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Dieser Artikel enthält eine chronologische Auflistung von schweren Unfällen im Schienenverkehr, insbesondere der Eisenbahn, bei denen der Verlust von Menschenleben zu beklagen war oder Schäden in erheblicher Größe verursacht wurden.
Die Eisenbahn gilt im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern als sehr sicher, doch auch hier lassen sich Unfälle nicht völlig ausschließen. Da die Bahn ein Massentransportmittel ist, können diese jedoch ein beträchtliches Schadensausmaß annehmen.
Oft zeigen Unfälle, aber auch Beinahe-Unfälle, Sicherheitsmängel auf, die bis dahin nicht oder zu wenig beachtet wurden und Innovationen in der Sicherheitstechnik bewirken können.
Diese Liste beinhaltet Eisenbahnunfälle, bei denen
mindestens 50 Menschen beim Unfall getötet worden sind oder
der Unfall Verbindungen zu bedeutenden Persönlichkeiten aufweist oder den Anstoß zu literarischer Aufarbeitung gab oder
der Unfall Auslöser technischer Neuerungen war oder sonst Signalwirkung hatte oder
der Unfall der erste seiner Art war.
Unfälle und Schadensereignisse im Schienenverkehr, die vorsätzlich herbeigeführt wurden, sind in der Liste von Anschlägen im Schienenverkehr aufgeführt. Unfälle in Deutschland, die durch Kesselexplosionen hervorgerufen wurden, finden sich im Artikel Kesselzerknall.
April und Juli 1650 – Zwei Jungen starben, nachdem sie von Hunten einer Grubenbahn überfahren wurden, die auf hölzernen Schienen liefen. Es handelt sich um die ältesten bekannten Eisenbahnunfälle mit tödlichem Ausgang.[1]
31. Juli 1815 – Der Kessel der experimentellen Dampflokomotive Mechanical Traveller explodierte und riss 16 (nach anderer Quelle 13) umstehende Zuschauer in den Tod. Dieser Unfall ist die älteste bekannte Kesselexplosion einer Lokomotive und bis heute diejenige mit der höchsten Zahl von Toten überhaupt.
5. Dezember 1821 – Der erste tödlich verunglückte Nicht-Eisenbahner war wohl der Zimmermann David Brook. In schwerem Graupelwetter lief er auf der Bahntrasse. Dabei übersah er einen Zug und wurde tödlich verletzt.[2]
15. September 1830 – Der Politiker William Huskisson wurde das erste prominente Todesopfer eines Eisenbahnunfalls, als er am Eröffnungstag der Liverpool and Manchester Railway von der Lokomotive The Rocket überfahren wurde. In der Literatur wird er oft als der erste genannt, der bei einem Eisenbahnunfall überhaupt zu Tode kam.
1831–1840
Hightstown (New Jersey, Vereinigte Staaten 24Vereinigte Staaten) – Entgleisung nach Heißläufer und folgendem Achsbruch
11. August 1837 – Ein Güterzug und ein Personenzug stießen auf einer eingleisigen Strecke, auf der auf Sicht gefahren wurde, frontal zusammen. Drei Tote und Dutzende Verletzte waren die Folge.[3] Dies war der erste Frontalzusammenstoß mit Todesopfern zweier Züge in der Eisenbahngeschichte.
7. August 1840 – In einem gemischten Zug, der auf der Hull and Selby Railway zwischen Leeds und Hull unterwegs war, löste sich Ladegut, fiel auf die Schienen und brachte den Zug zum Entgleisen. Es ist der früheste bekannte Eisenbahnunfall, der verrutschtes Ladegut zur Ursache hatte und bei dem es Tote gab. Vier Menschen starben, weitere wurden verletzt.
Sonning (Vereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich) – Entgleisung nach Erdrutsch
24. Dezember 1841 – Ein gemischter Zug von London nach Bristol entgleiste in einem Einschnitt nahe Sonning. Von den 38 Reisenden in den offenen Wagen dritter Klasse starben neun, 16 wurden schwer verletzt. Auch infolge dieses Unfalls wurde 1844 der Railway Regulation Act[4] vom britischen Parlament verabschiedet, der unter anderem geschlossene Fahrzeuge auch für die dritte Klasse vorschrieb.
8. Mai 1842 – Nach einem Achsbruch an der Vorspannmaschine entgleiste ein Zug. 50 Menschen verbrannten in den hölzernen Wagen, die von der Glut aus der Feuerbüchse in Brand gesetzt wurden. Die Zahl der Verletzten ist nicht mehr bekannt. Die Abteiltüren waren aus Sicherheitsgründen verschlossen, so dass sich viele Reisende nicht mehr rechtzeitig retten konnten.
Chester (Vereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich) – Brückeneinsturz aufgrund von Konstruktions- und Materialfehlern
24. Mai 1847 – Während der Überfahrt eines Zuges stürzte die von Robert Stephenson errichtete Eisenbahnbrücke über den Dee auf der North Wales Coast Line der Chester and Holyhead Railway ein. Das ist der älteste bekannte Eisenbahnunfall, der durch einen Brückeneinsturz ausgelöst wurde. Er forderte fünf Todesopfer und eine Reihe von Verletzten. Hauptursachen waren die Verwendung von Gusseisen in den tragenden Teilen und das Gewicht nachträglich aufgetragenen Schotters als Brandschutz für die Holzteile der Brücke. Es sollten aber noch fast 50 Jahre vergehen, bevor gusseiserne Eisenbahnbrücken völlig verschwanden. Der Unfall war ein schwerer Schlag für die Reputation von Stephenson als Ingenieur.
6. Januar 1853 – An dem einzigen Reisezugwagen eines Zuges von Boston nach Lawrence der Boston and Maine Railroad brach eine Achse. Der Wagen stürzte eine Böschung hinunter und zerbrach. Der Rest des Zuges, die Lokomotive und ein Gepäckwagen blieben im Gleis. Reisende in dem Zug waren der soeben neu gewählte Präsident der Vereinigten Staaten, Franklin Pierce, und seine Familie. Einziges Todesopfer des Unfalls war der elfjährige Sohn des Präsidenten. Seine Eltern hatten anschließend mit schweren Depressionen zu kämpfen und Franklin Pierce entwickelte ein Alkoholproblem.[5]
Norwalk (Vereinigte Staaten 31Vereinigte Staaten) – Lokführer übersah Signal, das eine offene Drehbrücke sicherte
6. Mai 1853 – Ein Zug stürzte aufgrund einer für den Schiffsverkehr geöffneten Drehbrücke beim Bahnhof Norwalk in den Norwalk River. 48 Menschen starben, 8 wurden vermisst, 30 verletzt. Der Unfall war der erste größere in den USA, bei dem eine Brücke eine Rolle spielte.
27. Oktober 1854 – Nach einer unzutreffenden Auskunft des Fahrdienstleiters des Bahnhofs Baptiste Creek an den Lokführer setzte dieser einen Bauzug auf das Streckengleis zurück. Ein um Stunden verspäteter Schnellzug, der auf der Great Western Railway von Niagara Falls nach Windsor unterwegs war, fuhr auf diesen schwer mit Schotter beladenen Zug auf. Die Energie des Aufpralls wurde weitgehend dadurch aufgefangen, dass die ersten, überwiegend aus Holz gebauten Reisezugwagen des Schnellzugs zertrümmert wurden. 52 Menschen kamen ums Leben, 48 wurden verletzt. Ein erheblicher Teil der Toten waren deutsche Emigranten auf dem Weg in die USA.
17. Juli 1856 – Bei dem Frontalzusammenstoß eines vorwiegend mit Kindern und Jugendlichen besetzten Ausflugszugs mit einem Planzug starben mehr als 59 Menschen und mehr als 100 wurden verletzt. Grund für den Unfall war eine unzureichende Zugsicherung auf der eingleisigen Strecke.
12. März 1857 – Betroffen war ein Zug der Great Western Railway mit etwa 100 Reisenden an Bord von Toronto nach Hamilton. 59 Tote und eine große Zahl Verletzter waren zu beklagen. Die Ursache für den auslösenden Achsbruch konnte nie geklärt werden.
Clayton Tunnel (Vereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich) – Kollision im Tunnel
Am 25. August 1861 kollidierte im Clayton Tunnel – 7 km nördlich von Brighton – ein Reisezug mit einem zurücksetzenden Sonderzug. 23 Menschen starben, circa 176 wurden meist schwer verletzt. Der Tunnel wurde mit einem Blocksignal vor jedem Portal gesichert, das vom Zug oder einem Wärter bedient wurde. Ursachen waren ein defektes Signal, Kommunikationsfehler und eine Streckensicherung, die auf dem Fahren im Zeitabstand basierte, deren Mindestabstände allerdings auch nicht eingehalten wurden.
29. Juni 1864 – In der Nähe des heutigen Mont-Saint-Hilaire in Québec stürzte ein Zug aufgrund einer für den Schiffsverkehr geöffneten Drehbrücke in den Richelieu River. 99 Tote und über 100 Verletzte waren die Folge. In dem Zug befanden sich auch zahlreiche Einwanderer aus Deutschland und Polen.
Staplehurst (Kent, Vereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich) – Entgleisung und Brückeneinsturz bei Bauarbeiten
9. Juni 1865 – Ein aus Folkstone kommender Zug nach London entgleiste auf der Brücke über den Beult, ein Nebenfluss des Medway, weil wegen Bauarbeiten auf der South Eastern Main Line hier Gleise entfernt worden waren und die Sicherung der Baustelle versagte. Bei dem Unfall starben 10 Reisende, 40 wurden verletzt. Ein Mitreisender im Zug war der Schriftsteller Charles Dickens.
20. August 1868 – Es handelte sich bei dem verunglückten Zug um den „Irish Mail“ der London and North Western Railway (LNWR), ein Schnellzug von dem Londoner Bahnhof Euston nach Holyhead. Die Güterwagen waren beim Rangieren entlaufen, mit hoch brennbarem Paraffinöl beladen und setzten die hölzernen Reisezugwagen des Schnellzugs explosionsartig in Brand. 33 Menschen starben, darunter damals auch sehr prominente, unter anderen Henry Maxwell 7. Baron von Farnham. Dies war der schwerste Eisenbahnunfall in Großbritannien bis zu diesem Zeitpunkt und der erste größere weltweit, der durch Gefahrgut ausgelöst wurde.
Colombier (SchweizSchweiz) – Auffahrt auf abgestellten Güterzug
Am 22. März 1871 stieß infolge falscher Weichenstellung im Bahnhof Colombier ein Militärextrazug mit Militärangehörigen, die zu der internierten Bourbaki-Armee gehörten, mit einem abgestellten Güterzug zusammen, der aus 22 Kohlewagen und einem Gepäckwagen bestand. Ein Zugführer sowie 22 Internierte starben, 72 Personen wurden verletzt.[6][7] Dies war der bis dahin schwerste Eisenbahnunfall in der Schweiz.
Thorpe (Grafschaft Norfolk, England, Vereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich) – Frontalzusammenstoß nach Fehlern in der telegrafischen Zugsicherung
Am 10. September 1874 stießen auf einer eingleisigen Strecke östlich von Norwich ein Postzug mit Personenbeförderung und ein verspäteter Schnellzug zusammen, nachdem von den für die Zugsicherung Verantwortlichen mehrere Fehler begangen worden waren. 25 Menschen kamen ums Leben. Aufgrund auch dieses Unfalls entwickelte der Ingenieur Edward Tyer ein erstes elektrisches Zugsicherungssystem, das Electric Tablet System.[8]
Shipton (England, Vereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich) – Entgleisung nach Radreifenbruch und Bremsversagen
Am 24. Dezember 1874 brach an einem Wagen des Schnellzuges von London Paddington nach Birkenhead in der Nähe von Shipton-on-Cherwell ein Radreifen aufgrund seiner veralteten Konstruktion. Zudem versagte die Kommunikationsleine zwischen Zug und Lokomotiven und das damals übliche Bremsen von Zügen durch Bremser auf einzelnen Wagen war im Vergleich zur Kraft der Notbremsung durch die der Lokomotiven viel zu schwach. Die meisten Wagen des Zuges entgleisten. Beim Unglück starben 34 Menschen, 65 wurden schwer verletzt. Der Unfall beschleunigte die Umrüstung der Eisenbahnfahrzeuge auf durchgehende Druckluft- oder Vakuumbremsen.
Timelkam (Osterreich KaisertumÖsterreich) – Entgleisung nach Radreifenbruch
Am 19. Oktober 1875 entgleiste die Lokomotive AMSTETTEN auf der österreichischen Westbahn beim BahnhofTimelkam zwischen Linz und Salzburg. Ursache war ein Materialfehler. Die Tatsache, dass ein wechselbeanspruchter Werkstoff eine geringere Belastbarkeit aufweist als ein statisch belasteter, war noch nicht bekannt. Dies wurde erst durch August Wöhler entdeckt. Seitdem wird das Verformungs- und Versagensverhalten von Werkstoffen bei zyklischer Beanspruchung im Wöhlerversuch ermittelt.
Balta (Russisches Kaiserreich 1858Russland) – Entgleisung während Bauarbeiten
10. Oktoberjul. / 22. Oktober 1875greg. – Zwischen den Bahnhöfen Balta und Birsula entgleiste ein gemischter Zug der Armee. Er beförderte sowohl Rekruten als auch Erdöl. Wegen eines Schneesturms war die Sicht schlecht. Der Lokomotivführer übersah ein Signal, das eine Baustelle schützen sollte, und fuhr in sie hinein. Der Zug entgleiste und stürzte eine 30 m hohe Böschung hinunter. Die Trümmer gerieten in Brand, etwa 70 Menschen starben, 120 wurden verletzt. Der Brand konnte erst nach fünf Tagen gelöscht werden, da ein Durchlass an der Unfallstelle wie ein Kamin wirkte und das Feuer immer wieder anfachte.[9]
Ashtabula-Brücke (Ohio, Vereinigte Staaten 37Vereinigte Staaten) – Brückeneinsturz
29. Dezember 1876 – Der Pacific Express von Erie, Philadelphia, fiel beim Einsturz der Brücke über den Ashtabula River 21 Meter tief auf den zugefrorenen Fluss. Die Wagen fingen Feuer und ließen das Eis schmelzen, wodurch einige Wagen im Fluss versanken. 92 Reisende kamen ums Leben, unter ihnen der bekannte religiöse amerikanische Komponist Philip Paul Bliss. Ursache waren Konstruktions- und Baumängel. Es war das bis dahin folgenschwerste Zugunglück in den USA. Das Unglück hatte zur Folge, dass in den USA verbesserte Standards für Brücken, Lastproben und Brückeninspektionen eingeführt wurden.
