Wolfgang Amadeus Mozart

Musiker und Komponist der Wiener Klassik
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Wolfgang Amadeus Mozart, vollständiger Name: Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart (* 27. Januar 1756 in Salzburg; † 5. Dezember 1791 in Wien) war ein Komponist der Wiener Klassik. Teile seines umfangreichen Werks genießen weltweite Popularität und gehören zum Standardrepertoire der Klassik. Er selbst nannte sich Wolfgang Amadé Mozart.

Wolfgang Amadé Mozart 1789, Silberstiftzeichnung von Doris Stock

Leben

Das Wunderkind (1756-1766)

 
Geburtshaus in Salzburg

Wolfgang Amadeus (Wolferl) wurde am 27. Januar 1756 um 8 Uhr abends in der Stadt Salzburg in der Getreidegasse 9 in einer 3-Zimmer-Wohnung eines Mehrfamilienhauses (Hagenauer Haus) geboren. Seine Eltern, die aus beruflichen Gründen in das kirchliche Fürstentum Salzburg gezogen waren, waren der Augsburger Vizekapellmeister und Hofkomponist Leopold Mozart und die aus St. Gilgen stammende Anna Maria Pertl. Bereits am nächsten Vormittag wurde ihr Sohn im Dom von Salzburg auf die Namen Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus getauft.

Bereits im Alter von vier Jahren erhielten er und seine fünf Jahre ältere Schwester Maria Anna Walburga Ignatia vom Vater den ersten Musik- und allgemeinbildenden Unterricht (Klavier, Violine und Komposition). Zwei Jahre später folgten die ersten Auftritte und seine erste Komposition. Auch Mozarts Begabung im Klavier- und Violinenspiel trat schnell hervor.

 
W.A. Mozart 1763 in Paris, Gemälde von Jean-Baptiste Greuze

Erste Konzertreisen Wolfgangs und seiner Schwester „Nannerl“ mit den Eltern wurden arrangiert, um dem Adel die talentierten Kinder zu präsentieren. Nach dem Erfolg des Wunderkindes in München und Wien startete die Familie am 9. Juni 1763 zu einer ausgedehnten Tournee durch die deutschen Lande und Westeuropa, die bis zur Rückkehr nach Salzburg am 28. November 1766 dreieinhalb Jahre dauerte: München, Augsburg, Ludwigsburg, Schwetzingen, Heidelberg, Mainz, Frankfurt am Main, Koblenz, Köln, Aachen, Brüssel, Paris (Ankunft am 18. November 1763), Versailles, London (Ankunft am 23. April 1764), Dover, Belgien, Den Haag, Amsterdam, Utrecht, Mecheln, erneut Paris (Ankunft 10. Mai 1766), Dijon, Lyon, Genf, Lausanne, Bern, Zürich, Donaueschingen, Ulm und München, wo die Kinder bei Hofe oder in öffentlichen Akademien musizierten. Auf diesen Reisen entstanden unter anderem die ersten Sonaten für Klavier und Violine (die vier Sonaten für Klavier und Violine KV 6 bis 9 sind 1764 die ersten gedruckten Kompositionen von Mozart) und die erste Symphonie Es-Dur (KV 16).

Erste Versuche in Wien und die Italienreise (1766-1771)

Der Rückkehr folgten erste Uraufführungen in Salzburg, darunter auch die Schuloper Die Schuldigkeit des ersten Gebotes, die der elfjährige Mozart zusammen mit den wesentlich älteren Salzburger Hofmusikern Anton Cajetan Adlgasser und Michael Haydn komponierte. Im September folgte eine zweite Reise mit der Familie in das Herzogtum Österreich nach Wien. Um der grassierenden Pockenepidemie zu entgehen, fuhren sie nach Brünn und Olmütz, die Wolfgang und seine Schwester aber auch dort erreichte. Nach der Genesung kehrte Mozart am 10. Januar 1768 nach Wien zurück, wo er das Singspiel Bastien und Bastienne (KV 50), die Waisenhausmesse (KV 139) sowie die Opera buffa La finta semplice (KV 51) fertigstellte. Obwohl vom deutschen Kaiser Franz I bestellt, konnte er die letztere Oper nicht aufführen; Grund dafür waren Intrigen der sog. italienischen Partei um den Hofintendanten Giuseppe Affligio.

