Risin und Kellingin (färöisch: Rísin og Kellingin, sprich: ['ruisin o tschedlindschin]), der Riese und das Trollweib (auch: die Riesin) sind zwei große Steinsäulen vor der Nordküste Eysturoys auf den Färöern im Nordatlantik.
Risin und Kellingin sind das bekannteste und daher meistfotografierte Naturdenkmal des Archipels. Vor der Klippe an der Nordküste Eysturoys wirken die beiden Basaltsäulen beinahe zierlich, sie sind aber ca. 80 Meter hoch.
Um die beiden mächtigen Felsen rankt sich eine Sage, die in diversen Versionen von jedem Färinger erzählt werden kann.
Die Saga von Risin und Kellingin
Island war sehr neidisch auf die Färöer und wollte sie zu sich herüber ziehen. Es beauftragte Risin und Kellingin mit dieser Aufgabe. Sie fassten den Plan, ein großes Seil um die Färöer zu binden und die Insel so durch den Atlantik nach Island zu ziehen.
Doch sie hatten die Standfestigkeit der Färöer unterschätzt. Sie zogen und zogen die ganze Nacht, aber die Inseln bewegten sich nicht vom Fleck. Dabei vergaßen sie, dass die Sonne aufging. Plötzlich erstrahlte sie am Horizont und versteinerte die beiden Riesen. Nun stehen sie dort schon seit sehr langer Zeit und starren auf den offenen Atlantik in Richtung Island.
Das Schicksal von Kellingin
Färöische Geologen schätzen, dass Kellingin, die auf zwei Beinen steht, irgendwann in den nächsten Jahrzehnten bei einem der Winterstürme ins Meer stürzen wird. Daher ist es ratsam, dieses Naturdenkmal jetzt zu besuchen, bevor Risin künftig alleine dasteht. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts ist von Kellingin der dicke Bauch abgebrochen.
Anfahrt
Den besten Blick aus der typischen Perspektive der meisten Fotografen hat man von Tjørnuvík auf Streymoy. Eine andere Möglichkeit ist der Blick von oben auf die andere Seite der beiden Basaltsäulen auf dem Weg von Eiði nach Gjógv im Norden Eysturoys, wo man auch am höchsten Berg der Inseln vorbei kommt.
Das Fotografieren vom Strand von Tjørnuvík ist deshalb besonders reizvoll, weil man hier abwarten kann, bis ein paar der omnipräsenten Austernfischer durch den Vordergrund waten. Wer wegen der färöischen Vogelwelt auf dem Archipel weilt, wird meist ein 300er Teleobjektiv oder länger mit sich herumtragen. Damit gelingen formatfüllende Aufnahmen von Risin und Kellingin. Die beste Tageszeit ist hierfür der Abend, und klare Sicht ist Bedingung.