Postgeschichte von Braunlage

Geschichte der Post von Braunlage
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Südpanorama mit dem Wurmberg im Hintergrund

Braunlage ist ein heilklimatischer Kurort und Wintersportplatz, umrahmt vom Nationalpark Harz in einer Höhenlage von 550 m im Ort bis 971 m auf dem Wurmberg. Braunlage liegt im Harz, Deutschlands nördlichstem Mittelgebirge, südlich des Brockens im Landkreis Goslar in Niedersachsen in Deutschland.

Geographie

Stadtgliederung

Zur Stadt Braunlage gehören die Ortsteile Hohegeiß und Königskrug.

Klima

 
Klimadiagramm von Braunlage


Geschichte

 
Braunlage um 1900
 
Wurmberg um 1900
 
Wurmberg um 1900

Braunlage entstand als Siedlung im Wald wohl im 13. Jahrhundert. 1253 taucht im Güterverzeichnis der Grafschaft Regenstein erstmals die „holtmarke to dem brunenlohe“ auf. Aber erst ab 1518 entsteht der eigentliche Berg-und Hüttenort Braunlage. 1531 taucht erstmals der Name „huete to dem brunlohe“ auf.

1561 werden vom gräflich-blankenburgischen Rat Hieronimus Pathe die Hüttenwerke wieder aufgebaut. Der Merian-Stich von 1654 zeigt das Eisenhüttenwerk „Braunlah auff dem Hartz gelegen in der Kolli“ und stellt die mittelalterliche Bergwerksgemeinde Braunlage dar.

1658 errichtet der Factor der Eisenhütten zu Braunlage, Christian Walter, die Herzoglich-Braunschweigisch-Lüneburgische Faktorei der Braunlager Eisenhüttenwerke. Dieses Gebäude ist bis heute in weiten Teilen erhalten. Es gehörte zu den ältesten Gebäuden Braunlages, steht seit 1958 unter Denkmalschutz und ist seit 1962 das Hotel Altes Forsthaus.

Im 17. Jahrhundert war es ein Marktflecken, 1934 schließlich erhielt es als Kurort Stadtrechte. Von 1946 bis 1972 war Braunlage Kreisstadt des (Rest-) Kreises Blankenburg, der mit der niedersächsischen Gebietsreform 1972 aufgelöst wurde. Seit dieser Reform ist die südliche Nachbargemeinde Hohegeiß Stadtteil von Braunlage.

Der Tourismus entwickelte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts zunächst zögerlich. Mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz über die Strecken Braunlage–Walkenried und Braunlage–Tanne der Südharz-Eisenbahn beschleunigte sich die Entwicklung. Ganze Villenviertel mit Sanatorien (Dr. Barner und Dr. Vogler / Schröder) und Hotels entstanden zunächst am Hütteberg, im Ortszentrum und schließlich im Jermerstein-Viertel.

Während im Jahr 1905 die von Carl Röhrig im Norden Braunlages betriebene Glashütte schließen musste, entwickelte sich durch den Bahnanschluss besonders die Holzindustrie.

Die Sägewerke Fuchs (Ortsmitte) und Buchholz (nördlich des Bahnhofs) waren die Erwerbsquellen schlechthin.

Zudem prägte ein großer Granitsteinbruch am Wurmberg mit Schotterwerk an der Warmen Bode das Gewerbeleben der Stadt. Dieser Steinbruch ist so gewaltig, dass er selbst von der Hochfläche bei Sankt Andreasberg gut sichtbar ist.

Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts eroberte auch der Omnibus den Harz mit der Linie Bad Harzburg–Braunlage. Der Name Büssing spielt in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle: er betrieb die Linie von Bad Harzburg und errichtete ein Erholungsheim für Werksangehörige in Braunlage. Die Bahnlinie wurde 1962/1963 eingestellt.