Nach 15 Monaten in Wien kehrte Mozart mit seiner Familie am 5. Januar 1769 nach Salzburg zurück. Hier wurde La finta semplice am 1. Mai endlich aufgeführt, und hier erfolgte auch am 27. Oktober mit der Berufung zum Dritten Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle die erste, wenn auch unbesoldete, Anstellung.

Knapp drei Wochen später, am 13. Dezember 1769, brach Mozart mit seinem Vater zu seiner ersten von drei außerordentlich erfolgreichen Italienreisen auf, die – mit Unterbrechungen von März bis August 1771 und Dezember 1771 bis Oktober 1772 – fast dreieinhalb Jahre dauern sollte.

Die erste Reise führte sie nach Verona, Mailand, Bologna, Florenz, Rom, Neapel, Turin, Venedig, Padua, Vicenza, Verona, Innsbruck und zurück nach Salzburg. Hier erholte sich Mozart bis zum Herbst um danach zu einem längeren (dritten) Aufenthalt in Mailand zu starten. Von Papst Clemens XIV. wurde er in Rom zum Ritter vom Goldenen Sporn ernannt. Dort gelang ihm auch - nachdem er nur ein einziges Mal dem neunstimmigen, musikalisch höchst anspruchsvollen Miserere von Gregorio Allegri zugehört hatte - diese (vom Vatikan streng geheim gehaltene) Partitur aus dem Gedächtnis fehlerfrei niederzuschreiben. Bei Padre Giovanni Battista Martini studierte Mozart Kontrapunkt. Nach einer Klausur wurde er in die Accademia Filarmonica di Bologna aufgenommen. Dort begegnete er so bedeutenden Musikern wie Giovanni Battista Sammartini, Niccolò Piccinni, Pietro Nardini und Giovanni Paisiello. Am 26. Dezember 1770 erlebte er die Uraufführung seiner Opera seria Mitridate, Rè di Ponto (KV 87) in Mailand, dessen Erfolg beim Publikum zu zwei weiteren Aufträgen führte: der Serenata teatrale Ascanio in Alba (KV 111, Uraufführung in Mailand am 17. Oktober 1771) und des Drammas per musica Lucio Silla (KV 135), Uraufführung in Mailand in der Saison 1772/73. Am 15. Dezember 1771 kehrten Vater und Sohn nach Salzburg zurück, nachdem sich Hoffnungen auf eine Anstellung in Italien nicht erfüllt hatten.

Konzertmeister in Salzburg (1772-1777)

 
W.A. Mozart im Alter von 21 mit dem Orden vom Goldenen Sporn Gesicht_genauer

In Salzburg wurde im Jahr 1772 Hieronymus Franz Josef von Colloredo-Mannsfeld Fürsterzbischof von Salzburg; er folgte dem verstorbenen Sigismund Christoph Graf von Schrattenbach. Vom neuen Fürsten wurde W-A. Mozart im August zum besoldeten Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle ernannt. Trotzdem führte dies nicht zu einem Ende seiner vielen Reisen mit dem Vater. Wolfgang versuchte weiterhin, dem engen Reglement des Salzburger Dienstes zu entkommen: vom 24. Oktober 1772 bis zum 13. März 1773 folgte die dritte Italienreise zur Uraufführung des Lucio Silla, und von Mitte Juli bis Mitte Ende September 1773 die dritte Reise nach Wien, bei der sein erstes Klavierkonzert entstandt. Ab Oktober 1773 bewohnte die Familie Mozart den ersten Stock des Tanzmeisterhauses, welches zuvor dem Salzburger Hoftanzmeister Franz Gottlieb Spöckner (ca.1705-1767) gehört hatte.

Nach einer längeren Pause folgte am 6. Dezember 1774 eine Reise in das nahe München zur Uraufführung der Opera buffa La finta giardiniera (KV 196). Am 13. Januar 1775 und nach der Rückkehr am 7. März versuchte W. Mozart erneut sich auch in Salzburg als Künstler der Musik zu etablieren. Er ließ zum Beispiel das Dramma per musica Il rè pastore am 23. April 1775 in Salzburg uraufführen, das allerdings beim Publikum nicht gut ankam. Nach mehrfachen erfolglosen Bitten um Urlaub reichte er 1777 sein Abschiedsgesuch beim Fürsterzbischof ein und bat um Entlassung aus der Salzburger Hofkapelle.

