Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit

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Die UNESCO-Liste des Welterbes besteht aus dem Weltkulturerbe und dem Weltnaturerbe. Insgesamt umfasst sie 812 Denkmale in 137 Ländern (Stand: Juli 2005). Davon sind 628 Kulturdenkmale (K) und 160 Naturdenkmale (N), weitere 24 Denkmale gehören sowohl dem Kultur- als auch dem Naturerbe an (K/N).

Stonehenge ist ein bedeutendes Kulturdenkmal und gehört zum Weltkulturerbe

Die UN-Sonderorganisation World Heritage Committee unterstützt bei den in der Liste geführten Objekten den Schutz und/oder die Restaurierung durch fachliche und materielle Hilfe.

Grundlagen

Grundlage ist die 1972 in Stockholm verabschiedete UNESCO-Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt. Sie ist 1975 in Kraft getreten. Um in die Liste aufgenommen zu werden, muss mindestens eines der sechs Merkmale erfüllt sein. Das schutzwürdige Objekt muss

  • von einzigartigem künstlerischen Wert sein.
  • starken kulturellen Einfluss auf eine Region oder Epoche ausüben.
  • von großem Seltenheitswert oder Alter sein.
  • für eine bestimmte künstlerische Entwicklung beispielhaft sein.
  • für eine bestimmte Architekturepoche stehen.
  • bedeutungsvoll im Zusammenhang mit herausragenden Ideen oder historischen Gestalten sein.

Einen Aufnahmeantrag stellen in Deutschland die Bundesländer.

Den Anstoß zum Übereinkommen gab zuvor der Aufruf der UNESCO vom 8. März 1960, die durch den Bau des Assuan-Staudammes vom Nil bedrohten Denkmale in Nubien für die Nachwelt zu retten.

Einmal im Jahr, normalerweise Anfang Juli, trifft sich das UNESCO World Heritage Committee, um über die Aufnahmeanträge der Staaten für neue Denkmale zu entscheiden. Bei diesen Sitzungen wird auch über den Zustand bereits aufgenommener Denkmale beraten. Alle zwei Jahre wird das Denkmal- und Naturverzeichnis (Welterbeliste) publiziert.

Das erste deutsche Bauwerk, das Weltkulturerbe wurde, war im Jahre 1978 der Kaiserdom zu Aachen, Grabeskirche Karls des Großen und Krönungskirche der deutschen Könige.

Rote Liste

In die Rote Liste des Welterbes (unten rot markiert: K, N, K/N) werden besonders gefährdete Objekte aufgenommen und zwar selbst dann, wenn der zuständige Unterzeichnerstaat keinen Antrag an die UNESCO stellt. Seit 2004 befinden sich 35 Denkmale auf dieser Liste. So ist beispielsweise der Kölner Dom im Juli 2004 auf die Rote Liste des Welterbes genommen worden, nachdem die Stadt Köln entschieden hatte, ihre Hochhauspolitik, die den Blick auf den Dom einschränkt, fortzusetzen. Auch nach den Beratungen der UNESCO im Juli 2005 bleibt der Kölner Dom auf der Roten Liste.

Auch für das Dresdner Elbtal besteht die Gefahr, nur ein Jahr nach der Verleihung des Status Welterbe auf die Rote Liste gesetzt zu werden. Die schönste und breiteste Stelle des Tales soll durch eine stark umstrittene, vierspurige Straßenbrücke, der sogenannten Waldschlößchenbrücke, zerschnitten werden. Im November 2005 wurden vom Dresdner Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP) konkretere Informationen über das geplante Bauwerk angemahnt.

Definition

Der Begriff des kulturellen Erbes (héritage) geht auf Henri-Baptiste Grégoire, Bischof von Blois, aus dem 18. Jahrhundert zurück und wurde in der – von den USA nicht unterzeichneten – Haager Konvention vom 14. Mai 1954 kodifiziert:

"Damage to cultural property, belonging to any people whatsoever, means damage to the cultural heritage of all mankind, since each person makes its contribution to the culture of the world"

Zum Welterbe der Menschheit gehört auch das Weltdokumentenerbe (MOV).

Die Liste der UNESCO

 
Höhlenmalereien - Cueva de las Manos
 
Kölner Dom
 
Schloss Stolzenfels am Mittelrhein
  • 1979 - K - Festungen und Schlösser der Kolonialzeit an der Volta-Mündung, in Accra, der Zentral- und Westregion
  • 1980 - K - Traditionelle Bauwerke der Ashanti

Korea, Republik (Südkorea)

 
Die Plitvicer Seen in Mittelkroatien
  • 1995 - K - Luang Prabang mit Königspalast und buddhistischen Klöstern
  • 2001 - K - Tempelbezirk von Wat Phou und Kulturlandschaft Champasak
  • 1979 - K/N - Stadt Ohrid mit dem See und der Umgebung
 
Ruinen von Monte Alban
 
Die Altstadt von Salzburg
 
Das historische Zentrum von St. Petersburg
 
Welterbe Laponia: Das Rapadelta im Sarek Nationalpark gehört zu den eindrucksvollsten Naturschönheiten Europas

Siehe auch