1963 wurde die Wurmbergseilbahn, zunächst von der Mittelstation Nahe dem Rodelhaus, mit einer Länge von 1.362 m und einer Höhendifferenz von 250 Metern bis zur Bergstation auf den Wurmberg eröffnet. Der zweite Bauabschnitt von der Talstation am Großparkplatz bis zur Mittelstation wurde im Sommer 1965 fertiggestellt, weitere 150 m Höhendifferenz wurden somit überwunden und 1.500 m Länge zur Seilbahn zugefügt, wodurch die längste Seilbahn Norddeutschlands entstand. In Richtung Brocken, dem höchsten Berg im Harz, befindet sich auf dem Wurmberg die Wurmbergschanze.

Am 7. Mai 1964 veranstaltete Gerhard Zucker auf dem Hasselkopf eine Vorführung von Postraketen. Einer dieser Flugkörper explodierte, die herumfliegenden Trümmer töteten drei Personen.

Herausragendes Ereignis für Braunlage war die Grenzöffnung 1989. Der Ort, der bisher an der Grenze zur DDR gelegen war, lag nun inmitten des Harzes.

Einwohnerentwicklung

 
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner
1821 1.691
1848 2.473
1871 2.288
1885 2.489
1905 3.408
1925 4.520
Jahr Einwohner
1933 4.893
1939 4.981
1946 9.489
1950 9.334
1956 7.523
Jahr Einwohner
1961 7.163
1968 7.716
1970 7.249
1975 7.266
1980 7.140
Jahr Einwohner
1985 6.776
1990 6.148
1995 5.998
2000 5.476
2005 5.142

(Ab 1968 Stand jeweils zum 31. Dezember)

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat setzt sich nach der Kommunalwahl vom 10. September 2006 zusammen aus:

Bürgermeister

  • 1986–2006: Albert Baumann (CDU)
  • 2006–heute: Stefan Grote (SPD)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Datei:Braunlage.JPG
Blick auf Braunlage von der Jugendherberge aus

An Natursehenswürdigkeiten hat Braunlage die Steinklippe sowie den kleinen Bodefall an der Elbingeröder Straße zu bieten.

Die nähere Umgebung ist reich an Naturerlebnissen. So ist der Wurmberg ebenso zu nennen, wie der benachbarte Achtermann oder der Brocken. Die Warme Bode mit dem Großen Bodefall und dem Kleinen Bodefall im Norden und den Bodewiesen im Süden ist ein weiteres Stück erlebenswerter Natur. Herausragend im wahrsten Sinne sind auch die in Richtung Sankt Andreasberg gelegenen Hahnenkleeklippen.

Museen

  • Das Heimat- und Skimuseum (offizielles FIS-Skimuseum) gibt Auskunft über die Ortsgeschichte ebenso wie über die Entwicklung des Skilaufs allgemein sowie speziell im Harz.

Bauwerke

Als sehenswerte Bauwerke sind zu nennen:

  • evangelische Trinitatis-Kirche (innen Fachwerkbau)
  • Pfarrhaus hinter der Kirche (eines der ältesten Häuser Braunlages)
  • „Altes Forsthaus“; ehemaliges Faktoreigebäude des Braunlager Hüttenwerks, errichtet 1658
  • Sanatorium Dr. Barner; Jugendstilsanatorium des Architekten Albin Müller
  • alte Schule (Gebäude in Ortsmitte an der Bodebrücke)
  • Postgebäude
  • altes Rathaus (heute Kaufhaus)
  • Friedhofskapelle mit Säulenportikus

Parks

Der Kurpark Braunlages ist einer der größten im Harz. Er unterteilt sich in zwei Bereiche. Zunächst der zuerst angelegte „Untere Kurpark“ mit Kurgastzentrum, Konzertplatz, „Grotte“ sowie den Kurteich mit hoher Fontäne. Daran anschließend der „Obere Kurpark“, der an einem Hang gelegen eine Wassertretstelle, eine Köthe, die Steinklippe mit von-Langen-Denkmal sowie eine Vielfalt verschiedener heimischer und fremdländischer Bäume aufzubieten hat.

