Heidenhofen

Ortsteil von Donaueschingen, Baden-Württemberg, Deutschland
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Heidenhofen ist ein Dorf in Deutschland in Baden-Württemberg, gelegen im Schwarzwald-Baar-Kreis und heute der kleinste Stadtteil der Großen Kreisstadt Donaueschingen, der Ort zählt etwa 250 Einwohner.

Heidenhofen
Wappen von Heidenhofen
Koordinaten: 47° 59′ N, 8° 34′ OKoordinaten: 47° 59′ 2″ N, 8° 33′ 57″ O
Einwohner: 236 (31. Dez. 2012)[1]
Eingemeindung: 1. April 1972
Eingemeindet nach: Donaueschingen
Postleitzahl: 78166
Vorwahl: 0771

Geographie

Heidenhofen liegt bei 47° 59' nördlicher Breite und 8° 33' östlicher Länge auf einer durchschnittlichen Höhe von 742 m über Normalnull. Die Gesamtgröße der Gemarkung beträgt 267 ha, davon sind 185 ha Felder, 23 ha Wiesen, 25 ha Wald, 33 ha nehmen die Siedlungsfläche und Verkehrswege ein und 1 ha sonstige Flächen.[2] Das geologische Fundament des Ortes bildet der zum Schwarzen Jura zählende Arietenkalk. Da der westliche Nachbarort Aasen noch auf dem weicheren Keuper errichtet ist, lässt sich der Wechsel im Gesteinsuntergrund anhand einer scharfen Geländekante, welche im Laufe von Jahrmillionen durch Erosion zwischen den beiden Ortschaften entstanden ist, heute schon mit bloßem Auge leicht im Gelände ablesen.[3]

Naturdenkmal

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BW

Die mächtige Dorflinde vor der St. Hilariuskirche zu Heidenhofen wurde im Jahre 1959 zum Naturdenkmal erklärt.[4] Gepflanzt wurde diese Winterlinde, die heute einen Umfang von 4,50 m hat, um das Jahr 1670. Sie ist damit der älteste Lindenbaum im gesamten Landkreis.[5]

Wappen

Der grüne Wappenschild mit goldenem Balken ist angelehnt an das Wappen der Herren von Sunthausen, denen Heidenhofen bis 1477 gehörte. In diesem Jahre verkauften die Sunthausener den Ort an die Fürstenberger. Die Zugehörigkeit Heidenhofens zum Fürstentum Fürstenberg wird durch den blausilbernen Wolkenfeh-Schildrand symboliert.[6]

Politik

Liste der Vögte und Bürgermeister (1598-1832)[7]

  • 1598-1619: Jacob Fenus, Vogt und Präfekt
  • 1646-1657: Michael Pieheler, Vogt
  • 1650-1656: Johannes Egle, Präfekt
  • 1660-?: Martin Bertschin, Vogt
  • 1670-?: Martin Bausch, Präfekt
  • 1680-1696: Michael Bühler, Vogt und Präfekt
  • 1696-1707: Balthasar Wismann, Vogt
  • 1713-1720: Hans Engesser, Vogt
  • 1716-?: Jakob Bori, Bürgermeister
  • 1739-?: Michael Wehinger, Vogt
  • 1752-1754: Ignati Schöndienst, Bürgermeister
  • 1754-1757: Johannes Rottweyler, Bürgermeister
  • 1757-1763: Johannes Engesser Bürgermeister
  • 1763-1767: Josef Engesser, Bürgermeister
  • um 1770: Ignati Höfler, Bürgermeister
  • 1777-1783: Johann Schöndienst, Vogt und Bürgermeister
  • 1772-1775: Christian Bury, Präfekt und Ludimoderator
  • 1784-1809: Anton Reichmann, Vogt
  • 1804: Anton Schwörer, Vogt in Vertretung
  • 1804-1809: Mathias Reichmann, Bürgermeister
  • 1809-1820: Fridolin Schöndienst, Bürgermeister
  • 1810-1818: Mathias Reichmann, Vogt
  • 1818-1828: Johann Reichmann, Vogt
  • 1828-1832: Konrad Höfler, Vogt und Bürgermeister
  • 1832: Johannes Schwörer, Vogtverweser


Liste der Bürgemeister (1833-1972)[8]

