Feliks Adam Nowowiejski (* 7. Februar 1877 in Wartenburg, (Ermland); † 18. Januar 1946 in Poznań) war ein polnischer Komponist, Dirigent, Organist, Musiklehrer und Päpstlicher Kammerherr.


Kindheit, Schulausbildung
Feliks Nowowiejski wurde als fünftes Kind von insgesamt elf Geschwistern geboren. Sein Vater Franz Adam Nowowiejski hatte polnische Wurzeln. Er war in Wartenburg Schneidermeister und führte dort auch eine Volksbücherei mit polnischen Büchern. Die Mutter Katharina Falk, die zweite Ehefrau von Franz Adam Nowowiejski, war eine Deutsche aus dem Nachbardorf Wuttrienen. Während der Vater sich für das Polentum in Ermland engagiert einsetzte und auch Leiter des örtlichen polnischen Kulturvereins war, zeigte die Mutter im Familienkreis ein großes Interesse für die Kunst. Durch gemeinschaftlichen Gesang von landfäufigen Volksliedern sowie Vortragen von Gedichten bekannter Dichterfürsten aus Polen und Deutschland als auch eigene, selbstgereimte Verse förderte sie das wohl von ihr geerbte große musische Talent ihres Sohnes Feliks. Nowowiejskis Familie lebte schon über mehrere Generationen im Ermland. 1883 wurde Feliks Nowowiejski Schüler der Elementarschule in Wartenburg. Wegen seines musikalischen Talents – er komponierte schon mit 10 Jahren sein erstes Klavierstück – kam er 1887 auf die Klosterschule in Heiligenlinde, wo er in Harmonielehre unterrichtet wurde und Geige, Cello, Waldhorn, Klavier und Orgel spielen lernte. Im Jahr 1893 übersiedelte die Familie verarmt nach Allenstein.
Berufsleben - Musikstudium - künstlerisches Schaffen
Er wurde im Jahr 1893 als Violinist beim Preußischen Grenadier-Regiment-Orchester in Allenstein angestellt. Dort komponierte er Musikstücke für Militärkapellen und Liebhaberorchester. Dank eines Kompositionspreises für seinen Marsch Pod sztandarem pokoju (Unter dem Banner des Friedens) konnte er vom 1. April bis September 1898 am Stern'schen Konservatorium Berlin studieren. Von 1898 bis 1900 bekleidete er die Organistenstelle an der St.-Jakobus-Kirche in Allenstein. Nachdem er mit einem weiteren Musikpreis ausgezeichnet worden war, absolvierte er von 15. Januar bis 16. April 1900 einen Dreimonatskurs an der Kirchenmusikschule Regensburg, um Kontrapunkt, den Palestrinastil und Gregorianischen Choral zu studieren. Danach studierte er in Berlin am Stern’schen Musikkonservatorium Theorie und Kontrapunkt bei Prof. Ludwig Bussler, Komposition bei Prof. Wilhelm Taubert und Gradus ad Parnassum bei Prof. Heinrich Bellermann und vervollkommnete sich gleichzeitig im Orgelspiel bei Prof. Otto Dienel sowie im Orchester bei Prof. Gustav Hollaender.
Nachdem er eine Sinfonie an die Königliche Akademie der Künste (Berlin) eingesandt hatte, wurde er in die Meisterklasse für klassische Komposition unter Max Bruch aufgenommen (1900-1902). Gleichzeitig nahm er ein Studium der Musikwissenschaft und der Ästhetik an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin auf. In Berlin kam er in Kontakt mit polnischen Intellektuellen und entwickelte einen starken polnischen Patriotismus, welcher sich später oftmals in seinen Werken widerspiegelte (z. B. in Ermländische Motive, Rota, Polnische Brautwerbung oder Quo vadis).
