Die New Orleans Pelicans sind eine Mannschaft der Basketball-Profiliga NBA. Heimstätte ist die New Orleans Arena in New Orleans, Louisiana. Bis 1979 spielte bereits das NBA-Team New Orleans Jazz (heute: Utah Jazz) in New Orleans.
New Orleans Pelicans | ||
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Geschichte | Charlotte Hornets 1988–2002 New Orleans Hornets 2002–2005, 2007–2013 New Orleans/Oklahoma City Hornets 2005–2007 New Orleans Pelicans ab 2013 | |
Stadion | New Orleans Arena | |
Standort | New Orleans, Louisiana | |
Vereinsfarben | Blau, Gold, Rot, Weiß Vorlage:Farbfeld 1 Vorlage:Farbfeld 1 Vorlage:Farbfeld 1 Vorlage:Farbfeld 1 | |
Liga | NBA | |
Conference | Western Conference | |
Division | Southwest Division | |
Cheftrainer | Monty Williams | |
General Manager | Dell Demps | |
Besitzer | Tom Benson[1] | |
Meisterschaften | keine | |
Conferencetitel | keine | |
Divisiontitel | 1 (2008) | |
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Die Pelicans wurden 1988 unter dem Namen „Charlotte Hornets“ in Charlotte, North Carolina gegründet. Nach der Saison 2001/02 zog das Franchise nach New Orleans um und nannte sich „New Orleans Hornets“. Seitdem spielen sie in der Southwest Division der Western Conference.
Durch die von Hurrikan Katrina verursachte Überflutung von New Orleans waren die „Hornets“ gezwungen, in der Saison 2005/06 in eine andere Stadt auszuweichen. 35 Heimspiele sowie der Trainingsbetrieb fanden daher in Oklahoma City statt. Der offizielle Name des Teams in dieser Saison lautete „New Orleans/Oklahoma City Hornets“.
Zu Beginn der Saison 2007/08 kehrten das Team nach New Orleans zurück, wo sie wieder alle 41 Heimspiele in der New Orleans Arena austrugen. Das 57. NBA All-Star Game fand am 17. Februar 2008 ebenfalls in New Orleans statt.
Im April 2013 vollzog das Management einen Namenswechsel zu „Pelicans“ (deutsch: Pelikane), da sich die Fangemeinde mit dem Namen „Hornets“ (deutsch: Hornissen), den sie aus Charlotte mitgebracht hatte, nicht identifizieren konnte. Nach Aussagen der Teamführung passt ein Pelikan vom äußeren Erscheinungsbild besser zu einer Küstenregion. [2]
Geschichte
Charlotte Hornets (1988–2002)
Als die NBA in den späten 1980er Jahren die Liga erweitern wollte, hatte George Shinn, ein Unternehmer aus Kannapolis North Carolina das Ziel, ein NBA-Team nach Charlotte zu bringen. Shinn’s Trumpf war das Charlotte Coliseum, eine sich im Bau befundene, hochmoderne Arena in Charlotte, die rund 24.000 Zuschauer fassen konnte. Nach einiger Zeit gelang es ihm, ein Expansion Team nach Charlotte zu holen, das später den Namen „Hornets“ bekam. Der Name leitete sich vom heftigen Widerstand der Stadt gegen die britische Besatzung während des Unabhängigkeitskriegs ab, der den britischen Kommandeur dazu veranlasste, die Stadt als „ein wahres Hornissennest“ zu bezeichnen. Das Team erhielt eine Menge Aufmerksamkeit, als es blaugrün und lila als seine Teamfarben wählte und damit in den 1990er Jahren eine Modebewegung im Sport auslöste. Viele andere Profi- und Amateurteams folgten bald mit ähnlichen Teamfarben. Die „Hornets“ popularisierten die Verwendung von Nadelstreifen auf Trikots und inspirierten dadurch ähnliche Entwürfe anderer NBA-Franchises.