Auf Arbeitssuche und erneut Salzburg (1777-1781)

 
Eintragung Mozarts im Gästebuch der Mannheimer Sternwarte
 
Tanzmeisterhaus, Wohnhaus Mozarts in dieser Zeit

Nach seiner Entlassung aus den Diensten des Fürsten begab sich W. Mozart am 23. September 1777 mit seiner Mutter auf eine Städtereise; er versuchte eine neue und bessere Anstellung zu finden. Zuerst sprach er (vergeblich) am bayrischen Herzoghof in München vor, danach in Augsburg und am Hof des Mannheimer Kurfürsten, um hier das kurfürstliche Orchester und dessen Kapellmeister und späteren Freund Christian Cannabich kennen zu lernen. Aber auch hier bekam er weder eine Anstellung noch irgendwelche musikalischen Aufträge. Er lernte aber die Familie Weber kennen und deren Tochter Aloysia, eine Sängerin, in die er sich verliebte.

Nach fünf Monaten in Mannheim fuhren er und seine Mutter weiter nach Paris, wo sie am 23. März 1778 ankamen. Dort konnte er immerhin seine Ballettmusik Les petits riens aufführen, bekam darüber hinaus aber keine weiteren Engagements. Am 3. Juli 1778, um 10 Uhr abends, verstarb seine Mutter.

Die Rückreise nach Salzburg, die er widerwillig knapp drei Monate später (am 26. September) antrat um die vakante Stelle eines Hoforganisten anzutreten, führte ihn über Straßburg, Mannheim und Kaiserslautern nach München, wo er noch einmal der Familie Weber begegnete. Erst Mitte Januar 1779 erreichte er seine Heimatstadt und wurde wenige Tage später, am 17. Januar, zum Hoforganisten ernannt. Hier komponierte er die Krönungsmesse (KV 317).

Dieser erneute Versuch mit einem Engagement in Salzburg ging zwanzig Monate leidlich gut, obwohl das Verhältnis zum Erzbischof angespannt blieb, auch da dieser ihm die Mitwirkung an einträglichen Konzerten in Wien untersagte, bis zu einer erneuten Reise am 5. November 1780 nach München, zur Uraufführung seiner Opera seria Idomeneo (KV 366) am 29. Januar 1781. Direkt im Anschluss daran wurde er vom Erzbischof nach Wien zitiert, wo der Streit zwischen den beiden eskalierte und zum Bruch kulminierte. Mozart kündigte am 8. Juni 1781 den Salzburger Dienst auf, ließ sich in Wien nieder und bestritt dort in den nächsten Jahren seinen Lebensunterhalt durch Konzerte an privaten und öffentlichen Akademien.

Freischaffender Komponist in Wien (1781-1791)

 
Wolfgang Amadeus Mozart, Gemälde (Detail) von Della Croce 1780-81, Gesicht genauer

Befreit von den Salzburger 'Fesseln' schuf nun der unabhängige Komponist und Musiklehrer, der ständig auf der Suche nach Auftraggebern und Klavierschülern war, und der sich auch nicht scheute, auf 'Vorrat' zu arbeiten, die ganz großen Opern. Am 16. Juli 1782 wurde das vom deutschen Kaiser (HRRDN) Joseph II. in Auftrag gegebene Singpiel Die Entführung aus dem Serail (KV 384) in Wien uraufgeführt. Es folgten am 1. Mai 1786 die Uraufführung der Opera buffa Le nozze di Figaro (KV 492), am 29. Oktober 1787 die Uraufführung des Dramma giocoso Don Giovanni (KV 527) in Prag, am 26. Januar 1790 die Uraufführung der Opera buffa Così fan tutte (KV 588) wieder in Wien (die letzten drei nach Libretti von Lorenzo Da Ponte), am 6. September 1791 die Uraufführung der Opera seria La clemenza di Tito (KV 621) in Prag und am 30. September 1791 die Uraufführung der Großen Oper Die Zauberflöte (KV 620) in Emanuel Schikaneders Theater im Freihaus auf der Wieden. Geschichte und Texte der Zauberflöte gehen auf Emanuel Schikaneder zurück und stellen eine spekulative Mischung aus einem Vorgängerwerk („Der Stein der Weisen“), einem Märchen von Wieland und freimaurerischen Attributen dar. In dieser Phase komponierte Mozart außerdem die Messe in c-Moll (KV 427) (1783) und wichtige Instrumentalwerke: die sechs Joseph Haydn gewidmeten Streichquartette (KV 387, 421, 428, 458, 464, 465) (1785), die Linzer Sinfonie (KV 425), die Prager Sinfonie (KV 504) (1786) und Eine kleine Nachtmusik (KV 525) (1787) sowie die drei letzten Sinfonien Es-Dur (KV 543), g-Moll (KV 550) und C-Dur (Jupiter-Sinfonie, KV 551) (1788).