Seine erste Auszeichnung mit dem Giacomo-Meyerbeer-Preis erhielt Nowowiejski im Jahr 1902 für sein Oratorium Powrót syna marnotrawnego (Heimkehr des verlorenen Sohnes). Von den
Mark Preisgeld finanzierte er eine Studienreise durch Deutschland, Böhmen, Mähren, Österreich, Italien, Afrika, Frankreich und Belgien, auf der er unter anderem Antonin Dvorak, Gustav Mahler, Camille Saint-Saëns, Pietro Mascagni und Ruggero Leoncavallo kennen lernte. 1903 erhielt Nowowiejski den Ludwig-van-Beethoven-Preis für seine Ouvertüre "Swaty polskie" (Polnische Brautwerbung) und 1904 zum zweiten Mal den Giacomo-Meyerbeer-Preis für seine Sinfonien in a-Moll (die er später zurückzog) und h-Moll (Nr. 1). Mit diesem Preisgeld setzte er sein Studium bei Max Bruch fort. Er war Kompositionslehrer und Chordirigent, gleichzeitig Organist und Chorleiter an der St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin. 1907 gewann er den Kompositionswettbewerb in Lemberg mit dem Lied „Żałobny pochód Kościuszki na Wawel“ (Trauerzug des Kościuszkos zum Wawel). 1907 komponierte er das große Oratorium „Quo Vadis“, das nach der Uraufführung am 22. Oktober 1909 in Amsterdam in mehr als 150 Städten in Europa, Nord- und Südamerika aufgeführt wurde und seinen Weltruf begründete.
Im Jahr 1909 kehrte Nowowiejski nach Polen (Herzogtum Warschau) zurück und ließ sich in Krakau nieder, wo er als Direktor der Krakauer Musikgesellschaft fungierte. Gleichzeitig war er Organist und Kapellmeister der Warschauer Symphoniekonzerte. Am 15. Juli 1910 versammelten sich zum 500. Jahrestag der Schlacht bei Tannenberg die Krakauer auf dem Matejko-Platz und stimmten unter Nowowiejskis Leitung Maria Konopnickas Rota (ein Gedicht gegen die Germanisierung der Polen, dass Nowowiejski vertont hatte) an. Auch seine Auftritte als Redner beim Abstimmungswahlkampf des Plebiszites von 1920 im Ermland und Masuren zeugten von seinem erstarkten polnischen Patriotismus. Dadurch kam es zum Zerwürfnis mit seinem früheren Musikprofessor Max Bruch, der erfolgreich dazu aufrief, Nowowiejski und dessen Musik zu boykottieren. Nowowiejski geriet in Deutschland mehr und mehr in Vergessenheit; seine Musik wurde nicht mehr in Veranstaltungsprogramme aufgenommen. 1910 erhielt Nowowiejski beim Kompositionswettbewerb in Lemberg, anlässlich des 100. Geburtstages von Frederic Chopin, den ersten Preis für sein Sololied Zagasły już... (Erloschen). Im März 1911 heiratete Nowowiejski in Kraków-Wawel die Krakauer Musikstudentin Elżbieta Mironow-Mirocka; die Eheleute bekamen die Tochter Wanda und vier Söhne Feliks, Kazimierz, Adam und Jan. 1914 erhielt er für sein Chorwerk Danae den Lemberger Musikpreis.
Aufgrund zunehmender Anfeindungen in Polen zog Nowowiejski nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs in das Deutsche Reich nach Berlin zurück. Er wurde zum Kriegsdienst eingezogen, schwor Eid auf den Kaiser Wilhelm II. und diente als Kapellmeister im örtlichen Militärorchester. Nach der Beendigung des Ersten Weltkrieges ließ er sich im Jahr 1918 in Poznań als Bürger der Zweiten Polnischer Republik nieder und war dort als Dozent, Musiker, Komponist, Dirigent und Chorleiter tätig. Ab dem Jahr 1927 widmete er sich ganz der Komposition und dem Dirigieren. Im Jahr 1935 erhielt er für seine zahlreichen religiösen Werke von Papst Pius XI. den Titel des Päpstlichen Kammerherrn verliehen. Ein Jahr später bekam er den polnischen Orden Polonia Restituta.