Der eingestürzte Mittelteil der Firth-of-Tay-Brücke
Firth of Tay (Schottland, Vereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich) – Brückeneinsturz aufgrund von Planungs- und Baufehlern
28. Dezember 1879 – Bei einem Orkan stürzte ein Teil der drei Kilometer langen Firth-of-Tay-Brücke ein, als ein Schnellzug sie überquerte. Alle 75 Reisenden und Zugbediensteten kamen ums Leben. Theodor Fontane thematisierte das Ereignis in seiner BalladeDie Brück’ am Tay.
Rimutaka (NeuseelandNeuseeland) – Entgleisung durch Windböen
11. September 1880 – Ein Zug von Greytown nach Wellington war in einer Steilstrecke in der Rimutaka Range unterwegs, die mit dem System Fell betrieben wurde. Drei geschobene Wagen wurden durch sehr starke Windböen aus dem Gleis gedrückt und stürzten ab. Da die Kupplung hielt – ebenso wie die Klammerung der Fell-Lokomotive an der Mittelschiene – und das Gewicht der Lokomotive den Absturz des gesamten Zuges verhinderte, gab es nur vier Tote. Es ist der älteste dokumentierte Eisenbahnunfall durch Windeinwirkung.
22. / 24. Juni 1881 – Beim Einsturz einer erst wenige Tage zuvor in Betrieb genommenen neu errichteten Eisenbahnbrücke unter einem fahrenden Zug kamen mehr als 200 Menschen ums Leben und 40 wurden verletzt. Flusswasser hatte die Fundamente der Brücke unterspült.
6. Juli 1881 – Nachdem die Überfahrt einer Lok eine Brücke über den Des Moines River hatte einstürzen lassen – zwei Tote waren die Folge – warnte die damals 17-jährige Kate Shelley (1865–1912) unter dramatischen Umständen und unter Einsatz ihres Lebens einen mit 200 Reisenden besetzten Schnellzug rechtzeitig, der auf die zerstörte Brücke zu fuhr. Mit dieser Tat ging Kate Shelley und die (verhinderte) Eisenbahnkatastrophe in die US-amerikanische Folklore ein.
17. Junijul. / 29. Juni 1882greg. – In der Nähe von Tschern, im Oblast Tula, entgleiste ein Zug. Dabei kamen mehr als 150 Menschen ums Leben.[10] Nach anderen Quellen waren es “nur” 42.[11]
3. September 1882 – Bei Hugstetten an der Strecke Freiburg im Breisgau–Colmar entgleiste ein mit 1200 Reisenden besetzter Sonderzug. 64 Menschen starben, 225 wurden verletzt. Durch ungenügende Bremsung geriet der von einer Lok der Gattung X c (alt) gezogene Zug im Gefälle außer Kontrolle und entgleiste bei einer Geschwindigkeit von 70 km/h. Wegen des schlechten Oberbaus waren auf diesem Abschnitt nur 50 km/h zugelassen.
2. September 1883 – Im Bahnhof Steglitz geriet eine Menschenmenge von etwa 300 Personen, die einen Zug nach Berlin erreichen wollte, außer Kontrolle. Die Reisenden „stürmten“ den Zug über das Gleis der Gegenrichtung, auf dem zeitgleich ein Eilzug nach Magdeburg einfuhr. Die verschiedenen Quellen sprechen von 19 bis 70 Toten, 8 Schwer- und vielen Leichtverletzten. Der Unfall beschleunigte den Bau von Bahnsteigtunneln auf preußischen Hauptbahnen.
10. August 1887 – Eine durch Brand zuvor beschädigte Holzfachwerkbrücke brach zusammen, als sie ein Zug der Toledo, Peoria and Western Railroad (TP&W) überquerte, der von Peoria mit 700 Reisenden zu den Niagarafällen unterwegs war. Der Unfall hatte zwischen 81 und 85 Toten zur Folge und die Zahlen zu den Verletzten schwanken zwischen 169 und 372.
10. Oktober 1888 – Das Lokpersonal eines Zuges überfuhr ein „Halt“ gebietendes Signal und fuhr auf einen anderen Zug auf, der ebenfalls vor einem Signal wartete. Die letzten drei Wagen des vorderen Zuges wurden ineinander geschoben. 66 Menschen starben, 50 wurden verletzt.
Borki (Russisches Kaiserreich 1883Russland) – Entgleisung des Hofzugs
17. Oktoberjul. / 29. Oktober 1888greg. – Der von zwei Lokomotiven gezogene Hofzug des Zaren Alexander III. entgleiste auf der Fahrt von der Krim nach St. Petersburg südlich von Charkow. 23 Reisende starben. Die Angaben zu den Verletzten schwanken zwischen 12 und 36 Personen. Die Zarenfamilie blieb unverletzt, obwohl der Speisewagen, in dem sie sich zum Unfallzeitpunkt aufhielt, stark beschädigt wurde. Die Unfallursache wurde nie aufgeklärt, da die Bahngesellschaft und Staatsbeamte gegenseitig versuchten, jeweils dem anderen die Schuld zuzuweisen. Vermutlich war die Unfallursache eine Kombination aus einem zu schweren Zug, der zu schnell auf unzureichendem Oberbau fuhr. Allerdings hielten sich hartnäckig Gerüchte, dass es sich um ein Attentat gehandelt habe. Dafür liegen allerdings keine Beweise vor. Die russische Monarchie stilisierte in ihrer Propaganda die „wundersame Rettung des Zaren und seiner Familie“ zu einem Gottesurteil über die Legitimation der Herrschaft des Zaren über Russland.
12. Juni 1889 – Ein Sonderzug von Armagh Richtung Warrenpoint blieb kurz vor dem Ende einer Steigung liegen. Beim Versuch, den Zug in der Steigung zu teilen, entliefen zehn Wagen und stießen auf den nachfolgenden Planzug. 81 Tote und 260 Verletzte, darunter sehr viele Kinder, waren die Folge.
Als Konsequenz aus dieser Katastrophe verabschiedete das Parlament des Vereinigten Königreichs ein Gesetz, das verpflichtend selbsttätige Bremsen, Fahren im Raumabstand, Zugmeldeverfahren und die Signalabhängigkeit der Weichen verbindlich vorschrieb.
Münchenstein (SchweizSchweiz) – Einsturz der Eisenbahnbrücke
14. Juni 1891 – Unter einem aus Basel kommenden Extrazug brach die Eisenbahnbrücke der Jurabahn über die Birs unterhalb des Dorfes Münchenstein zusammen. 78 Personen kamen dabei ums Leben, 171 wurden verletzt.
4. Dezember 1891 – Auf einer zweigleisigen Strecke wurden zwei Güterzüge durch einen Fahrdienstleiterfehler in eine Frontalkollision verwickelt, die Züge entgleisten und versperrten auch den Fahrweg auf dem Gleis der Gegenrichtung. Dort hinein fuhren innerhalb weniger Minuten zunächst der Long Island & Eastern States Express von New York City nach Boston und in diesen dann der Norwich Steamboat Express von New London nach Boston. Alle vier Lokomotiven, ein Schlafwagen, ein Gepäckwagen und etwa 450 m Gleis wurden zerstört. Außer zwei Eisenbahnern auf einer der Lokomotiven gab es erstaunlicherweise keine Toten, jedoch mehrere hundert Verletzte. Dies war einer der wenigen Eisenbahnunfälle in die vier Züge verwickelt waren.
Paris (FrankreichFrankreich) – Zug überfuhr Gleisende im Kopfbahnhof
22. Oktober 1895 – Um 15:55 Uhr fuhr ein Zug von Granville über das Gleisende des Kopfbahnhofs Gare Montparnasse von Paris hinaus, fuhr über den Perron und durchschlug die Glaswand des Bahnhofs, bis die Lok auf der ein Stockwerk tiefer liegenden Straße vor dem Bahnhof zum Stehen kam. Eine Zeitungsverkäuferin wurde getötet, sechs Menschen verletzt. Der Lokführer hatte den Zug zu spät gebremst. Das Foto von der abgestürzten Lokomotive wurde weltberühmt.
30. Juli 1896 – Der Unfall ereignete sich auf einer niveaugleichen Kreuzung einer Eisenbahnstrecke der West Jersey Railroad mit einer Eisenbahnstrecke der Reading Railroad westlich von Atlantic City. Der Fahrdienstleiter gab „freie Fahrt“ für einen zweiten Zug, bevor der erste die Kreuzung überfahren hatte. 50 Tote und 60 Verletzte waren die Folge.
Crush (Texas, Vereinigte StaatenVereinigte Staaten) – Kesselexplosion bei Eisenbahnspektakel
15. September 1896 – Ein als öffentliche Veranstaltung der Missouri-Kansas-Texas Railroad aufwändig geplanter und inszenierter Frontalzusammenstoß zweier Güterzüge. Mit den Kesselexplosionen beider Lokomotiven geriet das Ereignis außer Kontrolle. Herumfliegende Trümmer töteten drei Zuschauer, weitere wurden verletzt.
Mühlheim am Main (Deutsches ReichDeutsches Reich) – Auffahrunfall, Einfahrt in gesperrten Blockabschnitt
Am 8. November 1900 überfuhr bei schlechter Sicht wegen Nebels der D 42 Berlin–Frankfurt (Main) Hauptbahnhof zwischen Mühlheim am Main und Offenbach Hauptbahnhof ein „Halt“ gebietendes Blocksignal. Der Blockwärter nahm den vorbeifahrenden Schnellzug wahr und gab deshalb den Block für den folgenden Personenzug frei. Der Lokführer des Schnellzuges hatte aber im letzten Moment das „Halt“ gebietende Signal noch erkannt und setzte seinen Zug zurück. So kam es zur Kollision. Zwei D-Zugwagen brannten aus, weil sich die Gasvorräte der Gasbeleuchtung der Wagen entzündeten. Zwölf Menschen starben. Es wurde erkannt, dass die geschlossene Wandkonstruktion eines D-Zug-Wagens bei einem Auffahrunfall wesentlich stabiler und sicherer war als die durch Außentüren in jedem Abteil unterbrochenen Wände der traditionellen Abteilwagen. Außerdem beschleunigte der Unfall die Einführung Elektrischen Lichts in Reisezugwagen.
Liverpool (England, Vereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich) – Brand nach Kurzschluss
Am 22. Dezember 1901 geriet zunächst der Motor eines Elektrotriebwagens im Zufahrtstunnel zu dem unterirdischen Bahnhof Liverpool-Dingle in Brand, der Zug blieb im Tunnel liegen und ging dann insgesamt in Flammen auf. Bei diesem ersten schweren Unfall durch den Betrieb einer elektrischen Eisenbahn starben sechs Menschen, zahlreiche wurden verletzt.
Paris (FrankreichFrankreich) – Panik nach Brand eines Métrozuges
Am 10. August 1903 wurde versucht, einen brennenden Metrozug auf der Metrolinie 2 durch die Tunnelstrecke abzuziehen. Dies misslang und die Evakuierung eines folgenden Zuges, der im Bahnhof Couronnes aufgehalten wurde, klappte nicht richtig, weil viele der verärgerten Fahrgäste sich weigerten, auszusteigen. Als dann der Brand des vorderen Zuges die Stromleitung beschädigte, die auch die Beleuchtung des Bahnhofs Couronnes versorgte und zugleich dichter Rauch von dem brennenden Zug aus dem Tunnel quoll, brach Panik aus. Insgesamt kamen dabei 84 Menschen ums Leben.
Danville (Virginia, Vereinigte Staaten 45Vereinigte Staaten) – Entgleisung durch überhöhte Geschwindigkeit
Am 27. September 1903 verunglückte der Zug 97 der Southern Railway, genannt „Old 97“, aufgrund überhöhter Geschwindigkeit. Nach unterschiedlichen Angaben wurden neun[12] bzw. elf[13] Menschen getötet, darunter das Lokpersonal und Postangestellte in einem Postwagen hinter der Lok. Das Zugunglück inspirierte zum Countrylied „Wreck of the Old 97“.
Connellsville (Pennsylvania, Vereinigte Staaten 45Vereinigte Staaten) – Entgleisung durch verlorenes Ladegut
Am 23. Dezember 1903 entgleiste der Duquesne Limited der Baltimore and Ohio Railroad, als er in Baumstämme fuhr, die zuvor ein Güterzug, der auf dem Gleis der Gegenrichtung gefahren war, verloren hatte. 64 Menschen starben, 68 wurden verletzt.
Am 7. August 1904 wurden eine Brücke und ein darüber fahrender Zug der Missouri Pacific Railroad nördlich von Pueblo durch eine Sturzflut in einen Wadi gespült. 111 Menschen kamen dabei ums Leben.
7. August 1905 : Nach einem Fehler des alkoholisierten Fahrdienstleiters kam es zum Zusammenstoß des D 113 Berlin–Hirschberg mit dem Nachzug D 112 Hirschberg–Berlin auf eingleisiger Strecke. 19 Menschen starben, 40 wurden schwer verletzt.[14] Das Unglück war das schwerste in einer Reihe alkoholbedingter Unfälle. Noch im selben Jahr wurde der Alkoholgenuss im Dienst verboten und dafür gesorgt, dass an den Stationen alkoholfreie Getränke vorrätig waren.
Am 1. Mai 1906 wurde bei Regenstauf der Nachtzug München–Berlin (D 21) in einen Auffahrunfall verwickelt.[15] Durch eine falsch gestellte Weiche fuhr er auf einen Güterzug auf, den er eigentlich überholen sollte. Prominenter Fahrgast des Zuges war Thomas Mann, der das Geschehen in der ErzählungDas Eisenbahnunglück – veröffentlicht 1909 – verarbeitete.[16]
Am 28. Oktober 1906 entgleiste ein Elektrotriebwagen aufgrund eines technischen Fehlers auf einer Zugbrücke vor dem Bahnhof von Atlantic City. Der Zug stürzte von der Brücke. 53 Menschen ertranken, auch weil alle Türen der Wagen verschlossen waren.
