Botho Brachmann (* 29. Oktober 1930 in Berlin-Pankow ist ein deutscher Archivar und Historiker. Er war zwanzig Jahre Professor für Archivwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und Inhaber des einzigen Universitätslehrstuhls für diese Wissenschaft in Deutschland.
Leben
Botho Brachmann besuchte die Grund- und Eosanderoberschule in Berlin, die er 1950 mit dem Abitur abschloss. Danach nahm er an der Humboldt-Universität ein Studium der Geschichte, Germanistik, Pädagogik und Psychologie, das er 1954 mit dem Staatsexamen für das höhere Lehramt erfolgreich abschloss. Im gleichen Jahr wurde er stellvertretender Direktor am Institut für Archivwissenschaft und 1955 Direktor der Fachschule für Archivwesen in Potsdam. Letztgenannte Funktion übte er bis 1960 aus.
1957 promovierte Botho Brachmann mit der Dissertation Russische Studenten in Berlin 1900-1914. Ein Beitrag zur russischen politischen Emigration an der Philosophischen Fakultät. Von 1957 bis 1958 erwarb er als Externer am Institut für Archiswissenschaft das Staatsexamen für den höheren Archivdienst und erlangte 1962 die Habilitation.
1971 wurde Botho Brachmmann zum Leiter des Bereichs Archivwissenschaft der Humboldt-Universität ernannt und 1976 zum außerordentlichen und 1987 zum ordentlichen Professor für den Lehrstuhl Archivwissenschaft berufen. Hier arbeitete er u.a. bis 1996 an der Seite von Professor Dr. Friedrich Beck und hatte maßgeblichen Anteil an der internationalen Anerkennung der Archivwissenschaft als einer Informationswissenschaften, die historisch orientiert ist.
Werke
Botho Brachmann legte zahlreiche Publikationen zur Archivwissenschaft und Geschichte vor. Ein ausführliches Schriftenverzeichnis befindet sich in der Festschrift für Botho Brachmann Archive und Gedächtnis, Verlag für Berlin-Brandenburg 2005.