Die „Hornets“ begannen in der Saison 1988/89, zusammen mit den Miami Heat, in der NBA zu spielen. Nach Schwierigkeiten in den ersten Jahren (typisch für die meisten Expansion Teams), qualifizierte sich das Team 1992/93 erstmals für die Playoffs. Die Mannschaft, um Larry Johnson, Muggsy Bogues und dem damaligen Rookie Alonzo Mourning, besiegte in der ersten Runde die Boston Celtics. In den Conference-Semifinals wurden sie dann allerdings von den New York Knicks in fünf Spielen besiegt. Nach dem bescheidenen Erfolg in den folgenden drei Spielzeiten führte Glen Rice die das Team in zwei aufeinanderfolgenden Saisons (1996/97 und 1997/98) in die Playoffs, wo sie aber an den New York Knicks und den Chicago Bulls scheiterten. Trotz anhaltendem Erfolg auf dem Spielfeld und der Entstehung weiterer Stars wie Baron Davis, ließen die Besucherzahlen stark nach. Dies geschah vor allem auf Grund von Spielerwechseln die von Teambesitzer George Shinn veranlasst wurden. Nachdem das Team in der Saison 2001/02 den letzten Platz bei den Besucherzahlen belegte, verließen die „Hornets“ Charlotte und zogen nach New Orleans, Louisiana.
In den 14 Jahren in Charlotte erzielten sie eine Bilanz von 522:546 (48,9 %) in der regulären Saison und eine Bilanz von 20:28 (41,7 %) in den Playoffs, die das Franchise siebenmal erreichte und dabei viermal in die Conference-Semifinals einzog.
Die frühen Jahre in New Orleans (2002–2005)
Die „Hornets“ eröffneten ihre erste Saison in New Orleans am 30. Oktober 2002 gegen New Orleans' frühere NBA-Franchise, die Utah Jazz. Im ersten NBA-Spiel in New Orleans seit 17 Jahren besiegten sie die Jazz mit 100:75, während in der Halbzeitpause das Jersey mit der Nummer „7“ von „Pistol“ Pete Maravich zurückgezogen wurde. Trotz Baron Davis' quälenden Verletzungen beendeten die „Hornets“ die Saison mit einer 47:35-Bilanz, so dass sich das Franchise zum vierten Mal in Folge für die Playoffs qualifizieren konnte. Dort wurden sie schon in der ersten Runde von den Philadelphia 76ers besiegt.
Nach der Saison entließ das Team unerwartet ihren Cheftrainer Paul Silas und ersetzte ihn durch Tim Floyd. Die Saison 2003/04 begannen die Mannschaft stark mit einer 17:7 Bilanz, ließen nach und beendeten die Saison mit 41:41, wodurch sie knapp den Heimvorteil in der ersten Runde der Playoffs verpassten, wo sie auf die Miami Heat trafen. Dwyane Wade traf dabei die letzten beiden Würfe im ersten Spiel der Serie, die am Ende im siebten Spiel von Miami entschieden wurde.
Wieder wurde der Cheftrainer, dieses Mal Tim Floyd, nach der Saison entlassen und das Team verpflichtete dafür Byron Scott. Aufgrund des Umzugs und der Neuausrichtungen der Divisionen der NBA spielten die „Hornets “ab sofort in der härteren Southwest Division der Western Conference, die mit den San Antonio Spurs, den Dallas Mavericks, den Houston Rockets und den Memphis Grizzlies bereits vier Playoffs-Teams beinhaltete. Es wurde deshalb nicht erwartet, dass das Team eine Chance hatte einen Playoffsplatz zu ergattern. In einer Saison, die durch Verletzungen der drei All-Stars (Baron Davis, Jamaal Magloire und Jamal Mashburn) getrübt war, wurde aus einem 0:8 Start eine 2:29 Bilanz, einschließlich einer Ein-Punkt-Niederlage nach Verlängerung gegen ihre Nachfolger in Charlotte, die Charlotte Bobcats, was gleichzeitig das erste Spiel der Franchise in Charlotte, seit dem Umzug im Jahre 2002, war. Die Folge des mangelnden Erfolges war die Neugestaltung des Teams, indem die Veteranen wie Baron Davis und Jamal Mashburn getradet wurden, um einen Wiederaufbau zu beginnen. Im Januar und Februar danach zeigten die „Hornets“ wieder bessere Leistungen, beendeten die Saison mit der schlechtesten Bilanz der Franchise-Geschichte, mit 18:64, und hatten damit zum ersten Mal seit der Saison 1991/92 wieder mehr Niederlagen als Siege.