Zu Beginn des Polenfeldzuges 1939 versteckte er sich bei den Schwestern des Elisabeth-Krankenhauses in Poznań und flüchtete anschließend nach Krakau. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Volksrepublik Polen die ehemaligen deutschen Ostprovinzen, u. a. Posen und Teile Ostpreußens in ihr Staatsgebiet eingegliedert hatte, wurde Nowowiejski wegen seiner pro-polnischen Einstellung und den polnischen Themen vieler seiner Musikwerke als Pole angesehen, weshalb er wiederholt gewürdigt wurde - z. B. in Poznań: Feliks-Nowowiejski-Museum; in Bydgoszcz: Feliks-Nowowiejski-Musikakademie; Olsztyn: Feliks-Nowowiejski-Symphonie-Orchester; Melodie von Rota als Glockenspiel vom Rathausturm; Barczewo: Feliks-Nowowiejski-Museum in seinem Geburtshaus, jährliche Feliks-Nowowiejski-Chorkonzerte in der St. Anna-Kirche.
Lebensende
Nach einem schweren Schlaganfall im Jahr 1941 beendete er seine Laufbahn als Musiker. Kurz nach Kriegsende 1945 erfolgte sein Umzug nach Poznań, wo er am 18. Januar 1946 starb. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Krypta der Verdienten der St.-Adalbert-Kirche in Poznań. Durch die Kriegswirren sind einige seiner Musikstücke unwiederbringlich verloren gegangen. Einige seiner Kompositionen sind erst Jahre später nach seinem Ableben an die Öffentlichkeit gelangt. In Berlin Moabit wurde an der Dominikanerkirche St.Paulus eine Gedenktafel angebracht. Von bekannten Interpreten gibt es CD-Einspielungen seiner Musikstücke. Aufführungen seine Werke fanden z. B. in Rostock 1959 Vineta, in Düsseldorf 1998 Quo vadis, in Berlin 2009 „Feliks-Nowowiejski-Festival“, 2012 in Fulda und in Bad Homburg Quo vadis statt.
Werke (Auswahl)
- Pod sztandarem pokoju (Unter dem Banner des Friedens), Marsch 1898. Erster Preis in London - aus der Reihe der deutschen Märsche u. a. Unter den Schwingen des deutschen Aars, Deutscher Stolz, Zeppelin-Marsch
- Powrót syna marnotrawnego (Heimkehr des verlorenen Sohnes), Oratorium 1901. Erstaufführung in Święta Lipka (Heiligenlinde) am 11. Mai 1993. Giacomo-Meyerbeer-Preis 1902
- Swaty polskie (Polnische Brautwerbung), Ouvertüre 1903. Beethovenpreis
- Symphonische Dichtungen op.17: Nr. 1 Beatrycze 1903, Nr. 2 Nina i Pergolesi 1905, Nr. 3 Śmierć Ellenai 1915
- Quo vadis (Wohin gehst Du?), Oratorium 1903. Für Bass, Bariton, Sopran, Chor, Sinfonieorchester und Orgel. Libretto von Antonie Jüngst, 1843-1918, basierend auf einen Roman von Henryk Sienkiewicz. Szenen: I Brand Roms, Auf dem Forum Romanum, II a) Marsch der Pretorianer, b) Der Oberste Pretorianer; III Die nächtliche Versammlung von Christen in den Katakomben. IV Die Via Appia-Vision von Christus vor Petrus, V Finale. Uraufführung am 4. Mai 1907 in Aussig, zweite Uraufführung nach Neubearbeitung am 22. Oktober 1909 in Amsterdam. Bis 1939 kam es in Europa, Nord- und Südamerika zu 200 Aufführungen.
