennwert in Euro Breite Höhe Erstausgabe Abbild, Vorderseite Abbild, Rückseite
Datei:20ATS.jpg 20 Schilling 1.45 1. Oktober 1986 Moritz Daffinger Albertina
Datei:50ATS.jpg 50 Schilling 3.63 2. Jänner 1986 Sigmund Freud Josephinum (Alsergrund, Wien)
Datei:100ATS.jpg 100 Schilling 7.27 2. Jänner 1984 Eugen von Böhm-Bawerk Akademie der Wissenschaften
Datei:500ATS 1997.jpg Datei:500ATS 1997 back.jpg 500 Schilling 36.34 1. Jänner 1997 Rosa Mayreder Rosa Mayreder (kein Bauwerk)
Datei:1000ATS.jpg 1000 Schilling 72.67 1. Jänner 1997 Karl Landsteiner Karl Landsteiner (kein Bauwerk)
Datei:5000ATS.jpg 5000 Schilling 363.36 4. Jänner 1988 Wolfgang Amadeus Mozart Wiener Staatsoper

Siehe auch

Schilling, Währungsreformen in Österreich