Terra Cotta (Washington, D.C., Vereinigte Staaten 45Vereinigte Staaten) – Auffahrunfall
Am 30. Dezember 1906 fuhr in dem Haltepunkt Terra Cotta am Stadtrand von Washington, D.C., ein Leerzug in einen haltenden Personenzug, dessen hölzerne Wagen von der Lokomotive des Leerzuges zertrümmert wurden. 53 Tote waren die Folge. Ursache waren schlechte Sicht, eine je nach Tageszeit wechselnde Signalisierung auf der Strecke, ein überfahrenes „Halt“ gebietendes Signal und übermüdetes Personal. Infolge des Unfalls verbot die Interstate Commerce Commission, hölzerne Reisezugwagen in Betrieb zu nehmen.
Züllichau (Deutsches ReichDeutsches Reich) – Kollision zwischen Zug und Kraftfahrzeug
Am 28. Oktober 1909 stießen an einem unbeschrankten Bahnübergang an der Bahnstrecke Züllichau–Wollstein (heute: Sulechów–Wolsztyn) ein Kraftfahrzeug und ein Güterzug zusammen. Es gab vier Tote. Dies war der früheste in der Literatur dokumentierte Zusammenstoß mit Todesopfern zwischen einem Kraftfahrzeug und einem Zug.
Wellington (Washington, Vereinigte Staaten 46Vereinigte Staaten) – Lawinenunglück
Am 1. März 1910 starben 96 Menschen beim Abgang einer Lawine in Wellington (Washington) in den Cascade Mountains. Zwei Züge der Great Northern Railway wurden dort durch heftigen Schneefall festgehalten, da die Strecke unpassierbar war. Ein plötzlicher Wetterumschwung löste eine Schneelawine aus, welche die im Bahnhof abgestellten Züge in den 50 Meter tiefer fließenden Tye River riss.
Rogers Pass (British Columbia, Kanada 1868Kanada) – Lawinenunglück
Am 4. März 1910 starben beim Abgang einer Lawine am Rogers Pass 62 Eisenbahner, die dabei waren, die Eisenbahnstrecke der Canadian Pacific Railway über den Rogers Pass vom Schnee einer zuvor herab gegangenen Lawine zu befreien. In der Folge forcierte die Bahngesellschaft den Bau des Connaught-Tunnels, der den Pass unterfährt.
Spring Creek Township (Iowa, Vereinigte Staaten 46Vereinigte Staaten) – Entgleisung aus unbekannter Ursache
Am 21. März 1910 entgleiste hier ein Zug. Zwei hölzerne Reisezugwagen dieses Zuges, der in Sandwichbespannung fuhr, wurden dabei zwischen führender und der schiebender Lokomotive sowie durch Wagen in Stahlbauart zertrümmert. 52 Menschen kamen – ausschließlich in den hölzernen Wagen – ums Leben.
Müllheim (Deutsches ReichDeutsches Reich) – Alkoholbedingte Entgleisung wegen überhöhter Geschwindigkeit in einer Baustelle
17. Juli 1911 – Der Lokführer des aus Mailand kommenden D 9 durchfuhr eine aufgrund einer Baustelle eingerichtete Langsamfahrstelle im Bahnhof Müllheim (Baden) statt mit 20 km/h mit 100 km/h, weil er vorher größere Mengen Wein und Bier getrunken hatte. Der Zug entgleiste. 14 Tote und 32 zum Teil Schwerverletzte waren die Folge. In dem anschließenden Strafprozess ging es erstmals um die Frage, ob und gegebenenfalls wie Alkoholkonsum die Reaktionsfähigkeit einschränken und die Fahrtüchtigkeit vermindern kann, was damals völliges Neuland war.
Erzsébetváros (Ungarn 1867Ungarn) – Auffahrunfall durch unterlassene Sicherungsmaßnahmen
5. Februar 1913 – Bei Erzsébetváros (heute Dumbrăveni) fuhr nachts der Schnellzug 601 der ungarischen Staatsbahn von Bukarest kommend auf einen außerplanmäßig haltenden Güterzug auf und zerstörte dabei Kesselwagen, die mit Petroleum betankt waren, das sofort in Brand geriet. Drei Tote waren die Folge. Der im letzten Wagen des Schnellzuges nach Berlin zurückreisende Prinz Eitel Friedrich von Preußen, zweiter Sohn Kaiser Wilhelm II., blieb unverletzt.
Quintinshill (Schottland, Vereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich) – Dreifachzusammenstoß, bei dem fünf Züge zerstört wurden
22. Mai 1915 – Im Betriebsbahnhof Quintinshill kam es zu einem Frontalzusammenstoß eines Lokalzuges, der für das Überholen durch zwei Schnellzüge vorübergehend auf das Gleis der Gegenrichtung gestellt worden war, und einem Militärzug. Der Lokalzug musste auf das Gleis der Gegenrichtung ausweichen, weil die Überholgleise für Güterzüge benötigt wurden. Er wurde vom Stellwerksmitarbeiter vergessen, der in das Gleis einen Truppentransportzug einfahren ließ. Nach der Frontalkollision blockierten die Trümmer auch das Gleis der Gegenrichtung, in das der zweite Schnellzug hineinfuhr. Durch ausströmendes Gas der Gasbeleuchtung gerieten die Trümmer in Brand und entzündeten auch die beiden Güterzüge, die auf den Überholgleisen warteten. 230 Menschen wurden getötet, 246 verletzt und fünf Züge zerstört. Es ist bis heute der folgenschwerste Eisenbahnunfall in Großbritannien.
Boston (Vereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten) – Sturz von einer offenen Zugbrücke
7. November 1916 – Eine stark besetzte Straßenbahn stürzte in Boston, Massachusetts, aufgrund der Unaufmerksamkeit des Fahrers und mangelhafter technischer Sicherungen in den Fort Point Channel, wobei etwa 50 Fahrgäste ums Leben kamen, nur neun Menschen aus dem Fahrzeug überlebten. Dies war einer der schwersten Straßenbahnunfälle weltweit.
30. November oder 1. Dezember 1916 – Im Bahnhof von Hegyeshalom, Ungarn, stießen ein Zug mit Gästen, die von der Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen KaiserFranz Joseph I. aus Wien kamen, und ein Zug in der Gegenrichtung mit Ziel Graz zusammen. 71 Tote waren die Folge.[17]
Ciurea (RumänienRumänien) – Entgleisung wegen überhöhter Geschwindigkeit
13. Januar 1917 – Ein mit Flüchtlingen und verletzten Soldaten völlig überbesetzter Zug, dessen Bremse versagte, entgleiste an der Einfahrweiche, nachdem er aus einem 15 km langen Gefälle mit völlig überhöhter Geschwindigkeit in den Bahnhof Ciurea einfuhr. Beide Lokomotiven und 24 Wagen verkeilten sich ineinander, fingen Feuer und brannten aus. Der Unfall forderte – je nach Quelle – zwischen 600 und 1.000 Todesopfer.
Am 17. April 1917 fuhr der D 53 Ulm – München im Bahnhof Nannhofen bei Schneegestöber gegen 22 Uhr in den rangierenden Eilgüterzug mit Personenbeförderung Nr. 926. 30 Menschen starben, 80 wurden meist schwer verletzt. Ursache war, dass die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen statt eines grünen Lichts für „Fahrt frei“ immer noch weißes Licht verwendeten, der Lokführer wegen der schlechten Sicht das rot zeigende „Halt“ gebietende Signal nicht wahrnehmen konnte und die Beleuchtung des kreuzenden Zuges irrtümlich als weißes Licht, das „Fahrt frei“ anzeigte, wahrnahm.
Saint-Michel-de-Maurienne (FrankreichFrankreich) – Entgleisung im Gefälle
12. Dezember 1917 – Im Gefälle der Nordrampe der Mont-Cenis-Bahn geriet ein schwerer Militärzug mit fast 1.000 Soldaten auf Weihnachtsurlaub außer Kontrolle, weil er nur mit einer Lokomotive bespannt war und die Bremskraft nicht ausreichte. Kurz vor dem Bahnhof Saint-Michel-de-Maurienne entgleist der Zug bei völlig überhöhter Geschwindigkeit in einem Geländeeinschnitt und die Trümmer gerieten sofort in Brand. Die Zahl der Toten wird auf 700 geschätzt. Der Unfall gilt bis heute als derjenige durch Eisenbahnbetrieb verursachte mit der höchsten Zahl von Todesopfern weltweit.
Hammond (Vereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten) – Auffahrunfall wegen eingeschlafenem Lokomotivführer
22. Juni 1918 – Auffahrunfall in der Nähe von Hammond, Indiana, bei dem ein Leerzug, dessen Lokführer eingeschlafen war, in das Ende des Zuges des Circus Hagenbeck-Wallace fuhr, der außerplanmäßig gehalten hatte. 86 Tote und 127 Verletzte waren die Folge.
Die zerstörten Züge nach dem Frontalzusammenstoß bei Nashville
Nashville (Tennessee, Vereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten) – Frontalzusammenstoß nach Fehlern sowohl des Zugpersonals als auch eines Stellwerks
9. Juli 1918 – Aufgrund dieser zwei kumulierenden Fehler fuhr ein Zug in einen eingleisigen Streckenabschnitt ein, bevor der entgegenkommende Zug ihn verlassen hatte. 101 Menschen kamen ums Leben, 171 wurden verletzt. Die hohe Zahl der Toten war unter anderem wieder auf Reisezugwagen hölzerner Bauart zurückzuführen, die völlig zertrümmert wurden. Dieser Unfall ist der schwerste in der Geschichte der US-amerikanischen Eisenbahn.
13. September 1918 – Die Brückenrampe des Merwede-Kanals war wegen extremen Niederschlags – mindestens 100 mm in den vergangenen zehn Tagen – vollständig gesättigt. Als Schnellzug 102 von Amersfoort nach Amsterdam sich der Brücke näherte, rutschte der Bahndamm ab und riss den Zug mit. Es wurden 42 Menschen getötet und 41 verletzt. Dies war der bis dahin schwerste Eisenbahnunfall in den Niederlanden.[18]
Unglück von Getå1. Oktober 1918 – Das schwerste Eisenbahnunglück Schwedens wurde durch eine Naturkatastrophe verursacht. Durch einen Erdrutsch in Getå (heute Teil von Norrköping) entgleiste ein Zug, wobei mindestens 42 Reisende getötet und ebenso viele verletzt wurden.
New York (Vereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten) – Entgleisung im Tunnel wegen überhöhter Geschwindigkeit
1. November 1918 – Bei der Einfahrt in den heutigen U-BahnhofProspect Park der New Yorker U-Bahn in Flatbush, Brooklyn, durchfuhr ein Zug der Brooklyn Rapid Transit Company (BRT) eine enge S-Kurve mit dem fünffachen der zulässigen Geschwindigkeit. Zwei Wagen wurden aus der Kurve getragen und an der Wand des Tunnels zertrümmert. Hauptursache für den Unfall war die mangelnde Qualifikation des wegen eines Streiks hilfsweise eingesetzten Fahrers. Mindestens 93 Menschen kamen ums Leben, über 100 weitere wurden verletzt.
Hamont (BelgienBelgien) – Explosion eines Munitionstransports
Am 19. November 1918 explodierte in Hamont während des Rückzugs der deutschen Armee nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg ein Munitionstransportzug inmitten von Lazarettzügen und eines zweiten Munitionstransports. Je nach Quelle 1007 oder 1750 Tote.
Am 24. Oktober 1919 fuhr im deutschen Grenzbahnhof Kranowitz an der Strecke Troppau – Ratibor die Lok des aus der Tschechoslowakei kommenden Personenzugs P 1002 der zu weit vorgefahrenen Lok eines Güterzugs in die Flanke. Ein ausbrechender Brand, genährt von geschmuggeltem Alkohol, verbreitete sich schnell im Zug. Die Angaben zu den Unfallopfern schwanken erheblich: Die Zahl der Toten zwischen 25 und 60 und die der Verletzten zwischen 80 und 130.
21. Januar 1921 – Kurz nach 12 Uhr kollidierte bei Abermule in Wales der Schnellzug Aberystwyth – Manchester mit einem Personenzug aus Whitchurch. An den Folgen starben 17 Menschen, ungefähr 20 wurden verletzt. Ursache des Unfalls war grobe Fahrlässigkeit der Eisenbahner in Abermule und des Personals, das den Personenzug fuhr. Das Eisenbahnunglück von Abermule diente in den folgenden Jahren als Lehrbeispiel dafür, dass auch das bewährte und verbreitete Electric Tablet System durch Nachlässigkeit und mangelnde Verständigung wirkungslos werden kann und blieb deshalb bis heute im öffentlichen Bewusstsein.
3. Februar 1922 – Nach schwerem Schneefall wurden zwischen den Bahnhöfen Oyashirazu und Ome durch eine Lawine vier Personenwagen eines Zuges zertrümmert. Dabei starben 90 Menschen, 42 wurden darüber hinaus verletzt.
1. September 1923 – Ein Erdrutsch – ausgelöst durch das Große Kantō-Erdbeben – traf den Bahnhof Nebukawa und einen dort einfahrenden Zug. 112 Reisende starben, 13 wurden verletzt. Dies war nur einer von zwölf Eisenbahnunfällen, die dieses Erdbeben verursachte.
Am 23. April 1924 stießen im Bahnhof Bellinzona die Schnellzüge 70 und 51b zusammen. Ursache war die Kumulation von vier Fehlern unterschiedlicher Eisenbahner im Zusammenhang mit der Zugsicherung. Ein deutscher Personenwagen mit Gasbeleuchtung, der in einem der Züge mitlief, geriet dabei in Brand. 15 Menschen starben, zahlreiche weitere wurden verletzt. Unter den Toten befand sich auch der ehemalige deutsche Vizekanzler und Reichsminister Karl Helfferich. Als Folge des Unfalls wurden Wagen mit Gasbeleuchtung in der Schweiz verboten und die Entwicklung der Integra-Signum-Zugsicherung angestoßen.
27. Dezember 1924 – Im Bahnhof von Otaru auf Hokkaido, Japan, explodierte nach Berichten der Zeitungen Mainichi und Yomiuri Shimbun ein Güterzug, der Dynamit geladen hatte. 94 Tote waren die Folge. Dabei wurden auch Bahnhof und Hafenanlagen zerstört.[19]
14. März 1926 – Der überfüllte Zug entgleiste in der Kurve unmittelbar vor der Brücke über den Río Virilla in Costa Rica wegen einer unzureichend befestigten Schiene. Ein Wagen stürzte mehr als 60 Meter in die Tiefe. 248 Menschen starben, 93 wurden verletzt.
