Gasleitungen sind Rohre, die dem Transport gasförmiger Stoffe und deren Verteilung auf verschiedene Konsumenten dienen.
Aufbau
Sie bestehen im Regelfall aus Metall oder speziellen Kunststoffen mit Längen, die je nach Verwendungszweck vom Zentimeter-Bereich in gasbetriebenen Geräten bis zu mehreren Metern in Wohnungen und hunderte von Kilometern für internationale Energietransporte reichen und werden meist durch die Farbe gelb gekennzeichnet.
Die Versorgung von Gemeinden und Stadtbezirken erfolgt durch unterirdische Leitungen, die bis zu einigen Dezimetern lichte Weite messen und unterhalb der Frostgrenze verlegt werden. Hingegen haben Leitungen in privaten Haushalten meist nur Abmessungen zwischen 0,5 und 2 Zoll.
Der Druck in Gasleitungen liegt zwischen 800 Millibar in Mitteldruckleitungen bis hinunter zu 50 und 20 Millibar in Straßen bzw. Hausanschlüssen.
Die Gasleitungen mit den geringsten Ausmaßen bis herab zum Millimeter-Bereich sind jene, welche die Zündflamme in Heizkesseln oder feine Geräte in Labors versorgen. Sie sind durch Thermoelemente bzw. andere Ventile gegen Verlöschen der Stichflamme abgesichert, was seit etwa 10 Jahren zunehmend durch Elektronik überwacht wird.
Jede Gasleitung ist in einzelne Abschnitte gegliedert, deren verbindende Knoten technische Einrichtungen für die Betriebssicherheit und die Wartung der Leitung besitzen.
Je nach der Dimension der Leitung bestehen die letztgenannten Einrichtungen aus einfachen Gasschiebern, größeren Absperrventilen oder bei länderübergreifenden Erdgassträngen aus kompletten Kühl- bzw. Heiz- und Pumpstationen. Eine der ersten derart ausgestatteten Gasleitungen war die südeuropäische (Trans-Adria-Pipeline).
Sicherheit
In den 1970ern wurden die meisten Verbrauchernetze von Stadtgas auf Erdgas umgestellt und haben seither eine merkliche Ausdehnung auch in den ländlichen Raum erfahren. Erdgas hat den Vorteil, weniger giftig als Stadtgas zu sein. Es wird mit Geruchsstoffen versehen, um ein unkontrolliertes Ausströmen riechen zu können. So kann auch eine grobe Prüfung erfolgen, ob die Hausleitungen dicht sind.
Ein gravierender Nachteil des Erdgases ist aber seine trockene Konsistenz, wodurch ältere Leitungen und Verbindungsmuffen nach und nach undicht werden. In Großstädten müssen die Gasleitungen daher im Turnus von etwa 10 Jahren überprüft und saniert werden.
Erfassung
Unterirdische Gasleitungen werden zunehmend durch einen speziellen Leitungskataster erfasst, in den alle Wartungs- und Baufirmen ihre Daten einspeisen müssen. Daher werden in einigen Jahren die öffentlichen Netze zu fast 100% erfasst sein, während die privaten Zuleitungen ohnehin der amtlichen Überprüfung unterliegen.
Der Leitungskataster wird im Regelfall von der Kommune, im weiteren Umfeld vom Bundesland geführt. Er enthält neben den wichtigsten Daten zur jeweiligen Leitung vor allem deren Lagekoordinaten und die mittlere Verlegungstiefe. Zunehmend werden Leitungen aller Art in gemeinsamen Kabelkanälen verlegt, um eine raschere Behebung von Schäden zu ermöglichen. Zusätzlich werden die Gasleitungen seit längerem mit gelben Bändern markiert, um bei Aufgrabungen dem Baggerführer die kritische Tiefe anzuzeigen.