Okkultismus

esoterische Strömungen
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Begriff

Okkultismus (v. lat.: occultus = verborgen, geheim) ist ein Teilbereich der Esoterik und umschreibt im abwertenden oder neutralen Sinn Magie. Der Begriff leitet sich von Agrippa von Nettesheims "De Occulta Philosophia 1530 (Von der verborgenen Philosophie)" her.


Motivation

Okkultismus geht oft einher mit einer erwachenden Spiritualität und dem daraus resultierenden Interesse an esoterischem Wissen.


Geschichte und Organisationen

Blütezeit des Okkulten in der Neuzeit und das Aufkommen des Wortes "Okkultismus" liegen Anfang des 20. Jahrhunderts. Quellen dieser Entwicklung finden man in der Lebensreform.

Wegbereiter waren Künstler wie William Morris und die präraffaelitische Bruderschaft um die Künstler Dante Gabriel Rossetti und Edward Burne-Jones. Letztere ähnelt in einigen Aspekten an die Bewegung der Nazarener im deutschsprachigen Raum.


Mit der Lebensreform-Bewegung entwickelten um die Jahrhundertwende zahlreiche Gruppen mit ganzheitlicher religiöser und weltanschaulicher Neuorientierung. Damit verbunden wurden um die 1920er Jahre in Deutschland einige okkulte Gesellschaften (Theosophische Gesellschaft, Anthroposophie) oder Logen (Fraternitas Saturni, OTO) gegründet.

Kustgeschichtlich entstand dabei der Jugendstil, aber auch Bauhaus hat hier seine Ursprünge.

Siegmund Freud machte von sich Reden.


Formen

  • Blick in die Zukunft
Tarot, Pendeln [2.], Glaskugel
  • Kontakt mit dem Jenseits
Spiritismus, Kontakt mit Geistern (z.B. Gläserrücken, Geisterbeschwörung)
  • Übernatürliche Kräfte
Telepathie, Telekinese, Parapsychologie, übernatürliche Heilung
  • Okkulter Glaube
Geheimwissen, Hexenglaube, Teufelsglaube/Satanismus, Heiliger Gral, Akasha-Chronik, Wassermannzeitalter


Philosophische Kritik

Die Neigung zum Okkultismus ist ein Symptom der Rückbildung des Bewußtseins. Es hat die Kraft verloren, das Unbedingte zu denken und das Bedingte zu ertragen. Anstatt beides, nach Einheit und Differenz, in der Arbeit des Begriffs zu bestimmen, vermischt es beides unterschiedslos. Das Unbedingte wird zum Faktum, das Bedingte unmittelbar wesenhaft. (Theodor W. Adorno)

"Der Okkultismus beruht zum einen auf dem Glauben an die Übermacht menschlicher Seelenkräfte gegenüber den Naturgesetzen und an die Existenz von Geistern. Er nimmt ferner eine Beseeltheit der Natur an und rechnet schließlich mit der Möglichkeit eines Entsprechungszusammenhanges von menschlicher Seele und beseelter Natur." (Duden: Die Religionen, München 1980, S. 312) =)


Literatur

  • Gareth Knight: Das Okkulte - eine Einführung. Hamburg 2004, ISBN 3-937392-08-4 (hervorragender historischer Überblick inkl. okkultem Stichwortregister)
  • Ralph Tegtmaier: Magie und Sternenzauber. Okkultismus im Abendland, Köln 1995, ISBN 3-7701-2666-1
  • Wolfgang Hund: Falsche Geister - Echte SchwindlerWürzburg: Echter, 2000, ISBN 3-4290-2259-2
  • Eberhard Bauer, Michael Schetsche (Hrsg.): Alltägliche Wunder. Erfahrungen mit dem Übersinnlichen – wissenschaftliche Befunde, 2003, Würzburg: Ergon ISBN 3-89913-311-0
  • Hansjörg Hemminger: Geister, Hexen, Halloween. Esoterik und Okkultismus im Alltag. Ein Ratgeber für Eltern, 2002, ISBN 3-7655-1276-1
  • Johannes Mischo: Okkultismus bei Jugendlichen. Grünewald-Verlag, 1991, ISBN 3786715254
  • Katja Wolff: Brief an einen Magier, Asaph, 90 Seiten, ISBN: 3-935703-54-6, Leseprobe: [1],
  • Wolff, Katja: Magie Kunst des Wollens - Macht des Willens, Droemer Knaur, 1992. 253 S., ISBN 3-426-04262-2

Siehe auch


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