- Znalezienie Świętego Krzyża (Das Finden des hl. Kreuzes), 1905 Oratorium mit dem berühmten Parce Domine; Libretto: Arno Herolask, Erst-Aufführung am 11. April 1906 in Lemberg
- Kantate für Chor, Orchester und Orgel, Erster Preis beim Musikwettbewerb in Avondale-Chicago 1907
- Żałobny pochód Kościuszki na Wawel. (Trauerzug des Kościuszkos zum Wawel), Op. 25, Nr. 2, Komposition für Männer-Chor und Kapelle, Erster Lemberg-Preis 1907
- Rota ("Der Eid"), patriotisches Lied 1910
- Zagasły już... (Erloschen), Op. 16, Nr. 1, Sololied mit Klavier (Erster Lemberg-Preis 1910)
- Danae (Danaë), Op. 29, Nr. 3, Komp. für Männer-Chor und Kapelle (Erster Lemberg-Preis 1914)
- Emigranci (Emigranten), Oper 1917
- Marsylianka wielkopolska 1919
- Dumka - Klagelied um die gefallenen Soldaten
- Legenda Bałtyku (Ostseelegende vom Untergang der sagenhaften Stadt Vineta - Entwürfe/Fragmente unter Titel Castelletto, Compas, Vineta und Busola), Oper 1924, Erstaufführung am 28. November 1924 in Poznań
- Król wichrów (König der Winde - Entwürfe/Fragmente unter Titel "Lily", "Tatra", "Leluja" 1926/27), Ballet-Oper 1925, Erstaufführung 1928 in Poznań
- "Malowanki Ludowe" (Volksgemälde), Ballet-Oper 1925. Erstaufführung 1928 in Poznań.
- Violinkonzert op. 55
- Klavierkonzert op. 60
- Vier Sinfonien:
- I h-Moll Nr. 1, op.12 Siedem barw Iris. Erster Meyerbeer-Preis 1904
- II op.52 Praca i rytm
- III op. 53 Symfonia Białowieska
- IV op.58 Symfonia pokoju
- Neun Orgelsinfonien op. 45, ca. 1929-31. Z.B. 9. Orgel-Symphonie, 1931. Erster Preis des Londoner Musik-Wettbewerbs 1931
- Missa pro Pace (Messe für den Frieden), 1935
- Vier Orgelkonzerte op. 56, ca. 1930-40
- In Paradisum für Orgel, op. 61, 1941
- Kompass, Oper, vollendet 1925, bisher nicht veröffentlicht
- Ondraszek (nach dem Räuber und Volkshelden Ondraszek der Mährisch-Schlesischen Beskiden), Oper wahrscheinlich 1939
- Legenda Kaszuba (Legende Kaschubes), Komische Oper 1933. Libretto von Gustaw Morcinek nach einem Buch von Hieronim Derdowski (1852-1902). Ein Lied daraus ist die inoffizielle "kaschubische Hymne".
- Mysterium Kreuz mit berühmtem Psalm 136 ( " Homeland " ), unvollendetes Oratorium,
- Orgel- und Klavierwerke
- Vokalwerke (einschl. ca. 600 Lieder)
Preise, Titel und Ehrungen
- 1889 Erster Preis beim Musik-Wettbewerb in London - für "Unter der Flagge des Friedens ";
- 1899 British-Musicain-Siegespreis;
- 1900 Staatspreis der Königlichen Akademie der Künste, Berlin;
- 1901 Staatspreis der Königlichen Akademie der Künste, Berlin;
- 1902 Großer Giacomo Meyerbeer-Preis (Stipendium v. 4500 Mark) - für das Oratorium "Die Heimkehr des verlorenen Sohnes" und eine romantische Ouvertüre;
- 1903 Erster Preis beim Beethoven-Paderewski-Wettbewerb - für die Ouvertüre "Polnische Brautwerbung";
- 1904 Großer Giacomo Meyerbeer-Preis (Stipendium v. 4500,- Mark) zum wiederholten Male - für die "Symphonien a-moll u. h-moll";
- 1907 Erster Preis beim Musik-Wettbewerb in Avondale-Chicago - für die "Kantate für Chor, Orchester und Orgel";
- 1907 Erster Preis beim Kompositions-Wettbewerb in Lemberg - für den Song "Trauerzug Kościuszkos zum Wawel";
