Diskussion:Herbert Wurster

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Zweifel an den Fähigkeiten Wursters als unabhängiger Historiker

In einem Internetbeitrag http://www.hagalil.com/archiv/2011/01/26/passau/, der vor zwei Jahren veröffentlicht wurde, wird erhebliche Kritik an Wurster geübt:

"Die apologetische Strategie des Autors in bischöflichen Diensten tritt nur zu deutlich zu Tage: Ablenkung auf andere und scheinbar vergleichbare Ereignisse und Orte (Europa, Deutschland, Österreich, Spanien, Trient, Regensburg etc.), Ablenkung von der Fixierung auf das Schicksal der Juden (auch andere Opfergruppen), Verständnis wecken für die eigenen Passauer Vorfahren, die doch nicht anders konnten, angesichts von so viel jüdischer Bosheit („wobei… wohl doch auch das jüdische Geldleihgeschäft eine Rolle spielte“), Verharmlosen der historischen Wirklichkeit („Bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts konnten die Passauer Juden sich dann ihrer Heimatstadt erfreuen“), Ausflüchte ins Unkonkrete („die Brüche des Spätmittelalters“), platte Feststellungen zur ‚Aufpolsterung‘ („Wie vielerorts hat auch in Passau alles friedlich begonnen“, „die Passauer Gemeinde scheint davon aber nicht zerstört worden zu sein und weiter bestanden zu haben“, “Damit konnte sich doch eine recht eigenständige und differenzierte Gemeinde … entwickeln“), erneute Ablenkung von der Verantwortung der Kirche, ‚die ja grundsätzlich an allem unschuldig war‘, dabei Verwendung eines unpassenden Schlagwortes – bekanntlich spricht man bei judenfeindlicher Haltung bis zum 19. Jh. von (zumeist kirchlichem) Antijudaismus und nicht von (Rassen-)Antisemitismus („führte die von dem spanischen Hauptwerk der antisemitischen Propaganda … ausgelöste Ritualmordhysterie…“)."

bzw.:

"Ganz entsprechend fehlt jedwedes Eingeständnis kirchlicher Verantwortung oder gar Schuld am Schicksal der Juden. Diözesan-Archivar Wurster steht mit seinem Beitrag zur jüdischen Geschichte Passaus weit hinter den Einsichten des Historikers und katholischen Geistlichen Ignaz von Döllinger („Die Juden in Europa“) zurück, der bereits im ausgehenden 19. Jh. die Schuld der Kirche anerkannte, sie detailliert benannte und ehrliche Worte menschlichen Bedauerns fand."

In einer aufgeklärten Epoche, im Zeitalter des Internets, muss auch ein in Kirchendiensten stehender Historiker einsehen, dass er nicht mehr so weitermachen kann wie bisher. Die Judenverfolgungen durch das Dritte Reich wären ohne die umfangreichen 'Vorarbeiten' besonders der kath. Kirche nicht denkbar gewesen.

Jedem anständigen Katholiken sei die Lektüre des oben erwähnten Döllinger ans Herz gelegt: http://www.judenundbayern.de/01judenineuropa.html

Das fortgesetzte krampfhafte Bedürfnis nach Bewahren liebgewonnener Lügen, Klitterungen und Vertuschungen führt zu Glaubwürdigkeitsverlust bei der ganzen Zunft der Geschichtsschreiber, oder aber führt dazu, dass nur noch wenigen Historikern Gehör geschenkt werden wird.

Wurster sollte sich daher von seinen bisherigen, allzu kirchenschonenden Aussagen distanzieren und öffentlich eingestehen als abhängiger Autor tätig gewesen zu sein. Wurster sollte sich mit der Kirchenleitung dahingehend einigen, nun auschließlich die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit, zu verbreiten.--Zworo (Diskussion) 23:07, 11. Mai 2013 (CEST)Beantworten