4. Oktober 1926 – In dem 8,6 km langen Rickentunnel zwischen Wattwil und Kaltbrunn kam infolge mangelnder Dampfentwicklung ein Güterzug zum Stehen. Grund war die mangelhafte Qualität der Briketts, die als Heizmaterial für die Dampflokomotive verwendet wurden, und das Fehlen einer Entlüftung im Tunnel. Die sechs Beamten auf dem Zug erstickten an Kohlenmonoxid, ebenso drei Eisenbahner der ersten Rettungsmannschaft. Die Strecke wurde darauf innerhalb eines halben Jahres elektrifiziert.
Buir (Deutsches ReichDeutsches Reich) – Entgleisung eines Schnellzugs
25. August 1929 – Der D 23 Paris Gare du Nord–Warschau entgleiste bei der Einfahrt in den Bahnhof Buir an der Bahnstrecke Köln–Aachen, als er mit weit überhöhter Geschwindigkeit über eine abbiegende Weiche fuhr. Der Lokführer war nicht korrekt über die außerplanmäßige Einfahrt in ein Überholgleis unterrichtet. Der zweite Flügel des Einfahrsignals, das dies anzeigte, war in dem Moment, als der Lokführer es wahrnahm, durch das Geländer eine Brücke verdeckt. Vorsignale hatten damals noch keine besondere Anzeige für „Langsamfahrt zu erwarten“. Der Zug überfuhr die abzweigende Weiche, die nur für 50 km/h ausgelegt war, mit 100 km/h und entgleiste. 13 Reisende wurden getötet, 40 verletzt. Infolge des Unfalls wurden die Verzeichnisse über vorübergehende Langsamfahrstellen (La) und das dreibegriffige Vorsignal eingeführt.
2. Januar 1932 – Nachdem ein voll besetzter Vorortzug einen Fußgänger überfahren hatte, hielt er an, um die Leiche zu bergen. Dabei wurde versäumt, den Zug zu sichern. Der folgende Zug fuhr mit etwa 80 km/h in den stehenden Zug hinein und zertümmerte sechs Wagen. Verletzte Reisende wurden über das parallele Gleis der Gegenrichtung evakuiert. In sie fuhr eine dritte Lokomotive. Bei dem Vorfall starben 68 Menschen.[20]
Am 13. Dezember 1932 stieß der Regionalzug Luzern–Meggen mit dem internationalen Schnellzug Stuttgart–Zürich–Luzern im Gütschtunnel vor Luzern zusammen. Dabei wurden sechs Menschen getötet und über zehn Personen verletzt. Dieser Unfall bewirkte die schweizweite Einführung der Integra-Signum-Zugsicherung.
23. Dezember 1933 – Von zwei Schnellzügen der Compagnie des chemins de fer de l'Est, die beide von Paris Gare de l’Est nach Osten fuhren, musste der vordere wegen eines Vorsignals, das „Halt erwarten“ signalisierte, abbremsen. Der Lokführer des folgenden Zuges übersah das den ersten deckende Signal und seine Lokomotive zertrümmerte die fünf letzten Wagen mit hölzernen Wagenkästen des voranfahrenden Zuges. Bei dem Unfall starben 204 Menschen und es gab 120 Verletzte. Dies war einer der verlustreichsten Eisenbahnunfälle in Friedenszeiten.
September, 1938 – Aufgrund eines Signaldefekts und schlechter Sicht stießen zwei Züge bei Martorell in einer Kurve frontal zusammen. 65 Tote waren die Folge.[24]
19. Dezember 1938 – Zusammenstoß eines Güter- und eines Personenzuges bei Barbacena im Bundesstaat Minas Gerais in Brasilien. Die hölzernen Personenwagen wurden zertrümmert und fingen Feuer. Dabei kamen mindestens 82 Menschen ums Leben.[25]
25. Dezember 1938 – In der Nähe von Chișinău im heutigen Moldawien stießen in einem Schneesturm zwei Personenzüge zusammen. 93 Menschen wurden getötet, 340 verletzt.[26]
Denkmal für den Eisenbahnunfall im Bahnhof Genthin
22. Dezember 1939 – Nachdem der Lokführer des D 180 bei nebligem Wetter das „Halt“ zeigende Blocksignal der Blockstelle Kade überfahren hatte, fuhr der D 180 von Berlin Potsdamer Bahnhof nach Neunkirchen (Saar) Hauptbahnhof auf den D 10 von Berlin Potsdamer Bahnhof nach Köln Hauptbahnhof, der im Bahnhof Genthin aufgrund eines Missverständnisses gehalten hatte, mit etwa 90 km/h auf. 186 Tote und 453 Verletzte waren zu beklagen. Es ist der – gemessen an der Zahl der Todesopfer – bis heute folgenschwerste Eisenbahnunfall in Deutschland.
22. Dezember 1939 – Der der Frontal-Zusammenstoß eines Güterzugs und eines stark besetzten Personenzugs auf der eingleisigen Bodenseegürtelbahn forderte 101 Todesopfer und 47 Verletzte. Die Fahrdienstleiter der benachbarten Bahnhöfe Markdorf und Kluftern hatten beide je einen Zug in den Streckenabschnitt fahren lassen, ohne das vorgeschriebene Zugmeldeverfahren einzuhalten.
29. Januar 1940 – Auf dem Bahnhof Ajikawaguchi in Ōsaka geriet ein verunfallter Vorortzug in Brand. 190 Reisende wurden getötet. Dies war der Eisenbahnunfall mit der höchsten Zahl von Todesopfern in Japan.
22. Januar 1941 – Ein Güterzug fuhr im Bahnhof Isenbüttel-Gifhorn (heute: Bahnhof Gifhorn) auf einen außerplanmäßigen stehenden Zug der Wehrmacht mit rund 1000 belgischen Kriegsgefangenen auf. 122 Menschen wurden getötet, 80 schwer verletzt.
16. September 1941 – Auf einen Nahverkehrszug, der im Bahnhof Aboshi in Himeji (Präfektur Hyōgo in Japan) gehalten hatte, fuhr ein Schnellzug mit 85 km/h auf. Mindestens 65 Tote und 110 Verletzte sind die Folge.[27]
Frankford Junction Philadelphia (Pennsylvania, Vereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten) – Heißläufer mit anschließender Entgleisung
6. September 1943 – 79 Menschen starben, über 117 wurden verletzt, einige schwer, als nach einem Heißläufer am Congressional Limited der Pennsylvania Railroad im Stadtgebiet von Philadelphia die Achse eines Personenwagens bei hoher Geschwindigkeit brach. Der Zug entgleiste und zwei Wagen rammten eine Signalbrücke.
29. Oktober 1943 – Aufgrund eines Signalisierungsfehlers und kriegsbedingt eingesetzten unerfahrenen Personals rammte im Bahnhof Tsuchiura auf der Jōban-Linie eine Gruppe von Güterwagen beim Rangieren einen anderen Güterzug, der auf dem Hauptgleis stand. Wagen dieses Zuges fielen auf das Gleis der Gegenrichtung. Sekunden später fuhr dort ein Personenzug in die Trümmer. 57 Menschen starben, 77 wurden verletzt. Ein Reisezugwagen stürzte dabei von einer Brücke in einen Fluss, was zu der hohen Zahl von Toten führte. Die Kessel aller drei beteiligten Lokomotiven explodierten.[28]
Rennert (North Carolina, Vereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten) – Entgleisung und Zusammenstoß
Am 16. Dezember 1943 – Zwei nach einem Schienenbruch bei Rennert, North Carolina, entgleiste Wagen des Taniami Champion von New York City nach Florida ragten in das das Lichtraumprofil des Gleises der Gegenrichtung. Aufgrund ungenügender Sicherung dieses zweiten Gleises fuhr der Gegenzug in die entgleisten Wagen hinein und entgleiste selbst. 72 Tote und 187 Verletzte waren die Folge.
3. Januar 1944 – Dem Nachtschnellzug von Madrid nach A Coruña versagten die Bremsen und er fuhr im Gefälle in einem Tunnel beim Bahnhof Torre del Bierzo auf einen rangierenden Zug auf. Die hölzernen Reisezugwagen wurden zertrümmert und fingen durch ausströmendes Beleuchtungsgas Feuer. Ein bergwärts fahrender Güterzug, der Kohle geladen hatte, fuhr in die Trümmer. Die trotz Pressezensur offiziell genannte Zahl der Toten betrug 78. Heutige Schätzungen benennen 200 bis 250 Tote. Es können aber auch mehr als 500 gewesen sein.
Porta Westfalica (Deutsches Reich NSDeutsches Reich) – Auffahrunfall zweier D-Züge
20. Januar 1944 – Der DmW 103 von Aachen nach Berlin fuhr östlich des Bahnhofs Porta (seit 1984: Porta Westfalica) aufgrund eines Fahrdienstleiterfehlers auf den durch eine Notbremsung zum Halten gekommenen D 3 von Köln nach Berlin auf. 79 Menschen starben, 64 wurden – zum Teil schwer – verletzt.
3. März 1944 – Aufgrund kriegsbedingt zur Verfügung stehender Kohle mit geringem Brennwert blieb ein auf der Bahnstrecke Battipaglia–Metaponto bergwärts fahrender Güterzug im 1,7 km langen Armi-Tunnel, der eine Steigung von 14 ‰ aufweist, liegen. Mit dem vorwiegend aus unbeladenen Flachwagen bestehenden Güterzug reisten etwa 650 Schwarzfahrer. Mehrere hundert von ihnen und das Zugpersonal (die Zahlen variieren zwischen 402 bis 549 Toten) erstickten an Kohlenmonoxidvergiftung.
23. November 1944 – Der mit 400 Häftlingen aus dem KZ Flossenbürg beladene Güterzug 6395 stieß in der Nähe von Wiesau mit einem anderen Zug zusammen. Die Häftlinge sollten in das KZ-Nebenlager Leitmeritz zur Zwangsarbeit in einer geheimen Rüstungsfabrik gebracht werden (Tarnname Elsabe). Gegen die Kälte waren die Böden der Häftlings-Güterwagen mit Stroh bedeckt und in den Wagen befanden sich Kanonenöfen – bei den von außen fest verschlossenen umstürzenden Waggons eine tödliche Falle. 52 Häftlinge, vier SS-Wachmänner sowie ein Reichsbahnangehöriger (Heizer) wurden getötet und es gab zahlreiche schwer Verletzte. Bisher ist kein KZ-Häftling aus dem Transport bekannt, der das Kriegsende überlebt hat und von dem Unglück berichten konnte. Erst im Jahr 2012 wurde nach fast 70 Jahren die geheime Transportliste des Zugs entdeckt.[29]
Gedenkstein an den Eisenbahnunfall bei Barwałd Średni, 1944
Barwałd Średni (Deutsches Reich NSDeutsches Reich) – Zusammenstoß
24. November 1944 – Beim Zusammenstoß eines Personenzuges von Zakopane nach Krakau mit einem Güterzug starben 130 Menschen.
26. Dezember 1944 – Ein Vorortzug fuhr auf einen anderen, stehenden Vorortzug auf der Keikyu-Linie im Bahnhof Tsurumi auf. Mindestens 53 Menschen starben und 94 wurden verletzt.[30]
31. Januar 1945 – In Cazadero im BundesstaatQuerétaro stießen der aus neun Wagen bestehende Zug von Mexiko-Stadt nach San Juan de los Lagos und ein Güterzug zusammen. Mindestens 96 der etwa 1.800 Reisenden starben und 150 wurden verletzt.[31]
8. Mai 1945 – Am letzten Tag des Zweiten Weltkriegs in Europa waren im Rangierbahnhof Berg am Laim (München) eine Reihe Güterzüge abgestellt oder liegengeblieben, darunter auch Munitionszüge, die Pulverfässer und Granaten geladen hatten. Die Zivilbevölkerung plünderte die Züge. Pulverfässer wurden entleert, um damit Kohlen abtransportieren zu können. Das nun frei herumliegende Schießpulver wurde versehentlich entzündet und explodierte neben Artilleriemunition und Tankwagen mit brennbaren Flüssigkeiten. Die Berufsfeuerwehr versuchte, die Wagen des Munitionszuges zu trennen, um weitere Explosionen zu vermeiden. Zwölf amerikanische Sanitätsautos und sehr viele GIs halfen und stellten große Mengen Verbandszeug zur Verfügung. Die Chronik der Kirchengemeinde von St. Michael in Berg am Laim berichtet von 117 Toten und vielen Verletzten. Es kam zu schweren Schäden auch in der Umgebung. Von der Eisenbahnersiedlung in der Truderinger Straße wurden 70 % der Wohnungen beschädigt und waren teilweise unbewohnbar.
16. Juli 1945 – Auf der Bahnstrecke München–Rosenheim blieb zwischen den Bahnhöfen Aßling (Oberbayern) und Ostermünchen ein Zug wegen Lokschadens liegen, mit dem Kriegsgefangene ins Rheinland und nach Westfalen zurückkehrten. Ein Güterzug der US-amerikanischen Besatzungsmacht, der Panzer transportierte, fuhr aufgrund eines Fahrdienstleiterfehlers auf den stehenden Zug auf. Die Zahl der Todesopfer schwankt je nach Quelle zwischen 102 und 110.
27. August 1945 – Zwei Züge stießen zwischen den Bahnhöfen Komiya und Hachiōji auf einem eingleisigen Abschnitt der Hachikō-Linie zusammen, nachdem die Signalisierung nach einem Blitzschlag gestört war und die beteiligten Fahrdienstleiter je einen Zug in den Abschnitt einfahren ließen, ohne die vorgeschriebenen Sicherungsmaßnahmen durchzuführen. Der Unfall ereignete sich auf einer Brücke über den Tama. Beide Züge stürzten in den Fluss. 105 Menschen starben, 67 wurden verletzt.[32]
6. September 1945 – Im Bahnhof Sasago in Ōtsuki in der Präfektur Yamanashi überfuhr nach einem durch den unerfahrenen Lokomotivführer verursachten Bremsversagen ein Lokalzug eine Sicherungsweiche und rammte eine Felswand. 60 Tote und 90 Verletzte waren die Folge.[33]
20. März 1946 – Bei Aracaju im BundesstaatSergipe entgleiste ein mit etwa 1.000 Reisenden besetzter Zug. 185 Tote und 300 Verletzte waren die Folge. Dies war der schwerste Eisenbahnunfall, der sich je in Brasilien ereignete.