  • 1833–1839: Matthäus Heizmann
  • 1839–1843: Anton Höfler
  • 1843–1845: Josef Müller sen.
  • 1849–1857: Fideli Bury
  • 1858–1868: Josef Müller jun.
  • 1868–1902: Josef Höfler
  • 1902: Silvester Höfler
  • 1903–1908: Friedrich Reichmann
  • 1908–1919: Mathias Schwörer
  • 1919–1923: Johann Müller
  • 1923–1944: Josef Müller
  • 1944–1945: Ernst Höfler
  • 1945–1969: August Engesser
  • 1969–1972: Franz Weiß[9]

Liste der Ortsvorsteher (1972-heute)[10]

  • 1972–1975: Franz Weiß
  • 1976–1988: Franz Bury
  • 1988–2009: Hans Reichmann
  • 2010–heute: Reiner Merkle

Geschichte

Der Ort wurde erstmals 759/60 in einer Urkunde des Klosters St. Galler erwähnt.[11] Ursprünglich war Heidenhofen der namengebende Vorort einer Urmark, zu deren Gebiet die Orte Aasen und Biesingen gehörten.[12] Die Heidenhofener Hilariuskirche zählte zu den Urkirchen der Baar und wurde 857 in einer Urkunde König Ludwigs des Deutschen erwähnt.[13]

Sagen

Mehrere Sagen umranken das sich auf der Heidenhofener Gemarkung befindliche "Bettelhansenkreuz".

Literatur

  • Heidenhofen 760-1960. 1200 Jahre. Jubiläumsfeier am 30.,31. Juli und 1. August, o.O. 1960.
  • Hermann Frey: Heidenhofen. Eine kleine Heimatkunde (= Schriftenreihe des Landkreises Donaueschingen, Bd. 20), Freiburg i. Br. 1968.
  • Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von "villa Heidinhova" -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010, Donaueschingen 2010. (ISBN 978-3-00-030968-7)
  • Joachim Sturm, Elisabeth Winkelmann-Klingsporn: Im Zeichen der Linde: Heidenhofen - ein altes Dorf auf der Baar, in: Almanach 2011. Heimatjahrbuch des Schwarzwald-Baar-Kreises, F. 35, S. 50-63.

Einzelnachweise

  1. Stadt Donaueschingen
  2. Herbert Weiß: Heidenhofen (2010), in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von "villa Heidinhova" -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010, Donaueschingen 2010, S. 14.
  3. Herbert Weiß: Das Fundament des Dorfes, in: Wieners, Reichmann, Weiß (Hrsg.): "villa Heidinhova" (wie Anm. 2), S. 20.
  4. Herbert Weiß: Die Heidenhofener Dorflinde, in: Wieners, Reichmann, Weiß: villa Heidinhova': (wie Anm. 2), S. 21
  5. Wolf Hockenjos: Die Linden. Baumoriginale im Schwarzwald-Baar-Kreis (Teil 5), in: Almanach 2011. Heimatjahrbuch des Schwarzwald-Baar-Kreises. F. 35, S. 256-263, hier S. 260
  6. Herbert Weiß: Beschreibung des Wappens von Heidenhofen, in: Wieners, Reichmann, Weiß: villa Heidenhova (wie Anm. 2), S. 17.
  7. Hermann Frey: Heidenhofen. Eine kleine Heimatkunde (= Schriftenreihe des Landkreises Donaueschingen, Bd. 20) Freiburg i. Br. 1968, 85.
  8. Hermann Frey: Heidenhofen (wie Anm. 7), S. 85f.
  9. Herbert Weiß: Heidenhofen, ein Stadtteil von Donaueschingen, in: Wieners, Reichmann, Weiß: villa Heidinhova (wie Anm. 2), S. 17
  10. Herbert Weiß: Heidenhofen, ein Stadtteil von Donaueschingen, in: Wieners, Reichmann, Weiß (Hrsg.): villa Heidinhova (wie Anm. 2), S. 17.
  11. Die Urkunden zur Ersterwähnung von Dorf, Urmark und Urkirche Heidenhofen aus dem Mittellateinischen von Thomas H. T. Wieners, in: ders., Reichmann, Weiß: villa Heidinhova (wie Anm. 2), 44-47, hier S. 44f.
  12. Thomas H. T. Wieners: "Würdigung der Wörter". Zur Ersterwähnung der Heidenhofener Urkirche und Urmark in Diplom Nr. 81 König Ludwigs des Deutschen von 857, in: ders., Reichmann, Weiß (Hrsg.): "villa Heidinhova"', S. 33-43.
  13. Wieners: Die Urkunden (wie Anm. 12), S. 45f.