Dietlof Friedrich Adolf Graf von Arnim-Boitzenburg (* 12. Dezember 1832 in Boitzenburg; † 15. Dezember 1887 ebenda) war ein deutscher Staatsmann.
Leben
Adolf von Arnim-Boitzenburg war der Sohn von Adolf Heinrich von Arnim-Boitzenburg. Er besuchte die Gymnasien in Posen, Berlin und Torgau. Nach seinem Jura-Studium in Göttingen, wo er Mitglied des Corps Saxonia Göttingen war, trat er in den Staatsdienst ein. Er war Auskultator in Berlin und Merseburg, Assessor bei der Regierung in Potsdam und Hilfsarbeiter im preußischen Innenministerium. 1864 war er am Krieg gegen Dänemark und 1870/71 gegen Frankreich jeweils als Ordonanzoffizier beteiligt. Von 1867 bis 1873 übte er den Posten des Landrats im Kreis Templin aus. Anschließend wurde er zunächst Mitglied des Reichstages, im Jahre 1873 dann Bezirkspräsident von Lothringen. 1874 bis 1877 folgte die Tätigkeit als Oberpräsident der Provinz Schlesien, dieses Amt gab er nach der Verurteilung seines Schwagers Harry von Arnim zu einer Haftstrafe auf.
Er war von 1867 bis 1870 Mitglied des Reichstags des Norddeutschen Bundes, wo er als Abgeordneter den Wahlkreis Potsdam 3 (Ruppin - Templin) vertrat.[1] Von 1871 bis 1884 war er Mitglied des Deutschen Reichstags.[2] 1880 übernahm er für ein Jahr das Amt des Reichstagspräsidenten. Ab 1868 war er Mitglied und für einige Zeit Präsident des Preußischen Herrenhauses.
Adolf von Arnim-Boitzenburg war Fideikommissherr der Grafschaft Boitzenburg (15.000 ha). Er war Mitglied des preußischen Staatsrates, Präses der brandenburgischen Provinzialsynode und Kommendator des Johanniterordens.
Abstammung
Friedrich Wilhelm von Arnim (1739–1801) | ||||||||||||||||
Friedrich Abraham Wilhelm von Arnim (1767–1812) | ||||||||||||||||
Friederike Antoinette von Cramm (1747–1817) | ||||||||||||||||
Adolf Heinrich von Arnim (1803–1868) | ||||||||||||||||
Johann Ludwig von Wallmoden (1736–1811) | ||||||||||||||||
Georgine Charlotte Auguste von Wallmoden (1770–1859) | ||||||||||||||||
Charlotte Christiane Auguste Wilhelmine von Wangenheim (1740–1783) | ||||||||||||||||
Dietlof Friedrich Adolf von Arnim (1832–1887) | ||||||||||||||||
Gebhard Werner von der Schulenburg (1722–1788) | ||||||||||||||||
Hans Günther Werner von der Schulenburg (1777–1806) | ||||||||||||||||
Sophie Charlotte von Veltheim (1735–1793) | ||||||||||||||||
Caroline von der Schulenburg (1804–1886) | ||||||||||||||||
Caroline Jacobine Sophie von Friesen (1781–1856) | ||||||||||||||||
Einzelnachweise
- ↑ Haunfelder, Bernd / Pollmann, Klaus Erich (Bearb.): Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867-1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch. Düsseldorf: Droste Verlag, 1989, Foto S. 57, Kurzbiographie S. 371f (Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 2)
- ↑ Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 31
Literatur
- Wolfgang von der Groeben: Verzeichnis der Mitglieder des Corps Saxonia zu Göttingen 1844 bis 2006. Düsseldorf 2006, S. 16
- Sieghart Graf von Arnim: Dietlof Graf von Arnim-Boitzenburg. Limburg an der Lahn, S. 35–39.
- Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867-1870, Droste , Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3
Weblinks
- Adolf von Arnim-Boitzenburg in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Stammbaum
Personendaten | |
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NAME | Arnim-Boitzenburg, Adolf von |
ALTERNATIVNAMEN | Arnim-Boitzenburg, Dietlof Friedrich Adolf Graf von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | schlesisch-deutscher Politiker, MdR |
GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1832 |
GEBURTSORT | Boitzenburg |
STERBEDATUM | 15. Dezember 1887 |
STERBEORT | Boitzenburg |