In Wien lernte Mozart Gottfried van Swieten kennen, den Präfekten der kaiserlichen Bibliothek (heute: Österreichische Nationalbibliothek) und ausgewiesenen Musikliebhaber. Dieser machte ihn mit den Arbeiten von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel bekannt, als er ihm (um 1782/83) die Manuskripte, die er während seines langen Aufenthalts in Berlin gesammelt hatte, bei den regulären Sonntagskonzerten in van Swietens Räumen in der Kaiserlichen Bibliothek zur Verfügung stellte. Die Begegnung mit diesen Barockkomponisten machte einen tiefen Eindruck auf Mozart und hatte umgehend großen Einfluss auf seine weiteren Kompositionen.

Am 4. August 1782 heiratete Mozart Constanze Weber, die Schwester Aloysias, die er drei Jahre zuvor in Mannheim kennen gelernt hatte und die in den folgenden Jahren sechs Kinder von ihm zur Welt brachte: Raimund Leopold (1783), Karl Thomas (1784), Johann Leopold (1786), Theresia (1787), Anna (1789) und Franz Xaver Wolfgang (1791), von denen vier bereits nach kurzer Zeit starben. Lediglich Karl Thomas und Franz Xaver überlebten die Kinderzeit. Großvater bzw. Vater Leopold Mozart starb am 28. Mai 1787, den Wolfgang M. in seinen Wiener Jahren noch zweimal besuchte (1783) bzw. der bei ihm zu Besuch war (1785).

Am 14. Dezember 1784 trat Mozart in die Wiener Freimaurerloge Zur Wohltätigkeit ein (speziell in seinen Opern Die Zauberflöte und Le nozze di Figaro sind gesellschaftskritische Töne aus dieser Mitgliedschaft zu spüren). Am 7. Dezember 1787 wurde er zum k.k. Kammermusicus ernannt (mit einem stattlichen Jahresgehalt von 800 Gulden für das Komponieren von ein paar Tänzen im Fasching) und am 9. Mai 1791 zum (unbesoldeten) Adjunkten des Domkapellmeisters von St. Stephan Leopold Hoffmann.

Mit der Aufführung des Figaro 1786, vom deutschen Kaiser und Erzherzog in Wien trotz des systemkritischen Inhalts freigegeben, überforderte er das Wiener Publikum derart, dass es sich von ihm zurückzog und so seine wirtschaftliche Situation verschlechterte, ohne dass er dieser Tatsache mit seinen Ausgaben Rechnung trug (> hier war er am Wendepunkt seines Lebens). Erfolg hatte er in dieser Zeit nur in Prag. Abseits der Wiener Öffentlichkeit erschuf er die Werke seiner letzten Lebensjahre; vergeblich versuchte er mit erneuten Reisen, die wirtschaftliche Talfahrt aufzuhalten.

Diese Reisen führten ihn zu den Aufführungen nach Prag (8. Januar bis Mitte Februar 1787 und Ende August bis Mitte September 1791), aber auch mit dem Fürsten Karl Lichnowsky über Prag, Dresden und Leipzig nach Potsdam und Berlin zum preußischen König Friedrich Wilhelm II. (8. April bis 4. Juni 1789), sowie nach Frankfurt am Main zur Krönung Kaiser Leopolds (23. September bis Anfang November 1790). Auf Heimreisen machte er Station in Mannheim und München.

Aber weder die Berliner Reise 1789 noch die nach Frankfurt 1790 verhalfen ihm zu Wohlstand: Berlin verschaffte weder Einnahmen noch eine Anstellung. Die vom Kaiser erbetene Oper Così fan tutte fand nur mäßigen Beifall, und auch der Auftritt in Frankfurt (Main) sowie die Uraufführung des Tito in Prag fanden wenig Resonanz. Erst der große Beifall für die Zauberflöte versprach wirtschaftliche Besserung.