Hurrikan Katrina und der zwischenzeitliche Umzug nach Oklahoma City (2005–2007)
Aufgrund der katastrophalen Verwüstungen im Südosten Louisianas durch den Hurrikan Katrina, zogen die „Hornets“ vorübergehend nach Oklahoma City (2005/06–2006/07). Während dieser Zeit wurde das Franchise „New Orleans/Oklahoma City Hornets“ genannt. In diesen beiden Spielzeiten fand die Mehrheit der Heimspiele im Ford Center in Oklahoma City statt, während einige Spiele weiterhin in der New Orleans Arena gespielt wurden. Ihre Trainingshalle war das Sawyer Center auf dem Campus der Southern Nazarene University während ihrer Zeit in Oklahoma City. Das Trainingslager des Teams fand jedoch 2006 auf ihrem Trainingsgelände, dem Alario Center in Westwego, Louisiana, statt.
Mit dem vierten Pick in der NBA-Draft 2005 wählten die Hornets mit Chris Paul einen zukünftigen All-Star aus. In der Saison 2005/06 spielte das Team 36 Spiele in Oklahoma City, eines davon im Lloyd Noble Center auf dem Campus der University of Oklahoma aufgrund eines Konflikts mit dem Ford Center, drei Spiele in New Orleans und eines im Pete Maravich Assembly Center auf dem Campus der Louisiana State University. Eigentlich sollten insgesamt fünf Spiele in Baton Rouge stattfinden, aufgrund der beachtlichen Fortschritte bei der Wiederherstellung der New Orleans Arena war die Rückkehr nach New Orleans die bessere Option.
Die Mannschaft begann die Saison 2005/06 besser als erwartet, selbst nachdem Backup-Center Chris Andersen eine Zwei-Jahres-Sperre wegen Drogenkonsums erhielt. Es schien als würde das Team dies als Motivation nutzen und hielt kurzzeitig den sechsten Platz im Westen. Schließlich verloren sie zwölf von 13 Spielen, wodurch sie aus den Playoffs-Plätzen fielen. In dieser Zeit stellten sie einen NBA-Negativrekord auf, als sie in der zweiten Hälfte gegen die Los Angeles Clippers lediglich 16 Punkte machten. Die „Hornets“ erholten sich und versuchten noch einmal, einen Platz in den Playoffs zu erlangen. Am Ende belegten sie mit einer Bilanz von 38:44 nur den zehnten Platz in der Western Conference. Trotz der negativen Bilanz gewann Chris Paul den NBA Rookie of the Year Award und mehrere seinter Teamkollegen waren im Rennen um andere individuelle Auszeichnungen.
Nach der Saison nahmen die „Hornets“ große Änderungen im Kader vor, in der Hoffnung, dass sie zum ersten Mal die Playoffs der Western Conference erreichen würden. Deshalb tradeten sie J. R. Smith und P. J. Brown zu den Chicago Bulls für Tyson Chandler. Außerdem ließen sie Speedy Claxton bei den Atlanta Hawks unterschreiben und füllten die Backup-Point-Guard-Position mit den Free Agents Bobby Jackson und Jannero Pargo. Des Weiteren unterschrieb Peja Stojaković von den Indiana Pacers in New Orleans.
Das Franchise entschied sich für die Saison 2006/07 in Oklahoma City zu bleiben, versprach so früh wie möglich im Jahr 2007 nach New Orleans zurück zu kehren. In dieser Saison spielten die Hornets 35 Heimspiele in Oklahoma, sechs in New Orleans und beendeten die Spielzeit mit einer 39:43-Bilanz, also mit einem Sieg mehr als in der Vorsaison.
Der erfolgreiche Betrieb in Oklahoma City hat dazu beigetragen, dass die Stadt als neue Heimat der Seattle SuperSonics in der Saison 2008/09 gewählt wurde (siehe Oklahoma City Thunder).