25. Februar 1947 – Auf der Hachikō-Linie, in der Präfektur Saitama in Japan, zwischen den Bahnhöfen Higashi-Hannō und Komagawa, etwa 30 km westlich von Tokio, entgleiste in einer Kurve in einem Gefälle von 20 ‰ ein Personenzug wegen überhöhter Geschwindigkeit. Vier Wagen stürzten um. 184 Reisende wurden getötet, 495 wurden verletzt.
28. Juli 1948 – Auf dem Gelände der BASF explodierte ein überhitzter Kesselwagen. 207 Menschen kamen ums Leben, 3818 wurden verletzt und 3122 Gebäude beschädigt.
22. Oktober 1949 – Bei der Entgleisung des Expresszuges von Danzig nach Warschau sollen über 200 Reisende bei Nowy Dwór Mazowiecki getötet worden sein. Die hohe Opferzahl – nicht aber das Unglück selbst – wird in neueren Forschungen bezweifelt.[34] Der Artikel zu dem Unfall wurde in der polnischsprachigen Wikipedia nach einer Löschdiskussion allerdings mangels glaubwürdiger Belege gelöscht. Dokumente, Zeugen (Rettungsdienste, Krankenhäuser), Verletzte, Überlebende oder Opferangehörige zu dem Unfall sind nicht bekannt. Über den Unfall berichteten zwar 1949 zwei kleinere Zeitungen in den USA. Nach der Wende fanden sich in den allermeisten Fällen, in denen aus politischen Gründen Informationen unterdrückt worden waren, Unterlagen oder Zeugen. Hierzu allerdings nicht. Deshalb ist es sehr unwahrscheinlich, das ein Unfall dieses Ausmaßes stattgefunden hat.
15. November 1949 – Ein nach Mosambik fahrender Reisezug entgleiste in der Nähe von Waterval Boven, Transvaal, auf einer Brücke. 55 Menschen starben, mehr als 100 wurden verletzt.
Kew Gardens (New York, Vereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten) – Auffahrunfall
22. November 1950 – Auf einen liegengebliebenen Zug der Long Island Rail Road (L.I.R.R.) fuhr zwischen den Bahnhöfen Kew Gardens und Jamaica in Queens, New York City, ein zweiter Zug auf. 78 Menschen starben, 363 wurden verletzt. Ursache war ein durch den Lokführer des zweiten Zugs falsch interpretiertes Signal, aber auch die technisch veraltete Zugsicherung, derer sich die Bahngesellschaft bediente.
Woodbridge (New Jersey, Vereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten) – Entgleisung im Baustellenbereich
6. Februar 1951 – Ein mit 1100 Reisenden besetzter, übervoller Pendlerzug fuhr in der Gemeinde Woodbridge, New Jersey, mit weit überhöhter Geschwindigkeit in eine Baustellenumfahrung ein. 85 Tote und etwa 500 Verletzte waren die Folge. Ursache war ein Fehler des Lokomotivführers.
24. April 1951 – Im Bahnhof Sakuragichō in Yokohama kam ein Nahverkehrs-Triebwagen mit einem herabhängenden stromführenden Draht der Oberleitung in Berührung. Der folgende Kurzschluss führte zum Brand des ersten Wagens des Zuges. 106 Menschen starben, 92 wurden schwer verletzt.
Nova Iguaçu, (BrasilienBrasilien) – Kollision eines Eisenbahnzuges mit einem Tanklastzug
7. Juni 1951 – Ein voll besetzter Pendlerzug taf auf einen mit Benzin beladenen Tanklastzug, der auf einem niveaugleichen Bahnübergang liegengeblieben war. Dieser explodierte. 54 Menschen starben, 44 wurden verletzt.
Piquet Carneiro, (BrasilienBrasilien) – Entgleisung eines Eisenbahnzuges wegen überhöhter Geschwindigkeit
17. Dezember 1951 – Mindestens 53 Tote waren die Folge, auch wegen der unzureichenden Rettungsmaßnahmen und der schlechten Erstversorgung an der Unfallstelle.
Anchieta, (BrasilienBrasilien) – Entgleisung und anschließende Kollision
4. März 1952 – Zwei alte Wagen in Holzbauart eines völlig überfüllten Personenzuges entgleisten durch einen Schienenbruch und stürzten auf das Gleis für den Verkehr der Gegenrichtung. Ein dort verkehrender Güterzug fuhr unmittelbar darauf in die beiden entgleisten Wagen und zertrümmerte sie. 119 Tote und mindestens 250 Verletzte waren die Folge.
Drownino (Sowjetunion 1923Sowjetunion) – Zug stößt mit Pferd zusammen und entgleist
6. August 1952 – Bei der Einfahrt in den Bahnhof Drownino rammte ein Personenzug, dessen Kopfscheinwerfer ausgefallen war, nachts ein im Fahrweg stehendes Pferd. Die Lokomotive entgleiste und die nachfolgenden Wagen schoben sich ineinander, wobei 109 Menschen ums Leben kamen und 211 verletzt wurden.
8. Oktober 1952 – Ein Schnellzug von Perth zum Bahnhof Euston, London, missachtete das auf „Halt“ stehende Einfahrtssignal des Bahnhofs Harrow & Wealdstone und fuhr auf einen am Bahnsteig stehenden Pendlerzug auf. Wenige Sekunden später fuhr der Expresszug von London nach Liverpool und Manchester in die Trümmer, entgleiste ebenfalls und brachte eine Fußgängerüberführung zum Einsturz. Beim schwersten Eisenbahnunglück in Großbritannien in Friedenszeiten starben 112 Menschen, 340 wurden verletzt.
Tangiwai (NeuseelandNeuseeland) – Zug stürzt in Fluss
24. Dezember 1953 – In Neuseeland starben beim Tangiwai-Eisenbahnunglück 151 Menschen, als eine Brücke über den Whangaehu-Fluss durch einen Lahar – einen vulkanischer Schlammstrom – weggerissen wurde, den ein Ausbruch des VulkansMount Ruapehu ausgelöst hatte. Kurz nach dem Einsturz der Brücke passierte der Wellington-Auckland-Express die Stelle, stürzte in den Schlammstrom und wurde weggerissen. Viele der Opfer wurden niemals gefunden.
24. Dezember 1953 – Auf der Strecke Brno – Břeclav kollidierte ein Schnellzug mit einem Personenzug. Der betrunkene Lokführer und der Heizer des D-Zuges überfuhren ein Haltesignal an einer Blockstelle und prallten mit hoher Geschwindigkeit gegen den vor dem Einfahrtsignal im Bahnhof Šakvice wartenden Personenzug. Dabei starben 103 Menschen und 83 wurden verletzt.[36]
Fabrica (Philippinen 1944Philippinen) – Zusammenstoß mit entlaufenen Wagen und Brückeneinsturz
2. September 1954 – Entlaufene Güterwagen trafen in der Nähe des Ortes Fabrica im Norden der Insel Negros, Philippinen, auf einen Güterzug, der gerade eine Brücke überquerte. Die Brücke stürzte ein und riss fünf Wagen in die Tiefe. 82 Tote und darüber hinaus Verletzte waren die Folge.
Gomez Palacio (MexikoMexiko) – Kollision von Zug und zwei Lastkraftwagen
23. September 1955 – Ein Zug befuhr einen niveaugleichen Bahnübergang, dem sich auf der Straße zwei Lkw näherten, von denen jeder 4,5 Tonnen Dynamit geladen hatte. Der Zusammenstoß forderte mindestens 65 Tote und 100 Verletzte.
Kendal, (Jamaika 1957Jamaika) – Entgleisung nach Bremsversagen
1. September 1957 – Ein verstellter Absperrhahn an der Bremsanlage führte zu einem Bremsversagen, so dass ein völlig überfüllter Zug beim Durchfahren einer Kurve aus dem Gleis getragen wurde. Etwa 200 Tote und 700 Verletzte waren die Folge.
29. September 1957 – Ein Schnellzug fuhr in einen Ölzug. 250 Tote waren die Folge.[38]
Istanbul (TurkeiTürkei) – Frontalzusammenstoß nach Fahrdienstleiterfehler
21. Oktober 1957 – Ein westwärts fahrender Simplon-Orient-Express kollidierte kurz hinter Istanbul mit einem entgegenkommenden Nahverkehrszug. 89 Menschen starben, mindestens 100 wurden verletzt. Der Fahrdienstleiter hatte beide Züge zugleich in die eingleisige Strecke einfahren lassen.
Lewisham (England, Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich) – Auffahrunfall und Brückeneinsturz
6. Dezember 1957 – Ein Zug überfuhr im Nebel ein „Halt“ zeigendes Signal und fuhr auf einen Zug, der seinerseits vor einem „Halt“ zeigenden Signal stand, auf. 90 Menschen starben und 173 wurden verletzt. Die entgleisenden Fahrzeuge zerstörten den Pfeiler einer Überführung, die daraufhin zusammenbrach.
2. Juni 1959 – Aufgrund eines falsch gestellten Signals fuhr in der Nähe des Bahnhofs Minino ein schwer beladener Güterzug in das Ende eines stehenden Personenzuges. Der Auffahrunfall ereignete sich neben einem Tanklager, das dabei in Brand geriet, der auch auf den Zug übergriff. 56 Kinder starben.[40]
São Paulo, (BrasilienBrasilien) – Frontalzusammenstoß
5. Juni 1959 – Im Bahnhof Engenheiro Goulart in São Paulo stießen zwei Vorortzüge frontal zusammen. 59 Tote und 100 Verletzte waren die Folge.[41]
15. Mai 1960 – Im Gleisvorfeld des Leipziger Hauptbahnhofs stieß aufgrund einer durch einen Stromausfall falsch gestellten Weiche ein einfahrender Eilzug mit einem ausfahrenden Personenzug frontal zusammen.
14. November 1960 – Bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Stéblová stieß ein Dieseltriebwagen und ein von einer Dampflokomotive gezogener Personenzug im Nebel zusammen. Die Züge begannen zu brennen. Das Unglück forderte 118 Tote und war der schwerste Eisenbahnunfall in der Geschichte der Tschechoslowakei.
23. Dezember 1961 – Auf dem Fiumarella-Viadukt entgleiste am 23. Dezember 1961 nördlich von Catanzaro in Kalabrien der Anhänger eines Triebwagens auf einer Brücke und stürzte 40 Meter in die Tiefe. 71 Tote und 28 Verletzte waren die Folge.
8. Januar 1962 – Ein lokbespannter Schnellzug von Utrecht nach Rotterdam fuhr in der Nähe des Bahnhof Woerden mit etwa 100 km/h frontal auf einen Triebwagen, der von Rotterdam nach Amsterdam unterwegs war, auf. Der Lokführer hatte ein „Halt erwarten“ zeigendes Vorsignal nicht gesehen. Bei dem Unfall starben 91 Personen und 54 wurden verletzt.
Trebbin (Deutschland Demokratische Republik 1949Deutsche Demokratische Republik) – Verrutschtes Ladegut führt zu Entgleisung und beschädigt weiteren Zug
1. März 1962 – Von einem Militärzug der Roten Armee, der Panzer des Typs T-55 und in sieben oder acht gedeckten Güterwagen Soldaten transportierte, löste sich die Turmarretierung eines Panzers. Das ausschwingende Kanonenrohr beschädigte zunächst einen entgegenkommenden Schnellzug und das dabei abstürzende Fahrzeug brachte dann den eigenen Zug zum Entgleisen. Mehr als 70 Todesopfer werden angenommen.
Mikawashima (JapanJapan) – Dreifachentgleisung und -zusammenstoß
3. Mai 1962 – Im Bahnhof Mikawashima auf der Jōban-Linie in Tokio überfuhr ein Güterzug aus Richtung Tokio ein „Halt“ zeigendes Signal und entgleiste. Ein Triebwagen kollidierte unmittelbar nach dem Unfall mit dem Hindernis und stürzte seinerseits auf das Gleis der Gegenrichtung. Ein weiterer Zug aus der Gegenrichtung fuhr anschließend in die Unfallstelle. 160 Menschen wurden getötet, 296 wurden verletzt. Die Japanische Staatsbahn (JNR) revidierte aufgrund dieses Unfalls in den folgenden Jahren ihre Zugsicherung grundlegend.
31. Mai 1962 – Ein Güterzug überfuhr nachts ein haltzeigendes Signal und fuhr nahezu ungebremst auf einen im Bahnhof Voghera haltenden Personenzug von Mailand nach Genua auf. 64 Menschen starben, 36 wurden darüber hinaus verletzt.
Yokohama (JapanJapan) – Dreifachzusammenstoß nach Entgleisung
9. November 1963 – Zwischen den Bahnhöfen Tsurumi und Shinkoyasu in Yokohama entgleiste der Wagen eines Güterzuges und geriet auf das Nachbargleis. Ein Personenzug fuhr nur Sekunden später in das Hindernis, dessen entgleisende Wagen auf einen parallel fahrenden dritten Zug stürzten. 161 Menschen starben bei dem Unfall, weitere 120 wurden verletzt.
4. Januar 1964 – Ein Vorortzug fuhr in Belgrad (genannt werden die Stadtteile Jajinci und Voždovac) auf einen stehenden Personenzug auf. 66 Menschen starben, 200 wurden verletzt.[42]
26. Juli 1964 – Ein überladener, aus nur drei Wagen bestehender Zug nach Porto entgleiste 5 km vor dem Ziel. Der zweite Wagen des Zuges wurde an einem Pfeiler einer Überführung aufgerissen. Die Entgleisungsursache konnte nicht genau festgestellt werden, der Zug war zu schnell unterwegs, und die Kupplung zwischen den Wagen hatte sich vor der Entgleisung geöffnet. Es waren 100 Tote und 79 Schwerverletzte zu beklagen.