Naturdenkmäler

Sport

Braunlage ist ein bedeutender Wintersportort im Harz. Nicht nur regional bekannt ist die Wurmbergschanze, auf der alljährlich der FIS Continental Cup im Skispringen ausgetragen wird.

Seit 1974 wird im Wurmbergstadion Eishockey gespielt. Zu den Mannschaften in Braunlage, dem ESC Braunlage – Harzer Wölfe (Herren/Nachwuchs) und dem WSV Braunlage (Frauen) siehe Eishockey in Braunlage.

Wanderer passieren Braunlage als eine der Stationen des Harzer Hexenstieges.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Walpurgis
  • Schützenfest mit großen Schützenumzug
  • Köhlerfest
  • Weihnachts-/Adventsmarkt

Wirtschaft und Infrastruktur

Fremdenverkehr

Braunlage bildet eines der Zentren des Fremdenverkehrs im Harz. Hierfür bestehen neben einer gut ausgebauten Hotellerie und Gastronomie der unterschiedlichsten Preisklassen auch Angebote für Camper sowie Freizeiteinrichtungen wie Ski- und Wandermöglichkeiten und ein Eisstadion. Bemühte man sich lange, alpine Bergorte bezüglich der Art der Präsentation und der Vermarktung zu imitieren, werden zunehmend Stimmen laut, welche die Schärfung eines eigenen Profils fordern. Gleichzeitig versucht man, zahlungskräftigeres Publikum mit Angeboten höherer Qualität anzulocken.

Verkehr

Straße

Braunlage ist mit dem Auto gut erreichbar über die Bundesstraße 4, die aus Richtung Braunschweig kommend den Harz überquert, und die Bundesstraße 27, die in den östlichen Teil des Harzes führt. Zur Entlastung des Braunlager Ortszentrums wurde eine Umgehungsstraße erbaut, die jedoch nicht den Verkehr von Ost nach West aus dem Zentrum fernhält.

Eisenbahn

Früher bestand über Sorge (Harz) Anschluss an das Netz der Harzer Schmalspurbahnen (siehe auch Südharz-Eisenbahn-Gesellschaft). Nächste Bahnhöfe sind Sorge (Harz) und Elend (Harz) an der Harzquerbahn. Weitere Bahnhöfe befinden sich in Bad Harzburg, Goslar, Bad Lauterberg und Walkenried.

Linienbusse

Es bestehen Linienverbindungennach nach Bad Harzburg (38 Minuten Fahrzeit, Busse fahren stündlich), Sankt Andreasberg (20 Minuten Fahrzeit) und nach Walkenried (38 Minuten Fahrzeit, Busse fahren alle zwei Stunden). Ferner bestehen Verbindungen nach Elend (13 Minuten Fahrzeit) sowie Wernigerode (rund 1 Stunde Fahrzeit).

Bildung

Braunlage verfügt über eine Grundschule, die „Wurmbergschule“, und über ein Schulzentrum (seit 1834 im Ortskern nahe dem Kurpark) mit einer kooperativen Haupt- und Realschule und der gymniasialen Unterstufe. Die Sekundarstufe I ist zumeist jeweils einzügig, bzw. existieren in der Hauptschule Kombiklassen, aufgrund der mangelnden Schülerzahl.

Um den Schulstandort Braunlage dauerhaft zu erhalten, werden seit dem Schuljahr 2006/07 nicht mehr ausschließlich Schüler aus Braunlage, Hohegeiß und Sankt Andreasberg aufgenommen, sondern auch aus dem sachsen-anhaltinischen Benneckenstein und Tanne.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

[{{canonicalurl:Commons:
Category:Braunlage, Germany|uselang=de}} Commons: Braunlage] – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Linkkatalog zum Thema Braunlage bei odp.org (ehemals DMOZ)