Zurück in The Big Easy (2007–2010)
Zur Saison 2007/08 kehrten die „Hornets“ komplett nach New Orleans zurück, sodass alle 41 Heimspiele in der New Orleans Arena ausgetragen werden konnten. Offizielle der Liga hatten zu Beginn der Rückkehr der Franchise betont, sobald es machbar sei, beim Wiederaufbau zu helfen. Darum wurde das NBA All-Star Game 2008 und die dazugehörigen Feierlichkeiten nach New Orleans verliehen und eine große Marketing-Kampagne im Februar 2007 gestartet. Anschließend wurden mit verschiedenen Unternehmen, wie der Dr Pepper Snapple Group, Sponsorenvereinbarungen unterzeichnet. Außerdem holten sie die Free Agents Morris Peterson und Melvin Ely, während sie den ehemaligen Erstrunden-Draftpick Cedric Simmons ziehen ließen. Zudem verlängerte das Franchise den Vertrag von Backup-Guard Jannero Pargo und wählten mit dem 13. Pick in der NBA-Draft 2007 den Forward Julian Wright von der University of Kansas.
Die Besucherzahlen in der New Orleans Arena hoben sich in den Monaten März und April 2008 an, als sich das Team auf dem ersten Platz hielt. Zwölf der letzten 17 Spiele in der regulären Saison und die 13 letzten Spiele der gesamten Saison waren dabei in der Heimspielstätte der „Hornets“ ausverkauft. Besser als in der vorherigen Saison stürmte das Team zu einer 29:12 Bilanz zur Hälfte der Saison (beste Bilanz im Westen), wodurch Byron Scott die Western Conference All-Stars zu Hause in New Orleans coachte. Zudem wurden seine Spieler Chris Paul und David West als All-Star-Reserve-Spieler nominiert. Außerdem wurde der eben genannte Chris Paul als NBA MVP 2008 nominiert, belegte bei der Abstimmung nur den zweiten Platz. Am 21. Februar beschloss das Team gemeinsam mit den Houston Rockets einen Trade, in dem die Rockets Veteran Bobby Jackson und die „Hornets“ den Swingman Bonzi Wells und den Backup-Point Guard Mike James erhalten.
Die Mannschaft schlossen die reguläre Saison mit einer Bilanz von 56:36 ab, sodass dies ihre erfolgreichste Saison überhaupt war. Gleichzeitig bedeutete dies den ersten Division-Titel de Teams, da sie noch vor den San Antonio Spurs die Southwest-Division gewannen, und den zweiten Platz in den Western Conference Playoffs, wo sie in der ersten Runde die Dallas Mavericks besiegten. In den Conference Semifinals konnten sie entscheidende Siege in den ersten beiden Spielen gegen die San Antonio Spurs erzielen, verlor schließlich gegen den Titelverteidiger mit 3:4 in einer engen Serie.
Im August 2008 enthüllten die „Hornets“ ein abgeändertes Logo und neue Jerseys in den Farben türkis, violett und Mardi Gras gold, und die Nadelstreifen fanden sich wieder auf der Spielkleidung. Die Schrift wurde geändert als Anspielung auf die schmiedeeiserne Architektur von New Orleans und ein weiteres drittes Logo eingeführt, welches die Abkürzung „NOLA“ (New Orleans, LA (Louisiana)) und eine Trompete ziert. Das Franchise hatte außerdem öffentlich den Verkauf von mehr als 10.000 Dauerkarten für die Saison 2008/09 verkündet, was ein Rekordwert seit dem Umzug nach New Orleans bedeutete.
Nach der erfolgreichsten Saison der Franchise-Geschichte gab es hohe Erwartungen, sowohl in der regulären Saison als auch in den Playoffs 2009, an das Team. Mehrere Experten wählten die „Hornets“ als wiederholter Sieger der Southwest Division und als potentiellen Western Conference-Champion.