Langhagen (Deutschland Demokratische Republik 1949Deutsche Demokratische Republik) – Kollision eines Schnellzuges mit einem entgleisten Kieszug
1. November 1964 – An der Hauptstrecke Berlin–Rostock überfuhr ein mit Kies beladener Güterzug im Bereich des Bahnhofes Langhagen auf einem Überholgleis ein haltzeigendes Signal und rammte einen Prellbock. Durch die Wucht des Aufpralls des über 1000 Tonnen schweren Kieszuges wurde der erste Wagen zuerst senkrecht nach oben gedrückt. Als ein Schnellzug auf dem Hauptgleis die Unfallstelle passierte, stürzte der hochgestellte Wagen in den vorbeifahrenden Zug. Bei der Kollision wurden drei Schnellzugwagen total zerstört, drei weitere schwer beschädigt. 44 Menschen kamen ums Leben und 70 weitere wurden teilweise schwer verletzt. Im Einsatz waren neben den Helfern von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei auch zahlreiche Freiwillige sowie Soldaten der Nationalen Volksarmee und der sowjetischen Armee. Der finanzielle Schaden belief sich auf mindestens 1,7 Millionen Mark.
26. Februar 1965 – Ein Güterzug, der in Richtung Khartum unterwegs war, stieß auf der Bahnstrecke Khartum–Wadi Halfa bei Miseiktab[44] mit dem Personenzug von Khartum nach Port Sudan zusammen. 100 Menschen starben, weitere 29 wurden verletzt.[45]
4. Oktober 1965 – Bei der Entgleisung eines mit etwa 850 Fahrgästen besetzten Vorortzuges in den Randbezirken von Durban starben mindesten 150 Menschen, 700 wurden darüber hinaus verletzt.[46]
8. Dezember 1965 – Der Nachtzug Rangun–Mandalay fuhr im Bahnhof von Taungoo in einen dort stehenden Personenzug. Dabei starben 80 Menschen, 100 wurden darüber hinaus verletzt.[47]
6. Juli 1967 – In dem zwölf Kilometer südlich von Magdeburg gelegenen Dorf Langenweddingen stieß infolge einer Störung an einem beschrankten Bahnübergang ein Zug mit einem Minol-Tanklaster zusammen. Die Ladung des Tankwagens – 15.000 Liter Leichtbenzin – explodierte. Nach offiziellen Angaben kamen 94 Menschen ums Leben. Das Unglück war das schwerste in der Geschichte der Deutschen Reichsbahn in der DDR. In der Folge wurde festgelegt, dass wärterbediente Schranken vor der Zulassung einer Zugfahrt zu schließen waren. Außerdem mussten danach Busse und gefahrguttransportierende Lkw vor Übergängen generell halten.
21. Juni 1969 – Sechs Wagen eines Schnellzuges entgleisten bei Muhammadabad in Uttar Pradesh und stürzten dabei in den Fluss Magari. Dabei starben 70 Menschen, 130 wurden darüber hinaus verletzt.[48]
1. Februar 1970 – Auf einen wegen technischer Probleme liegen gebliebenen Regionalzug, dessen Besatzung es versäumte, ihn nach hinten zu sichern, fuhr mit erheblicher Geschwindigkeit ein Fernzug auf. 142 bis 236 Tote werden je nach Quelle genannt. Dies war der schwerste Eisenbahnunfall in der Geschichte Argentiniens.
31. Dezember 1970 – Ein Personenzug, mit dem Eisenbahnarbeiter befördert wurden, fuhr in Saghzi-Nibod, Ostan-e Esfahan, Iran, auf einen stehenden Güterzug auf. 70 Menschen starben, 140 weitere wurden verletzt.[50]
1971–1980
Aitrang (Deutschland BundesrepublikBR Deutschland) – Entgleisung mit anschließendem Auffahrunfall
9. Februar 1971 – Auf der Fahrt von München nach Zürich durchfuhr der TEE 56 „Bavaria“, ein Dieseltriebzug der Baureihe RAm der SBB, auf der Allgäubahn hinter dem Bahnhof Aitrang einen Rechtsbogen mit 130 km/h, der nur für 80 km/h zugelassen war – der Grund konnte nie sicher geklärt werden. Der Zug entgleiste und kurze Zeit später fuhr ein aus der Gegenrichtung kommender Schienenbus in die Unfallstelle. 28 Menschen kamen ums Leben, 42 wurden verletzt. Unter den Toten befand sich der Schauspieler und Regisseur Leonard Steckel.
Radevormwald (Deutschland BundesrepublikBR Deutschland) – Schienenbus prallt gegen Güterzug
27. Mai 1971 – Auf der eingleisigen Wuppertalbahn stieß nördlich des Bahnhofs Dahlerau ein Schienenbus, der als Sonderzug unterwegs war, mit einem Güterzug frontal zusammen. 46 Menschen, davon 41 Schülerinnen und Schüler einer Abschlussklasse aus Radevormwald, starben, 25 Menschen wurden darüber hinaus schwer verletzt. Der Fahrdienstleiter in Dahlerau gab an, Rot signalisiert, der Lokführer, Grün gesehen zu haben. Da Sprechfunk in beiden Zügen nicht zur Verfügung stand, konnte der Unfall nicht mehr verhindert werden. In der Folge wurde in Deutschland die Ausrüstung mit Bahnfunk vorangetrieben.
Rheinweiler (Deutschland BundesrepublikBR Deutschland) – Entgleisung wegen überhöhter Geschwindigkeit
21. Juli 1971 – In der südlichen Bahnhofseinfahrt von Rheinweiler entgleiste der „Schweiz-Express“ von Basel nach Kopenhagen (D 370) als er mit fast dem Doppelten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit eine enge Kurve mit 140 km/h durchfuhr und aus der Kurve getragen wurde. 25 Menschen starben, 121 wurden darüber hinaus verletzt. In der Folge des Unfalls rüstete die Deutsche Bundesbahn auch nicht durch Signale angeordnete Langsamfahrstellen mit Punktförmiger Zugbeeinflussung aus und verkürzte die Reaktionszeiten der Sicherheitsfahrschaltung.
Ingolstadt (Deutschland BundesrepublikBR Deutschland) – Auffahrunfall und anschließender Großbrand
2. März 1972 – Durch einen Fahrdienstleiterfehler erhielt ein Güterzug aus dem Ingolstadt Nord versehentlich Ausfahrt in Richtung Ingolstadt Hbf und fuhr dort auf einen vor dem Einfahrtsignal wartenden zweiten Güterzug auf. Dieser bestand aus mit Erdölprodukten beladenen Kesselwagen, die zum Teil in Brand gerieten. Vier Menschen starben bei dem Unfall, der Fahrdienstleiter nahm sich das Leben.
16. Juni 1972 – Bei der Zugbegegnung zweier Triebwagen im Tunnel von Vierzy verunglückten die Züge und der Tunnel stürzte teilweise ein. 108 Menschen starben und 111 wurden darüber hinaus verletzt.
21. Juli 1972 – Der Nachtschnellzug von Madrid nach Cádiz prallte in dem Vorort von Sevilla auf einen stehenden Nahverkehrszug auf. Mindestens 77 Menschen starben und 103 wurden darüber hinaus verletzt.[51]
6. August 1972 – Der Schnellzug von Bahawalpor nach Karatschi fuhr im Bahnhof von Liaqatpur, Punjab, auf einen stehenden Güterzug auf. 50 Menschen starben, 150 wurden darüber hinaus verletzt.[52]
6. Oktober 1972 – Ein Zug mit 22 Wagen, der 2.200 Pilger beförderte, entgleiste, als er mit überhöhter Geschwindigkeit bei Saltillo, Coahuila, in eine Kurve fuhr, umstürzte und Feuer fing. 208 Reisende wurden getötet und darüber hinaus mehr als 1.000 verletzt.[53]
Zagreb (Jugoslawien Sozialistische Föderative RepublikJugoslawien) – Entgleisung wegen überhöhter Geschwindigkeit
30. August 1974 – Beim Durchfahren einer nur für 40 km/h zugelassenen Kurve mit mehr als 100 km/h entgleiste ein Sonderzug für Gastarbeiter auf dem Weg von Belgrad nach Dortmund. 153 Menschen starben, 60 weitere wurden darüber hinaus verletzt. Dies war der schwerste Eisenbahnunfall in der Geschichte Jugoslawiens.
London (England, Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich) – U-Bahn-Zug kollidiert mit Tunnelabschluss
28. Februar 1975 – Ohne zu bremsen, fuhr ein U-Bahn-Zug im Bahnhof Moorgate in einem Stumpftunnel gegen die abschließende Wand. Die Ursache blieb ungeklärt. 43 Personen starben, 74 wurden darüber hinaus verletzt. Als Konsequenz wurde in derartigen betrieblichen Situationen eine Anlage zur Zwangsbremsung eingebaut, die „Moorgate Control“).
8. Juni 1975 – Zwischen Warngau und Schaftlach stießen auf der eingleisigen Bahnstrecke Holzkirchen–Lenggries zwei Eilzüge aufgrund eines Fahrdienstleiterfehlers und einer im Fahrplan vorgesehenen Luftkreuzung frontal zusammen. Es gab 41 Tote und 122 Verletzte. Die „Luftkreuzung“ im Fahrplan wurde daraufhin verboten.
18. Januar 1977 – Aufgrund mangelhaften Oberbaus sprang die Lokomotive eines mit Pendlern stark besetzten Vorortzuges in Granville, Parramatta, unter einer Straßenüberführung aus den Gleisen. Die Lokomotive kollidierte mit den Brückenpfeilern und die Brücke stürzte auf zwei Wagen des Zuges. 83 Menschen starben, 210 wurden darüber hinaus verletzt. Dies war der folgenschwerste Eisenbahnunfall und der schwerste Unfall in Friedenszeiten überhaupt in der Geschichte Australiens.
11. November 1977 – Ein mit Dynamit beladener Zug explodierte im Bahnhof von Iksan, Jeollabukdo. Mindestens 57 Menschen starben.[54]
Saa Pereya (ArgentinienArgentinien) – Zusammenstoß mit Lkw
25. Februar 1978 – Ein aus 18 Wagen gebildeter Zug von San Miguel de Tucumán nach Buenos Aires mit 2.130 Reisenden an Bord stieß bei Saa Pereya in der Provinz Santa Fe mit einem Schwerlasttransport zusammen. Elf Wagen entgleisten und rutschten noch 300 Meter die Böschung entlang. 50 Menschen starben, 120 wurden darüber hinaus verletzt.[55]
16. Dezember 1978 – Der Schnellzug Nr. 87 von Nanjing nach Xuzhou prallte im Bahnhof Yangzhuang in Lujiang, Anhui, auf den dort stehenden Personenzug Nr. 368 von Xi’an nach Xuzhou. 106 Menschen starben, 218 wurden darüber hinaus verletzt.[56]
21. August 1979 – Ein Pendlerzug von Thonburi nach Nakhon Pathom stieß mit einem Güterzug von Bangsue nach Padang Besar zusammen, weil der Lokführer des Güterzugs übermüdet war. 54 Menschen starben. Dies war der schwerste Eisenbahnunfall in der Geschichte Thailands .[57]
13. September 1979 – Ein Güterzug fuhr in den Schnellzug Belgrad – Skopje. Vier Personenwagen und zwei Güterwagen wurden dabei zertrümmert. 61 Menschen starben, 91 wurden darüber hinaus verletzt.[58]
Holhol (DschibutiDschibuti) – Entgleisung und Absturz
Toronto (KanadaKanada) – Achsbruch bei Chemikalienzug
10. November 1979 – Bei Toronto brach an einem Zug mit 106 Güterwagen (davon 38 Wagen mit gefährlichen Stoffen) eine Wagenachse. 240.000 Einwohner aus der Umgebung Torontos mussten evakuiert werden.
19. August 1980 – Aus nie geklärter Ursache verließ ein Güterzug gegen ein „Halt“ zeigendes Signal ein Seitengleis, fuhr eine Verbindungsweiche auf und auf das Gleis der Gegenrichtung in die Hauptstrecke nach Toruń/Thorn ein. Von dort kam ihm ein Personenzug entgegen. Bei dem Frontalzusammenstoß starben 67 Menschen, 62 Menschen wurden darüber hinaus verletzt.
6. Juni 1981 – Der Kalka Mail stürzte aus nicht völlig geklärter Ursache bei Mansi in Bihar in den vom Monsun stark angeschwollenen Bagmati. Vermutlich etwa 600 Menschen starben oder wurden dauerhaft vermisst.
9. Juli 1981 – Nachdem nachts eine Schlammlawine die Eisenbahnbrücke über den Liziyida, einen Zufluss zum Dadu He, im Zuge der Chengdu-Kunming-Bahn im Kreis Ganluo in der Provinz Sichuan weggerissen hatte, fuhr ein Zug in die Lücke. Lokomotive und zwei Wagen stürzten knapp 20 Meter in die Tiefe. Mehr als 200 Menschen (nach anderer Quelle: 360) starben. Dies war der folgenreichste Eisenbahnunfall in der Geschichte Chinas.
Bouhalouane (AlgerienAlgerien) – Zusammenstoß durch entlaufene Wagen
27. Januar 1982 – In einer Steigung kuppelte das Personal eines liegengebliebenen Zuges von Oran nach Algier die Lokomotive vom Zug ab. Die Bremsen der Wagen hielten diesen nicht, er rollte bergab und stieß im Bahnhof von Bouhalouane mit einem dort stehenden Güterzug zusammen. 131 Menschen starben, 200 wurden darüber hinaus verletzt.
27. Januar 1982 – In dichtem Nebel stießen bei Agra ein Güterzug und ein Personenzug frontal zusammen. 50 Menschen starben, weitere 50 wurden verletzt.[62]
Bàu Cá (VietnamVietnam) – Entgleisung wegen überhöhter Geschwindigkeit
17. März 1982 – Ein zu schnell fahrender Zug von Nha Trang nach Ho-Chi-Minh-Stadt entgleiste hinter dem Bahnhof von Dau Giay bei Bàu Cá bei Streckenkilometer 1652 in der Provinz Dong Nai. In einem acht Kilometer langen Gefälle von 15 ‰ durchfuhr der Zug einen engen Bogen mit der überhöhten Geschwindigkeit von 100 km/h. Die Lokomotive und elf oder zwölf Wagen entgleisten, stürzten um und kamen etwa 20 Meter vom Gleis entfernt zu liegen. Mehr als 200 Menschen starben[63], darunter beide Lokomotivführer.[64] 10 Jahre später, 1992, wurde die Strecke an dieser Stelle umgebaut und der Bogenradius vergrößert.[65][66]
Andhra Pradesh (IndienIndien) – Zusammenstoß an Bahnübergang
20. März 1982 – An einem Bahnübergang wurde ein Touristenbus von einem Zug, der von Mangalore nach Neu-Delhi unterwegs ist, erfasst. 59 Menschen starben, 25 weitere wurden verletzt.[67]
20. Februar 1983 – Auf einen Zug, der von Nogales nach Guadalajara unterwegs war, fuhr in der Nähe von Guaymas ein Güterzug auf und explodierte. 56 Menschen starben, 78 wurden darüber hinaus verletzt.[68]
12. August 1984 – Der Nachtschnellzug D 890 von Stuttgart nach Hamburg-Altona kam aus dem Bereich einer Baustelle, die er auf dem Gleis der Gegenrichtung passierte. Bei der Einfahrt nach Heilbronn sollte er wieder auf das „rechte“ Gleis wechseln. Das geschah mit weit überhöhter Geschwindigkeit. Er entgleiste. Drei Tote, darunter der baden-württembergischeLandtagsabgeordneteJosef Wilhelm Hauser, und 56 Verletzte waren die Folge.
