Diese Liste der Großstädte in Deutschland bietet einen Überblick über alle aktuellen und ehemaligen Großstädte in Deutschland.
Großstädte sind nach einer Begriffsbestimmung der Internationalen Statistikkonferenz von 1887 alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Indes erfüllten z. B. im Jahr 1880 nur elf[1] heute im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland liegende Städte dieses Kriterium (siehe Die größten deutschen Städte 1880), was andeutet, dass es sich früher um einen deutlich exklusiveren „Titel“ gehandelt hat.
Aktuell gibt es in Deutschland 76 Großstädte, von denen allein 28 (entspricht 37 %) in Nordrhein-Westfalen liegen. Vier davon sind Millionenstädte, weitere neun verfügen über mehr als eine halbe Million Einwohner. Die hohe Anzahl an Halbmillionenstädten ist im Vergleich zu anderen einwohnerreichen Ländern der Europäischen Union auffällig. Bezeichnenderweise haben elf Städte eine Einwohnerzahl zwischen 480.000 und 680.000 Einwohnern, keine einzige liegt zwischen 380.000 und 480.000 und nur sieben verfügen über 280.000 bis 380.000 Einwohner. Rund die Hälfte haben weniger als 200.000 Einwohner.

In der Übersicht der „ehemaligen Großstädte“ sind die Städte aufgeführt, die früher einmal mehr als 100.000 Einwohner hatten, darunter auch Städte, die inzwischen in benachbarte Großstädte eingegliedert wurden. Eine weitere Übersicht enthält die Großstädte, die vom 18. Januar 1871, der Gründung des Deutschen Reiches, bis zum 31. August 1939, einen Tag vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, nach dem jeweiligen Gebietsstand des Reiches zu Deutschland gehörten.
Aktuelle Großstädte
Die Tabelle enthält alle Städte, die am Ende des Jahres 2011 mehr als 100.000 Einwohner hatten, außerdem die Ergebnisse der Volkszählungen von 1939 und 1950, die Ergebnisse der Fortschreibung der Statistischen Landesämter (nur Hauptwohnsitze) der Jahre 1960, 1970, 1980, 1990, 2000 und 2010 (jeweils 31. Dezember), sowie die Fläche und die Bevölkerungsdichte (Stand 2011).[2] Aufgeführt sind auch das Bevölkerungswachstum (Zeitraum: 2000–2010), das Land, zu dem die Stadt gehört, und das Jahr der erstmaligen Überschreitung der Grenze von 100.000 Einwohnern. Zahlreiche Städte unterschritten seitdem diese Grenze zeitweise und verloren somit den Status als Großstadt vorübergehend. Diese sind gesondert mit 1 gekennzeichnet. Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den jeweils gültigen Gebietsstand der Gemeinde ohne die politisch selbstständigen Vororte.
Durch Gebietsreformen verursachte Veränderungen von Raum und Bevölkerung führen bei Zeitreihen zum Bevölkerungswachstum zu unterschiedlichen Ergebnissen, wenn die Daten der zurückliegenden Jahre zum jeweiligen oder aktuellen Gebietsstand berechnet werden. Bei Berücksichtigung des jeweiligen Gebietsstandes hatte Potsdam aufgrund der Eingemeindungen im Jahre 2003 zwischen 2000 und 2010 unter den deutschen Großstädten mit 1,952 Prozent das höchste jährliche Bevölkerungswachstum, gefolgt von München (1,123 Prozent), Dresden (0,909), Freiburg im Breisgau (0,894) und Mainz (0,861 Prozent). Wird dagegen der Gebietsstand von 2010 als Grundlage genommen, liegt München im gleichen Zeitraum mit einem jährlichen Wachstum von 1,123 Prozent auf dem ersten Rang. Auf den Plätzen folgen Potsdam (1,098 Prozent),[3] Dresden (0,909), Freiburg im Breisgau (0,894) und Mainz (0,861 Prozent).
|
|
Ehemalige Großstädte
Die Daten beziehen sich auf den jeweiligen historischen Gebietsstand einer Stadt, weshalb es zu Abweichungen von den Angaben statistischer Ämter kommen kann, welche zuweilen den heutigen Gebietsstand zugrunde legen und diesen in die Vergangenheit extrapolieren.
Heutige Mittelstädte
Die Tabelle enthält die Städte in alphabetischer Ordnung, die in der Vergangenheit mehr als 100.000 Einwohner hatten, außerdem die Ergebnisse der Volkszählungen von 1939 und 1950, die Ergebnisse der Fortschreibung der Statistischen Landesämter (nur Hauptwohnsitze) der Jahre 1960, 1970, 1980, 1990, 2000, 2010 und 2011 (jeweils 31. Dezember) und die Jahre der erstmaligen und letztmaligen Überschreitung der Grenze von 100.000 Einwohnern. Einige Städte unterschritten während dieses Zeitraumes diese Grenze zeitweise und verloren somit den Status als Großstadt vorübergehend. Diese sind gesondert mit 12 gekennzeichnet. Aufgeführt ist auch das Bundesland, zu dem die Stadt gehört. Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf die jeweilige Gemeinde in ihren politischen Grenzen ohne politisch selbständige Vororte. Für die Rangfolge der heutigen Mittelstädte siehe Liste der Groß- und Mittelstädte in Deutschland.