Licht am Ende des Tunnels und ein früher Tod

 
Wolfgang Amadeus Mozart, ca. 1790, Gemälde von Johann Georg Edlinger (Detail)

Nach der Uraufführung von La clemenza di Tito in Prag war Mozart Mitte September 1791 nach Wien zurückgekehrt und hatte sich sofort in die Arbeit für die Uraufführung der Zauberflöte gestürzt, die zwei Wochen später – endlich wieder mit Erfolg – über die Bühne ging. Gleichzeitig hatte er die Motette Ave verum corpus ausgearbeitet und mit der Niederschrift des Requiems (KV 626) begonnen, die er jedoch nicht mehr abschließen konnte. Franz Xaver Süßmayr, ein ehemaliger Schüler, vollendete das berühmte Requiem.

Wenige Wochen nach der Uraufführung der Zauberflöte am 20. November 1791 wurde Mozart bettlägerig, am 5. Dezember um 1 Uhr früh starb er und wurde am Tag darauf beerdigt. Er wurde fast 36 Jahre alt.

Seine Todesursache ist nicht eindeutig geklärt. Genannt werden „hitziges Frieselfieber“ (Diagnose des Totenbeschauers), Rheuma, Syphilis, Herzversagen und Aderlass. Er selbst war davon überzeugt, dass er vergiftet werde und äußerte sich Constanze dahingehend wenige Wochen vor seinem Tod während eines Besuchs im Prater: „Gewiß, man hat mir Gift gegeben.“ Die ersten Legenden zirkulierten schon kurz nach seinem Tod. Die wohl berühmteste davon schreibt seinem angeblich missgünstigen Kollegen Antonio Salieri die Täterschaft zu. Vermutlich ist die Todesursache aber bereits in einer Erkrankung während seiner Kindheit zu suchen; die moderne Medizin tendiert dabei zu einer Infektion mit Staphylokokken, welche unzulänglich behandelt wurde und somit zu Herz- bzw. Organversagen führte.

Beigesetzt wurde der große Komponist in einem allgemeinen Grab am Sankt Marxer Friedhof. Seine Witwe besuchte das Grab zum ersten Mal erst nach 17 Jahren. 1855 wurde der Standort seines Grabes so gut wie möglich bestimmt und 1859 an dieser Stelle ein Grabmal errichtet, das später von der Stadt Wien in die Gruppe der Musiker-Ehrengräber am Zentralfriedhof übertragen wurde. Auf der alten freigewordenen Grabesstelle wurde in Eigeninitiative eines Friedhofswärters abermals eine Mozart-Gedenktafel errichtet, die mit der Zeit aus Spolien anderer Gräber zu einem Grabmal ausgebaut wurde, und heute eine viel besuchte Sehenswürdigkeit ist.

Hinterlassenschaft

Nach heutigen Maßstäben war Mozart ein Großverdiener, dennoch war er aufgrund seines Lebenswandels oft in finanziellen Nöten. Für ein Engagement als Pianist erhielt er nach eigenen Angaben „wenigstens 1.000 Gulden“ (zum Vergleich: seiner Magd bezahlte er einen Gulden pro Monat). Zusammen mit seinen Klavierstunden, für die er jeweils zwei Gulden berechnete und seinen Einkünften aus den Konzerten und Auftritten, verfügte er über ein Jahreseinkommen von rund 10.000 Gulden, was nach heutiger Kaufkraft etwa 125.000 € entspricht. Dennoch reichte das Geld nicht für seinen aufwendigen Lebensstil. Er bewohnte große Wohnungen und beschäftigte viel Personal, außerdem hegte er - so wird angenommen - eine Leidenschaft für Karten- und Billardspiele mit hohen Einsätzen, wodurch er große Summen verloren haben könnte.

Zu Mozarts Vornamen

Am 28. Januar 1756 - einen Tag nach seiner Geburt - wurde Mozart auf die Namen Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus getauft. Der erste und letzte der genannten Vornamen verweisen auf den Taufpaten Johannes Theophilus Pergmayr, Senator et Mercator Civicus, der mittlere indes auf Mozarts Großvater Wolfgang Nicolaus Pertl und damit letztlich auf den Heiligen Wolfgang, den Schutzpatron Oberösterreichs und Namensgeber des Sees, an dem die Familie Pertl lebte. Das griechische Theophilus („Gottlieb“) hat Mozart später in seine lateinische Entsprechung Amadeus bzw. französisierend Amadé übersetzt.