16. August 1984 – In der Nähe des Bahnhofs von Chargoon, Madhya Pradesh, wurde durch Hochwasser eine Eisenbahnbrücke weggespült. In diese Lücke fuhr ein Personenzug und stürzte in den Fluss. 56 Menschen starben 120 wurden darüber hinaus verletzt.[69]
14. Januar 1985 – Vier der fünf Wagen eines mit etwa 1000 Reisenden besetzten Personenzuges entgleisten in der Nähe der Stadt Awash auf der Bahnstrecke Dschibuti–Addis Abeba in Äthiopien wegen überhöhter Geschwindigkeit bei der Querung des Flusses Awash und stürzten in den Abgrund. Mindestens 392 Tote und darüber hinaus 370 Verletzte waren die Folge, wahrscheinlich erheblich mehr.
11. September 1985 – Der Sud-Express stieß bei Alcafache auf der Beira Alta-Strecke frontal mit einem Regionalzug zusammen. Mindestens 118 Menschen starben.
17. Februar 1986 – Aufgrund einer Reihe von Defekten an der Eisenbahninfrastruktur und dem Versagen des Fahrdienstleiters kam es zwischen den Bahnhöfen Peñablanca und Limache zum Frontzalzusammenstoß zweier Triebwagen. Mindestens 58 Menschen starben, darüber hinaus wurden 518 verletzt. Dies war der folgenschwerste Eisenbahnunfall in Chile.
28. Juni 1986 – In dem in Georgien / Abchasien gelegenen Badeort Gagra stießen ein Schnellzug und ein Regionalzug frontal zusammen. Mindestens 70 Menschen starben, weitere 140 wurden verletzt.[73]
4. Januar 1987– Bei einem Zusammenstoß bei Chase, Maryland starben 16 Menschen, weitere 175 wurden verletzt. In der Folge wurden alle Fahrzeuge, die mit dem alten Pulse Code Cab Signaling ausgestattet waren, um eine computerisierte Geschwindigkeitsüberwachung LSL ergänzt sowie verdachtsunabhängige Drogentests für Lokführer eingeführt.
7. August 1987 – Nachdem der größte Teil der Bremsanlage eines schweren Güterzugs außer Funktion gesetzt worden war, beschleunigt dieser in einem langen Gefälle auf mehr als das Doppelte der zulässigen Geschwindigkeit. Die Wagen entgleisten. Die Lok blieb im Gleis und fuhr mit etwa 140 km/h auf einen Personenzug auf, der im Bahnhof von Kamensk-Schachtinski planmäßig hielt. 106 Menschen starben und etwa 100 wurden darüber hinaus verletzt.
19. Oktober 1987 – Nach einem Fahrdienstleiterfehler stießen im Bahnhof Pondokranji im Großraum von Jakarta zwei Personenzüge frontal zusammen. 156 Menschen kamen ums Leben, 300 weitere wurden verletzt.[75]
24. Januar 1988 – Der Schnellzug Nr. 80, unterwegs von Kunming nach Shanghai, entgleiste zwischen Qiewu und Dengjiacun in der Provinz Yunnan. Dabei starben mindestens 90 Menschen, weitere 67 wurden verletzt.[76]
4. Juni 1988 – In der russischen Stadt Arsamas explodierten drei mit etwa 120 Tonnen des Sprengstoffs Hexogen beladene Güterwagen eines Zuges, der nach Kasachstan unterwegs war. Nach offiziellen Angaben starben 91 Menschen, etwa 1500 wurden verletzt. Bei der Explosion entstand ein 26 Meter tiefer Krater, eine Sektion einer Diesellokomotive der Baureihe 2ТЭ10М wurde 200 Meter weit geschleudert, 151 Gebäude im Umkreis von mehreren hundert Metern zerstört.[77]
Paris (FrankreichFrankreich) – Auffahrunfall infolge deaktivierter Bremse
27. Juni 1988 – Nach einer Notbremsung eines achtgliedrigen Triebwagens wurden vom Personal versehentlich die Bremsen der hinteren sieben Wagen des Zuges außer Funktion gesetzt. Dieser Fehler wurde erst kurz vor dem Bahnhof Gare de Lyon bemerkt, als der Zug im Gefälle der Einfahrt in den dortigen Tiefbahnhof nicht mehr bremsen konnte und auf einen dort stehenden Zug auffuhr. 56 Menschen starben, 32 weitere wurden schwer verletzt.
8. Juli 1988 – Mindestens 105 Menschen ertranken, als der „Island Express“ auf einer Brücke über den Ashtamudisee, Kerala, entgleiste und in den See stürzte.
15. Januar 1989 – Zwei Schnellzüge waren völlig überbesetzt, der eine nach Chittagong, der andere nach Dhaka, unterwegs. Die Menschen reisten zum Teil auf den Wagendächern und zwischen den Wagen. Die Züge stießen frontal im Bahnhof von Tongi zusammen. Dabei starben mindestens 135 Menschen und mehr als 1.000 wurden verletzt.[78][79][80]
4. Mai 1989 – Wegen Bremsversagen geriet ein Zug in einer Gefällestrecke außer Kontrolle. In einer Kurve wurden die Lokomotive und drei Wagen aus dem Gleis geworfen und stürzten in eine Schlucht. Je nach Quelle werden 20-52 Todesopfer angegeben.[82]
4. Juni 1989 – Etwa zehn Kilometer südwestlich der Stadt Ascha kam es zum schwersten Eisenbahnunglück in der russischen Geschichte, als aus einer beschädigten Pipeline (Produktleitung) ausgeströmtes Gas sich im Moment der Vorbeifahrt zweier Personenzüge entzündet hatte. Bei der Explosion mit einer geschätzten Energie von 300 Tonnen TNT und dem darauf folgenden Brand kamen 573 – nach anderen Angaben 645 – der 1370 in den Zügen befindlichen Personen ums Leben.
10. November 1989 – Südlich von Mosul, Irak, entgleiste ein Reisezug. Mehr als 50 Menschen starben, zahlreiche wurden verletzt. Da die Regierung und die von ihnen gesteuerten Medien keine Angaben über Opferzahlen machten, liegen dazu keine genaueren Angaben vor.[83]
4. Januar 1990 – Der Nachtschnellzug „Zakaria Bahauddin“ der Pakistan Railways fuhr im Bahnhof von Sangi auf einen dort in der Überholung stehenden Güterzug auf, weil die Weiche in die Überholung nicht zurückgenommen worden war. 307 Menschen starben, 400–700 (je nach Quelle) wurden darüber hinaus verletzt.
2. Februar 1990 – Nachdem bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Rüsselsheim eine S-Bahn ein „Halt“ zeigendes Signal überfuhr, kam es trotz Zwangsbremsung zum Frontalzusammenstoß mit einer entgegenkommenden S-Bahn, weil der Durchrutschweg für die erreichte Geschwindigkeit zu kurz war. 17 Menschen starben, 145 Menschen wurden schwer verletzt. In der Folge wurde mit der PZB 90 eine verbesserte Punktförmige Zugbeeinflussung eingeführt.
8. Juni 1991 – Ein mit 800 Reisenden besetzter Zug von Karatschi nach Lahore fuhr auf einen stehenden Güterzug auf. Mehr als 100 Menschen starben. Als Unfallursache wird menschliches Versagen angegeben.[88]
6. September 1991 – Ein von Pointe-Noire nach Brazzaville fahrender Personenzug stieß mit einem Güterzug, der Holz geladen hat, zusammen. 100 Menschen starben.[89]
30. Januar 1993 – Ein mit 600 Reisenden besetzter Personenzug in Richtung Mombasa stürzte bei Ngai Ndethya in einen Fluss, nachdem die Eisenbahnbrücke weggespült worden war. 65 Menschen starben.[90]
31. Januar 1993 – Der Schnellzug Nr. 77 von Chifeng nach Dalian stieß an einem nicht besetzten unbeschrankten Bahnübergang mit einem überbesetzten Reisebus zusammen. 66 Menschen starben, 28 wurden darüber hinaus verletzt.[91]
28. März 1993 – Bei der Einfahrt des Schnellzugs von Seoul nach Busan gaben bei der Einfahrt in den Zielbahnhof 30 Meter Gleis nach und acht Wagen entgleisten. 79 Menschen kamen ums Leben.[92]
Darbhanga (IndienIndien) – Nicht spezifizierter Unfall
16. Juli 1993 – 60 Menschen starben bei einem Eisenbahnunfall.[93]
Am 8. März 1994 entgleiste ein Pendlerzug in der Nähe von Durban. Er fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit in eine Kurve, kippte auf Grund der Fliehkräfte auf die Seite und schlug auf einer Böschung auf. Es waren 60 Todesopfer und rund 200 Verletzte zu beklagen.
30. Dezember 1994 – Ein Personenzug, der von Mandalay nach Myitkyina unterwegs war, entgleiste bei Wuntho und stürzte in eine Schlucht. Dabei starben 102 Menschen.[96]
Kuwaisna (AgyptenÄgypten) – Zusammenstoß mit Reisebus
15. April 1995 – Bei Kuwaisna, südlich von Kairo, kollidiert ein Bus mit Arbeitern mit einem Personenzug.[97]
14. Mai 1995 – Der Schnellzug von Madras nach Kanyakumari stieß bei Salem mit einem Güterzug zusammen. 52 Menschen starben.[98]
Firozabad (IndienIndien) – Auffahrunfall nach falschem Signal
20. August 1995 – Aufgrund einer vorzeitig freigegebenen Strecke, auf der ein Zug liegen geblieben war, kam es beim Bahnhof Firozabad zum Zusammenstoß zweier stark besetzter Nachtzüge, die nach Delhi unterwegs waren. Mehr als 300 Menschen kamen ums Leben.
Baku (AserbaidschanAserbaidschan) – Tunnelbrand der U-Bahn
28. Oktober 1995 – Wegen eines technischen Defekts in der elektrischen Anlage eines Zuges der Metro Baku geriet der vollbesetzte Zug im Tunnel nahe der Station Ulduz in Brand. Dabei kamen mindestens etwa 300 Menschen ums Leben. Die Katastrophe gilt als der folgenschwerste Unfall in der Geschichte der U-Bahn weltweit.
Badrshein (AgyptenÄgypten) – Auffahrunfall nach überfahrenem Signal
21. Dezember 1995 – Bei dichtem Nebel kam es im Bahnhof von Badrshein, etwa 21 km südlich von Kairo, zu einem Auffahrunfall: In einen planmäßig dort haltenden Zug von Gizeh nach Bani Suwaif fuhr ein zweiter von Kairo nach Assuan hinein, nachdem er ein „Halt“ gebietendes Signal überfahren hatte. Der Lokomotivführer soll unter Drogen gestanden haben.[99] 75 Menschen starben, etwa 70 wurden verletzt.[100]
6. April 1996 – In der Nähe des Bahnhofs Kiazi, südöstlich von Brazzaville entgleist ein überladener Güterzug mit dem viele „blinde Passagiere“ reisen. Bis zu 100 Tote sind die Folge.[101]
18. April 1996 – Der Personenzug von Gorakhpur nach Gonda fuhr in Domingarh, Uttar Pradesh, auf einen haltenden Güterzug auf. Sechzig Menschen kamen ums Leben.[102]
Ohne Ort (SambiaSambia) – Zusammenstoß mit Tanklastzug
7. Juni 1996 – Ein Tankwagen stößt mit einem Zug zusammen und geht in Flammen auf. 50 Tote sind die Folge.[103]
1. Januar 1997 – Im Bahnhof Piacenza entgleiste der mit 150 Personen besetzte Pendolino Mailand–Rom. 8 Menschen starben. Die anfänglich geäußerte Behauptung, der Zug sei zu schnell unterwegs gewesen, musste zurückgenommen werden. Ein Mangel an den Gleisanlagen oder ungenügende Geschwindigkeitssignalisation wurde nicht ausgeschlossen. Da der frühere italienische Staatspräsident Francesco Cossiga an Bord des Zuges war, kam das Gerücht der Sabotage auf.
3. März 1997 – Im Bahnhof Mirshah, Panjab, stieß der einfahrende Zulfikar Express mit einem dort in einem Stumpfgleis stehenden zweiten Zug, einer Lokomotive und fünf Wagen, zusammen. Der stehende Zug wurde dabei zwischen dem auffahrenden Zug und dem Prellbock zerquetscht und zertrümmert. 126 Menschen starben, 81 wurden darüber hinaus verletzt.[104]
29. April 1997 – Im Bahnhof von Rongjiawan, Yueyang, Hunan, stieß bei einer Geschwindigkeit von 110 km/h der Schnellzug 324 von Kunming nach Zhengzhou mit dem Personenzug 818 von Changsha nach Chaling zusammen. 126 Menschen starben, 200 wurden darüber hinaus verletzt.[106]
14. September 1997 – 81 Menschen[107] starben und mehr als 200 wurden darüber hinaus verletzt, als fünf Personenwagen des Ahmedabad-Howrah Express im Distrikt Bilaspur, Madhya Pradesh, in einen Fluss stürzten.[108][109]
5. Januar 1998 – Ein Zug war bei Karna liegen geblieben, nachdem er ein Rind überfahren hatte. Der folgende Zug überfuhr das „Halt“ gebietende Signal, das den liegen gebliebenen Zug deckte, und fuhr auf ihn auf. Mindesten 51 Menschen starben dabei und weitere 62 wurden verletzt.[110]
15. Februar 1998 – Nachdem bei Yaoundé ein mit Öl beladener Zug verunglückt war, entzündete sich auslaufendes Öl und explodierte. Mehr als 100 Menschen starben.[111]
Eschede – Die hinteren Wagen des ICE schoben sich ineinander
Eschede (DeutschlandDeutschland) 1998 – Entgleisung und Brückeneinsturz
3. Juni 1998 – Aufgrund konstruktiver Mängel und Abnutzung brach am ersten Wagen eines ICE 1 ein Radreifen und löste sich ab. Sein eines Ende durchschlug den Wagenboden, während das andere eine im Einfahrbereich des Bahnhofs Eschede liegende Weiche beschädigte, so dass die nachfolgenden Wagen bei 200 km/h entgleisten. Sie rammten den Mittelpfeiler einer Straßenbrücke und ließen diese einstürzen. Die Brücke fiel auf den fünften und sechsten Wagen, der Rest des Zuges lief auf diese Trümmer auf. 101 Menschen kamen dabei ums Leben, 88 wurden darüber hinaus schwer verletzt.