Während die Kernspieler aus der Vorsaison gehalten werden konnten, wurde Swingman James Posey als Free Agent von den Boston Celtics verpflichtet. Dagegen entschied sich Reserve Guard Jannergo Pargo dafür, nach Russland zu gehen und in der russischen Basketball Super League zu spielen. Im Dezember 2008 wurde mit Antonio Daniels ein weiterer Point Guard durch einen Trade geholt. Dafür wurde der selten spielende Mike James und ein zukünftiger Zweitrunden-Draft Pick abgegeben. Bemerkenswerter war die Bekanntgabe vom 18. Februar, dass Tyson Chandler zu den Oklahoma City Thunder für die Forwards Joe Smith und Chris Wilcox getradet wurde um die Gehaltskosten zu senken. Doch aufgrund einer Zehenverletzung Chandlers wurde der Trade innerhalb eines Tages noch aufgehoben.
Im zweiten Jahr in Folge waren die Hornets mit zwei Spielern beim All Star Game dabei. Dabei wurde Chris Paul von den Fans für das Spiel in Phoenix, Arizona gewählt, während David West von den Coaches für die Reserve nominiert wurde.
Die Saison verlief jedoch wie in einer Achterbahn und im April war klar, dass die Bilanz von 56:26 aus der Vorsaison in der Saison 2008/09 unerreichbar war. Der Grund dafür waren vor allem die Verletzungsprobleme von Tyson Chandler und Peja Stojaković. Die Hornets beendeten die Saison mit einer enttäuschenden 49:33 Bilanz, was gleichzeitig den vierten Platz in der Division und den siebten Platz in der Conference bedeutete. In der ersten Runde der Playoffs trafen die „Hornets“ auf die Nuggets aus Denver, die ihre ersten beiden Heimspiele für sich entscheiden konnten. Zu Hause in New Orleans konnten die Hornets auf 1:2 verkürzen, stellten einen Playoffs-Negativrekord auf, als sie Spiel vier mit 63:121 verloren. Gleichzeitig war es die höchste Niederlage eines Heimteams in der regulären Saison sowie in den Playoffs aller Zeiten. Dabei trafen die Hornets nur 31,5 % aus dem Feld und 13,3 % von „Downtown“. Die am Boden zerstörten „Hornets“ wurden in der Folge in Spiel fünf eliminiert und eine Off-Season mit vielen Kaderspekulationen begann.
Im Anschluss an ein höchst erfolgloses Ende der Saison 2008/09 und den Versuch, während der Saison Tyson Chandler für auslaufende Verträge zu traden, waren die New Orleans Hornets weiterhin dabei, die Gehaltsliste zu trimmen. In der Tat hatten die Hornets zu Beginn der Free-Agent-Periode am 1. Juli die höchsten Gehälter aller Teams in der NBA, 77 Millionen US-Dollar, wodurch sie 7 Millionen US-Dollar über der am 7. Juli festgelegten Luxury-Tax lagen.
Trotz der Behauptungen des Vorstands, das Team wieder zu einem Favoriten zu machen, war es sehr überraschend als am 28. Juli Tyson Chandler getradet wurde. Im Gegenzug kam Emeka Okafor von den Charlotte Bobcats. Durch den Rest von Okafors Fünf-Jahres-Vertrag (63 Million US-Dollar/5 Jahre) konnten sie 2009/10 1,3 Millionen US-Dollar sparen.
Durch den Draft 2009 wurde der Backcourt durch Darren Collinson (21. Pick) und Marcus Thornton (43. Pick von den Heat) für zwei zukünftige Zweitrundenpicks getradet. Am 12. August 2009 wurde außerdem der Start-Spieler Rasual Butler für einen Zweitrundenpick 2016 getauscht, um noch mehr Gehalt einzusparen, da Butler noch 3,9 Million US-Dollar für die Saison erhalten hätte. Da sich die Hornets bereits über der Luxury-Tax waren, war diese Einsparung doppelt effektiv. Ein dritter Trade beinhaltete am 9. September Guard Bobby Brown und Forward Darius Songaila von den Minnesota Timberwolves, während „Hornets“-Guard Antonio Daniels nach Minneapolis, Minnesota wechselte.
Die Anstrengungen, um unterhalb die Luxury-Tax-Schwelle zu kommen, setzten sich während der Saison fort. Zunächst wurde der enttäuschende Back-Up-Center Hilton Armstrong zusammen mit Geldbeträgen nach Sacramento zu den Kings geschickt. Dafür erhielten die Mannschaft einen weiteren Zweitrunden-Draftpick 2016. Kurz danach wurde der startende Shooting Guard Devin Brown nach Chicago für Reserve-Center Aaron Gray getradet. Durch einen weiteren Draft, in dem Back-Up-Guard Bobby Brown für einen bedingten Zweitrunden-Draftpick zu den Clippers ging, kamen die „Hornets“ knapp unter die Luxury-Tax-Schwelle.