Sein Rufname war zeitlebens Wolfgang, als Erwachsener unterschrieb er zumeist als Wolfgang Amadé. Amadeus nannte er sich nur im Scherz. Die Namensform Wolfgang Amadeus wurde erst im 20. Jahrhundert von Rundfunkanstalten und Plattenfirmen weltweit durchgesetzt. In Umlauf gebracht hat sie der Dichter E.T.A. Hoffmann, der sich aus Bewunderung für Mozart Ernst Theodor Amadeus Hoffmann nannte.

Herkunft

Der Vater Leopold Mozart stammte aus Augsburg - Franz Mozart, der Urgroßvater von Wolfgang Amadeus lebte dort in der Fuggerei. Die Mutter Anna Maria, geborene Pertl, stammte aus Sankt Gilgen. Die Familie war nach Salzburg gezogen, da der Vater dort eine Anstellung als Vizekapellmeister und Hofkomponist des Erzbischofs gefunden hatte. Wolfgang Amadeus und Geschwister wurden hier geboren und wuchsen in einem harmonischen Familienleben auf. Als Heranwachsender zog Wolfgang Amadeus nach Wien. Hier schuf er seine bedeutendsten Kompositionen.

Gedenkstätten

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1988/1989 Österreich 5000 Schilling Banknote
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Österreich 1 Euro Münze

Verehrt und seiner gedacht wird Wolfgang A. Mozart heute in Museen und Gedenkstätten. Abgebildet ist er auch auf ehemaligen Geldscheinen und Münzen der heutigen Republik Österreich und der Bundesrepublik Deutschland, beides spätere deutsche Nachfolgestaaten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, in dem Mozart lebte und mit dem er sich als sein „deutsches Vaterland” verbunden fühlte. Seiner erinnert wird in Biographien, Radio- und Fernsehsendungen und insbesondere durch Aufführungen seiner Kompositionen in den Opernhäusern überall auf der Welt. In einer ZDF-Fernsehsendung zu den bedeutendsten 'Deutschen' der Zeitgeschichte wurde Wolfgang Amadeus Mozart mit aufgeführt.

Wien

Eine der Wohnungen Mozarts ist erhalten und nunmehr ein Museum: Domgasse 5, gleich hinter dem Stephansdom. Zur Zeit wird diese Gedenkstätte großzügig umgebaut. Es ist geplant, das neue „Mozarthaus Vienna“ bis Januar 2006 fertigzustellen.

Augsburg

Im Mozarthaus in der nördlichen Altstadt von Augsburg befindet sich eine Gedenkstätte zur Geschichte der Familie Mozart. In diesem Haus wurde sein Vater Leopold geboren. Eine Gedenktafel am Haus der Augsburger Fuggerei erinnert zudem an einen Urgroßvater, der hier in einer Wohnung starb.

Die Deutsche Mozart Gesellschaft (DMG) mit Sitz in Augsburg widmet sich der praktischen und wissenschaftlichen Pflege des Werkes von Wolfgang Amadé Mozart, der Erforschung des Lebens und Schaffens des Meisters und seiner Familie und der Erhaltung und Förderung der Mozart-Gedenkstätten in der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere des Geburtshauses von Leopold Mozart in Augsburg.Er lebte auch eine Zeit lang in Weimar.

 
Mozartdenkmal am Mozartplatz

Salzburg

Im Geburtshaus Wolfgang Amadeus Mozarts in Salzburg hat die Internationale Mozart-Stiftung ein Museum eingerichtet. Ein weiteres Mozart-Museum befindet sich in Mozarts späterem Wohnhaus am Makartplatz, dem sog. Tanzmeisterhaus. Die Salzburger Musikhochschule 'Mozarteum' ist nach dem berühmten Komponisten benannt. Das Mozartdenkmal auf dem Mozartplatz ist in Blickrichtung Alte Residenz und Dom ausgerichtet und wurde 1842 enthüllt. Die am Ursulinenplatz in unmittelbarer Nähe zur Markuskirche gelegene, neue Mozartskulptur von Markus Lüpertz hat in Salzburg heftige Kontroversen ausgelöst.

Prag

Im Prager Stadtteil Smíchov wurde 1956 in der so genannten Villa Bertramka, die zu Mozarts Lebzeiten der Opernsängerin Josefa Dušková gehörte, ein Mozartmuseum eingerichtet. Der Komponist hatte hier während seiner zahlreichen Prag-Aufenthalte gewohnt.