- 1908 Aufnahme ins Weltjahrbuch 1908: "Nowowiejskis ungewöhnliches Talent, seine Beharrlichkeit, sein Streben wie auch sein Zielbewußtsein, seine ernste Auffassung dieses Zieles und die bisherigen Resultate bezeugen uns, dass wir es hier mit einem Künstler von Gottes Gnaden, mit einem nicht nur berufenen, sondern außergewöhnlichen Meister zu tun haben!";
- 1910 Erster Preis beim Kompositionswettbewerb in Lemberg anlässlich des 100. Geburtstags von Frédéric Chopin, für seinen Solo-Song Zagasły już...;
- 1914 Lemberger Musikpreis beim "Echoes"-Musikwettbewerb in Lemberg - für die Chor-Musik "Danaë";
- 1931 Ehrenmitgliedschaft der Orgel-Music-Society London;
- 1931 Siegpreis beim Musikwettbewerb in London - für seine "9. Orgel-Symphonie";
- 1932 Siegpreis für den Song " Wie brüllen Balticwellen...", Musikwettbewerb anläßlich des " Ersten Meeresfestes in Gdynia 1932 ",
- 1935 Titel des Päpstlichen Kammerherrn - für seine zahlreichen religiösen Werke, darunter die Missa pro pace (Messe für den Frieden), verliehen v. Papst Pius XI.;
- 1935 Polnischer Staatspreis für Musik (National Music-Award);
- 1936 Orden Polonia Restituta;
- 1936 Ehrennadel der Polnischen Föderation der Chor- und Instrumental-Ensembles
Nachwirkungen
In seinem Geburtshaus in Barczewo befindet sich seit 1961 das Feliks-Nowowiejski-Museum mit Gedenktafel. Es besitzt viele wertvolle, originale Stücke aus dem Leben und Werk Nowowiejskis: Klaviere, Möbel, Manuskripte und Dokumente. Es dient außerdem kulturellen und pädagogischen Aktivitäten. Seit 2002 findet in Barczewo jährlich das Internationale Chormusik-Festival Feliks Nowowiejski (Międzynarodowy Festiwal Muzyki Chóralnej im. Feliksa Nowowiejskiego) statt.
In Poznań-Sołacz wurde eine Straße nach Feliks Nowowiejski benannt. Dort ist in seinem Wohnhaus seit 7. Februar 2008 das Feliks-Nowowiejski-Museum Posen eingerichtet. An dem Museumsgebäude hängt eine Gedenktafel zum 100-jährigen Jubiläum der Uraufführung seiner Rota. In Posen findet seit 1994 alle fünf Jahre der Internationale Feliks-Nowowiejski-Orgelwettbewerb statt. Veranstalter ist die Feliks-Nowowiejski-Gesellschaft Posen in Zusammenarbeit mit der Musikakademie Posen.
Nach dem Komponisten sind u.a. die Musikschulen in Szczecin, Gdańsk, die Staatliche Musikschule Danzig, die „Musikschule F. Nowowiejski“ in Zgorzelec, die Musikakademie Bydgoszcz sowie Chor und Orchester der Ermland-Masuren-Philharmonie benannt. Aber auch andere, allgemeinbildende Schulen u. ä. in Polen, von Grundschulen an (z. B. in Ketrzyn/Rastenburg) bis hin zu Gymnasien (in Braniewie/Brandenburg), sowie viele Straßen und Plätze tragen seinen Namen. Neben dem Kirchengebäude der Basilika Swieta Lipka (Heiligenlinde/Masuren), befindet sich ein Gedenkstein zu Ehren von Feliks Nowowiejski. Auch im Vorraum des Rathauses zu Olsztyn (Allenstein) befindet sich eine Gedenktafel zur Ehre des Komponisten der Ermland-Hymne „O Warmio moja Mila“.
Trivia
Nowowiejski hat in Polen den Ruf „Chopin der Orgel“ und wurde zudem als „Neuer Messias des Oratoriums“ 1912 gefeiert bei Aufführung von „Quo vadis“ in der Carnegie Hall, New York City. Er hatte eine Professur an der Ignacy-Jan-Paderewski-Musikakademie Posen inne.