Auf dem Court begannen das Team auf eine enttäuschende Art und Weise, woraufhin Cheftrainer Byron Scott nach einem 3:6 Start am 12. November 2009 entlassen wurde. Geschäftsführer Jeff Bower übernahm die Position für den Rest der Saison. Sie überwanden den schlechten Start in die Saison und kamen Ende Januar auf den sechsten Platz der Western Conference. Im vorletzten Spiel im Januar verletzte sich Superstar Chris Paul, als er einen ins Aus springenden Ball versuchte zu bekommen. Er konnte erst spät in der Saison wieder eingesetzt werden. Die einzigen Höhepunkte für den Rest der Saison waren die brillanten Leistungen der Rookies Darren Collinson und Marcus Thornton. Während Collinson in sieben aufeinander folgenden Spiele mindestens 18 Punkte und neun Assists erreichte, was seit Oscar Robertson kein weiterer Rookie erreichte, konnte sich Marcus Thornton unter anderem über einen 37-Punkte-Abend (dabei ein Franchise-Rekord-Viertel mit 23 Punkten) gegen die Cleveland Cavaliers am 23. Februar freuen. Beide Rookies schafften es in die All-Rookie Teams nach der Saison, zum ersten Mal in der Franchise-Geschichte.
Die „Hornets“ beendeten die Saison mit einer niedrigen 37:45 Bilanz und rutschten auf den letzten Platz der Southwest Division, die sie zwei Jahre zuvor noch gewinnen konnten. Später trat Jeff Bower als Cheftrainer zurück, um sich auf seine Front-Office-Aufgaben zu konzentrieren. Es dauerte nicht lang, bis Bower von den „Hornets“ entlassen wurde. Am 13. Juli 2010 endete seine Amtszeit von fast 15 Jahren im Franchise. Neben der Entlassung Bowers wurde Monty Williams, der ehemalige Co-Trainer der Portland Trail Blazers, als Coach angestellt, wodurch dieser mit einem Alter von 38 Jahren der jüngste Cheftrainer der Liga wurde. Als Bowers Nachfolger als General Manger stellten die Mannschaft Dell Demps von den San Antonio Spurs an.
Ein neuer Anfang (2010–2012)
Mit einem neuen Cheftrainer und einem neuen General Manager in der Franchise starteten die „Hornets“ in eine ungewisse Zukunft. So wollte der Mitbesitzer Gary Chouest möglicherweise die Hornissen aufkaufen, um damit zum alleinigen Eigentümer des Unternehmens zu werden. Die wahrscheinlichste Folge der Ablöse von George Shinn wäre finanziell von Vorteil gewesen, da Chouest in dieser Hinsicht stärker als Shinn war. Außerdem war da die Unsicherheit bezogen auf die Situation um den Star-Point Guard Chris Paul, der während der Off-Season mehrere Male Unzufriedenheit und einen Tradewunsch äußerte.
Während der Off-Season wurde der Kader stark bearbeitet. So wurden viele Trades vollzogen, was unter anderem auf eine neue Philosophie des neuen Trainers und GMs, und auf Chris Pauls Off-Season-Äußerungen, zurückzuführen ist. Schon am Draft-Abend 2010 wurde der Draftpick Cole Aldrich und der enttäuschende Guard Morris Peterson für den 21. und 26. Pick der Oklahoma City Thunder getradet, durch die die Forwards Craig Brackins und Quincy Pondexter verpflichtet werden konnten. Am 11. August wurde der starke Rookie-Guard Darren Collinson und Swingman James Posey in einem Vier-Team-Trade zu den Indiana Pacers getradet. Dafür kam Small Forward Trevor Ariza aus Texas von den Houston Rockets. In einem separatem Trade wurde außerdem der sehr enttäuschende Julian Wright zu den Toronto Raptors verschifft, während der italienische Shooting Guard Marco Belinelli aus Toronto kam. Schon am 23. September 2010 wurde Rookie Craig Brackins, zusammen mit Power Forward Darius Songaila, zu den Philadelphia 76ers geschickt, und Shooting Guard Willie Green und Center Jason Smith dafür aus Philadelphia geholt. Schließlich, kurz bevor die reguläre Saison begann, tauschten die „Hornets“ am 23. Oktober einen bedingten Erstrunden Draft-Pick mit den Portland Trail Blazers gegen Guard Jerryd Bayless.