Werke

Die Werke Mozarts werden meist nach ihrer Sortierung im Köchelverzeichnis (KV) gezählt, welches der chronologischen Reihenfolge des Entstehens folgt. Siehe auch: Köchelverzeichnis der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart.

Opern

Kirchenmusik

Orchesterwerke

Kammermusik

siehe dazu den Artikel: Wolfgang Amadeus Mozart (Kammermusik)

  • 35 Sonaten für Violine und Klavier
  • Klaviertrios
  • 2 Klavierquartette
  • Klavierquintett Es-Dur (1784, KV 452)
  • Streichquartette
  • Bläserquartette
  • Quintette mit Bläsern
  • Streichduos und -trios
  • Sextett Ein musikalischer Spaß oder Dorfmusikantensextett (1787, KV 522)

Klaviermusik

siehe dazu den Artikel: Wolfgang Amadeus Mozart (Klaviermusik)

Kanons

Mozart hat auch diverse „alberne“ Kanons geschrieben. So zum Beispiel:

  • Bona nox, bist a rechter Ochs (KV 561)
  • Oh, du eselhafter Martin/Oh, du eselhafter Peierl (KV 560b/560a) - Die beiden Textfassungen dieses Kanons beziehen sich auf Mozarts Trink- und Kegelfreunde Johann Nepomuk Peierl und Philip („Liperl“) Jacob Martin, mit denen er gern derbe Späße trieb.

Diese beiden genannten Kanons haben einen derben bis obszönen Text, der in den meisten Liederbüchern geschönt ist.

Mozart amüsierte sich daran, das ganze Leben ironisch und nicht allzu ernst zu nehmen.

Literatur

Briefe

Biografien und Gesamtinterpretationen

  • Alfred Einstein (1880-1952): Mozart, his character, his work (1945). Deutsche Fassung (Originalausgabe): Mozart - Sein Charakter, sein Werk (1947). Bis heute immer wieder neu aufgelegt, ein Standardwerk. In den theoretischen Erörterungen hegelt es sehr: Mozarts reifer Stil wird als Synthese aus dem, was die Zeitgenossen „galant“ und „gelehrt“ nannten, dargestellt. Betrachtet man die Biographien über Mozart, die im 20. Jahrhundert erschienen sind, stellt Einsteins "Mozart" die fundierteste und genaueste Biographie dar. Kein anderer hatte so gründliche Einblicke ins Werk wie Einstein. Als eBook ist der "Mozart" bei http://www.musikwissenschaft.tu-berlin.de/wi abrufbar.
  • Wolfgang Hildesheimer (1916-1991): Mozart. Leben und Werk, sehr persönlich dargestellt und interpretiert, unter intensivem Rekurs auf die Psychoanalyse. Hildesheimer, dessen Mozartbiografie neben denen von Alfred Einstein und Heinrich Eduard Jacob, zu den besten zählt, ist von der akademischen Musikwissenschaft kaum rezipiert worden. Infolge dessen hielt dieser Kreis eine Tagung (Wolfenbüttel 1978) ab, um darüber zu diskutieren, weshalb ihre Vertreter unfähig sind, ein entsprechendes Werk zu schreiben.
  • Heinrich Eduard Jacob (1889-1967): Mozart. Geist, Musik und Schicksal. Scheffler Verlag, Frankfurt am Main 1956. Dieses - zum Teil belletristische - Werk versucht, Biografie und Deutung, psychologische und musikalische Interpretation mit Geschichte, Kulturgeschichte und Anekdote gleichsam in einer Synthese zusammenzufassen. Letzte Neuauflagen: Heyne Verlag, München 1998, ISBN 3-453-13884-8. Ebenfalls Heyne Verlag, München 2005, unter dem Titel Mozart. Der Genius der Musik, ISBN 3-453-60028-2.
  • Konrad Küster (* 1959): Mozart. Eine musikalische Biographie (1990). Sehr fundierte Gesamtdarstellung von Leben und Werk, die viele Fragen beantwortet, aber auch viele interessante neue Fragen stellt (und noch mehr offen lässt).

Monografien

Belletristische Verarbeitung

Die Figur Wolfgang Amadeus Mozarts wurde darüber hinaus vielfach literarisch in Romanen und Erzählungen verarbeitet, u.a. in

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