Name | Ew. 1939 |
Ew. 1950 |
Ew. 1960 |
Ew. 1970 |
Ew. 1980 |
Ew. 1990 |
Ew. 2000 |
Ew. 2010 |
Ew. 2011 |
Großstadt erstmals |
Großstadt letztmals |
Bundesland |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Cottbus 11 | 53.468 | 60.874 | 66.813 | 83.444 | 113.479 | 125.891 | 108.491 | 102.091 | 99.974 | 1976 | 2011 | Brandenburg |
Dessau-Roßlau 11, 12 | 85.424 | 91.973 | 93.459 | 98.402 | 102.529 | 96.754 | 83.153 | 86.906 | 85.488 | 1935 | 1990 | Sachsen-Anhalt |
Flensburg | 68.042 | 102.832 | 97.899 | 95.366 | 87.862 | 86.977 | 84.281 | 88.759 | 82.801 | 1945 | 1952 | Schleswig-Holstein |
Gera | 81.931 | 98.576 | 101.373 | 111.535 | 125.383 | 129.037 | 112.835 | 99.262 | 95.746 | 1959 | 2009 | Thüringen |
Görlitz | Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort. |
100.147 | 89.909 | 87.492 | 81.399 | 72.237 | 61.599 | 55.596 | 54.283 | 1949 | 1951 | Sachsen |
Hildesheim | 68.679 | 72.292 | 94.352 | 93.373 | 102.619 | 105.291 | 103.909 | 102.794 | 99.554 | 1974 | 2011 | Niedersachsen |
Kaiserslautern 11 | 65.890 | 62.761 | 88.668 | 100.696 | 98.745 | 99.351 | 99.825 | 99.184 | 99.267 | 1969 | 2000 | Rheinland-Pfalz |
Plauen 12 | 109.556 | 84.438 | 79.056 | 82.026 | 78.828 | 71.774 | 71.543 | 66.098 | 64.321 | 1904 | 1945 | Sachsen |
Salzgitter 11, 13 | 45.598 | 100.667 | 108.872 | 119.031 | 113.600 | 114.355 | 112.302 | 102.394 | 98.588 | 1942 | 2011 | Niedersachsen |
Siegen | 37.622 | 38.787 | 48.210 | 57.563 | 112.320 | 109.174 | 108.476 | 103.424 | 99.230 | 1975 | 2011 | Nordrhein-Westfalen |
Schwerin | 60.938 | 93.576 | 92.508 | 97.389 | 121.175 | 127.447 | 101.267 | 95.220 | 91.327 | 1972 | 2001 | Mecklenburg-Vorpommern |
Wilhelmshaven 11 | 112.147 | 101.210 | 100.533 | 102.978 | 99.230 | 90.561 | 85.287 | 81.324 | 76.926 | 1938 | 1979 | Niedersachsen |
Witten | 73.548 | 76.312 | 96.731 | 97.687 | 105.876 | 105.403 | 103.196 | 98.233 | 96.221 | 1975 | 2007 | Nordrhein-Westfalen |
Zwickau 11 | 84.399 | 138.844 | 129.138 | 126.988 | 122.129 | 114.632 | 103.008 | 93.750 | 92.826 | 1944 | 2003 | Sachsen |
Weitere ehemalige Großstädte
Die Übersicht enthält die Städte, die inzwischen in benachbarte Großstädte eingegliedert wurden. Aufgeführt ist die letzte Einwohnerzahl vor der Eingemeindung, der Zeitpunkt des erstmaligen Überschreitens der 100.000-Einwohnergrenze und der Name der Großstadt, in welche die Gemeinde eingegliedert wurde. Einige Städte unterschritten vor der Eingemeindung diese Grenze zeitweise und verloren somit den Status als Großstadt. Diese sind gesondert mit 14 gekennzeichnet. Die Einwohnerzahlen sind amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung nach dem jeweils historischen Gebietsstand der Gemeinde. Sie beziehen sich auf den 31. Dezember des angegebenen Jahres. Bei den in Berlin eingemeindeten Städten ist das Ergebnis der Volkszählung vom 8. Oktober 1919 angegeben.
14 Einwohnerzahl lag zwischen der erstmaligen Überschreitung der Grenze von 100.000 Einwohnern und der Eingemeindung zeitweise unter dieser Grenze. 15 Die Bürgermeisterei Hamborn erhielt erst am 1. Mai 1911 Stadtrechte, war somit ein Jahr lang das einzige „Großdorf“ Deutschlands. 16 Die Stadt Rixdorf wurde am 27. Januar 1912 in Neukölln umbenannt. 17 Die Stadt Schöneberg wurde 1912 offiziell in Berlin-Schöneberg umbenannt. 18 Die als Wilmersdorf bezeichnete Stadt hieß bis 1912 Deutsch-Wilmersdorf und wurde dann in Berlin-Wilmersdorf umbenannt. Großstädte, die früher zu Deutschland gehörtenVon 1871 bis 1937Die Übersicht enthält Großstädte, die zwischen 1871 und 1937 nach dem jeweiligen Gebietsstand – innerhalb der völkerrechtlich anerkannten Grenzen – zu Deutschland gehörten (siehe auch Deutsches Reich in den Grenzen vom 31. Dezember 1937). Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf die Volkszählung vom 17. Mai 1939. Für Danzig, Mülhausen, Posen und Straßburg ist das Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 angegeben. Aufgeführt ist auch der erstmalige Zeitpunkt des Überschreitens der 100.000-Einwohner-Grenze und die Verwaltungseinheit, zu der die Stadt gehört hat.
|