Mit diesen drastischen Änderungen des Kaders schienen das Team jünger, athletischer und viel besser in der Defensive. Mehrere frühere Fehlverpflichtungen wie Peterson, Posey und Wright wurden abgegeben. Dagegen gab es Verluste wie Point Guard Darren Collison und die vielen Draftpicks in der Zukunft. Als die Saison 2010/11 startete, waren lediglich drei Spieler (Chris Paul, David West und Peja Stojaković) aus dem Team übrig, das zwei Jahre früher die Southwest Division gewinnen konnte. Trotz aller Bemühungen und der Umgestaltung des Kaders prognostizierten die meisten Experten den „Hornets“ eine schwierige Saison und nur eine geringe Chance auf den achten Platz im Westen. Entgegen den Prognosen konnten die Mannschaft einen beeindruckenden Start verbuchen. So brachen sie nach fünf Spielen bereits einen Teamrekord, indem sie am 5. November mit fünf Siegen in die Saison starteten, und danach drei weitere Male gewannen. Die ersten zehn Gegner wurden allesamt unter 100 Punkten gehalten. Ein weiterer Teamrekord wurde im Januar 2011 gebrochen, als das Team zehn Siege in Folge feiern konnten. Am Ende der Saison belegte New Orleans den siebenten Platz im Westen und qualifizierten sich so für die Playoffs 2011, wo sie schon in der ersten Runde am Zweitplatzierten, den Los Angeles Lakers, mit 2:4 scheiterten.
Die Übernahme der Franchise von Gary Chouest scheiterte Anfang Dezember 2010, und da George Shinn finanziell nicht in der Lage war, das Team weiterhin zu betreiben, wurde erwartet, dass die NBA es übernimmt, um einen lokalen Eigentümer zu finden. Am Ende überbot die Liga Larry Ellison, den CEO der Oracle Corporation, der versuchte, die Golden State Warriors aufzukaufen, und zahlte geschätzte 300 Millionen US-Dollar für das Franchise. Außerdem kamen am 24. Januar 2011 der Bundesstaat, die Stadt und lokale Unternehmen in New Orleans zusammen und sammelten genug Geld, um noch genügend Karten zu kaufen, damit die Hornets keinen Gebrauch von der „Flucht-Klausel“ machen konnten, die es dem Franchise erlaubt hätte, die New Orleans Arena aufgrund zu geringer Zuschauerzahlen zu verlassen.