12. April 1999 – Auf der Schwebebahnstrecke in der Nähe der Station Robert-Daum-Platz entgleiste der Gelenkzug Nr. 4 beim Aufprall auf eine nach Bauarbeiten vergessene Stahlkralle. Fünf Menschen kamen ums Leben, 49 wurden schwer verletzt. Es war bis dahin das schwerste Unglück in der Geschichte der Wuppertaler Schwebebahn und das erste mit tödlichem Ausgang.
11. November 2000 – Bei einer Brandkatastrophe im Tunnel der Standseilbahn zum Kitzsteinhorn in Kaprun starben 155 Menschen. Ursache war ein in Brand geratener Heizlüfter. Die anschließende Untersuchung und das strafrechtliche Verfahren kamen zu dem Ergebnis, dass der Fehler nicht vorhersehbar gewesen sei.
22. Juni 2001 – Der Mangalore Mail von Mangalore nach Chennai entgleist auf der Brücke über den Kadalundi bei Kadalundi, Kerala, und stürzt in den Fluss. 57 Menschen starben, mindestens 230 wurden verletzt.
Minot (Vereinigte StaatenVereinigte Staaten – Entgleisung nach Schienenbruch
18. Januar 2002– Westlich von Minot, North Dakota, entgleiste ein Güterzug, wobei fünf unter Druck stehende Kesselwagen, die giftiges, ätzendesAmmoniak-Gas geladen hatten, explodierten. Auch aufgrund des Versagens des örtlichen Katastrophenschutzes starb ein Anwohner, 11 Menschen wurden schwer, 322 leicht verletzt, etwa 11.600 Einwohner mussten evakuiert werden, der Sachschaden betrug mehr als $10 Mio.
Ayyat (AgyptenÄgypten) – Explosion einer Gasflasche
20. Februar 2002 – Nach der Explosion einer Gasflasche in einem überbesetzten Zug von Kairo nach Luxor brennen sieben Wagen 3. Klasse aus, bevor der Zug im Bahnhof von Ayyat zum Stehen kommt. Dabei starben 383 Menschen.
Tenga (MosambikMosambik) – Zusammenstoß zwischen Zug und entlaufenen Wagen
26. Mai 2002 – Vorübergehend abgestellte, mit 600 Reisenden besetzte Wagen setzten sich in einem Gefälle eigenständig in Bewegung und kollidierten mit der Lokomotive, die gerade den Rest des Zuges die Steigung hinaufzog. 192 Tote und 167 Verletzte waren die Folge.
Igandu (TansaniaTansania) – Zusammenstoß von Personen- und Güterzug
24. Juni 2002 – Ein an einer Steigung in der Nähe von Dodoma zum Stehen gekommener Personenzug rollte zurück, die Bremsen versagten. Er stieß mit einem Güterzug zusammen, der ebenfalls die eingleisige Strecke befuhr. Mindestens 281 der rund 1.000 Fahrgäste starben. Dies war der schwerste Eisenbahnunfall in Afrika.
22.[117] Juni 2003 – Ein in der Ferienzeit eingesetzter Sonderzug zwischen Karwar und Mumbai fuhr in einen durch Monsunregen ausgelösten Erdrutsch. Dabei starben 51 Menschen.
Neyshabur (IranIran) – Ein mit Chemikalien beladener Zug explodiert
18. Februar 2004 – Ein Geisterzug nahe der iranischen Stadt Neyshabur (Nischapur) setzte sich in Bewegung, nach einigen Kilometern entgleisten einige der Wagen und gerieten in Brand. Während der Löscharbeiten explodierten mehrere Kesselwagen. 320 Menschen starben, vorwiegend Feuerwehrleute, 460 wurden verletzt.
Ryongchŏn (Korea NordNordkorea) – Explosion eines Tankzuges
22. April 2004 – Nach nordkoreanischen Angaben stießen auf dem Bahnhof von Ryongchŏn gegen 13:00 Uhr Ortszeit ein mit Öl beladener und zwei mit dem Düngemittel Ammoniumnitrat beladene Wagen beim Rangieren zusammen. Dabei soll ein Mast der Oberleitung umgestoßen worden sein und der erzeugte Kurzschluss-Lichtbogen die Explosion des Ammoniumnitrats ausgelöst haben. 161 Menschen kamen ums Leben und 40 % der Stadt wurden zerstört.
Seenigama (Sri LankaSri Lanka) – vollbesetzter Expresszug wird von Tsunami-Welle erfasst
26. Dezember 2004 – Der mit rund 2.000 Personen besetzte Express von Vavuniya über Colombo nach Matara auf Sri Lanka wurde 20 Kilometer vor der Stadt Galle beim Ort Seenigama von der durch das Erdbeben im Indischen Ozean 2004 ausgelösten 10 m hohen Tsunami-Welle erfasst und von den Gleisen gerissen. Es wurden lediglich etwa 150 Personen lebend gerettet, ungefähr 1800 Menschen starben, die meisten ertranken. Das Zugunglück in Sri Lanka ist damit wohl die größte Bahnkatastrophe aller Zeiten.
Graniteville (South Carolina, Vereinigte StaatenVereinigte Staaten) – Auffahrunfall eines Güterzugs auf einen zweiten
6. Januar 2005 – Durch eine falsch gestellte Weiche fuhr in der Nähe der Stadt Graniteville in South Carolina ein Güterzug auf einen zweiten auf. Aus der Ladung entweichendes Chlor tötete 9 Menschen. Bei rund 250 Bewohnern kam es zu Atemwegsschädigungen. 5400 Einwohner, die in einem Umkreis von 1,5 km um den Unfallort herum wohnten, mussten evakuiert werden.
3. Februar 2005 – 55 Menschen starben, als in Kanan, 20 km entfernt von Nagpur im Bundesstaat Maharashtra, ein Traktor, auf dessen Anhänger Gäste von einer Hochzeit zurückkehrten, mit einem Zug zusammen stieß.[118]
Amagasaki (JapanJapan) – Entgleisung wegen überhöhter Geschwindigkeit
25. April 2005 – Ein mit etwa 700 Personen besetzter Eilzug von Takarazuka nach Dōshisha-mae entgleiste bei Osaka zwischen den beiden Bahnhöfen Tsukaguchi und Amagasaki in einem Bogen, wobei die ersten zwei Wagen gegen ein Wohnhaus geschleudert wurden. 107 Menschen wurden getötet, 549 verletzt. Der Lokomotivführer des Zugs hatte die Geschwindigkeit nicht auf die vorgeschriebenen 70 km/h reduziert.
12. Juli 2005 – Aufgrund einer falsch programmierten Signalanlage fuhr im Bahnhof Sarhad in der Provinz Sindh im Süden Pakistans der Karachi Express aus Lahore nach Karatschi auf den dort liegen gebliebenen Quetta Express auf. In die Trümmer fuhr der aus der Gegenrichtung von Karatschi kommende Tezgam Express hinein. 137 Menschen kamen dabei ums Leben.
28. November 2005 – Bei der Überfahrt eines Zuges der Société Nationale des Chemins de fer du Congo über eine Brücke auf der Fahrt von Lubumbashi nach Kindu im Zuge der Bahnstrecke Kamina–Kindu wurden von der Oberkonstruktion der Brücke zahlreiche Reisende, die auf den Dächern der Wagen mitfuhren, heruntergeworfen. Dabei starben etwa 60 Menschen, eine unbekannte Anzahl wurde darüber hinaus verletzt.
21. August 2006 – Vermutlich aufgrund eines Fehlers eines Bahnbediensteten starben in Kaliub, Gouvernement Al-Qalyubiyya, rund 20 Kilometer nördlich von Kairo 80 Menschen, mehr als 130 wurden verletzt. Ein Zug aus der Stadt Masura im nördlichen Nildelta wartete um 7:40 Uhr vor dem Bahnhof von Kaliub auf Einfahrt, als ein Zug aus dem westlichen Delta von hinten auf ihn auffuhr.
22. September 2006 – Auf der Transrapid-Versuchsstrecke im Emsland fuhr gegen 9:30 Uhr ein mit 31 Fahrgästen besetzter Zug mit circa 180 km/h auf einen mit zwei Mitarbeitern besetzten Werkstattwagen zur Streckenreinigung auf. 23 Menschen wurden getötet, 10 schwer verletzt.[119]
19. Dezember 2007 – 15 der 17 Wagen eines Schnellzuges von Karatschi nach Lahore im Süden Pakistans entgleisten gegen 2:25 Uhr in der Nähe von Mahrabpur im Bezirk Naushehro Feroze aus ungeklärter Ursache. Dabei starben mindestens 58 Menschen, mehr als 120 weitere Personen wurden verletzt.
Zibo (China VolksrepublikVolksrepublik China) – Entgleisung und Zugzusammenstoß
28. April 2008 – In der Nähe von Zibo in der Provinz Shandong entgleiste um 4:43 Uhr Ortszeit ein überwiegend aus Schlafwagen zusammengesetzter Hochgeschwindigkeitszug, der von Peking in die Hafenstadt Qingdao unterwegs war. Infolge der Entgleisung stieß der Reisezug noch mit einem anderen Reisezug, der von Yantai nach Xuzhou unterwegs war, zusammen. Die Lokomotive und zehn Waggons des entgleisten Zuges rutschten vom Bahndamm und kamen teilweise auf der Seite liegend zum Stillstand. Erste Pressemitteilungen sprachen von mindestens 70 Toten. Insgesamt wurden rund 420 Personen verletzt, wovon sich 70 Verletzte in einem kritischen Zustand befinden sollten. Der Untersuchungsausschuss des Pekinger Staatsrats hat als Unglücksursache menschliches Versagen ermittelt: Der Schnellzug soll an der Unfallstelle anstatt der erlaubten 80 km/h mit 131 km/h unterwegs gewesen sein.[120] Einer örtlichen Zeitung zufolge hatte die Eisenbahngesellschaft am Unglückstag auf einen neuen Fahrplan umgestellt.[121]
22.Juni 2010 – Ein Personenzug, der von Brazzaville nach Pointe Noire fuhr, entgleiste zwischen Bilinga und Tchitondi, etwa 60 km vor Pointe-Noire. Vier Wagen stürzten in eine Schlucht. 76 Menschen starben, mindestens 745 wurden darüber hinaus verletzt.[123][124][125]
19. Juli 2010 – Im Bahnhof von Sainthia in Westbengalen fuhr der Uttar Banga Express auf den Vananchal Express auf, der dort gehalten hatte und gerade in der Abfahrt begriffen war. Die Ursache des Auffahrunfalls konnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Der Uttar Banga Express hätte in Sainthia halten müssen, fuhr aber mit unverminderter Streckengeschwindigkeit in den Bahnhof ein. Zuvor hatte er das „Halt“ zeigende Einfahrsignal überfahren. Das Gleis, in dem der Vananchal Express stand, war nicht durch eine Schutzweiche gesichert. Auch auf die Ansprache per Funk durch den Zugführer reagierte das Lokpersonal nicht. Als der Zugführer daraufhin die Notbremse auslösen wollte, reagierte diese nicht. Der erste Verdacht, dass das Lokpersonal, das bei dem Unfall ums Leben gekommen war, unter Drogen gestanden habe, wurde durch die Obduktion nicht bestätigt. Die Wucht der Kollision war so groß, dass ein Wagen auf eine über die Gleise führende Brücke geschoben wurde. 66 Personen starben, 165 wurden verletzt.[126][127][128]
10. Juli 2011 – Der mit etwa 1000 Fahrgästen besetzte Howrah-Kalka-Express von Howrah nach Delhi entgleiste bei Fatehpur im Bundesstaat Uttar Pradesh aufgrund eines „Fehlers im Oberbau“, vielleicht eines Schienenbruchs. 70 Tote und mehr als 300 Verletzte waren die Folge.
Triebwagenkopf des in der Estación Once de Setiembre, Buenos Aires, verunfallten Zuges
Buenos Aires (ArgentinienArgentinien) – Bremsversagen
22. Februar 2012 – Ein mit 1000 Reisenden besetzter Triebwagen fuhr wegen Bremsversagens im Kopfbahnhof Estación Once de Setiembre in Buenos Aires gegen einen Prellbock. 51 Menschen starben, 703 wurden verletzt.
Manfalut (AgyptenÄgypten) – Zusammenstoß auf Bahnübergang
17. November 2012 – Beim Zusammenstoß eines Schulbusses und eines Zuges auf einem niveaugleichen Bahnübergang in Manfalut starben mehr als 50 Menschen: Der Schrankenwärter war eingeschlafen und hatte die Schranken nicht geschlossen. Die anschließenden Rettungsmaßnahmen waren nicht adäquat. Der Chef der Ägyptischen Staatsbahnen und der ägyptische Verkehrsminister traten zurück.
Anonym („A Shareholder“): The Case of the Railways considered, especially with reference to Railway Accidents. W. H. Smith, London 1852 (Digitalisat, PDF).
Karcev Chazanovskij: Warum irrten die Experten? Berlin 1990, ISBN 3-341-00545-5.
↑ Geoff Conly u. Graham Stewart: Tragedy on the Track: Tangiwai & other New Zealand Railway Accidents. Wellington 1986. ISBN 978-1-86934-008-7, S. 181.