Philipp Scheidemann

deutscher Politiker (SPD) und erster Regierungschef der Weimarer Republik
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Philipp Scheidemann (* 26. Juli 1865 in Kassel; † 29. November 1939 in Kopenhagen) war ein deutscher Politiker, Stadtverordneter in Kassel von 1908-1911 und Oberbürgermeister in Kassel von 1920-1925.

Sein bekanntestes politisches Amt belegte Scheidemann im Rat der Volksbeauftragten zusammen mit Friedrich Ebert, und Otto Landsberg von der SPD, sowie Hugo Haase, Wilhelm Dittmann und Barth von der USPD. Scheidemann rief am 9. November 1918 die deutsche Republik vom Reichstagsgebäude aus.

Kurzbiographie

Am 26. Juli 1865 wird Philipp Scheidemann als Sohn eines Polsterermeisters in Kassel geboren. In Kassel besucht er sowohl die Bürgerschule als auch die Höhere Bürgerschule. Seine Schulbildung beendet er mit einer Schriftsetzerlehre von 1879 bis 1883.

Im Jahr 1883 tritt Scheidemann als überzeugter Sozialist in die SPD ein. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich in den folgenden Jahren als Schriftsetzergehilfe, Faktor und Redakteur bei sozialistischen Zeitungen. 1903 wird er schließlich bis 1933 Reichstagsabgeordneter für einige Wahlkreise in Düsseldorf und Hessen. 1911 - 1918 wird Scheidemann zuerst in den Parteivorstand der SPD gewählt, später übernimmt er zusammen mit Hugo Haase den Fraktionsvorsitz der SPD.

Während des Ersten Weltkriegs wendet sich Scheidemann gegen die Propaganda für einen Siegfrieden, tritt für einen Verständigungsfrieden ein. 1917 wird er in den Parteivorstand der SPD gewählt. 1918 ist Scheidemann unter Max von Baden Staatssekretär, er legt jedoch nach der Abdankung Kaiser Wilhelms II. sein Amt nieder und verkündet die Deutsche Republik.

1918-1919 bildet er mit fünf weiteren USPD und SPD Politikern die Regierung der Volksbeauftragten. 13.02 - 20.06 1919, Scheidemann ist erster Ministerpräsident einer demokratisch gewählten Regierung in Deutschland, tritt jedoch aus außenpolitischen Gründen zurück. Er hatte sich gegen die Unterzeichnung des Versailler Vertrages festgelegt - eher, so sagte er, sollte ihm die Hand verdorren. Im Jahr 1922 verübten Mitglieder der Organisation Consul ein Attentat mit Blausäure auf ihn.

Nachdem Scheidemann 1933 nach Dänemark ausgewandert war, stirbt er am 29. November 1939 in Kopenhagen.

Spitzname: Henner Piffendeckel


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