Seine Melodie zum Lied „Rota“ wird als Glockenspiel der 37 Glocken zu jeder vollen Stunde vom 82 m hohen Turm des Rechtsstädtischen Rathauses in Danzig weit über die Dächer der Stadt zu Gehör gebracht. „Rota“ ist ein Gedicht der bekannten polnischen Schriftstellerin Maria Konopnicka - es erhielt 2012 polnische Briefmarken-Ehren mit Text und Autorenbildnis. Das Lied „Rota“ wird bereits seit 1918 als Hymne der polnischen Pfadfinderschaft gesungen - und stand seinerzeit auch als polnische Nationalhymne zur Debatte.
Die Melodie zur Ermlandhymne O Warmio moja miła... (O Du mein liebes Ermland) ist vertonter Text des Gedichtes „Mein Ermland“ von Bernd Wollf aus Heilsberg 1905 und wird seit dem 22. Januar 1969 täglich, am 31. Dezember auch um Mitternacht, als Hejnał als Glockenspiel zu Gehör gebracht (erstmals bereits am 28. Oktober 1947 mit Trompete geblasen) - vom hohen Turm des Rathauses in Olsztyn - neuerdings als Wiederholung mit Trompete gleich nach dem Glockenspiel von einem blinden polnischen Musiker. Bei der Übersendung des in Noten gefaßten Gedichts an den Text-Autor schrieb Nowowiejski: „Ich habe das Liedchen mit ganzem Herzen komponiert, gedenkend der lieben, teuren Heimat, wo mehr inneres, wahres Glück herrscht als anderswo!“
Siehe auch
Weblinks
- Commons: Feliks Nowowiejski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur von und über Feliks Nowowiejski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
- Biografie und Liste der wichtigsten polnischen Komponisten (PL)
- Musiklounge "Feliks Nowowiejski" in Barczewo (PL)
- Musik-/Museumslounge "Feliks Nowowiejski" in Posen (PL)
- Die "Feliks Nowowiejski"-Gesellschaft in Posen (PL/ENG)
- Nowowiejski-Festival in Barczewo (PL)
- Internationaler Orgelwettbewerb "Feliks Nowowiejski" (PL/ENG)
- Feliks Nowowiejski - Der bedeutendste polnische Komponist des jungen Polen (PL)
- Feliks Nowowiejski – Polnischer Komponist aus Ermland (PL)
Literatur
- Noten und Audiodateien von Feliks Nowowiejski im International Music Score Library Project .
- Alexander Schwab: Felix Nowowiejski. Komponist aus Wartenburg. Heimatjahrbuch Landkreis Allenstein, Nr. 28/1997, S. 129–130.
- Arthur Dette: Felix Nowowiejski, Wartenburger Komponist. Heimatjahrbuch Landkreis Allenstein, Nr. 42/2011, S. 114–116.
- Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Verlag Bärenreiter, Kassel 2004.
- "Felix Nowowiejski". In: Lexikon der Orgel, Laaber-Verlag, Laaber 2011.
- John Boehm: "Felix Adam (Nowowiejski), ein Künstler und Pädagoge". (Dissertation), Uniwersytet Warmińsko-Mazurski, Olsztyn 1985.
- Stefan Keym: "Feliks Nowowiejski zwischen Berliner Akademie und Polonia". In: Symphonie, Kulturtransfer-Untersuchung zum Studienaufenthalt polnischer Komponisten in Deutschland (Habilitation), Uni Leipzig, Leipzig 2008.
Personendaten | |
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NAME | Nowowiejski, Feliks |
ALTERNATIVNAMEN | Nowowiejski, Feliks Adam |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Komponist, Dirigent, Organist und Musiklehrer |
GEBURTSDATUM | 7. Februar 1877 |
GEBURTSORT | Barczewo |
STERBEDATUM | 18. Januar 1946 |
STERBEORT | Poznań |