Walter Womacka

deutscher Maler und Grafiker
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Walter Womacka (* 22. Dezember 1925 in Obergeorgenthal, Böhmen) lebt in Berlin und zählt zu den bedeutenden deutschen Künstlern und Kulturfunktionären der DDR.

Seine Ausbildung erfolgte 1940-43 an der Staatsschule für Keramik in Teplitz. Ab 1943 musste er Kriegsdienst leisten, bei dem er verwundet wurde. Ab 1946 besuchte er die Meisterschule für gestaltendes Handwerk in Braunschweig und anschließend die Kunsthochschule Weimar und Dresden. In der Zeit 1959-1988 war er der Vizepräsident des Verbandes der Bildenden Künstler (VBK) in der DDR. 1965 wurde er zum Professor und 1968 bis 1988 zum Rektor der Kunsthochschule Berlin-Weißensee gewählt. Er war Mitglied der SED und wurde vom damaligen Staats- und Parteichef Walter Ulbricht maßgeblich gefördert. 1969 wurde er ordentliches Mitglied der Akademie der Künste der DDR. Er war neben Willi Sitte, Werner Tübke, Wolfgang Mattheuer und Bernhard Heisig der bekannteste Maler der DDR.

Er ist einer der wichtigsten Vertreter des künstlerisch überzeugenden sozialistischen Realismus. Neben Tafelbildern, Grafiken und Aquarellen entwarf er in den fünfziger Jahren auch Glasfenster, so zum Beispiel im ehemaligen Staatsrat der DDR, Mosaiken und Emailarbeiten. 1968 beteiligte er sich an der künstlerischen Gestaltung der Neubauten am Alexanderplatz in Berlin. Dort Gestaltung des riesigen Bildfrieses "Unser Leben" am Haus des Lehrers, des Brunnens der Völkerfreundschaft und eines Metallreliefs am Haus des Reisens, welches unter Denkmalschutz gestellt wurde. Er war auch maßgeblich an der Innengestaltung des Außenministeriums der DDR (mittlerweile abgerissen) beteiligt. Typisch für diese Werke waren die optimistischen Arbeitergestalten, die in eine strahlende sozialistische Zukunft blicken. Prominentenporträts als staatliche Auftragswerke entstanden u.a. über Walter Ulbricht (nach allgemeiner und seiner eigenen Ansicht misslungen), die Ostberliner Oberbürgermeister und den syrischen Diktator Hafiz al-Assad. Er erhielt dreimal den Nationalpreis der DDR (1962, 1969, 1985).

Walter Womacka sucht weiter seinen malerischen Rohstoff dort, wo er ihn immer gefunden hat: Bei den Menschen und deren tiefer Sehnsucht nach gültigen Bindungen, in den Ballungsräumen gesellschaftlicher Veränderung und in der Natur. Er lebt mit seiner Ehefrau in Berlin-Mitte und in Loddin auf Usedom.

Bekannte Gemälde

  • Junges Paar am Strand (1962, meistverkaufter unpolitischer Gemäldedruck in der DDR, auch als Briefmarke erschienen)
  • Wenn Kommunisten träumen (Auftragswerk für den Palast der Republik, Berlin 1976)

Literatur