Im Draft 2011 durften die „Hornets“ erst in der zweiten Runde (mit dem 45. Pick) einen Spieler wählen und entschieden sich für den Power Forward Josh Harrellson von der University of Kentucky. Co-Star David West entschied sich außerdem dafür, sich auf dem Free-Agent-Markt zu versuchen, verlängerte also nicht vorzeitig mit den „Hornets“. Am 1. Juli 2011 kam es zum Lockout in der NBA. Nach dem Ende des Lockouts verließ West endgültig die Hornets und wechselte zu den Indiana Pacers. Es gab viele Gerüchte um Chris Paul. Im Dezember wurde er vor Beginn der Saison zu den Los Angeles Clippers getradet. Im Gegenzug erhielten die Hornets Center Chris Kaman, Guard Eric Gordon, Forward Al-Farouq Aminu und einen Pick für die Draft 2012 von den Minnesota Timberwolves. Damit endete die Ära von Chris Paul nach 6 Jahren und die Hornets leiteten einen Neuaufbau des Kaders ein. Nachdem die Saison 2011/12 schlecht verlief, verkaufte die NBA das Team im Juni 2012 an Tom Benson für 338 Millionen Dollar.[1]
Die Ankunft der Monobraue (2012–Gegenwart)
Die „Hornets“ gewannen am 30. Mai 2012 in der NBA Draft Lottery den ersten Draftpick für die NBA-Draft 2012. Noch vor der Draft wurden Center Emeka Okafor und Forward Trevor Ariza zu den Washington Wizards geschickt, von denen im Gegenzug Forward Rashard Lewis nach New Orleans kam. Am Draft-Abend wurde an erster Stelle der College-Star Anthony Davis ausgewählt, der neben seinen basketballerischen Fähigkeiten vor allem durch seine Monobraue im Gedächtnis der Fans hängen bleibt. Er stand bereits im Sommer 2012 im Roster der amerikanischen Basketball-Nationalmannschaft für die olympischen Spiele in London, um den verletzten Blake Griffin zu ersetzen.[3] Zudem wurde mit dem 10. Pick (von Minnesota) Guard Austin Rivers, Sohn des Celtics-Coachs Doc Rivers, von der Duke University, und mit dem 46. Pick Forward Darius Miller gedraftet, der wie Nummer-1-Pick Davis bei der University of Kentucky spielte.[4]
Forward Rashard Lewis, der bei den „Hornets“ unter Vertrag stand, wurde sofort wieder entlassen, um mehr Möglichkeiten für Neuzugänge zu haben. So kam der Most Improved Plaver der Vorsaison, Ryan Anderson, aus Orlando im Tausch für den Mexikaner Gustavo Ayon.[5] Zudem kam der NBA erfahrene Center Brad Miller aus Minnesota, während Point Guard Jarrett Jack (Golden State Warriors) und Center Darryl Watkins (Philadelphia 76ers) die „Hornets“ verließen. Als weiterer Abgang wurde Shooting Guard Eric Gordon gehandelt, der einen Vertrag von den Phoenix Suns vorgelegt bekam. Das Management der „Hornets“ zogen mit diesem Angebot jedoch gleich, wodurch Gordon in New Orleans blieb. Zudem konnten der Center Robin Lopez und Power Forward Hakim Warrick (von den Phoenix Suns) in einem 3-Team-Trade verpflichtet werden, bei dem Jerome Dyson, Neuzugang Brad Miller und drei Draftpicks nach Minnesota abgegeben werden mussten.[6] Außerdem wurde Point Guard Brian Roberts vom deutschen Meister, den Brose Baskets Bamberg, verpflichtet.[7]
Am 8. November 2012 konnten bei der Heimniederlage gegen die Philadelphia 76ers nur 62 Punkte erzielt werden. Dies bedeutet einen neuen Franchise-Negativrekord. In der Saison 2012/13 wurden, wie bereits im vergangenen Jahr, die Playoffs deutlich verpasst.
Aktueller Kader
Stand: 16. November 2012
Kader der New Orleans Hornets in der Saison 2012/13 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Ehrungen und nennenswerte Leistungen
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Die Trikotnummer von Pete Maravich wurde von den Utah Jazz und den New Orleans Hornets zurückgezogen.
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Statistiken
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Einzelnachweise
- ↑ a b Verkauf der New Orleans Hornets perfekt. In: handelsblatt.com. 16. Juni 2012, abgerufen am 22. Juni 2012 (deutsch).
- ↑ Artikel auf espn.go.com zum Namenswechsel der Hornets vom 18. April 2013
- ↑ Jungstar Davis ersetzt Griffin im US-Basketballteam. In: nachrichten.at. 13. Juli 2012, abgerufen am 14. Juli 2012 (deutsch).
- ↑ NBA-Draft 2012: Kentucky regiert die NBA! In: spox.com. 29. Juni 2012, abgerufen am 14. Juli 2012 (deutsch).
- ↑ Improved Anderson One of NBA's Most Underrated Players. In: hornets.com. 11. Juli 2012, abgerufen am 14. Juli 2012 (englisch).
- ↑ Report: Three-team deal agreed upon. In: espn.go.com. 25. Juli 2012, abgerufen am 6. November 2012 (englisch).
- ↑ Roberts verlässt Bamberg in Richtung NBA. In: spox.com. 1. August 2012, abgerufen am 6. November 2012 (deutsch).